Allgemeine Fragen zu Funk

  • Ich habe keine Ahnung vom Funk, deshalb habe ich im Net nach Baofeng Funkgeräten gesucht. Es wurden preisgünstige Funkgeräte Baofeng UV-R5 angeboten, die eine hohe Reichweite haben. Allerdings hat ein Funktionär der Amateurfunker davor gewart, diese Geräte in Mitteleuropa zu benutzen. Sie senden auf der Amateurfunk-Frequenz, dafür braucht man eine Ausbildung und eine Lizenz. Wer (ohne Funklizenz) von der Behörde dabei erwischt wird, zahlt einen 4-stelligen Euro Betrag Verwaltungsstrafe. Der Mann meinte, die Leute sollten sich PMR-Funkgeräte besorgen, die sind auch nicht teuer und sind lizenzfrei zu benutzen.

    Ich habe so ein Paar "Billigburger" PMR Funkgeräte, die Reichweite ist maximal 5 Kilometer bei Sichtverbindung.

    Ich weiß es nicht, vielleicht bietet Baofeng auch PMR Funkgeräte an.

  • Zitat von decordoba im Beitrag #517
    Ich habe so ein Paar "Billigburger" PMR Funkgeräte, die Reichweite ist maximal 5 Kilometer bei Sichtverbindung.


    Hast Du die 5km schon mal getestet

    ?

    LG Wolfgang

  • Wir haben die Funkgeräte bis zu 1 Kilometer Entfernung getestet. Im Ortsgebiet können wir noch eine Verbindung herstellen. 5 Kilometer haben wir noch nicht getestet. Ein Bekannter hat einen Koffer mit 3 Kenwood PMR Funkgeräten gekauft. Er hat dafür schon etwas mehr hingelegt. Seine Funkgeräte sollen bis zu 10 Kilometer reichen, auf 5 Kilometer habe sie es schon getestet, hat noch funktioniert. Mein Sohn möchte sich auch das gleiche Funkgerät anschaffen. Man kann den Ton in einer Art verschlüsseln, damit nicht jeder mithören kann. Natürlich braucht die Gegenstelle das gleiche Tool, damit sie den Ton "entschlüsseln" können. Wie schon gesagt, habe ich davon keine Ahnung. Und ich werde mich auch nicht daran beteiligen.

  • Die Toncodierung (CTCSS) diehnt nicht dazu dass Fremde nicht mithören können, sondern dass ich in dieser Gruppe (mit gleichen CTCSS) unterhalten kann, ohne von Fremden belästigt zu werden.

    FORTES FELIX SUNT

  • Die Baofeng Geräte können auf allen Frequenzen im 2m und im 70cm Band funken. Also nicht nur auf den AFU Frequenzen. Das nutzen eines Handfunkgerätes mit einer solchen Leistung ist jedoch nur Amateurfunkern erlaubt. Selbst wenn du ein Baofeng auf die PMR Frequenzen einstellst, hat dieses mit 5 Watt immer noch die 10-fache Leistung als ein normales PMR Gerät (0,5 Watt) und wird daher auch der überwachenden Behörde auffallen.
    Ich würde deshalb jedem raten: macht die AFU Prüfung (auch die kleinste berechtigt euch dann schon zum nutzen dieser Geräte) und macht es damit legal. Die, die sich mit Funk nie beschäftigen, werden im SHTF Fall auch nicht viel davon haben.

    viribus unitis - acta non verba

  • Als absoluter Funk-Dummi , der nie über Taxibetriebsfunk hinausgekommen ist könnte ich mir allerdings vorstellen, daß ich mir so ein Gerät kaufe und mir von jemanden fachkundigen die wichtigsten Funktionen und Frequenzen einstellen und erklären lasse, wenn dann das Gerät dann aufgestellt ist , darf ich es zumindest in D einschalten und lauschen , nur eben nicht senden .
    Ich vermute, daß Amatuerfunkgeräte nicht registriert und mit Kennungen ausgestattet sind. Also könnte doch ein Fachkundiger dann mit dem vor ihm stehenden Gerät und mit seiner Kennung auch ab und an eine Sprechprobe durchführen.
    an
    Im worst-case liegt dann bei der illegalen Benutzung ein Notfall vor, wenn ich zB die Rettung alarmiere oder vielleicht hat/haben die zuständigen Behörden auch was wichtigeres zu tun, als Schwarzfunker zu orten .

    nur mal so ein Gedanke


    frieder

  • Das Problem bei Schwarzfunkern ist meistens nicht, dass sie am Funk störend auffallen, sondern dass sie mangels technischem Hintergrundwissen oftmals dirch Störfrequenzen den TV Empfang einer ganzen Wohnanlage beim Drücken der Sendetaste erledigen... und DAS fällt auf, weil nichts heiliger als der Flimmerkasten ist Denken - Drücken - Sprechen kann jeder, im SHTF Fall wohl sogar auch rechtlich gedeckt, wenns nicht grad um die Lottozahlen vom letzten Freitag geht

    viribus unitis - acta non verba

  • Das Hauptproblem darin ist: was man nicht übt funktioniert im Ernstfall nicht. Amateurfunkgeräte sind nun mal leider keine Handys . Da sollte man ein wenig Erfahrung haben was man wie einstellt und wie eine Antenne abgeglichen wird. Daher macht es meiner Meinung nach absolut Sinn zumindest die kleine Lizenz zu machen und zu üben.
    Generell halte ich von den Baofengs nicht viel. Ist billiger Ramsch. Der Empfänger ist recht taub und bei meinem ist das Ladegerät beim zweiten Mal Laden durchgebrannt. Da gibts für ein paar Taler mehr deutlich besser Funkgeräte.

    Grüsse vom Hecker der am letzten Wochenende mit 6m Draht von ner Wiese 4500 km nach Qatar per Funk überbrückt hat.

  • Lieber decordoba,

    ich kann Hecker nur beipflichten. Mach die Lizenz. Ist zwar ein Aufwand, lohnt sich aber.
    Wenn du keine Ahnung von Frequenzen, Dopplershift, SWR, Betriebstechnik, Wissen über Repeater, Ausbreitungsbedingungen, Landeskenner, Q-Codes, Spulen und Kondensatoren, Antennentechnik, Widerständen, etc. hast,
    dann lass die Finger weg von Amateurfunkgeräten.
    Sie bringen dir nichts, weil du sie weder korrekt bedienen kannst, ggf. auch störst. Und du auch keinen Funkkontakt aus mangeldem Wissen (Repeater Shift, etc.) zusammenbringst. Und mit dir keiner spricht wenn du kein Rufzeichen hast.

    Ist nicht bös gemeint. :-)

    LG Mik

  • @ Mik
    Q-Codes, Spulen und Kondensatoren, Antennentechnik, Widerständen, etc. hast,

    das sind genau die Dinge , mit denen ich mich nicht unbedingt beschäftigen und prüfen lassen zu will, um im Notfall zumindest solang kommunizieren zu können , solange das Gerät funktioniert.

    Mit der Argumentation dürfte ja auch nur der Autofahren dürfen , der ein Auto zerlegen und wieder zusammenbauen darf
    ohne daß ne Schraube übrig bleibt, oder einen PC nutzen , der ihn selber programmieren und die Platinen zusammenlöten kann.


    frieder

  • Mein Sohn möchte sich ein leistungsfähigens PMR Funkgerät kaufen, er denkt dabei an ein TK-3401 von Kenwood, damit er das gleiche Funkgerät wie sein Freund hat. Das müsste reichen.

    Ich habe nicht vor, im Krisenfall das Haus zu verlassen. Mit meinem Funkgerät könnte ich mit ihm noch Verbindung aufnehmen, solange er sich im Ortsgebiet aufhält - das sind vielleicht 2 Kilometer Entfernung bis zum Ortsende auf der gegenüberliegenden Seite.
    Die 8 Kanäle auf meinem Funkgerät sind auch auf dem Kenwood vorhanden.

    Es würde mich zwar reizen, ein Paar Baofeng UV-R5 um einen Hunderter zu bestellen, aber ich könnte mir Ärger damit einhandeln, daher lasse ich es bleiben

    Ich bin schon ein alter Mann - mit dem Lernen habe ich es nicht mehr so Mein Sohn kann eine Funklizenz erwerben, wenn ihn danach gelüstet.

    hier ein Baofeng bei Amazon - kostet 43 Euro das Stück - GT-3-Mark II:

    https://www.amazon.de/dp/B00H3…sc=1&tag=httpswwwaustr-21

  • Ja, die Lizenz lohnt sich für den, der sich in Friedenszeiten mit dem Thema Funk auseinander setzen möchte. Ich streben die einfache Lizenz ebenfalls an, und zwar für 2017.

    Aber in Krisenzeiten wäre mir die Lizenz egal, sage ich ganz ehrlich.

    Das Baofeng ist relativ leicht für PMR zu konfigurieren und man hat die Möglichkeit, mit mehr Leistung zu senden und hat damit eine höhere Reichweite. Für mich ein wichtiger Vorteil.

    Ich möchte hier niemanden dazu auffordern illegal zu funken und gebe auch nur meine eigene Meinung wieder. Aber PMR mit dem Baofeng halte ich nicht für so fuchtbar kritisch. Man stört niemanden damit, wenn man es mal kurz (mit eben der verbotenen weit über 500 Milliwatt gehenden Sendeleistung) testet und kann es dann ja ins Lager legen. Und im Notfall hat man dann eine erhöhte Reichweite. Für jemanden, der sich nicht großartig damit beschäftigen möchte ist es eine einfache Möglichkeit zur Aufrechterhaltung der Kommuikation oder im Zweifel auch nur eine Möglichkeit um auf 2m/70cm zu hören was gerade so abgeht.

    Übrigens kann man mit den Baofengs auch FM-Radio empfangen. Das macht es für mich zu einem Multifunktionsgerät.

    Eine weitere Möglichkeit besteht ja darin, mittels CB-Funk mit bis zu 12 Watt zu arbeiten. Und dies völlig legal. Wer also gar nicht in die große weite AFu-Welt will sondern im lokalen Bereich mit der Familie die Kommuikation aufrecht erhalten will, sollte da mal drüber nachdenken.

  • Hey Leute, es geht nicht "nur" um die Lizenz....
    Ich will damit sagen, dass es ungleich schwerer ist mit einem AFU Gerät mit jemanden Kontakt aufzunehmen als mit einem fix eingestellten CB oder PMR, wo Kanäle, der Hub und die Bandbreite vorgegeben sind.
    Da musst du halt ein bißchen wissen haben, auf welcher Frequenz tut sich was, wie öffne ich ein Relais mit welchem Subton.
    Das lernt man halt wenn man zur Prüfung geht.

    Persönlich finde ich es nicht in Ordnung, wenn sich irgendwer denkt, ich kauf mir ein AUF Gerät und teste mal herum.
    Stört und belegt Frequenzbereiche die ausschließlich Funkamateuren vorbehalten sind, welche auch noch Gebühren dafür zahlen.


    @Frieder: ....das mit dem Autofahren kann ich so auch nicht stehenlassen: Um Auto zu fahren, muss man auch gewisse Dinge wissen, Gesetz, Vertrauensgrundsatz, ein wenig Technik. Dies lernt man beim Führerschein.

    Thema PC: "die meisten Computerfehler sitzen vor dem PC" ...lautet ein Sprichwort. Auch hier gilt: wer sich nicht auskennt, macht am meisten Blödsinn.


    LG Mik

  • Zitat von Scavenger im Beitrag #5
    . Selbst wenn du ein Baofeng auf die PMR Frequenzen einstellst, hat dieses mit 5 Watt immer noch die 10-fache Leistung als ein normales PMR Gerät (0,5 Watt) und wird daher auch der überwachenden Behörde auffallen.
    .



    Ist nur eine theoretische Frage also bitte nicht gleich schreien liebe Funker!

    Könnte man ein PMR ähnlich wie CB mit einem Nachbrenner betreiben, so 50-100 Watt?

    LG Wolfgang

  • Vielen Dank an die Foristen.

    Ich habe aus den Einträgen in diesem Strang schon einiges in kurzer Zeit gelernt. Diese Informationen hätte ich mir nicht so leicht anderweitig beschaffen können.

    * Wie die Codierung beim PMR Funk wirkt.
    * Dass man beim Baofeng die Frequenzen selber programmieren muss. Man kann nicht einfach das Gerät einschalten und "losfunken".
    * Dass die PMR Funkgeräte normal mit 0,5 Watt senden, ein Baofeng kann auch mit 5 Watt senden.

  • Zitat

    Ist nur eine theoretische Frage also bitte nicht gleich schreien liebe Funker!
    Könnte man ein PMR ähnlich wie CB mit einem Nachbrenner betreiben, so 50-100 Watt?



    Theoretische Antwort: Jede Frequenz lässt sich mit der Leistung die das jeweilige Funkgerät hergibt "betreiben". Also durchaus auch die PMR Frequenz mit 100 Watt oder mehr.
    Jedoch: Wenn es im Frequenzbereich, wo Leistungen von 0,5W üblich bzw. zugelassen sind, plötzlich einen Peak von 100 Watt oder mehr gibt, wird es nicht lange dauern und ein Fahrzeug mit sehr vielen Antennen wird durch die Gegend fahren

    viribus unitis - acta non verba

  • Zitat von Scavenger im Beitrag #16
    Wenn es im Frequenzbereich, wo Leistungen von 0,5W üblich sind, plötzlich einen Peak von 100 Watt oder mehr gibt, wird es nicht lange dauern und ein Fahrzeug mit sehr vielen Antennen wird durch die Gegend fahren



    Solche Fahrzeuge gibts wirklich? Bzw. Leute die solchen Dingen nachgehen?

  • Ja die gibt es. Auf Grund der Forenregeln darf ich die Bilder davon nicht einfügen.

    Zur Erklärung: die Fixstationen überwachen den Funkverkehr auf unregelmäßigkeiten. Für die genauere Lokalisierung von dauerhaften Störungen sind dann die Funküberwachungswägen da.

    viribus unitis - acta non verba

  • Interessant, das wusste ich nicht, danke.

    Dachte nicht, dass sowas so einen großen Aufwand rechtfertigt.

    Warum solltest du die Bilder nicht einfügen dürfen?