Blackoutvorsorge Niederösterreich

  • https://www.heute.at/s/alles-f…d-fuer-blackout-100211407


    10 Mio € für Blackoutvorsorge bei 450 Feuerwehrhäusern.

    Es tut sich etwas , und diese Zahlen sind auch schon gar nicht schlecht:

    ... die Polizei verfügt in Niederösterreich bereits über 100 energieautarke Dienststellen, das Rote Kreuz hat bereits 38 energieautarke Stützpunkte, davon auch alle Bezirkshauptstädte.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Wir haben für unser Feuerwehrhaus / Dorfhaus einen Zapfwellengenerator angeschafft, um im Fall der Fälle eine Anlaufstelle im Ort zu haben die autark versorgt ist.
    Der Generator leistet 37,5kVA Scheinleistung bzw. 30kW und wird mit Traktoren ab 85 PS angetrieben. Vergangenen Montag haben wir die Einspeisung getestet mit den beiden Umschaltern für Wärmepumpe und restliche Gebäudeversorgung. Beim Fritter mit 20A merkt man anhand der Motordrehzahl, dass da ordentlich was draufhängt.

    Haben mit einem Steyr 4095 Multi (115PS optimiert) und Steyr 9095MT (93PS) getestet und man merkte deutlich den Leistungsunterschied der Traktoren. Verschiedene Zapfwellengeschwindigkeiten wollten wir auch testen, um mit reduzierter Motordrehzahl zu betreiben und weniger Diesel zu verbrauchen, was aber in der Leistungsklasse nicht funktioniert, da beim Einschalten des Fritters die Motordrehzahl zu stark fällt und der Generator bei etwa 46Hz abschaltet.

    Eventuell mit Traktoren über 160PS kann man mit anderen Zapfwellengeschwindigkeiten arbeiten wie zb. 1.000, 1.000E, 750, 540E

  • Hab das gerade gegoogelt, den kannte ich noch nicht. Für euren Einsatzbereich optimal, wie es scheint...

    Habt ihr den scheinbar nötigen Umschalter für Hauseinspeisung auch?

  • Eventuell mit Traktoren über 160PS kann man mit anderen Zapfwellengeschwindigkeiten arbeiten wie zb. 1.000, 1.000E, 750, 540E

    Ein Zapfwellengenerator ist normalerweise auf eine bestimmte Zapfwellendrehzahl ausgelegt. Das verbaute Getriebe übersetzt die Zapfwellendrehzahl auf die für den elektrischen Generator notwendigen 1500 oder 3000 Umdrehungen pro Minute um 50 Hz Netzfrequenz zu erreichen. Die Nenndrehzahl am Getriebeeingang sollte in der Anleitung zum Generator stehen. Für den Traktor sollte es ein Leistungsdiagramm für die Zapfwelle geben bei welcher Drehzahl welche Leistung abgenommen werden kann. Oft geben die Hersteller einen Faktor von 2,5 an für die benötigte Traktorleistung in PS, bezogen auf die Nennleistung des Generators in kVA. Bei 30 kVA also z.B. 75 PS. Teilweise auch unterschiedliche Faktoren, abhängig von der Motorsteuerung (mechanisch oder elektronisch). Bei elektronischer Steuerung ist der Faktor niedriger.


    Einen Zapfwellengenerator, der für 540 Upm ausgelegt ist, kann man also dann mit 540e betreiben und mit der Nennlast elektrisch belasten, wenn der Traktor bei der dann anliegenden Motordrehzahl (ca. 1500 bis 1600 Upm verglichen mit ca. 2300 bis 2500 bei Standard 540) ausreichend Leistung hat. Nutzt man die elektrische Leistung nicht voll aus, wird es auch ein schwächerer Traktor schaffen. Wie der Traktor auf die plötzliche Zuschaltung einer großen Last reagiert hängt natürlich von der Steuerung und den Leistungsreserven ab.


    Von daher ist es gut, wenn Ihr unterschiedliche Traktoren in unterschiedlichen Nutzungsszenarien testet und die Ergebnisse dokumentiert. Im Notfall hat man dann gleich Erfahrungswerte bei welcher Traktorklasse welche Einstellungen nötig und welche Verbraucher möglich sind. Auch ein grober Überblick über den Verbrauch ist wertvoll um Bevorratung bzw. Nachschub planen zu können. Tendenziell sollte ein stärkerer Traktor mit 540e einen günstigeren Verbrauch haben als ein schwächerer mit 540. Versuch macht kluch! ;) Daher :thumbup: für Euer Projekt.


    Riesenvorteil von Zapfwellengeneratoren ist übrigens, dass man für den Antrieb keinen eigenen Motor bereitstellen und warten muss. Der Generator selbst braucht nur einmal im Jahr etwas Betrieb um die Magnetisierung zu erhalten, ist also äußerst wartungsarm und üblicherweise sehr robust. Wird der Traktor kaputt, dann kann man schnell und problemlos einen anderen dran hängen.

  • Habt ihr den scheinbar nötigen Umschalter für Hauseinspeisung auch?

    Ja wir haben sogar zwei Umschalter: 1x für den "normalen" Stromzähler auf dem alles außer die Wärmepumpe hängt
    1x für die Wärmepumpe weil die über einen zweiten Stromzähler läuft

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    Ein Zapfwellengenerator ist normalerweise auf eine bestimmte Zapfwellendrehzahl ausgelegt.

    430/min Generatoreingangsdrehzahl an der Zapfwelle wird benötigt

    Wie der Traktor auf die plötzliche Zuschaltung einer großen Last reagiert hängt natürlich von der Steuerung und den Leistungsreserven ab.


    Beim 20A Fritter der plötzlich dazugeschaltet wird, mussten wir die Motordrehzahl leicht anpassen um auf 50Hz zu bleiben, bei Wegfall der Last waren wir dann auf 53Hz. Kleinere Lasten haben wir nicht so stark bemerkt. Deshalb würde ich bei "stromfressenden Geräten" eher zu mehr Motorleistung und Hubraum tendieren um den Drehzahlabfall besser abzufedern. Man möchte ja nicht stundenlang am Traktor sitzen und immer wieder die Drehzahl anpassen :sleeping:

    Vielleicht testen wir auch mal mit einem John Deere 6620 AutoPowr (140PS optimiert) oder einem Deutz-Fahr Agrotron mit 150PS ob die mit den sparsameren Zapfwellengeschwindigkeiten zurechtkommen. Der John Deere passt meines Wissens die Motordrehzahl automatisch an bei mehr Last.

  • Beim 20A Fritter der plötzlich dazugeschaltet wird, mussten wir die Motordrehzahl leicht anpassen um auf 50Hz zu bleiben, bei Wegfall der Last waren wir dann auf 53Hz.

    Frittern dann halt wennschon dennschon mit der Gulaschkanone statt per Strom.