Lederpflege

Habe die Ehre.

Ich habe seit bestimmt 5 Jahren eine Dose Lederbalsam zuhause, nennt sich ,,Leder Top Konzentrat,,. Genaueres über die Herkunft weiß ich nicht, gekauft hab ichs mal auf der 3-Länder-Messe in Passau. Ich bin sehr zufrieden damit, hauptsächlich kommen die Meindl Island damit in Berührung (und irgendwann auch die Waldviertler Jaga).
Von Fett für die Schuhpflege raten ja viele ab, ich kann dazu nix sagen. Gerade bei Gürteln u.ä. nehmen manche auch normales Olivenöl. In Deutschland gibt es das Versandhaus Manufactum, dort ist man auf klassische und hochwertige Produkte spezialisiert. Dort werden viele traditionielle Lederpflegeprodukte angeboten, sollte ich mal was neues brauchen werde ich deren Onlineshop aufsuchen. Meindl Sportwachs soll auch gut sein, und ist in der Regel leicht erhältlich. Abraten muss ich dringendst von der original Schuhcreme der Bundeswehr. Viele besorgen sich unsere guten Berg- oder Feldstiefel, und ruinieren diese dann mit der offiziell dazugehörigen Pflegecreme. Warum? Diese Schuhcreme enthält Silikon. Ledergefütterte Stiefel werden damit wasserdicht, und zwar in beide Richtungen! ; Membranschuhe werden damit ebenso unbrauchbar. Dies hat man uns sogar in der Grundausbildung so eingebläut.
Übrigens, ich benutze seitdem auch nur farblose Mittel, so ist man flexibler.

Noch ein Tipp, auch wenn er fast bissl OT ist: Zum Imprägnieren, egal wofür, benutze ich Ballistol Pluvonin. Etwas teuer, aber funzt wirklich.

Für unsere Einsatzstiefel (Haix Airpower P10 und Maindl...) verwende ich ausschließlich das original Lederfett von Haix mit Sunreflect - das Leder ist damit sehr gut gepflegt und, vielleicht bilde ich mir es nur ein, die Schuhe werden in der prallen Sonne nicht so heiß.

Für alles Leder was am Körper getragen wird (zB Messerscheiden, Gürtel, Handtaschen, Geldbörserl,...) verwende ich Lederbalsam (Mischung aus Bienenwachs und was weiß ich noch alles).
Das pflegt gut, richt angenehm und vor allem zieht es gut ein und fettet nicht ab - also gibt kein Fett an die restliche Kleidung ab.

Je nach dem, was an Leder gepflegt werden soll: Meine Uuuuuralten Feldschuhe, über 30 Jahre und nur aus Sentimentalität weiter erhalten, werden mit Lederöl eingelassen. Zieht besser ein, als Lederfett (füher von Zezi, als Klassiker bekannt unter dem Namen "Gutra&quot und macht sie richtig weich. Trotzdem werden diese Verteranen kaum noch verwendet.

Meine Haix Bergschuhe (weiß nicht welcher Typ), pflege ich mit dem empfohlenen Mittel, da sich Goretex mit den üblichen Fetten in die Sinnlosigkeiot verabschieden würde, die Poren würden damit nämlich verklebt werden.

Von Wachs als Pflege, halte ich wenig, da zu wenig Eindrigtiefe und nur oberflächlich. Ich hatte vor zehn Jahren, als ich mir mit Sattlernadeln eine Messerscheide aus Gutenleder "baute", eine Idee aus der Dermatologie: Zunächst probierte ich es mit Rhizinus-Öl, das die stärkste Eindringtiefe - zumindest bei Haut - aufweist. Dann mischte ich es zu herkömmlichem Lederöl. Zog wirklich besser ein und ich konnte damit auch jahrzehntelang unbehandeltete Taschen, wieder aktivieren.

Morgen.

Ich benutze bei den Waldviertlern Venetian Shoe Cream aus den USA, hat mir ein Spezl geschenkt daher keine Ahnung zur Bezugsquelle. Die Jagas dunkelten gleich stärker nach, sind gut wasserabweisend und ich bin zufrieden.

Ballistol ist Gift für das Leder, habe mir da vor 20 - 30 Jahren die ersten Lederstiefel mit kaputt gemacht, waren wie ein nasser Lappen!

Das Lederfett kann ich wärmstens empfehlen, wie auch dieses Lederbalsam, es sind treue Begleiter seit Jahren.

Und sonst z.B. das Hartwachs von dieser Firma, für die Normalen Schuhe bzw. Buisness Kleidung oder man(n) steht auf Glänzende Wanderstiefel

Ballistol, macht das Leder, bsonders bei häufiger Anwendung, leider sehr schwammig. Ich habe damit aufgehört. Eine Warnung, die sich übrignes auch auf die Hölzschäfte von Gewehren bezogen hatte.

Obendrein hat sich die Rezeptur von Ballistol meiner Meinung nach verämndert. Heute spült es sich von Flintenläufén im Regen schneller ab, als früher.

Ballistol ist ein schöner Mythos, der aber seine Wirkung verloren hat.

Ich hab als Lederpflege seit Jahren Nikwax in Verwendung und echt gute Erfahrungen damit.
Ich kauf es beim "Bergfuchs", es ist nicht billig, zahlt sich aber aus.

LG Sepp

Der Ausdruck "Lederpflege", ist überhaupt etwas irreführend. Was ist mit dem Träger einer hirschledernen Kurzen oder Kniebund. Nun, zum reinigen, verwende ich eine ölhaltige Seife, aus der ich ein gescheidiges Bad bereite. Ordentlich durchdrücken, rausnehmen, ausdrücken - und schattig trocknen lassen. Immer wieder in Form ziehen. Das verhindert den vermeintlich zünftigen "Speck" - der eigentlich nekrotisches Gewebe ist - und beschert die Weichheit des trangegerbten Leders.