Ersparnisse mit Wertpapieren absichern - geht das ?

  • In den 70-er Jahren hatten die älteren Herrschaften noch Staatsanleihen zur Vermögensanlage und Altersvorsorge. Damals war das eine sehr sichere Anlage, und es wurden oft mehr als 6 % Zinsen gezahlt.
    Heute werden kaum noch Zinsen dafür bezahlt, das lohnt sich nicht mehr. Darüber hinaus besteht weiterhin die Gefahr eines Staatsbankrottes samt Währungsreform. Für diesen Fall werden alle Papiere, die auf Euro lauten, krass entwertet. Das gilt auch für das Bargeld und die Guthaben auf den Konten.

    Wo noch gute Zinsen bezahlt werden:

    Die Russen haben vor wenigen Tagen Eurobonds im Wert von 7,5 Milliarden Dollars platziert. Sie bezahlen pro Jahr 3,99 % Zinsen. Die Laufzeit beträgt 5 Jahre.
    Ob eine Anleihe gut ist, hängt davon ab, ob der Schuldner die zugesagten Zinsen bezahlt und das Kapital nach Abreifen der Anlage verlässlich zurückzahlt.

    Ich würde selber keine Anleihen zur Wertanlage kaufen, auch diese russischen nicht. Es ist keine gute Idee, sein Geld längerfristig zu binden, weil man nicht so leicht herankommt, wenn man es dringend braucht. Weiters gelten die oben angegebenen Risiken.

    https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20...-nachfrage.html

  • Wertanlage in Aktien:

    Das ist auch eine langfristige Sparform bzw. Wertanlage. Auch bei Aktien gilt, dass man sie im Krisenfall nicht rasch zu Geld machen kann. In der Not muss man um den halben Wert oder zu einem Bruchteil vom Wert verkaufen.
    Der Vorteil von Aktien ist, dass sie Anteilsscheine von Aktiengesellschaften sind. Diese Unternehmen werden in erheblicher Zahl eine Krise - auch einen Staatsbankrott samt Währungsreform überdauern. Einige Jahre später haben sie wieder einen angemessenen Wert.

    Es ist auch nicht für kleine Beträge geeignet. Das beginnt oberhalb von 10.000 Euro. Wer mit kleinen Beträgen handelt, tut das, um Erfahrung zu sammeln. Allerdings sind die Depotgebühren für kleinere Aktienbestände zu hoch.
    Das Aktien-Sparen ist auch nicht eine Angelegenheit vom 1 Jahr. Das lernt man im Lauf der Jahre, man hat große Gewinne und hohe Verluste, daraus schöpft man die Erfahrung.

    Fazit: Aus heutiger Sicht würde ich den Anlegern nicht empfehlen, in Aktien zu investieren. Wenn jemand aber schon ein "schweres" Aktiendepot hat, muss er es nicht unbedingt verkaufen. Gründe wie oben angegeben - jedenfalls ist es besser als hohe Beträge in Geld zu sparen.

  • Das meiste hast Du ja gesagt nur Deinem Schluss "Aus heutiger Sicht würde ich den Anlegern nicht empfehlen, in Aktien zu investieren"
    stimme ich nicht zu!
    Wenn man es langfristig!!! sieht und entsprechend streut ist es mit das Beste und Sicherste was es als Anlage gibt!

    LG Wolfgang

  • Zitat
    Einige Jahre später haben sie wieder einen angemessenen Wert.



    Man muß halt schon schauen, daß die Aktien die man kauft derzeit einen angemessenen Wert haben. Tesla zB würde ich nicht kaufen. Da ist mir zu wenig Firmenvermögen dahinter.
    Zur Zeit sind sehr wenige Firmen auch wirklich realistisch bewertet, wenn man die Aktienkurse ansieht. Das sollte man schon beachten.

  • Das KGV sagt zwar einiges aus, aber leider werden Aktien eben nicht unbedingt zu realistischen Werten gehandelt sondern eher zu erwarteten zukünftigen Entwicklungen.

    LG Wolfgang

  • Der Aktienkurs wird durch das viele am Markt befindliche Geld getrieben. GKV hat im Moment nichts zu sagen. Fonts und Banken kaufen Aktien wie wild, weil sie auf so viel Geld sitzen und nicht wissen, was sie damit machen sollten. Der heutige Kurs is um ca 40% über den wirklichen Marktpreis. Sollte das Finanzkartenhaus zusammenbrachen korrigiert der Markt dementsprechen. Goldman Sachs, eine der Grauen Eminenzen im weltweiten Finanzmarkt gehts von einer Kurskorrektur von 70%! aus. Sollte es in der Folge zu einer Wirschaftskrise kommen werden viele der heutigen Firmen das nicht überleben. Deshalb stimm ich Decordoba zu. Aktien, wenn man welche hat, halten, aber nicht mehr ausbauen. Im Weltwirtschaftsforum hat man vor kurzen empfohlen, Aktien abzubauen und Grund in der 3. Welt zu kaufen. Und einen Flughafen auf NewZeeland Wenn alles den Bach hinuntergehen sollte. Kein Witz.

  • Die Anlage in Aktien bewerten die Foristen ganz unterschiedlich. Das habe ich auch erwartet.

    Noch einige Regeln, wenn es jemand doch versucht: Die Aktien sind gut zu streuen, da hat man 5 bis 10 verschiedene Werte im Depot, zu Beginn kauft man österreichische Bluechips, weil man diese Unternehmen besser kennt. Später kauft man solche aus Deutschland und den USA. Es gäbe noch lohnende Aktien in Thailand, China, Korea,... das kommt eher nicht in Frage, weil wir die dortigen Firmen zu wenig kennen. Weiters kauft man Aktien von großen Unternehmen, die täglich in einem hohen Volumen gehandelt werden. Solche kann man zum Kurs meist innerhalb von 1 Tag verkaufen. Wenn man Aktien einer kleinen aber guten Firma im Depot hat, findet sich oft viele Tage kein Käufer. Da müsste man sie sehr billig anbieten und unter dem Kurswert verkaufen (etwa Fabasoft - Software-Unternehmen).

    Noch ein Vorteil von Aktien:
    Gute Unternehmen schütten jährilch eine angemessene Dividende aus. Da freut sich der Rentner, wenn er über Dividenden in der Höhe von (einigen?) Monatsbezügen zusätzlich auf seinem Konto vorfindet.

  • So wie ich den Themenstarter verstehe, geht es darum seine Ersparnisse abzusichern. Das heißt für mich, wenig bis kein Verlust durch eine Krise. Wenn möglich sogar gewinn. (Steht aber nicht an erster Stelle).
    Und das geht mMn derzeit nicht, weil die Aktienkurse zu weit vom Realwert weg sind. Sollte es echt zu einem ernsthaften Crash kommen, dann brauchen Aktien einige Jahre um auch nur annähernd wieder dort zu sein wo sie derzeit sind. Ich glaube sogar, daß sie es danach kaum noch schaffen werden. Auch ist es schwer einzuschätzen, welche Firmen überleben werden.

  • Man geht auch nicht so an diese Aufgabe heran, dass man sich die auslaufende Lebensversicherung im Wert von 100.000 Euro auszahlen lässt und mit diesem Geld diverse Aktien kauft, obwohl man NULL Ahnung hat.

    Man wird vielmehr Aktien im Laufe der Jahre kaufen, wobei man darauf achtet, dass man die Aktien zu einem tiefen Preis einkauft. Wann ist der Preis tief? Wenn die Stimmung auf dem Aktienmarkt schlecht ist und die Leute befürchten, alles zu verlieren.

    Nur weiß man nie, wenn der Kurs den tiefsten Wert erreicht hat. Das weiß man erst nachher, wenn der Kurs schon wieder 15 % höher ist.

    Nur ein Vergleich: holt euch den Gold-Kurs der letzten 5 Jahre in einem Trend. Da könnt ihr sehen, dass der Kurs im Winter 2015 den Tiefstpunkt erreicht hat. Jetzt ist er wieder gestiegen, ein guter Zeitpunkt zum Kauf, aber nicht ganz so billig.

  • also mal kurz meine durchaus unmroalischen Kriterien für den Aktienkauf - oder was braucht der Mensch ?

    was zu fressen : Nestle, Danone, Kraft
    was zum schießen: Rheinmetall, BAe systems , northroup Grumann,
    was zum rauchen und saufen: imperial tobacoo, SAB Miller
    was zum Anziehen : industria de dis. textil
    was zum düngen und gifteln: BASF Monsanto Klai& Salz, südsalz
    zum Wohnen Patrizia , Vonovia in D
    fürs Weh wehschen Novartis
    ein bißerl Metall Rio Tinto
    ein bisserl Elektro Siemens , General Electrics


    was der Mensch gerade in einer sich abzeichnenden Wirtschaftkrise nicht so dringend brauchtsin meiner Ansicht nach :

    Banken, Autos, Schwerindustrie, Versicherungen , IT-Riesen sind im Depot deshalb nicht vertreten !

    Wo ich mir den Kopf aktuell zerbreche: Kommunikation zB Telefonica und Öl-konzerne (eher derzeit nicht)

    Daneben schau ich beim Kauf auf die Dauer der Firmenexistenz, Zahl der Mitarbeiter, Kapital, Umsatz
    Etliche Konzerne sind schon über hundert Jahre, und gerade die US_Konzerne sind Umsatzriesen

    Ich halte auch nichts davon, 10.000 € in eine Aktie zu kaufen , lieber für je 1000 € 10 unterschiedliche.

    Wenn dann mal wie beim Brexit die Kurse in Bewegung kommen hat das natürlich auch einen gewissen "Unterhaltungswert",
    im Gegensatz zum 0,0 % Festgeldkonto.


    frieder

  • Zum Einsteigen ist es nicht verkehrt, Aktien im Wert von 1.000 Euro von einer Firma zu kaufen. Die Nachteile bei der Depotgebühr und bei der Provision sind in dieser Phase nicht so wichtig.

    Wichtig ist aber, nur so viel Geld in die Aktien zu stecken, was man die nächsten 5 Jahre nicht unbedingt zu Geld machen muss. Das ist eine langfristige Angelegenheit.

    Wer etwa auf ein teures Auto anspart, für den sind die Aktien nicht die passende Variante.

    Weiters sei dringend davor gewarnt, als Kurzfrist-Spekulant das "Große Geld" machen zu wollen (Optionen, Futures, Hebel,...). Das geht garantiert in die Hose. Das ist nichts für Klein-Spekulanten

  • Ja seufz Aktien. Aber welche... der unbedarfte Einsteiger hat die Qual der Wahl, jeder Börsenplatz beinhält vielsprechende manigfaltige Titel, Dividendenpapiere, Blue Chips, KGV, überbewertet, innere Wert - um die Ohren fliegt die Begrifflichkeit der Maningfaltigkeit.

    Meine persönlichen 2Cent nach Jahrzehnten Investmenterfahrung:


    Spekulativ:
    - nicht denken beim kaufen
    - Moneys gewinnen mehr, wer da schlechteste Papier hat gewinnt optional am meisten, wer das beste Papier hat, hat vielleicht Glück und es wird noch besser
    - nachhause gehen, bevor die letzte Wurst gegessen ist.

    Investiv:
    - Gute Titel kaufen, die gerade in einer Durststrecke sind und diese billig einsacken
    - Gegen den Trend kaufen, flußabwärts sammelt sich das Holz
    - langfristig kaufen, besser ein Horizont von 10 - 20 Jahre
    - Dividendenpapiere sind immer eine gute Wahl

    Taken the red one.