Wasserversorgung + Abwasserentsorgung bei längerem Stromausfall

  • Es ist eine Hauptsorge des Preppers, dass er in der Krise an kein Trinkwasser herankommt und dass die Abwasserentsorgung nicht mehr funktioniert.

    Einige Prepper in unserer Gemeinde haben sich mit den Gemeindepolitikern und Verantwortlichen zusammengesetzt, um die Lage bei einem längerdauernden Stromausfall zu besprechen.

    Die Lage ist gar nicht so schlecht, wie befürchtet. Die Gemeinde hat 2 ergiebige Quellen, damit werden insgesamt 3 Gemeinden versorgt. Die Verantwortlichen in der Gemeinde glauben, dass sie über die Hochbehälter und die installierten Pumpen das Gebiet auch bei Stromausfall weiter versorgen können, zumindest die tiefer liegenden Gebiete.

    Der Abwasserkanal fließt über Pumpwerke in die Großkläranlage des oberösterreichischen Zentralraumes. Diese sollte auch beim Stromausfall noch funktionieren, weil sie eigene Generatoren haben, die mit Biogas aus der Kläranlage betrieben werden. Solle die Kläranlage kein Abwasser mehr übernehmen, würden sie das Abwasser vom Kanal ungeklärt in den Fluss pumpen. Sie würden nicht warten, bis das Abwasser aus dem Kanal in den Häusern austriit - der Kanal übergeht. Somit kann auch der Kanal weiter benutzt werden.

    Die Gemeinde besitzt auch 2 große Stromgeneratoren, die für derertige Zwecke eingesetzt werden können.

    Die Frage nach dem Diesel für die Generatoren und die Tanks um Diesel zu lagern: Die Gemeinde erkennt da keinen Handlungsbedarf. Die Politiker argumentieren, bei einem Stromausfall würden die beiden Tankstellen in der Gemeinde keinen Sprit mehr abgeben können - sie funktionieren nicht mehr. Die Gemeinde will auf diesen Diesel zugreifen (Strom gegen Diesel ).

  • Danke für den Einblick!

    Interessant zu sehen wie auf Gemeindeebene bei solchen Szenarien vorgegangen wird.

    Schafft vielleicht auch dort Bewusstsein wo vorher noch keins war.

  • Ich hoffe, die Infos kommen von den "Wassertechnikern" und nicht von den Politikern. Der Politiker kennt die 2 Quellen und die 3 Pumpen, der Techniker noch die ganzen elektrischen Schieber, Messstationen, Filteranlagen, Automatiksysteme, ...
    Die 2 Generatoren sind toll, aber wie wird sichergestellt das nur die Wasserpumpen den Strom bekommen und nicht die Strassenbeleuchtung? Das setzt entweder getrennte Stromnetze voraus oder im Stressfall werden oberirdisch dann Kabel gezogen.

    Es ist aber toll das sich die Gemeinde über das Thema gedanken macht.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Die beiden Generatoren sind nicht fix eingebaut, sie stehen in einem Gebäude der Gemeinde für einen Einsatz bereit.

    Ich war bei der Besprechung nicht dabei, glaube aber, dass die Gemeindepolitiker die Antworten aus dem Stegreif gegeben haben. Die Aussagen sind deren gegenwärtiger Informationsstand. Meiner Meinung nach sollten sie die Abwasser-Pump-Anlage als auch das Wasserwerk so umbauen, dass man beim Stromausfall die Generatoren dort hin bringt und über Kabel + Stecker am Generator ansteckt. Vielleicht ist es auch schon vorbereitet, die Techniker kennen die Problematik, und wissen auch einen passenden Lösungsansatz für das Problem.

  • und die Tankstellenzapfsäulen müssen auch an die Notstromversorgung angeschlossen werden .

    Ich kann mir vorstellen , daß da auch noch ne Menge Steuerung und Elektronik dranhängt, und
    ein Kabel mit Lüsterklemmen vielleicht nicht reicht.

    Nächste Frage ist ob der Generator vielleicht nur groben Baumaschinenstrom liefern kann.

    Frieder

  • Das sollte einfach gehen, nämlich über den Sicherungskasten der Tankstelle. 2 (oder 3) Kabel zwischen Zähler und Sicherungen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • ja... das passt eh. Die Generatoren laufen so lange, wie es Benzin gibt. Das heißt.... 2 Wochen, sag ich mal. Und dann?

    Ich will nicht polarisieren, glaube aber, dass die Probleme einfach nicht so ernst genommen werden.

    In Ernst, was ist dann? Unser Firmen - Notfallteam hat sowas gar nicht auf den Radar. Da gehts nur darum wie man einen
    IT - Angriff abwehrt. Und wie man die Notfalls-Teams in sichere Umgebungen bringt, was wir auch üben. Aber was ist,
    wenn kein Strom mehr da ist und die Computer abgeschaltet bleiben?

    Taken the red one.

  • Die Frage ist, ob die Gemeinde einen Inverter-Stromerzeuger hat, der eine konstante Stromfrequenz mit einer optimale Sinus-Ausgangsspannung also mit Steckdosen-Qualität produziert, der auch für elektronische Geräte geeignet ist - oder ob man mit einem Nichtinverter-Strom eine Zapfsäule betreiben kann.

    Frieder

  • Für Zapfsäulen brauchst Du meist 400 Volt (sind billiger in EX-Ausführung als 230er) aber nur ganz wenig-sind auf jeden Fall weit unter 1000VA.
    Die Drehstrommotoren sind nicht empfindlich auf unsaubere Sinuskurven und die IT brauchts nicht einmal wenn man sich auskennt
    (und das sollte jeder Pächter tun).
    Abgesehen davon sind es sicher Inverter, genau so wie sie höchstwahrscheinlich auch schieflasttauglich sind was aber nur wichtig ist wenn mehr als nur die Zapfsäule in Betrieb geht (Kühlung, Licht etc) denn dann werden die Phasen unterschiedlich belastet.
    Ich hätte absolut kein Problem damit aus meiner ehemaligen Tankstelle 10 000e Liter Treibstoff zu zapfen, auch ohne öffentliches Netz.

    LG Wolfgang

  • Es wird zumindest noch eine weitere Besprechung in der Gemeinde geben. Einige Gemeindebedienstete werden dabei eingebunden.

    Es soll folgendes besprochen werden:

    * Wer macht was?
    * Wer schafft an, was gemacht werden soll?

    Die Arbeiter, welche die Abwasser-Pumpen und die Trinkwasserversorung betreuen, brauchen einen Auftrag, was sie im Falle eines langen Stromausfalles zu tun haben.
    Der Amtsleiter = Gemeindesekretär erteilt den Auftrag während der Normalarbeitszeit. Der Bürgermeister wird sich auch einbringen, wenn er erreichbar ist. Er ist der Hauptverantwortliche dafür, wie diese Sache abgehandelt wird.

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    Es besteht noch die Möglichkeit, externe Experten für spätere Besprechungen einzuladen, welche die Gemeinde-Verantwortlichen beraten, was man in solchen Fällen tun kann, welche Vorbereitungen sinnvoll sind und welche Geräte dazu noch angeschafft werden müssen.

    Es ist nicht so, dass es völliges Neuland ist. Die Verantwortlichen haben sich bisher auch schon Gedanken darüber gemacht und sich einen Plan zurecht gelegt. Nur haben sie das nicht mit den Bürgern kommuniziert, damit das keine Unruhe erzeugt; nach dem Motto: "Es ist eh alles in bester Ordnung!"