Hurrikan "Michael"

  • Zitat
    Nur wenige Wochen nach dem Hurrikan Florence muss sich der Südosten der USA nach Einschätzung von Meteorologen erneut auf schwere Verwüstungen einstellen, diesmal durch den heranpeitschenden Hurrikan Michael. Der Sturm werde über dem Golf von Mexiko vermutlich erheblich an Kraft tanken, bevor er voraussichtlich am Mittwoch als "großer Hurrikan" auf Florida treffe, warnte das Nationale Hurrikanzentrum.



    Quelle: https://derstandard.at/2000088985065/Hur...rida-zu-treffen

  • Inzwischen hat er Stufe 4 erreicht und es gibt Zwangsevakuierungen. Was ich davon halten soll, weiß ich nicht recht...
    Was denkt ihr?
    Wolltet ihr zwangsevakuiert werden?
    Kann man aber jedem zutrauen, dass er die Gefahr richtig einschätzen kann?
    Soll da der Staat eingreifen???

  • Die Zerstörungen an der Strom-Infrastruktur sind so umfangreich, dass vom Energieversorger Teile der Infrastruktur komplett neu errichtet werden müssen. Das bedeutet für einige hunderttausend Menschen bis zu ein Monat Stromausfall

    https://www.nytimes.com/2018/10/14/us/hu...lectricity.html (Bezahlartikel, aber ich glaube es sind 5 Artikel pro Monat kostenlos)

    Sinngemäßes Zitat aus dem Artikel: "Viele Menschen haben keinen Stromgenerator und können sich auch keinen leisten, aber ich hoffe, dass Nachbarn sich gegenseitig helfen werden."

  • Ich würde gern zwangsevakuiert werden aber halt mit möglichst langer vorlaufzeit damit ich das nötigste retten kann. Ich bin weder ausgebildet noch sehe ich mich kompetent genug um das einschätzen zu können. Und nach der Katastrophe falls es doch nicht so schlimm war kann man eh zurück

  • Zwangsevakuiert bedeutet das du mehrere 100 Kilometer von deinem Wohnort mit 200 anderen in einer Turnhalle wohnst, ohne Privatsphäre, mit dafür nicht ausgelegten Duschen und WC Anlagen. Oder noch schlimmer, auf einer gatschigen Wiese in einem schlecht geheizten, feuchten Zelt ... Da nimmst du 1 Tasche je Person mit, da wird nicht dein Haus ausgeräumt. Es ist besser als in einer Ruine zu sitzen, aber sicher nichts was man sich wünscht. Geplant wegfahren, zu Freunden oder Verwandten ist sicher einer hübschere Möglichkeit. Oder das Haus entsprchend sicher bauen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Naja aber kann man dann nicht trotzdem selbst hinfahren wo man will nur dass halt der Zeitpunkt vorgegeben wird?

  • Ich würde meine Familie und mich niemals zwangsevakuieren lassen. Schon allein die Aussicht auf einen Platz im Notquartier stellt meine Nackenhaare auf. Wenn diesbezüglich etwas ruchbar würde, dann verstecken wir uns und warten das Ganze ab. Schließlich ist man vorbereitet. Ein Monat Stromausfall würde uns noch nicht aus der Bahn werfen.

    Sollte sich das Haus in eine Ruine verwandeln, könnten wir uns immer noch in unsere Beton-Doppelgarage einquartieren. Vielleicht bleibt ja auch der alte Wohnwagen heil, das wäre noch besser.

    Alles ist besser als ein Notquartier, es sei denn, man hat alles verloren oder ist hilflos.

  • Zitat von Tinah im Beitrag #8
    Naja aber kann man dann nicht trotzdem selbst hinfahren wo man will nur dass halt der Zeitpunkt vorgegeben wird?


    Das ist dann keine Zwangsevakuierung, sondern eine Selbstevakuierung. So sollte es normalerweise ablaufen. Man wird gewarnt und haut selbständig ab.

  • Zwangsevakuierung bedeutet hier nicht, dass Menschen unter Zwang evakuiert werden, sondern das ein gewisses Gebiet zwingen zu evakuieren ist. Jeder der dagegen verstößt kann sich keine Hilfe erwarten, sowohl während, als auch nach dem Ereignis. Gibt es aufgrund der Nichteinhaltung der Anordnung gesundheitliche Schäden, wird keine Versicherung die Kosten übernehmen.
    Viele Menschen haben schon in der Vergangenheit versucht im Süden der USA solche Stürme auszusitzen, viele sind dabei umgekommen. Oft werden die Sturmfluten unterschätzt, die das Wasser meterhoch ansteigen lassen, meist bis über das Dach. In Küstennähe bleibt dann von diesen Häusern oft nicht mehr viel übrig, wie Bilder von der Strandregion von Panama Beach zeigen. Da wurden ca 80% der Häuser völlig zerstört und die meisten noch stehenden Häuser müssen abgrissen werden. Viele Häuser wurden auch einfach vom Wind abgerissen.
    Sicher gibt es auch Gebiete, wo man einen Hurricane recht unbeschadet überleben kann, aber eben auch welche, wo das nicht möglich ist.
    Immerhin bietet der Staat jedem Einwohner in den Zwangsevakuierungsgebieten ein Dach über dem Kopf und Verpflegung an, was angesichts der sonst herrschenden Einstellung "jeder ist für sich selbst verantwortlich" auch für ärmere Menschen eine Möglichkeit ist sich in Sicherheit zu bringen (weil ja auch der Transport organisiert wird). Ein Großteil der Menschen geht ohnehin in ein Hotel oder zu Verwandten/Freunden, das kann sich aber nicht jeder leisten. Wird keine Zwangsevakuierung ausgerufen müssen ärmere Menschen selber schauen, wie sie über die Runden kommen oder sich in Sicherheit bringen.
    Die Strominfrastruktur in den betroffenen Gebieten wurde weiträumig komplett zerstört, was eine komplette Neuinstallation erforderlich macht. Da die Stromleitungen meist oberirdisch verlegt sind, müssen nicht nur Leitungen gezogen werden und Trafos neu verbaut werden sondern auch viele Masten neu errichtet werden. Das dauert aufgrund der Größe des betroffenene Gebietes eben recht lange und bis der letzte Verbraucher ans Netz geht, kann das schon Monate dauern (vgl. Puerto Rico), ein Großteil der Verbraucher (vor allem die Industrie und Versorger) werden aber prioritär behandelt und werden viel früher wieder ans Netz angeschlossen.