Die kleine Hausapotheke des Preppers - Tei 2 - die Hardware

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  • Finds auch toll das du dein Wissen hier mit uns teilst. Wie du schon sagst ein 16h Kurs ist schon mal hilfreich, alles was darüber hinaus geht sollte man den Fachleuten überlassen.
    Im TV wirds ja immer so toll gezeigt, aber das ist fern der Realität.

    Weiter so, ich lese mir hier persönlich schon sehr viel heraus (keine Bange ich fang ned gleich mit ner OP an) [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_18_15250baf.gif]

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • @Timmy , auch dir vielen Dank!

    JAAA !!! Die Basics sind das A&O, wenn die gut sitzen, kann man ruhig weiterschauen. Nur ohne 16h EH-Kurs, und Interesse an der Materie wirds sehr sehr schwer, "besser" zu werden im medizinischen Bereich...
    Wenn die Basics sitzen, hat man leider in Österreich nicht mehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten, weil nach dem EH-Kurs gleich der Rettungssanitäter als nächste Stufe kommt. Sehr empfehlenswert wäre für "unsereins" vielleicht noch der "Outdoor-EH-Kurs" beim Roten Kreuz. Beschäftigt sich mit normalen Outdoor-Unfall-Szenarien, und ist meines Wissens nach (ich habe ihn nicht selbst gemacht, nur davon gehört) sehr gut organisiert. Klar distanzieren muss man sich jedoch von der Vorstellung, dass ein österreichischer Outdoor EH Kurs an die "wilderness medicine" oder "outback medicine" Kurse über dem großen Teich rankommt, die sind darauf ausgelegt, 5 Tage zum Arzt wandern zu müssen, und nicht eine Stunde auf die Bergrettung (falls der Heli nicht kommen kann)...

    Im TV zeigen sie wirklich viel.... Mist.... Da bleibt einem mit genügend Background-Wissen oft nicht viel übrig, außer umzuschalten... Dank dem TV gibt es ja auch den Irrglauben, der Defi ist das einzige, was man bei einer Reanimation wirklich braucht... weil immer und überall auf egal welchen Rhythmus draufgebrutzelt wird... aber mich darüber aufzuregen, das würde den Rahmen meines Beitrags sprengen [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/rolling_eyes.gif]

    Bitte auch nicht einen Luftröhrenschnitt mit Küchenmesser und Kugelschreiber machen, ich hatte mal eine Patientin, deren Mann sich verschluckt hat und vor Schreck kollabierte, sie schnitt ihm in den Kehlkopf, steckte einen Kugelschreiber hinein, und durchtrennte ihm dabei die Halsschlagader... "Ich habe das so im Fernsehen gesehen" kam dann... Dem Mann hats nicht viel gebracht, so hätte er gut Chancen gehabt, aber nachdem seine Frau mit ihm fertig war konnten wir auch nichts mehr tun... Also bitte wirklich nur den Profis überlassen, und nicht in der Freizeit an euren Freunden rumsäbeln, mit der Ausrede, für den Weltuntergang zu proben [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_33_00c6dcaf.gif]

    all good medicine,
    justme

  • Leider muss ich noch einmal kurz beim Defi nachhaken - sorry...

    Der AED (Automatisierter externer Defi) gehört heutzutage zu den wichtigen Teilen der Wiederbelebung durch Laien.
    Wenn ein Mensch im Alltag umkippt, und er nicht mehr ansprechbar ist, nicht auf Reize reagiert und keine Atmung mehr hat, müssen die Menschen um einen herum direkt angesprochen werden!
    1) DU! Rufst die Rettung- Nummer 144
    2) DU! Holst mir einen Defi!
    3) DU! Holst mir einen Verbandskasten!

    Dann direkt anfangen mit der Wiederbelebung.
    Erst 30x Drücken
    Dann 2x Beatmen (wenn das nicht richtig klappt nicht so lange Wiederholen bis das gewünschte Ergebnis eintrifft, sondern nur 2 Versuche, dann weiter Drücken)

    Wenn der Defi da ist, anschalten und den Anweisungen folgen.

    Die Rettung ist nach durchschnittlich 11,7 min da (Wiener Werte) und macht professionell weiter.

    So werden Leben gerettet!
    Wenn man nichts tut sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit jede Minute um 10%!! -> Also wenn die Rettung eintrifft Tod.

    Rufen-Drücken-Schocken

  • Einspruch!
    Schocken nur nach Aufforderung! Eher nicht so oft da nur bei kammerflimmern sinnvoll (oft Stromunfall)

  • Mein Stand vom letzten EH Kurs ist, das Schocken nur ein Herz das aus dem Rhythmus ist (Kammerflimmern) entweder stoppt oder in den Rhythmus bringt. Bei Herzstillstand bringt es angeblich gar nichts.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Defis können bei einem Herzstillstand gar nichts tun, bei Kammerflimmern können sie allerdings den Impuls geben der das Herz wieder in Takt bringt. Wenn das Herz steht wird es mit Adrenalin oder anderen Mitteln in den Zustand des Flimmerns gebracht und dann in den richtigen Takt gebracht mit dem Defi.

    Die automatischen Defis prüfen über ihre Sensoren bzw Elektroden ob das Herz flimmert, und nur dann werden sie den Schock auslösen.



    All good medicine - Capt J Reynolds [Blockierte Grafik: http://www.ch-r.at/Privat/Avatare/SmilieIchB.gif]

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Da kann ich @Capt J Reynolds und @Don Pedro nur Recht geben, ein AED erlaubt dir überhaupt nur dann einen Schock abzugeben, wenn dies indiziert ist, was leider in den meisten Fällen nicht der Fall ist.
    Ein Defibrillator kann nur bei Kammerflimmern o.ä. Herzrhythmen effizient mit einem Schock helfen, im Sanikurs hat man uns gesagt, das is die "gsunde Watschn", dies oft braucht, damit das alles wieder so tut wies soll.. wie ausschalten einschalten beim Computer ;)
    Oftmals ist ein Atem-Kreislauf-Stillstand allerdings durch andere Faktoren ausgelöst, dann rettet nur die effiziente Herzdruckmassage, im Idealfall abgewechselt ohne Beatmung, und im Idealfall ohne Unterbrechungen bis zu Ablösung durch den Rettungsdienst, ein Leben.
    Wenn ich im Dienst aus dem Auto steige, und ein Passanter sagt mir, der Herr habe vor einer halben Stunde noch geatmet, "jetzt irgendwie nimma", dann weiß ich in meinem inneren auch, dass das nix mehr wird...
    Also - zumindest eine richtig ausgeführte Herzdruckmassage, wie es in jedem Erste-Hilfe-Kurs gelehrt wird, kann schon sehr viel zum Überleben eines Patienten beitragen.
    Bei mir zu Hause ist außen auf dem Erste-Hilfe-Kasten für Laien ein Lageplan mit den nähesten drei Defis (ich wohne im Stadtzentrum - irgendeinen Vorteil muss es ja haben...) aufgeklebt...
    Wenn ich irgendwann mal was erbe, oder doch noch die Euromillionen gewinne, ist eines der ersten Dinge die ich mir kaufen ein Halbautomatischer Defi wie wir ihn bei der Rettung haben... der redet nicht so lang um den heißen Brei herum [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_41_88fcd405.gif]

    all good medicine,
    justme

  • Wird so ein Defi eigetnlich bei den normalen 8 stündigen Erste Hilfe Kursen vorgestellt? Weiss das jemand?

    Da wir einen haben im Betrieb, wird das beim alljährlichen Kurs immer mit reingepackt, also die Anwendung. Hab aber keine Ahnung ob das jetzt nur auf uns gemünzt ist, oder schon zum Standard Programm bei so einem Kurs gehört?

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Bei einem 16 Stunden Kurs lernst du ihn kennen, übst aber nicht damit. Das Teil ist aber deppensicher zu bedienen, jeder der lesen kann checkt den Ablauf.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Stimmt, der ist einfach zu bedienen. Leider machen ja erschreckend wenige noch einen weiteren Erste Hilfe Kurs nach ihrem Führerschein^^

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Ja, finde ich auch sehr schade.

    Erste-Hilfe-Kurse sollten meiner Meinung nach von der öffentlichen Hand kostenlos angeboten werden um möglichst viele Menschen zu erreichen.

  • Ich weiß, dass der Defi beim Roten Kreuz in den Kursen nur im 8h und 16h, aber nicht im Führerschein-6h-Kurs (über deren Sinnhaftigkeit sich streiten lässt..), behandelt wird.

    Ich fände es zwar auch eine gute Idee, EH-Kurse kostenlos anzubieten, viel wichtiger wäre aber mMn das er z.B. mit 14 Jahren (weil man ab da ja gesetzlich verpflichtet ist zu helfen) ein 16h Kurs jugendtauglich verpackt in den Schulunterricht gehören würde (genau wie die AIDS-Peer-Programme, Mobbing Prävention, ...), und ich fände es gut, dass man nach dem Führerschein in gewissen Abständen entweder sein Wissen unter Beweis stellen, oder aber gleich auffrischen muss, um weiter fahren zu dürfen...

    Das Problem mit kostenlos sehe ich darin, das eine Umfrage gezeigt hat, dass noch weniger Menschen einen gratis-Kurs besuchen würden, weil der eben gratis ist, und somit in vielen Augen sowieso umsonst... Was nichts kostet ist nichts, ist halt leider die Einstellung vieler da draußen...

    all good medicine,
    justme

  • Es gibt schockbare Herzrhythmen und welche bei denen der Schock nichts bringt. Aber das checkt der AED eh von ganz allein und sagt dir was du machen musst. Also: zur Laien-Reanimation gehört IMMER ein AED!

    Der Verein PULS lehrt Reanimation. Unter anderem auf dem Sicherheitsfest umsonst. Ich zB bilde über dieses Netzwerk Polizisten für die effiziente Reanimation aus. Sicherlich werden über die Internetseite des Vereins auf Kurse und Veranstaltungen hingewiesen.

  • Wow danke, von PULS hab ich schon gehört, und von dem mit der POL auch, aber kostenlose CPR-Lehrgänge finde ich sehr sehr lobenswert!!!
    Muss ich gleich mal googeln, mir fallen da einige Verwandte ein denen sowas garnicht schaden würde... [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/rolling_eyes.gif]

  • Es können, und werden auch, kleinere Probleme auftauchen. Auch in Verbindung mit ungewohnter Ernährung.
    Daher meine Frage:
    Wer hat einen Irrigator?

  • Ein Irrigator ist doch schnell selbst gebastelt.
    Flasche, dünner Schlauch, handwerkliches Geschick, gewärmtes Wasser Fertig.

    Was anderes, weil ich es gerade im TV gesehen habe:

    Ist es tatsächlich sinnvoll, Menschen mit einem offensichtlichen Herzinfarkt blutverdünnende Mittel wie z.B. Aspirin zu verabreichen?

  • Nach geltenden Algorithmen (in Deutschland) wird bei Personen mit offensichtlichem Herzinfarkt die Gabe von 500 mg ASS (Aspirin) i.v. durch den Rettungsdienst als Akuttherapie verabreicht. Eine frühzeitige Gabe von ASS verbessert das Outcome von Infarktpatienten. Hinzu kommen weitere Medikamente, die der Laie allerdings nicht auf Tasche hat.
    Eine orale Einnahme ist ebenso möglich, die normale Aspirin-Tablette tut es also auch zur Not.
    Allerdings sollte man auf die Kontraindikationen achten.
    Ein Magengeschwür kommt mit Aspirin richtig zur Geltung, ebenso Patienten mit einer Allergie (Asthma) auf das jeweilige Medikament.
    Man sollte also die jeweiligen Vor- und Nachteile abwägen. Der Rettungsdienst ist im Allgemeinen recht zügig vor Ort und weiß (meistens) was zu tun ist.
    Etwas anderes mag es in einer Katastrophe sein. Doch was nützt einem die eingenommene Aspirin wenn das nächste Krankenhaus nicht erreichbar ist…

    Eine andere Frage stelle ich mal in den Raum: Sind hier alle fit genug um mit Sicherheit einen Herzinfarkt zu diagnostizieren? Wie lange ist die letzte Auffrischung im Bereich der Ersten Hilfe her?


    P.S. Jeder ist für sein Tun selber verantwortlich. Ich gebe nur mein Wissen und meine Meinung wieder.