Vulkanausbruch: Die Folgen eines Jahres ohne Sommer

  • Zitat

    Das sechste Jahrhundert war definitiv nicht die angenehmste Zeit, um am Leben zu sein. Auch wenn der dunkle und kalte Eindruck, der vom Mittelalter oft generell vorherrscht, auch nicht ganz so stimmt – speziell für die 530er- und 540er-Jahre ist er zutreffend: Große Teile der Nordhalbkugel wurden zu dieser Zeit von einem anhaltenden Kälteeinbruch erfasst, die Folgen waren fatale Missernten und Hungerkatastrophen. Zeitgleich setzten auch noch Pestepidemien ein

    https://www.derstandard.at/sto…kugel-in-kalte-finsternis


    Was meint ihr wären heute die Folgen eines solchen Vulkanausbruchs?

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Vulkan in El Salvador stürzte die Nordhalbkugel in kalte Finsternis“ zu „Vulkanausbruch: Die Folgen eines Jahres ohne Sommer“ geändert.
  • Abgesehen von der industriellen Welt, wären in den weniger entwickelten Gegenden der Erde die gleichen Auswirkungen wie damals zu erwarten. Wir könnten es uns leisten, die dann weniger verfügbaren Lebensmittel weltweit zusammenzukaufen, auch wenn es teuer werden würde, die Menschen in Afrika, Südamerika und Südasien werden sich das aber nicht leisten können. Die Weltwirtschaft würde sicher in Mitleidenschaft gezogen werden, aber ein Großteil würde weiterlaufen.

    Also um Mitteleuropa mache ich mir keine Sorgen, es sei denn, der ausgebrochene Vulkan liegt in den campi flegrei. Dann sehe ich eher schwarz.

  • Das gab es ja nicht nur im frühen Mittelalter (530 - 540) sondern immer wieder ...


    1257 (Samalas)

    1628 (Tiefpunkt der kleinen Eiszeit)

    1783 (Vulkane Island)

    1816 (Tambora)

    1883 (Krakatau)


    Also nichts so ungewöhnliches. Aber noch nie mit der Technikabhängigkeit und den Menschenmassen. Ich denke das uns in Europa wenig passieren wird, vielleicht keine Südfrüchte oder teureres Brot, oder weniger Fleisch, aber nichts weltbewegendes. In Asien oder Afrika, da wird die Post abgehen. Und da wird es auch deutlich mehr Tote geben als sonst.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Wenn man sich den Trend ansieht, wärs ja eigentlich schon wieder soweit. :|

  • Ich denke schon, dass die Folgen gerade in Mitteleuropa beachtlich wären. Es muss mit Missernten mehrere Jahre lang gerechnet werden, wenn sich Katastrophen wie zB 1816 wiederholen. Großflächig!

    Damals hat Karl Drais den Vorläufer des Fahrrades erfunden, weil Getreide so knapp wurde, dass Pferde geschlachtet werden mussten und dadurch der Transport zum Erliegen kam.

    Dass Importwaren das dann europaweite Problem "Nahrungsmittelknappheit" beheben würden, wage ich zu bezweifeln...

  • Europa ist (derzeit) zum Glück nicht von Lebensmittelimporten abhängig, es könnte nur passieren das wir statt Raps (Biodiesel) Getreide anbauen müssen. Oder statt Erdbeeren werden Kartoffel gepflanzt. Oder das die Hälfte der Kühe/Schweine/Hühner geschlachtet werden weil statt Weideland auf einmal Feldfrüchte angebaut werden. Einschränkungen wird es geben, aber ich denke nicht das bei uns mehr Menschen verhungern als sonst. Das ist der technologische Vorteil, man bekommt pro Fläche deutlich mehr Ertrag.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich denke, dass es zu einer massiven Verteuerung von Lebensmittel kommen würde. Das wiederum wird dafür sorgen, dass es zu Hunger der ärmeren Bevölkerung kommt. Vielleicht auch Unruhen, Plünderungen,...

    Spurlos wird so ein Ereignis sicher nicht vorübergehen.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • naja man darf nicht vergessen dass rein aus der Tatsache dass wir alle ernähren könnten in Europa nicht zwangsläufig folgt, dass wir das tun. Wenn die, die es sich leisten können, keine Lust haben, auf Fleisch zu verzichten und den entsprechenden Preis zahlen, wird es keine Substitution geben, nur weil dann niemand verhungert.


    Ich denke, dass die Schere zwischen Arm bzw am verhungern und reich ganz schnell größer würde und es letztlich zu Bürgerkrieg usw führen würde. (Den letzten Halbsatz bitte streichen falls das jetzt zu politisch war)

  • Wir haben in Europa eine Überproduktion von so ziemlich Allem, wenn da ein Jahr lang Ernteausfälle von 50% auftreten, kann man das durch einen sorgsameren Umgang mit den Nahrungsmitteln kompensieren. Überlegt nur mal, wieviele Lebensmittel in Österreich täglich in der Mülltonne landen. Nein, wenn es nur ein Jahr Wetterauswirkungen gibt, ist das sicherlich keine Katastrophe. Alle anderen Industriezweige werden ja weiterlaufen, vor allem der Transportsektor und damit hat man eigentlich schon gewonnen, Nahrungsmittel gibt es genug, sie müssen dann nur besser verteilt werden. In ärmeren Gegenden der Welt sieht die Sache aber nicht so rosig aus.

  • Ein Sommer ohne Sommer würde zu schweren Missernten führen. Je nach Schwere des Ereignisses könnten wesentlich mehr als 50% der Ernte ausfallen.

    Mittlerweile haben wir ja hoch gezüchtete Pflanzen quer durch alle landwirtschaftlichen Bereiche (vom Apfel übers Getreide bis zur Zucchini).

    Noch dazu sind fast alle Pflanzen von der Tageslichtlänge gesteuert: Wenn das Tag/Nacht-Verhältnis nicht passt, wird z.B. eine Kartoffel niemals reif.


    Von daher glaube ich nicht, dass wir ohne Zukäufe von anderen Erdteilen über die Runden kommen würden...

    There is no such thing as too much backup!

  • In Österreich ist es derzeit um ca. 2,5°C wärmer als am Anfang des 18. Jahrhunderts. Nach dem was ich im Netz gefunden habe, dürfte es Ende des 6. Jahrhunderts, vor den Vulkanausbrüchen ähnlich warm gewesen sein wie im 18. Jahrhundert. Das bedeutet, dass eine Abkühlung um ein paar Grad heute nicht den gleichen Effekt auf die Umwelt hätte wie damals, zumindest bei uns in Mitteleuropa.

  • In Österreich ist es derzeit um ca. 2,5°C wärmer als am Anfang des 18. Jahrhunderts. Nach dem was ich im Netz gefunden habe, dürfte es Ende des 6. Jahrhunderts, vor den Vulkanausbrüchen ähnlich warm gewesen sein wie im 18. Jahrhundert. Das bedeutet, dass eine Abkühlung um ein paar Grad heute nicht den gleichen Effekt auf die Umwelt hätte wie damals, zumindest bei uns in Mitteleuropa.

    Gumo,

    Gerade in der Strassenbahn gelesen, wenn weltweit die Temperatur um 2.5 Grad ansteigt und es zur Eisschmelze ( Polkappen ) kommt, schätzt man auf über 180 Mio Flüchtlinge!!!

  • Massive Flüchtlingsbewegungen in Richtung Europa

    Enorme Verteuerung von Lebensmitteln

    die Anzahl der Verhungernden steigt dramatisch

    Solar und Photovoltaik würden kaum Energie bringen -

    Strom und Heizkosten explodieren.

    Lebensstandard wird vor allem in den Städten drastisch sinken

    Arbeitslosigkeit steigt

    Beschaffungskriminalität steigt


    Positiv :

    Lebensmittel würden nicht mehr weggeworfen werden

    Mehr Gemeinschaften , die zusammen halten , bilden sich

  • Egal wo ein Vulkan ausbricht, es betrifft immer die Nordhalbkugel und die Südhalbkugel. Das die Winde am Äquator die andere Hälfte schützen ist eine urbane Legende. Asche, Staub, Radioaktivität, egal was und woher landet immer auf dem kompletten Planeten. Vielleicht ein paar Wochen/Monate später, aber letztendlich immer.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.