D: Krater mit zehn Meter Durchmesser entdeckt

  • Zitat
    In einem Feld im deutschen Bundesland Hessen ist nach Angaben der Polizei gestern ein Krater mit einem Durchmesser von zehn Metern und einer Tiefe von vier Metern entdeckt worden.

    Wie ein Polizeisprecher laut dpa dazu sagte, habe sich eine mutmaßliche Weltkriegsbombe wohl durch einen Langzeitzünder selbst entzündet.



    https://orf.at/#/stories/3127867/

    Man stelle sich vor, im eigenen Garten wäre so ein Blindgänger begraben. Eigentlich ein Glück, dass sowas so selten passiert. Kann man sich auf sowas vorbereiten?

  • Zitat von Ben im Beitrag #1
    Kann man sich auf sowas vorbereiten?


    Wahrscheinlich nur, wenn man den eigenen Grund mit einem Metalldetektor ausgibig untersucht.

    Leider ist es bei uns in Österreich so, dass wenn auf deinem Grundstück Kriegsmaterial wie z.B. eine Bombe, gefunden wird, man für die fachgerechte Entsorgung selbst aufkommen muss.

    Dafür darf man alles wertvolle das man am eigenen Grund findet bei den Behörden abgeben.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Zitat von georgum im Beitrag #2
    Leider ist es bei uns in Österreich so, dass wenn auf deinem Grundstück Kriegsmaterial wie z.B. eine Bombe, gefunden wird, man für die fachgerechte Entsorgung selbst aufkommen muss.



    Woher hast du diese Information? Was ich weiß ist ein solcher Einsatz des Entminungsdienstes kostenlos.

    Das Sondieren im Vorfeld ist eine andere Geschichte

  • @Smeti
    So ein Fall ist vor ca. 2 Jahren in NÖ passiert.
    Da wurde bei Arbeiten im Garten eines Hausbesitzers eine 2.WK Bombe gefunden, ging damals auch durch die Medien, dass der/die Eigentümer auf den Kosten der Räumung sitzen geblieben sind.
    Siehe auch Kurier Artikel aus 2012. Artikel

    Einzig das Entschärfen wird vom Bund übernommen, die Suche und die Bergung der Kriegsrelikte geht auf Kosten des Grundeigentümers.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • @georgum: Sag ich ja

    Für die Entschärfung zahlst du nichts. Solltest du im Vorfeld Sondieren wollen oder müssen, bleibst du auf den Kosten sitzen sollte dabei etwas Verdächtiges gefunden werden.
    Solltest du aber mit dem Bagger eine Bombe freilegen, kostet es dir, soweit ich weiß nichts.

    Siehe auch Standard Artikel aus 2017

  • Aus meiner Arbeit weiß ich, dass man sich für wenig Geld eine Auskunft beim Bund für das eigene Gebiet eine Munitionswahrscheinlichkeitsanalyse ausstellen lassen kann. Sollten es dabei ergeben, dass es mit mittlerer od. hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Munitionsfund kommen kann, kann man sich von Kampfmittelsuchern ein Georadar über die Fläche schieben lassen. Die können auf 3-5 m Tiefe je nach Boden Kampfmittel aufspühren. Kostet ca. 400 Euro inkl. Anreise bei einer durschnittlichen Grundstücksgröße. Sollte man da was finden, kann man entscheiden ob man da was ausgräbt oder ob man es liegen lässt.

    Wenn man sein Grundstück in der Nähe eines Bahnhofes, einer größeren Stadt oder in der Nähe von alten Kasserenen und Industrieanlagen sowie Hafengebieten hat, ist man bei jeder größeren Bautätigkeit sowieso verpflichtet eine Kampfmitteluntersuchung durchzuführen.
    Es wird in nächster Zeit öfters zu solchen Meldungen kommen, da die Langzeitzünder einst mit Chemikalien gemacht worden, die die Ampullen in denen sie gelagern zersetzt und es dann zu der verheerenden Reaktion kommt.

  • Wir haben derzeit gerade eine Großbaustelle bei uns in der Firma (Zubau) und im Vorfeld wurde da einiges an Geld in die Hand genommen (Hauptbahnhofsnähe in einer Landeshauptstadt) um eventuelles Kriegsmaterial aufzuspüren. Hierzu hatten wir eine private Firma hinzugezogen, die im Vorfeld einiges an Recherchearbeiten durch Kataster- und Luftbildauswertungen geleistet hatte. Auch gab es im Vorfeld einige Sondierungsbohrungen inkl. Kamerafahrten und Bodenradargänge. Während des Aushubes der Baugrube, war die Firma dann auch ständig vor Ort um immer wieder mal den Aushub selbst mittendrin zu stoppen um im Zweifelsfall nochmals zu sondieren.

    Man bedenke: eine der gängigen Größen damals war eine 250kg Bombe.

    In meiner anderen Funktion war ich einmal als Einsatzleiter bei einem eben solchen Bombenfund (privater Keller - kurz vor Ende des Aushubes machte die Baggerschaufel plötzlich "KLONG" und eine 250kg Bombe wurde freigelegt). Die Gegend musste evakuiert werden und der Entminungsdienst kam mit seinem bereits bekannten blauen Chevrolet (man stelle sich bei deren Einfahrt bitte die Titelmelodie vom A-Team vor) an und führte die Entschärfung durch. Nach der Freigabe hatte ich dann die Gelegenheit, mir das ganze aus der Nähe anzusehen und es ist schon ziemlich beeindruckend wie groß diese Dinger dann eigentlich in echt sind.

    Übrigens: es war Sommer, meine Leute und ich waren im Vollschutz und schwitzend wie in der Sauna, während der eigentliche Spezialist mit Bermudashirt und kurzer Hose an der Bombe hantierte. Nachgefragt, ob die nicht so schöne Michelinmännchenanzüge haben bekam ich als Antwort die zitierwürdige Aussage "Wenn 250kg hochgehen ist das völlig wurscht, was man an hatte - ich mag wenigstens nicht schwitzend sterben"

    viribus unitis - acta non verba

  • hat er recht... arbeitet und stirbt wie ein Mann

    ich bete alle paar tage bei der seligen crescentia hat im 2 Weltkrieg schon gut funktioniert... fast keine Bomben trotz Flugplatz und Munitionsfabrik.. mitten im wald...

  • Er war sowieso genial - bei der lockeren Nachbesprechung und ein paar "was wäre wenn" fragen unsererseits kam dann noch die geniale Aussage: "In dem Moment, in dem es euer Problem wird, ist es nicht mehr mein Problem"

    viribus unitis - acta non verba