Chernobyl - HBO 6-teilige Miniserie

  • https://www.serienjunkies.de/chernobyl/

    Zitat
    Die historische Miniserie Chernobyl beleuchtet die 1986 im ukrainischen Tschernobyl geschehene Atomkatastrophe. Der britische Schauspieler Jared Harris („Mad Men“) soll den verheerenden Vorfall als sowjetischer, vom Kremlin geschickter Wissenschaftler Valery Legasov untersuchen



    In der ersten Folge sieht man viel aus der Sicht der Kraftwerksmitarbeiter die sich den Knall nicht ganz erklären können. Feuerwehr fängt mitn löschen an. Bürgermeister und Krisenstab wird vom Polit-Offizier auf Linie gebracht im Atombunker.
    Zuerst wird noch alles abgestritten und diskutiert. So etwas kann ja nicht passieren.

    In Pripyat schaut man sich das Spektakel des brennenden "Daches" des Reaktors an und Kinder spielen im "Schnee". Feuerwehrmänner kotzen sich aus schon nach kurzen Löscharbeiten. Mitarbeiter vom Kontrollstand wollen wissen wie der Wasserstand im Reaktor ist, finden aber nurmehr das Nukleare-Graphit-Feuer,... sekunden später fängt auch schon deren Haut an zu "schmelzen" durchs kurze reinsehen.

    Kann man sich mal ansehen. Auch wenn zuviel Pathos und Emotion drinsteckt für eine richtige Doku.



    Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=s9APLXM9Ei8 und https://www.youtube.com/watch?v=Rle1Bywi61M

  • Ich hab mir gestern einen Film über Tschernobyl angeschaut.

    https://www.youtube.com/watch?v=7j8BMnOKYW8

    Den Inhalt kann ich gar nicht im einzelnen wiedergeben, dafür sind so viele Informationen drin, von denen ich keine Ahnung hatte. Die Aussage "Da hatten wir halt nochmal Glück" (weil sie die Wassertanks unter dem Reaktor leergepumpt haben, sonst wäre Europa unbewohnbar gewesen) hat mich glaube ich am meisten überrascht oder erschreckt.
    Man sieht auch Gorbatschow im Interview, wie er unter anderem lächelnd sagt, dass sie ja schon viel verheimlicht hätten, aber dies war dann halt doch was anderes.

    Der erste Gedanke, wenn man sich das ansieht, ist wohl, dass heutzutage so was (hoffentlich) nicht mehr möglich wäre. Ich bin nicht sicher!
    Ich meine damit, so lange mit Informationen hinterm Berg zu halten bis irgendwo jemand anderer draufkommt. Das alles natürlich unter dem Vorwand eine Panik zu verhindern.
    Daraufhin hab ich gleich mal bezüglich Fukushima angeschaut. Sehr "beruhigend": Der Großteil der verfügbaren Informationen über die Vorgänge auf dem Kraftwerksgelände stammt direkt oder indirekt von der Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power Company (Tepco). Die Emmison von Cs-137 betrug "eh nur" 36 PBq (das sind ca. 50% der Emmision von Tschernobyl).
    Andere Quellen sprechen von eher 80 PBq.
    Wenn man bedenkt, dass sie damals (beim Unfall in Tschernobyl) die Höchstwerte der schädigend Strahlung verfünffacht haben, damit es nicht so viele Opfer gibt..... äh naja.

    Mir ist dann noch eine relativ einfach "hommade" Möglichkeit eingefallen Strahlung zu messen. Nur was mach ich mit dern Information?

  • Eine wirklich erschütternde Spiel/Doku - ich habe bis Folge 4 gesehen. Basiert ja Angel auch auf Aufzeichnungen/Dokumenten/Berichten wer was wann wie gemacht od nicht gemacht hat. Vollkommenes Versagen der Apparatschiks, Herunterspielen und absolute Ahnungslosigkeit, Einsatzkräfte ohne jeglicher Schutzvorrichtungen absichtlich reingeschickt (Hauptsache sie trugen weisse Stoffhauben!!) Gutes Bsp: die Geigerzähler. Die normalen waren für den "Hobbybereich" und es gab einen!! richtigen Geigerzähler, der war aber in einem Metallschrank irgendwo im Gebäude versteckt, zu dem aber offenbar niemand den Schlüssel hatte.....und in Folge 4 sieht man dann auch die Strahlungsopfer in der Endphase - erschütternd! Ein Mediziner hat mir erklärt, dass das wirklich so ist und sicher tw noch schlimmer.
    LG
    Igel

  • Was mich auch erstaunt hat war, dass sie Leute vom Zivilschutz nach Pripyat geschickt haben um Strahlung zu messen und als die Geigerzähler nichts mehr messen konnten (obere Grenze erreicht), hat irgendwie niemand dran gedacht, dass es gefährlich sein könnte, nein, sie haben gedacht die Geigerzähler sind kaputt. Wie kommt man auf so eine Idee?

  • Gute Serie - hab sie auch mit großem Interesse verfolgt. Jeder, der glaubt, das das Vorgehen der offiziellen Sowjetunion in der heutigen Zeit nicht mehr möglich ist, soll sich bitte in das offizielle Krisenmanagement nach Fukushima einlesen - das war nur anhand der bereits durch Tschernobyl sensibilisierten Weltöffentlichkeit und social media bzw. generell der Informationsdichte in der heutigen Zeit nicht mehr in dem Ausmaß möglich.

    Zur Frage wegen der kaputten(!) Geigerzähler: Im Jahr 1986 war die Sowjetunion mehr oder weniger wirtschaftlich bereits erledigt. Es gab hier nicht viel "Ersatzanschaffungen" von kaputtem Gerät - weshalb ich mir die Aussage "wird wohl kaputt sein" schon einreden lass - Es wird einfach in allen Bereichen so gewesen sein.

    viribus unitis - acta non verba