Stromausfall in Österreich - Masterarbeit

  • Ich habe bei meinen Recherchen im Internet eine sehr interessante Arbeit gefunden, die vielleicht den einen oder anderen interessiert. Hintergrund meiner Recherche war, dass mein Mann behauptet, in Graz würden 2\3 des Trinkwassers ohne Pumpe geliefert, würde also somit auch im Falle eines Stromausfalles funktionieren (somit müssen wir nicht vorsorgen seiner Meinung nach) (Stimmt so nicht ganz. Teile von Graz werden zum Teil so beliefert. Ob wir im "richtigen" Teil von Graz leben, habe ich noch nicht herausgefunden)

    Wenn es interessiert, den Link findet man, wenn man googelt nach
    BLACKO-Szenarien in der Siedlungswasserwirtschaft TU Graz

    Der Autor geht auch auf weitere Folgen des Stromausfalles ein und schildert auch einen Zeitablauf mit den Problemen, die dadurch entstehen, sowie bisher aufgetretene Störfälle, die zumindest mit verdeutlichen, dass das Thema keineswegs so an den Haaren herbeigezogen ist, wie viele (natürlich nicht ihr) meinen
    Ich bin noch mitten drin im Lesen aber finde es höchst spannend und lehrreich

  • Ich vermute du meinst das hier: https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upl...rwirtschaft.pdf
    Kannst ruhig einen Link reinkopieren...

    Ich würde mich nicht darauf verlassen, auch wenn die Wasserversorgung ohne Pumpen funktioniert. Es gibt noch Schieber, Ventile, Messstellen, ... alles was Strom braucht. Und was nützt mir das beste Gefälle wenn ein Schieber sich nicht öffnet ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Unser Bürgermeister behauptet auch, dass selbst bei einem Stomausfall ein hoher Anteil der Haushalte mit Wasser weiter versorgt ist. Wir haben einen neuen Trinkwass-Hochbehälter - wobei die meisten Haushalte unterhalb von dessen Niveau liegen.

    Trotzdem habe ich einen angemessenen Vorrat an Mineralwasser in Plastikflaschen, man weiß ja nie.

    Bei einem längeren Stromausfall wird es Probleme mit dem Abwasser geben, weil das Abwasser nicht mehr in die Zentral-Kläranlage in Asten gepumpt werden kann. In der Ebene ist wenig Gefälle, sodass es ohne die Pumpen bald zurückstaut.

  • Der Hochbehälter muss ja auch befüllt werden. Im überwiegenden Anteil wird dies dann erst wieder über Pumpen besorgt, die das Wasser zuerst in den Hochbehälter pumpen müssen. Ich kenne nur wenige Hochbehälter, die von "noch höher" natürlich versorgt werden.

    Das heisst: es funktioniert so lange, so lange sich noch Wasser im Hochbehälter befindet.

    Wasser ist derart wichtig und Essentiell, dass sämtliche Vorbereitungen IMHO damit starten müssen, für jeden im Haushalt mal ein absolutes Minimum in Form von 5 Litern pro Tag über einen Zeitraum von 14 Tagen zur Verfügung zu stellen.
    Wer glaubt, dass das viel ist: der durchschnittliche Europäer verbraucht pro Tag über 120 Liter Trinkwasser.

    Da die meisten Trinkwasserversorgungen über mehrere Quellen und Zuleitungen erfolgen (allein mein kleines Dorf hat insgesamt 4 Quellen aus dem das Wasser kommt - davon eine direkt vom Berg) kann man sich auch nicht sicher sein, dass eine derzeit funktionierende Versorgung über die Natürliche Quelle ohne Pumpen auch immer funktioniert. Bei längerer Trockenheit oder einer Verschmutzung der besagten Quelle, kann diese schnell unbrauchbar werden.

    Trotzdem ist es so, dass wir in Mitteleuropa wassertechnisch auf einer Insel der Seeligen sind. Wir werden immer irgendwo Wasser haben - es geht nur darum es entsprechend zu finden, zu transportieren und ggf. aufzubereiten. Um diese Dinge im SHTF bewerkstelligen zu können, braucht es aber imho einen Grundstock an bereits vorhandenen Wasserreserven damit man nicht gleich vom ersten Tag an auf Fremdversorgung angewiesen ist. Nicht ausser Acht lassen, darf man hier auch die Abwasserproblematik mit der bald mal jedes Oberflächenwasser belastet sein wird wenn Kläranlagen nicht mehr funktionieren.

    viribus unitis - acta non verba

  • Zitat von Scavenger im Beitrag #4
    ... der durchschnittliche Europäer verbraucht pro Tag über 120 Liter Trinkwasser...



    Bei dieser, durchaus nicht uninteressanten, Berechnung sind allerdings, ähnlich dem ökologischen Fussabdruck, auch alle aliquoten Produktionsanteile der täglichen Konsumgüter subsummiert... d.h. nicht nur das Wasser, das man tatsächlich und leibhaftig als Nahrung verbraucht, sondern auch die WC-Spülung, das Zähneputzen, die Waschmaschine, der Geschirrspüler sowie auch das Wasser des Bäckers, das er für mein Brot verwenden musste und der Anteil des Wassers, das für das Waschen meines Blattsalates "verschwendet" wurde usw...

  • Und was genau "brauchst" du auch in einer Notfallsituation nicht? Sämtliche von dir aufgezählten Tätigkeiten, bei denen Wasser verbraucht wird, würde ich perösnlich als "Essentiell" einstufen. Ein paar davon kann man mit Brauchwasser bewerkstelligen (der größte Wasserfresser in unsrer Statistik ist die WC Spülung), andere wiederrum nur bedingt. Gemüse muss auch im Notfall (oder gerade da - je nach Lage) gewaschen werden. Wäsche will auch irgendwann mal gewaschen werden und mit Zahnproblemen in einer Situation ohne die gewohnte Rundumversorgung kann man schnell zum Todeskandidaten werden. Hygiene ist ein Thema, welches man nicht unterschätzen darf.

    Herunterfahren kann man den Wasserverbrauch (schon gar wenn er so hoch ist wie unserer) leicht - aber nur auf "Essen und Trinken" beschränken wird dir schnell andere Probleme bescheren.

    viribus unitis - acta non verba

  • In diesem Zusammenhang ist mir auch aufgefallen, dass Nudeln kochen weitaus mehr Wasser braucht, als Reis zu kochen. Das sollte man in seinen vorräten vielleicht auch berücksichtigen. Ist bei Leuten wie uns besonders schwierig. Wir essen normalerweise kaum Reis deshalb wird das rotieren schwierig. Aber im Notfall brauche ich trotzdem die reisvorräte eben um Wasser zu sparen.

    Übrigens habe ich jetzt auch Kartoffelpüree gesehen dass das besser mit wenig Wasser gekocht wird. Kartoffeln schälen und schneiden und gleich mit wenig Wasser und Milch kochen. Dann muss man nix mehr abgiessen und die Nährstoffe bleiben im gericht. Und es wird kein Wasser verschwendet.