Stressfall mit einer akuten Verletzung

    • Offizieller Beitrag

    Seit 1 Monat laboriere ich an einem Einriss der Achillessehne, mittlerweile geht es halbwegs. Aber was wäre gewesen, wenn da der Stressfall eingetreten wäre?
    Autofahren - Ja
    Wandern - Nein
    Wasserkanister tragen - Nein
    Vorräte aus dem Keller holen - Nein
    Auto für die Flucht beladen - Nein

    Ich war ziemlich überrascht wie sehr mein Pläne von meiner normalen körperlichen Verfassung abhängig sind Und wie eine lästige aber harmlose Verletzung alles durcheinander bringt.

    Wie sieht die Sache bei euch aus? Habt ihr darüber schon mal nachgedacht? Und was kann man dagegen machen?

  • Ich hab noch nie so eine Verletzung gehabt, doch ich könnte mir vorstellen:
    Krücken und eine Umhängetasche/Rucksack und mit etwas Zeit und Geduld sollten einige Vorräte vom Keller in die Wohnung wandern.
    Klar ist das anstrengend, aber besser als rumsitzen, nix tun und hoffen dass keiner die Vorräte im Keller klaut.

  • Schön, dass es schon etwas besser geht!
    Ich kann mich erinnern, du hast davon berichtet, ich glaube es war nicht unter der Rubrik "Der lustige Prepper".

    Was man dagegen machen kann, abgesehen von geeigneten Ausrüstungsgegenständen ist vielleicht Telefonnummern von Leuten parat zu haben, die notfalls mit einer Erbsensuppe vorbeikommen, oder was man sonst braucht wenn man vorübergehend behindert ist.

    • Offizieller Beitrag

    @wiki : Danke für den Tipp mit dem Rucksack. Mein Ansatz wäre gewesen die "Transportbehälter" zu verkleinern damit ich sie leichter tragen kann.
    Was habe ich bisher für Änderungen durchgeführt?
    * Mehr Vorräte in der Wohnung (Etwas Platz findet sich immer)
    * Einige Vorräte aus dem Keller in kleinere Kisten gepackt
    * Krücken gekauft!
    * Sachen für eine Flucht mit dem Auto aus der Wohnung in die Garage (Wasserdichte Alukiste) gebracht (dadurch auch Platz für Vorräte)
    * 2 Seesäcke aus Leinen gekauft (damit man Sachen "schlabbrig" verpacken/transportieren kann)
    * Eine faltbare Rodel aus der Garage in die Wohnung gebracht (Transport Wasser/Kanister)

    Im Stressfall kann mir das vielleicht etwas helfen ...

    • Offizieller Beitrag

    In so einem Fall wäre die einfachste Lösung wohl auf die Hilfe von Familienmitgliedern oder der/dem Lebensgefährtin/en zurückzugreifen.

    Technisch würde mir noch einfallen: Eine Seilwinde um schwere Kisten übers Fenster in die Wohnung zu heben, oder elektrische Rodeln die auch Stiegen bewältigen können. Z.b. der hier: http://www.sano.at/de/liftkar-sal

  • Wie Ben schon andeutete:
    Auch wenn ein lang gedientes Forenmitglied anderer Meinung ist, steht für mich fest das es (einigermaßen) Sicherheit nur im Rudel gibt.
    Und genau das ist es was anzustreben ist- eine eingeschworene Gemeinschaft welche im ShtF Fall gemeinsam überlebt.

    LG Wolfgang

  • Langfristiges Überleben ist nur in der Gruppe möglich. Deswegen rein aus Survival Gedanken die Soziale Kette aufrechterhalten und schon im Nicht-Ka Fall stabilisieren: Familie, Nachbarn, Gemeinde. Überall muss man präsent sein. Wer mit seinem Nachbar im Streit liegt, der hat ein Problem.

    Einzelkämpfer sind die ersten, die eben nicht überleben. Außer natürlich auf einer einsamen Insel mit genug Maroni und freilaufenden Hühnern, sowie angenehmen Temperaturen.

    Taken the red one.

  • Im Endeffekt hat ein weiteres Belasten der eh schon verletzten Region keinen Sinn. Deshalb: zurücklehnen, den Körper das Wunder der Heilung erfahren lassen und die anderen in der Gruppe (ohne wirds nicht funktionieren!) die Tätigkeiten machen lassen, die man momentan nicht machen kann.

    Auch mit Verletzung wird sich etwas finden lassen, das man zu dem Zeitpunkt für die Gruppe machen kann:
    - Feuerwache
    - Kinder bespaßen
    - andere Tätigkeiten, die jetzt nicht den Körpereinsatz benötigen.....

    es wird sich sicher etwas finden lassen

    viribus unitis - acta non verba

  • @ Don Pedro
    Als erstes einmal : Gute Besserung !
    @ Alle :
    Ich glaube ,jede Verletzung stellt eine Einschränkung dar .Sei es der Schnitt in den Finger ,eine Prellung ,.... . Aller ,was denjenigen in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt oder Schmerzen bereitet ,ist f.d. A.... . Die Meinung von Scavenger passt - so glaube ich - am besten dazu .Mit Handicap erledigt man halt andere Aufgaben ,die vielleicht nach nix aussehen .Im Verband mit den Anderen aber zur Bewältigung einer Situation einen wertvollen Beitrag leisten .
    Und überhaupt :Bruce Willis ist auch in jedem seiner Filme verletzt und geht letztlich als Sieger hervor .Gibt's das denn............ ?

    LG rock

    ---numquam retro---

  • Danke an alle für die Beiträge in diesem Thread.
    Ich wurde dadurch wieder in meinen Ansichten bestärkt, dass der Mensch ein Rudeltier ist.
    Und dass die erweiterte 3 er Regel wirklich Sinn macht.

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
    Jeder Plan hält nur bis zum ersten Feindkontakt...(H.v.Moltke)
    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

    • Offizieller Beitrag

    @Ben : Danke für den Link mit der Rodel.
    @Alle: So sehr der Mensch auch ein Rudeltier ist und so sehr es auch stimmt das man in der Gruppe bessere Chancen hat als alleine und das man ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn haben soll ... Wer von euch hat seinen Nachbarn offen gelegt was er alles an Vorräten hat und wie seine Pläne aussehen? Vermutlich die wenigsten. Entweder jetzt Teams bilden oder nach den ersten Wochen/Monaten (im SHTF Fall) Teams bilden. Aber auf die Nachbarschaft hoffen? Ich wohne in der Stadt und meine Nachbarn sind zwar (im großen und ganzen) nette Leute aber es ist keiner dabei der weiß was ich wo und warum gelagert habe. Und das wird auch so bleiben.

  • Vor einigen Jahrzehnten haben wir (ca. 20 Familien) unsere Eigentumswohnungen bezogen. Bedingt durch die Kinder gab es doch einige nette Kontakte zwischen den Familien. Mittlerweile sind wir nur noch 5 Familien die von Anfang an dabei sind. Die meisten Wohnungen werden kurzfristig vermietet und viele Leute im Haus kennen wir nicht. Es ist einsam geworden.
    Daher habe ich vor einigen Monaten bewusst, meinetwegen berechnend, Kontakt zu einen Ehepaar das mit uns gemeinsam eingezogen ist und auch in Pension ist, gesucht. Einmal im Monat sitzen wir zusammen und es wurde daraus mehr als eine "Zweckgemeinschaft". Noch wissen die beiden nichts von meinen Prepperambitionen - aber gegenseitig würden wir uns heute schon hilfreich beistehen.

  • Wir haben einen 2 Häuser-Verbund (gemeinsame Tiefgarage) mit je 10 Wohneinheiten. Bis auf 2 Wohnungen alle im Eigentum.
    Um sich gegenseitig ein wenig öfter als am Gang zufällig zu treffen haben wir seit 3 Jahren ein jährliches "Sommerfest" an dem fast alle teilnehmen und seitdem ist der Umgang im Haus wesentlich besser geworden.

    viribus unitis - acta non verba

  • Auch ich wohne in der Stadt, wie man ja anhand meines Nicks sehen kann.

    Ich habe die Situation wie viele Städter das ich in einer Mietwohnung lebe, noch dazu in einem Gebäude mit 48 Parteien.
    Von diesen 48 Parteien die ja (wie in Städten fast normal) laufend wechseln, kenne ich genau 3 seit einigen Jahren. Und KEINER dieser Parteien würde ich anvertrauen das ich Prepper bin....

    Ich glaube das im Ernstfall nur Teams Sinn machen die selbst vorgesorgt haben oder Fähigkeiten bereitstellen können die dringend benötigt werden.
    Mir persönlich würden ausserhalb unseres Stammtischkreises auf Anhieb nur sehr wenige Bekannte einfallen die auch nur ansatzweise dazu zu zählen wären....

    Ob man im Stressfalle mit einer Verletzung überlebensfähig wäre hängt von der Art der Beeinträchtigung und vom Zeitpunkt ab. Befindet man sich in einer Gruppe hat man sicher bessere Chancen als auf sich alleine gestellt, mal ganz abgesehen davon das man beeinträchtigt und solo leicht zur "Beute" werden kann.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Zitat von Don Pedro im Beitrag #1
    Seit 1 Monat laboriere ich an einem Einriss der Achillessehne, mittlerweile geht es halbwegs. Aber was wäre gewesen, wenn da der Stressfall eingetreten wäre?
    Autofahren - Ja
    Wandern - Nein
    Wasserkanister tragen - Nein
    Vorräte aus dem Keller holen - Nein
    Auto für die Flucht beladen - Nein

    Ich war ziemlich überrascht wie sehr mein Pläne von meiner normalen körperlichen Verfassung abhängig sind Und wie eine lästige aber harmlose Verletzung alles durcheinander bringt.

    Wie sieht die Sache bei euch aus? Habt ihr darüber schon mal nachgedacht? Und was kann man dagegen machen?


    Da fehlt doch was in unserer Gruppe!

    Am Berg ruf ich die Bergrettung, auf der Straße den Pannendienst usw.

    Wen kann ich als Prepper rufen? Doch eher wieder nur einen Prepper. Wie aber kann ich diese/diesen erreichen?

    Bei Szene 1 wie von Don Pedro geschildert könnte folgender Aufruf Hilfe bringen:

    Wer kann/will mir am 16.Dez. in 1211 (PLZ) für 2 Stunden helfen?

    Szene 2 unterwegs: Situationsbedingt bin ich von Wien ins Waldviertel unterwegs. Weil dies mit dem PKW nicht möglich ist werde ich statt 3 Stunden 2 - 3 Tage lang brauchen.

    Würde dabei folgender Aufruf sinnvoll sein?

    Erreiche gegen Abend Raum Stockerau. Wer könnte mir einen Schlafplatz für eine Nacht zur Verfügung stellen?

    Szene 3 im PKW unterwegs:

    Bin am Weg von Wien nach Laa unterwegs und in ....... hängengeblieben. Ist wer in der Nähe der mir helfen kann?

    Als ersten Schritt könnte ich mir vorstellen das Prepper die zu Hilfeleistungen bereit sind einfach ihre Postleitzahl zu Verfügung stellen. Dadurch würde klar werden wo mit Hilfe gerechnet werden kann.

    LG

    Grauer Wolf

    PS

    Ich kann zwar Holz hacken - wie aber die Vernetzung erfolgen könnte muss ich euch überlassen.

  • @ Grauer Wolf
    Ausgezeichnete Idee !Ein breit aufgestelltes Netzwerk von Preppern hätte sicher Sinn .

    LG rock

    ---numquam retro---

  • Zitat
    Erreiche gegen Abend Raum Stockerau. Wer könnte mir einen Schlafplatz für eine Nacht zur Verfügung stellen?



    Im Schwesterforum haben wir dafür eine eigene Rubrik wo sich Leute mit Kontaktmöglichkeit und ungefährem Standort eintragen welche im Notfall helfen würden. Die Leute welche in dieser Gruppe sind tauschen meist im Vorhinein ihre Telefonnummern aus, das ist immer noch am einfachsten und effektivsten. Nur falls in ShtF keine Handys mehr funktionieren sind alternative Kontaktmöglichkeiten ausgemacht.

    LG Wolfgang