Bundesheer Essgeschirr?

  • Ich habe vor einiger Zeit (noch bevor ich angefangen habe, ernsthaft über preppen nachzudenken) ein Bundesheer Essgeschirr (siehe Foto) gekauft. (meine damalige Motivation weiß ich nicht mehr so genau)

    http://army-warehouse.com/237-tm_large_d...liv-alu-neu.jpg
    Quelle: army-warehouse.com

    Da ich damals bei der Stellung für untauglich erklärt wurde, war ich halt nie beim BH, hab also keine Erfahrung, wie sowas zum verwenden gedacht ist.
    Kann mir jemand von euch da helfen? Ich weiß ja kaum, wo bei dem Ding oben und unten ist...

  • Nun, Oben und Unten ist leicht erklärt. Das große Teil gehört nach Unten
    Zum Verwenden ist es - aus meiner Erfahrung - extrem schwierig. In den großen Teil kann man Suppe oder Eintopf reingeben. Der kleine Teil ist ideal für Beilagen oder Salate. Aber wo gibt man das Schnitzel hin? Es gibt nämlich keinen "Platz" für Sachen die man schneiden muss. Du hast 2 Töpfe aber keinen Teller.

    Ich habe keine Ahnung warum das ÖBH sowas gekauft hat, aber aus meiner Sicht ist es eine totale Fehlkonstruktion, es sei denn man geht davon aus das die kämpfende Truppe sich nuir von Suppen und Eintopf und Gulasch ernährt.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Der große Topf ist praktisch beim Bushcraften, zum Wasser kochen direkt im oder am Feuer. Auch ist ohne den Mittelteil viel stabiler Stauraum z.B. für Lebensmittel vorhanden.
    Aber: der Aluabrieb aus dem Geschirr soll problematisch sein. Egal im Ernstfall, aber für jeden Tag ist Edelstahl besser.
    Mein Fazit: für wenig Geld gute Möglichkeiten.

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
    Jeder Plan hält nur bis zum ersten Feindkontakt...(H.v.Moltke)
    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

  • Mit dem Aluminium hat Wolfman recht, das habe ich vollkommen vergessen. Hier ein interessanter Artikel dazu: http://www.kleinezeitung.at/oesterreich/...uminiumGeschirr

    Falls du eine preisgünstige Alternative suchen solltest: https://www.asmc.de/Camping/Outdoorkuech...r-Import-p.html
    Das ist das US amerikanische Essgeschirr, ich habe eines aus dem Jahr 1942 (!!).

    Klar, es gibt bessere Sachen, aber in Kombination mit einem Häferl (zum Wasser/Suppe kochen) ist es eine äußerst effiziente Kombination.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • @Don Pedro
    Das ist das Feldgeschirr, tatsächlich gibt es im Feld praktisch nur Eintopf undSalat, oder Nudeln mit Beilagen usw. Schnitzel gibt es in der Kaserne, und da nur selten. Die feldküche kocht in erster Linie mit großen Töpfen, nicht mit Pfannen. Zudem kann man mit dem unteren Teil, wie bereits von Wolfman angemerkt, gut Wasser kochen, während der obere Teil gut zum Rösten von diversen Essbaren Dingen verwendet werden kann, oder zum Warmmachen vonSteinen die man in den Schlafsack steckt usw.


    @Wolfman
    Was auch mich stört ist das Aluminium, weshalb meines Wissens das ÖBH das Geschirr auch verboten hat. Wenn man es nur gelegentlich nutzt ist das kein Problem, für dauerhafte Verwendung würde ich davon abraten. Edelstahl ist so ne Sache, manche Edelstähle enthalten als Legierungselemente Blei, Kupfer, und Zinn, diese Legierungselemente lösen sich mit der Zeit aus dem Stahl und gelangen ebenfalls in geringen Mengen ins Essen. Der Hauptgrund ist aber das Edelstahl mit der Zeit anfängt zu rosten, gerade wenn er mit Nicht-Edelstahl-Essbesteck bearbeitet wird. Das kommt bei Aluminium in der Form nicht vor. Die meisten Edelstähle sind nicht rostfrei, sondern nur Rosthemmend. Bearbeitet man sie mit einem material das Rosten kann überträgt sich das auf den Edelstahl und er fängt an selber langsam zu rosten an. Leider habe ich das schon selber erlebt.

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  • Die 2 Schalen werden über den Verschlussbügel zusammengesteckt und an diesem gehalten.
    So kann man gleichzeitig mit allen 3 Behältern Essen fassen, notfalls alles in einer Hand haltend.

    Alternativ kann auch Essen im komplett zusammengebautem Geschirr transportiert werden.
    Zwei Essensholer tragen zB für eine Gruppe alle Geschirre an den Henkeln auf einer Stange aufgefädelt.
    Im Großbehälter ist dann unten das Schwere, also die Suppe, oder Tee wegen dem Schwerpunkt.

  • Auch wenn es im Feld nur Eintöpfe gibt, ist es mMn eine Fehlkonstroktion. Denn du hast suppe und Eintopf bekommen. Daher war es mit dem Tragen dahin. Die Suppe in den Deckel und den Eintopf unten rein. Der Tee im Häferl. Alleine das Tragen war spannend und so mancher Kamerad hat dann eine Essensration weniger gehabt da einzelnes oder alles schon beim gehen am Boden Gelandet sind.
    Mit Übung hat man dann aber slles mit beiden Händen tragen können. Nur die dritte Hand zum essen fehlte dann.
    Aja und beim Eintopfessen war der Löffel zu kurz um dazuzukommen. Hat man dann probiert irgendwie vom Topf in den Mund zu fummeln.
    Habe während der Grundausbildung auf das US Geschirr und Edelstahlflasche für Tee gewechselt. Es ist zum Glück akzeptiert worden.
    Tee in die Teeflasche (so hat man den Tee auch mitnehmen können - zusätzlich zum Wasser in der Feldflasche. Denn die zu reinigen nach einem Teeeinsatz war eine eigene Herausforderung) Eintopf ins Essgeschirr Deckel drauf und fertig. Und die Suppe in den Becher. So brauchte man für den ersten Gang gar kein Besteck und hatte nachher die Hände frei für den Hauptgang.

    FORTES FELIX SUNT

  • ...MMn eine Fehlkonstruktion. Habe dort oft drauf/damit kochen müssen und das war eine Herausforderung! Wegen dem immer nur Fleischschmalz ausfassen und die ganze Dose offen übern Esbit ausbraten lassen > 1a Fleischlaberl :-)
    Im Ernst: das US Geschirr aus Edelstahl ist um Häuser besser & durchdachter (mal abgesehen vom permanenten Aluabrieb!!) - wir haben dann auch für die Pfadfinder verwendet!
    LG
    Igel

  • Fehlkonstruktion ist relativ. Wie bereits gesagt hat man darin relativ viel Stauraum. Ich habe mein Bundesheer-Kochgeschirr (ebenfalls um ein paar Euronen aus'm Armyshop) mit Jausendosen, Müsli- und Schokoriegel, Spiritus und -kocher udgl. bis an den Rand gefüllt. Das ist Bestandteil meines BOBs, und dafür langt es.
    Unterwegs kann ich dann zumindest Wasser für Tee, Suppe oder Fertignahrung heiß machen oder aus einem Gewässer schöpfen. Die kleine Tasse nehme ich dann, um den Inhalt der Dosen heiß zu bekommen.
    Richtig Kochen geht damit natürlich nicht, aber das ist auch nicht der Zweck. Immerhin kann ich mich damit etwa drei Tage lang mit (rationierter) Kost versorgen - und für länger ist der BOB ja auch nicht konzipiert...

    @Igel: Hast du eine Ahnung, wo man dieses Fleischschmalz mit dem Laberl in der Mitte her bekommt? Ich habe im normalen Handel nur die Aufstrich-Variante gefunden. Ist zwar auch nicht schlecht, aber halt kein Ersatz für das "Original"!

    There is no such thing as too much backup!

  • Okay, weiß jetzt folgendes über das, was ich gekauft hab: Der mittlere Teil fehlt komplett. Da er aber im geschlossenen Zustand die anderen Teile etwas auf Abstand halten sollte, fällt mein Examplar rech schnell auseinander, da der Verschluss nicht zubleibt...

    Naja, dann ist mein Teil wohl eher Schrott...

  • Dann biege einfach die "Nase" des Verschlussbügels ein wenig hinein, und schon hält wieder alles zusammen.

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
    Jeder Plan hält nur bis zum ersten Feindkontakt...(H.v.Moltke)
    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

  • Für mich ist dieses Teil absolut unbrauchbar.
    Das wofür es gedacht ist, seinen Mampf von der Feldküche abzuholen und dann bequemdie Mahlzeit zu genießen kommt in keinem einzigen meiner Szenarien vor.
    Und zum kochen unterwegs oder als Behältnis für Nahrungsmittel, Wasser etc gibt es besser geeignete Sachen.
    Man darf nicht unfair sein, es ist ja nie zum kochen konzipiert gewesen.

    LG Wolfgang

  • @Bardo Thodol : Das "Fleischschmalz mit dem Laberl in derr Mitte" ist eine normale Inzersdorfer Aufstrichdose. Rausnehmen, Rund & Flach formen, ab in die Pfanne. Der Vorteil ist das hier das Fett zum Braten schon dabei ist.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Habe die Ehre.

    Aha die Österreicher ziehen (oder zogen?) also mit der gleichen lebensbejahenden Kombi ins Feld wie wir und damals auch die NVA
    Gut die zwei Varianten der Benutzung hat ja @Redshirt schon erklärt; zum Thema Schnitzel: einige wenige Male in den 3 Monaten gab es "feste" Bestandteile in der Feldverpflegung, die haben wir einfach mittig mit der Gabel aufgespießt und rundherum gegessen . Auch an das Kochen per Esbitkocher im großen Topf erinnere ich mich noch, aus komplett rohen Zutaten wurde eine Art Pichelsteiner zubereitet. Es ging relativ gut, allerdings weiß ich nimma wie viele Erich-Schumms ich gebraucht habe. Ah sche, da kommen Erinnerungen hoch . Nutzt euer BH auch den Esbitkocher?

    Gut heute nutze ich nur die Kombi Billy Can und Emailhaferl. Aber ich würde jederzeit wieder mit dem Kochgeschirr ausrücken. Was mir allerdings nie getaugt hat war unser Essbesteck, dieses vierteilige. Bereits in der Wehrmacht und glaub sogar Reichswehr gab es eine zerlegbare Löffel-Gabel-Kombi die heute noch mithalten kann.

  • @Don Pedro : ah ja, wenn ich das richtig sehe ist euer neues Essbesteck dasselbe welches wir immer schon in der BW hatten; ich mag es auch nicht. Aber interessant das wir doch oft dasselbe Equipment benutzen;-)
    Übrigens ich habe den Esbit auch noch in Verwendung, alleine oder notfalls zu zweit echt ok.

    Man sollte halt im Bereich der Wehrpflicht-Armeen, welche wir ja in beiden Ländern haben (wenn auch grad ausgesetzt), nicht vergessen das Massenware angeschafft werden muss, und da ist nicht unbedingt das Nonplusultra dabei wie man es vom zivilen Outdoormarkt kennt. Mei und vieles ist nicht schlecht davon, siehe z.B. euer Glock-Messer, ich liebe es, und nicht wenige Soldaten anderer Armeen haben es sich privat beschafft. Und wenn man die jeweiligen Erscheinungsjahre der dienstlich gelieferten Ausrüstung ansieht und ehrlich sagt das es heute noch ausreicht...

    Vielleicht hol ich mir mal wieder so ein Geschirr, aber stilecht dann entweder von Euch oder der NVA, um über den Tellerrand zu schauen!

  • Ich liebe den Löffel vom Bundesheerbesteck, der ist schön groß an der Schaufel aber der Griff etwas kürzer.

    Genau so einen aber in Titan wäre genial.

  • @Don Pedro: Hmm, ich habe das anders in Erinnerung...
    Soweit ich mich erinnern kann hatten wir damals etwas in der Art wie Vergossenes, allerdings mit einem Fleischlaberl (das man nicht erst formen musste) statt einem Stück Muskelfleisch.
    Kann aber sein, dass die Weichmacher in der Dosenbeschichtung meine Erinnerungen manipulieren.

    There is no such thing as too much backup!

  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #18
    allerdings mit einem Fleischlaberl (das man nicht erst formen musste) statt einem Stück Muskelfleisch.
    Erinnerungen


    ich bilde mir ein wir hatten 3 Sorten, Leberaufstrich Fleischschmalz und d d d d Jagdwurst.

    bis auf den Schmalzanteil waren Jagdwurst und Fleischschmalz beinahe ident wenn ich nicht irre?

  • Nein, Fleischschmalz und Jagdwurst/Frühstückfleisch sind schon ganz anders.
    Ich hab letztens wieder mal eine Dose Fleischschmalz gefuttert - zum testen, weil die Dose mit 800kcal (!) angegeben ist.
    Ja, mit genügend Brot und mit anständiger Würze schmeckts: 7 Wikipoints
    Ich muss wieder mal eine Dose von dem Zeug braten, beim Bundesheer haben wir das öfters gemacht und das war richtig lecker - ok, die kleinen Weichmacher in der Dosenbeschichtung haben sicherlich ihre Spuren hinterlassen...