Unterschied SHTF <-> EOTWAWKI

  • Hallo zusammen!

    Mir fällt bei sehr vielen Diskussionen á la "Verhalten im SHTF-Fall" auf, dass jeder für sich ein ganz anderes Bild von SHTF hat. Gebauer gesagt: Mache gehen bei SHTF davon aus, dass in dieser Situation automatisch jede Form von Solidarität, Humanität und öffentlicher Ordnung zusammenbricht, und andere eben nicht. Und oft entstehen daraus Missverständnisse, die dann mühsam eruiert bzw. ausgeräumt werden müssen.

    Daher schlage ich vor, einen (in der englischsprachigen Prepperszene bereits verwendeten) Begriff einzuführen: EOTWAWKI - End of the world as we know it.
    In diesem Fall sollte ganz klar sein dass eher Verhältnisse wie im 30-jährigen Krieg als bei einem sommerlichen Stromausfall herrschen.

    Warum ich hier für den englischen Ausdruck bin? Weil es sich auf Deutsch nur sehr bedingt zum Akronym eignet: EDWWWSK klingt irgendwie ... na ja.

    LG,

    BardoThodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Nun, EOTWAWKI klingt nach Weltuntergang der Jahre dauert. SHTF klingt nach einer stressigen Situation die Wochen/Monate (oder länger) dauert.
    Für mich ist da die ersten Wochen/Monate kein Unterschied. Erst langfristig gesehen stellt sich die Frage ob ich Gemüsesamen für eine Neubepflanzung unseres Planeten einlagere.

    Die Missverständnisse bezüglich der "Form von Solidarität, Humanität und öffentlicher Ordnung" liegen daran was man den anderen Mitmenschen zutraut.
    Ich gehe nach 3 Tagen Stromausfall von Plünderungen aus, meine Freundin erwartet sich ein normales Leben wie bisher im Dunkeln ... Keine Ahnung wer recht hat, ich bin aber auf beide Situationen vorbereitet, sie nur auf die letztere.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Für mich ist das was die Leute schon als ShtF bezeichnen eher zum schmunzeln, ich halte es da eher mit Don Pedros Freundin (aber nicht falsch verstehen Pedro, es ist unfair auf schwächere hinzuhauen((und dumm auf stärkere))).

    Da ich mich eigentlich für TEOTWAWKI vorbereite macht es aber keinen Unterschied ob ich mich mit meiner Einschätzung bezüglich ShtF irre oder nicht, da ja bei den Vorbereitungen der geringere ShtF Bedarf mit abgedeckt ist.

    LG Wolfgang

  • Also für mich waren die zwei "Begriffe" immer klar zu unterscheiden:

    SHTF: Man hat eine persönliche Betroffenheit, räumlich und zeitlich. Irgendetwas unvorhergesehenes passiert und man muss unmittelbar darauf reagieren. zB. eine Überschwemmung, Murenabgang/Lawine, Unfall (Atomkraftwerk, Chemiefabrik usw), Unruhen

    TEOTWAWKI: muss nicht unmittelbar erfolgen, auch keine räumliche Betroffenheit nötig, aber mit globaler Auswirkung. zB. Pandemie, Weltkrieg, großer Vulkanausbruch, starker Sonnensturm, Zusammenbruch der Weltwirtschaft usw, also etwas mit weitreichenden, lange anhaltenden Folgen. Natürlich kann auch ein SHTF-Szenario am Beginn eines TEOTWAWKI-Szenarios stehen, muss aber nicht.

  • Ich finde ganz generell, dass ich mich sicher nicht mit Begrifflichkeiten auseinandersetzen werde. Bevor der "Trend" zum Preppen überschwappte war man einfach jemand der "Vorsorge für einen Katastrophenfall" betrieben hat. Ich will mich über Methoden und Möglichkeiten unterhalten und nicht seitenlang ausdiskutieren, ob mein Rucksack jetzt ein BOB oder ein INCH ist, weil ich statt der Machete eine Axt eingepackt hab (überspitzt). Das ist für mich entbehrlich.

    viribus unitis - acta non verba

  • Also dafür, dass du dich mit Begrifflichkeiten nicht auskennen willst, weißt du anscheinend sehr genau, was ein BOB und ein INCH sein soll(te).

  • Hab nicht gesagt, dass ich mich nicht auskenne, sondern nur, dass ich es für überflüssig halte, mich damit in seitenlangen Diskussionen über Begriffsdefinitionen bis ins kleinste Details auslassen zu müssen

    viribus unitis - acta non verba

  • Der Vorteil von möglichst exakt definierten Begriffen ist, dass man sehr effektiv kommunizieren kann.

    Ich bringe mal ein Beispiel aus der Jägersprache, über das ich mal gestolpert bin:


    Zitat
    "Der reife, noch rote Eissprossenzehner zog orgelnd am Wechsel in den Einstand." Gäbe es keine Jägersprache, müsste der Jäger statt dieses kurzen Satzes folgende Erklärung abgeben:
    "Der etwa zehn- bis zwölfjährige Hirsch, der noch das rote Sommerfell trug und ein Geweih mit zehn Zacken hatte - das Geweih hatte noch die Besonderheit, nach den jeweils untersten Zacken zwei verkümmerte Zacken zu haben - ging langsam, immer wieder kräftige Brunftlaute von sich gebend, auf dem Steig, den das Rotwild seit eh und je benutzt, in jenen Waldteil, den der Hirsch jetzt in der Brunftzeit als bevorzugten Tagesaufenthaltsort ausgesucht hat."




    Ich persönlich tendiere ganz stark zur Differenzierung, wie @Wolfzeit sie formuliert hat. Ein SHTF ist mMn. unangenehm bis lässig, aber (noch) halbwegs organisiert.
    Bei TEOTWAWKI hingegen würde ich manche Dinge tun die ich heute nicht mache, und umgekehrt...

    There is no such thing as too much backup!

  • Für mich persönlich auf Deutsch gesprochen, ich habe einen Überlebens Rucksack und der deckt hoffentlich soweit wie möglich alle Eventualitäten ab um im Krisenfall zurecht zu kommen!

  • Zitat von Rheinland im Beitrag #9
    Für mich persönlich auf Deutsch gesprochen, ich habe einen Überlebens Rucksack und der deckt hoffentlich soweit wie möglich alle Eventualitäten ab um im Krisenfall zurecht zu kommen!



    Genau darauf wollte ich hinaus. Für mich gehört Improvisation (für die Österreicher in der ganzen Welt geschätzt werden!) immer dazu. Jeder noch so gute Schlachtplan ist in dem Moment erledigt, in dem die Schlacht beginnt. Und ich möchte in einer ernsten Situation dann nicht eingehen weil ich den INCH statt dem BOB auf dem Buckel hab, sondern mit meinem Notfallrucksack, der sich ausschliesslich an meinem Bedarf orientiert und nicht nach Definitionslisten geht, die schlimmste Zeit überbrücken können.

    Oder sagst du zum Einbrecher der marodierenden Bande im SHTF dann "Mann sie haben aber Glück gehabt das wir nur SHTF und nicht TEOTWAWKI haben - sonst hätten Sie mich aber kennengelernt!" - das ist doch nicht Definitions- sondern Situationsabhängig.

    viribus unitis - acta non verba

  • Jeder darf hier seine Meinung äußern.

    Und wenn manche User nun mal die Meinung haben, dass diese Diskussion überflüssig ist aus verschiedenen Gründen (welche auch dargelegt wurden), werden die anderen damit leben müssen.

    Das soll einer Diskussion hierzu nicht abträglich sein.