Wechseln wir nur die Technikabhängigkeit?

  • Ich beobachte einen Trend, vielleicht fällt er mir jetzt auch nur mehr auf, auf jeden Fall bereitet er mir etwas Sorge.

    Wir wissen das wir von der Technik abhängig sind, aber was tun wir als Gegenmassnahme? Wir kompensieren es mit mehr Technik. Weil die Stromversorgung ausfallen könnte überlegen wir Notstromaggregate zu kaufen oder Photovoltaikanlagen. Das gleiche bei der Kommunikation, weil Telefone ausfallen können steigen wir auf Funk um, mache versuchen es mit Satelliten-Telefonen.

    Ich glaube wir tauschen da eine Abhängigkeit gegen eine neue. Ich glaube es ist sinnvoller sich Fähigkeiten anzulernen die ohne Technik auskommt oder mit weniger Technik, Wissen kann man nicht verlieren, zumindest wenn man es immer wieder mal übt, ein Werkzeug kann verloren gehen. Aber mit ausreichend Wissen kann man sich ja das Werkzeug neu bauen, vielleicht nicht in der richtigen Qualität, aber ausreichend gut um seinen Zweck zu erfüllen.

    Vielleicht sehe ich das ganze auch nur falsch, was meint ihr?


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • sehe ich wie du, bei mir ist zB bis auf die taschenlampen und das radio nix auf lager was mit strom funktioniert. meine steinaxt hatte ich hier glaub ich auch schonmal geposted sowie das saegeblattbehelfsmesser.
    imo wird das versagen des stromnetzes eins der ersten anzeigen des SHTF sein, deswegen verlass ich mich auch nicht auf strombetriebenes geraet soweits geht.
    zugegeben, zB so ein gps ist was furchtbar praktisches, aber sobald die akkus alle sind und man nie gelernt hat eine karte ohne einzunorden?

    gruss,
    BB

  • Ich glaube nicht das Du es ganz falsch siehst, halt etwas einseitig.
    Ich nehme als konkreten Fall meine Person her.
    Obwohl ich mal gar nicht so schlecht ohne Technik unterwegs war geht es jetzt einfach nicht mehr.
    Einen Unfall oder eine Krankheit kann jeder haben und in der Krise wahrscheinlich noch leichter mit noch ärgeren Folgen.
    Und so ist aus einem Menschen der fast jeden Tag 1-2 Stunden Querfeldein gelaufen ist jemand geworden der auf ärztliches anraten maximal mehr 300m gehen sollte und vorbeugend einen Rollstuhl bereitzustellen hätte.
    Also Können kann schneller verloren gehen als man glaubt.
    Bei der Technik kann ich redundant vorsorgen, bei der Gesundheit und dem Können nicht.

    LG Wolfgang

  • Seit der Mensch die Steinaxt und das Rad erfunden hat ist er von Technik abhängig. Nur wird die Technik immer komplizierter und wir können sie nicht mehr selber herstellen bzw. reparieren. Und das nicht seit 20 oder 30 Jahren sondern seit es die Spezialisierung der Berufe gibt und das hat vor 1200 - 1300 Jahren angefangen - oder schon früher (Griechen, Ägypter, Sumerer, ...) - je nach Sichtweise.
    Mit Vorräten oder Ersatzgeräten können wir kurzfristig/mittelfristig überleben, d.h. max. 2 - 3 Jahre. Alles darüber hinaus muss durch "simple" Technik ersetzt werden, d.h. ein Leben irgendwo zwischen Steinzeit und Mittelalter. Ob wir uns auf so etwas vorbereiten muss jeder selber entscheiden.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Natürlich ist es für jeden anders, und wer die Technik braucht um zu leben bzw zu überleben der hat oft keine Wahl. Aber ich glaube irgendwie das die meisten Prepper glauben wenn sie genug Vorräte haben, genug Technik und Ersatzteile, dann kann ihnen nichts geschehen, am besten noch einen Bunker dazu und schon ist man sicher. Ich glaube das das ein Trugschluss ist.

    Natürlich kann ich auch völlig falsch liegen, vor allem da wir eh alle uns wünschen das es nie zu einer Krise kommt.

    Aber es gibt genug Techniken mit denen man zwar primitiv aber dennoch überleben kann, viele alte Eingebornenstämme beweisen das auch heute noch.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Ich glaube auch das längerfristig die Low Tech Lösungen gefragt sein werden. Allerdings können all die netten Gizmos die wir heute haben schon einen großen Vorsprung bedeuten,sofern sie im Bedarfsfall funktionieren und der Anwender damit auch umgehen kann. Auch bei den Vorräten bin ich der Meinung das sie hauptsächlich eine Überbrückung bis zur nächsten(eigenen) Ernte darstellen können, denn keiner kann unendlich von Travellunch und Vitamintabletten leben, selbst wenn genug davon da wäre.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Ich persöhnlich gehe davon aus das die temp. technischen Lösungen (Solar, Generator, etc,..) max. 6 Monate
    wegen z.b. Verschleiss, Überbelastung oder mutwilliger Zerstörunge (Konflikte) ausfallen.
    Meine Strategie dafür ist hauptsächlich wie ich Ersatz aus "Wohlstandsmüll" schaffen kann (Da muss ich die Einfälle statt Abfälle Hefte sehr loben) und arbeite daran das ich mir, meiner Familie und keine Freuden die entsprechenden Eigenschaften Fähigkeiten aneigne. Die Prioritäten setzte ich nach den Grundbedürfnissen (Wärme, Wasser, Nahrungsversorgung, Gesundheit, Sicherheit). Naja - für einen allein eine Lebensaufgabe, desshalb muss sich jeder irgendwo spezialisieren - daraus resultiert aber wieder die Abhängigkeit von einzelnen Gruppenmitgliedern.

  • Abgesehen von verschiedenen Meinungen zum Thema Vorbereitung ist es natürlich auch wesentlich wie lange das Problem anhalten wird.

    Aber manche Aussagen verwundern mich schon extrem.
    Warum sollten Solaranlagen und Generatoren nach 6 Monaten defekt werden?
    Eine Solaranlage hält Problemlos 10 Jahre wenn sie als Inselanlage mit guten Speichern konzipiert ist.
    Auf einer von mir früher oft besuchten Schutzhütte war der Generator älter als die Besitzer und wurde dann halt durch Fotovoltaik ersetzt obwohl er immer noch funktionierte. Genügend Betriebsstoff zu lagern ist schon eine größere Herausforderung als die Generatorlebensdauer.

    Bei anderen Dingen sehe ich auch nicht den Grund für einen vorzeitigen Ausfall.
    Warum sollte in 10 Jahren keine meiner Taschenlampen mehr funktionieren? Akkus samt Ladegeräte und Primärzellen habe ich genug und auch da ist eine mindestens 15jährige Lebensdauer zu erwarten. Wenn dann die Krise noch nicht ausgestanden ist.......
    Warum sollte auf einmal eine Motorsäge nur mehr so kurzlebig sein oder ein Geigerzähler, Rauchmelder........

    Und klar Mama Bär, für uns Landeier kann der Vorrat durch die eigene Ernte ergänzt(nicht ersetzt) werden, die urbanen Prepper hingegen sind darauf angewiesen.

    Als eines der einzigen Probleme welches ich sehe ist das Geld welches es kostet qualitativ hochwertig und redundant ausgestattet zu sei.

    Und langfristiges Überleben geht nur in der Gruppe, alleine schon sicherheitstechnisch.

    LG Wolfgang

  • Ich hoffe, die Apokalypse bleibt aus.
    und mit dem zu befürchtenden Abgang der grossen Masse an Menschen wären dann dennoch zigtausende Häuser leer, und wenn ich nur unseren Familien Durchschnitt nehme, dann
    findet bei uns wer pro Haus oder Wohnung Zig Hacken, Hämmer, Messer usw....also alles in Hülle und Fülle.
    und das ist ja ohnehin schon Minimaltechnik.......Handsägen, Feilen usw......Klingen....
    von Notstrom usw. bin ich auch weit entfernt-da kann ich gleich mit der Fahne wedeln.......und bin gefunden. Eher auf Strom verzichten, Lebensmittel dem anpassen-so wie bei
    Captains Experience/Survival wo Fisch/Fleisch einfach so geräuchert auch haltbar gemacht wurde.........

    LANNERWEGMICHAEL

  • @Austrianer ich muss dir völlig Recht geben. In einer Krise werden bestimmt nicht gleich alle Geräte kaputt sein. Es kommt natürlich auf die Krise an. EMP Strahlen sind das Todesurteil für so manchen "technologischen" Prepper. Ich persönlich Prepper altmodisch. Ich versuche ohne Strom über die Runden zu kommen. Manch eine Technik wird bestimmt lange halten aber man sollte auch in der Lage sein es zu reparieren oder ohne dem Gerät auszukommen. Auch sollte man die alten Techniken zum haltbarmachen von Lebensmitteln beherrschen dies empfinde ich als sehr wichtig. Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen worauf er sich "spezialisiert", spätestens in der Krise wissen wir wer Recht gehabt hat. :-D