Was alles bei einem Stromausfall nicht mehr funktioniert

  • Man glaubt gar nicht wie abhängig unsere Gesellschaft von Strom ist und was alles ohne Strom nicht funktioniert. Hier eine kurze Liste die eine Idee geben soll, wo wir den Strom überall direkt und indirekt benötigen und welche Konsequenzen es nach sich zieht wenn der Strom einmal nicht funktionieren sollte.

    Eiskasten
    * Lebensmittel bleiben – je nach Modell – nur zwischen 2 und 6 Stunden gekühlt, danach ist es wie wenn sie im freien liegen.

    Tiefkühltruhe/Gefrierschrank
    * Ein moderner Gefrierschrank kann das Tiefgefrorene bis zu 24 Stunden kalt halten, danach taut es aber auf und muss verwendet werden.

    Toilette
    * Toiletten benötigen zum spülen Wasser und das gibt es ohne Strom nicht
    * Toiletten im Keller haben meistens ein Häcksel-/Hubwerk um die Fäkalien in das Kanalrohr zu pumpen

    Dusche
    * Ohne Strom kein Wasser, ohne Wasser keine Dusche

    Kassensysteme
    * Ein modernes Kassensystem ist wie ein Computer, ohne Strom geht gar nichts
    * Man kann nichts eintippen, es können keine Belege gedruckt werden, die Lade öffnet sich nicht

    Wasserhahn
    * Auch aus dem Wasserhahn würde nichts mehr kommen

    Tankstelle
    * Die Tanks sind unterirdisch, sowohl die Pumpen die den Treibstoff nach oben befördern als auch die Zapfsäulen benötigen Strom
    * Zahlen mit Bankomat wird nicht mehr funktionieren und die meisten Kassen können ohne Strom nicht benutzt/geöffnet werden

    Bankomat
    * Ein Bankomat ist ein Computer, ohne Strom geht nichts mehr

    Geschäfte
    * Viele Geschäfte haben Schiebetüren, die funktionieren ohne Strom nicht.
    * Das gleiche gilt für die Kühltruhen, die Beleuchtung und die Kassensysteme

    Aufzüge
    * Das Rauf/Runterfahren des Korbes funktioniert elektrisch
    * Bei vielen Aufzügen funktionieren auch die Türen mit Strom
    * Der Notrufknopf und das Notfalltelefon benötigen auch Strom

    Öffentliche Verkehrsmittel
    * Autobus: Ein Autobus könnte noch so lange fahren wie er Treibstoff und einen Fahrer hat. Wenn aber der Verkehr chaotisch wird bleibt er genauso im Stau stecken wie ein PKW.
    * Straßenbahn: Bei einer Straßenbahn funktioniert alles elektrisch.
    * U-Bahn: Bei manchen U-Bahnen gibt es riesige Notstromaggregate, die sind aber nicht dazu gedacht einen Dauerbetrieb aufrecht zu erhalten.

    Ampeln
    * Ohne Ampeln funktioniert der Verkehr in der Theorie, da es ja Nachrangtafeln und Vorrangstraßen gibt, in der Praxis wäre aber ein totales Verkehrschaos zu erwarten
    * Ohne Ampeln würden die Unfälle bei Kreuzungen sprunghaft ansteigen, damit wären sicher einige wichtige Kreuzungen blockiert

    Krankenhäuser
    * Krankenhäuser habe Notromaggregate um den Betrieb aufrecht zu erhalten, die Lagermenge des Treibstoffes ist aber begrenzt.
    * Durch den Stromausfall gibt es vermehrt Unfälle aller Art mit denen das Krankenhaus zurechtkommen muss
    * Das Krankenhaus muss in einem Notfall erstmal erreicht werden

    Mobilfunk
    * Der Akku eines modernen Smartphones hält ohne Aufladen nicht mehr als 2 Tage
    * Die meisten Basisstationen des Handynetzes haben Akkus eingebaut, die halten aber maximal einige Stunden. Es gibt auch Basisstationen mit Notstromgeneratoren, die sind aber die Ausnahme und halten auch nur zwischen 24 und 48 Stunden.

    Steckdose
    * Aus der Steckdose kommt kein Strom mehr, damit funktionieren weder Radio, Fernseher, Staubsauger, Mikrowelle, Computer oder Handyladegerät

    Feuer
    * Wenn es kalt ist werden einige Menschen ein Lagerfeuer in ihrer Wohnung anzünden um sich zu wäremn, oder auch nur zum Kochen. So etwas führt direkt zu einem Zimmerbrand
    * Wenn es an einer Stelle in einem Haus brennt verhindert nur die Feuerwehr das komplette Abbrennen des Hauses

    Licht
    * Ohne Strom funktioniert in der Wohnung auch keine Beleuchtung

    Notstromgeneratoren
    * Notstromgeneratoren sind nicht auf einen Dauerbetrieb ausgelegt sondern dienen der Überbrückung von Stromausfällen
    * Für einen gewissen Zeitraum, meistens zwischen 24 und 72 Stunden, ist Treibstoff vorhanden, darüber hinaus gibt es Lieferverträge mit großen Konzernen. Aber: Wie kommt ein Tanklastzug zum Krankenhaus wenn ein Verkehrschaos herrscht und vielleicht der Fahrer zu Hause fest sitzt
    * Für einen längeren Betrieb sind auch die nötigen Ersatzteile vorrätig zu halten und entsprechende Servicearbeiten durchzuführen.

    Straßenbeleuchtung
    * Alle Straßen wären dunkel

    Festnetztelefon
    * Obwohl in manchen Filmen anders dargestellt benötigt auch ein Festnetztelefon Strom

    Feuerwehr, Polizei, Rettung
    * Durch die Anzahl der Probleme sind diese Dienste, die auf einen normalen Arbeitstag und nicht auf einen Katastrophenfall ausgelegt sind, überfordert
    * Wenn man Feuerwehr, Polizei oder Rettung benötigt greift man zum Telefon, das funktioniert aber nicht
    * Was ist wichtiger: Ein brennendes Haus oder eine Person in einem Aufzug?
    * Auch diese Dienste werden mit fehlendem Personal – aus welchen Gründen auch immer – zu kämpfen haben
    * Auch Rettungsautos benötigen Treibstoff. Dieser wird zwar bevorratet aber der hält auch nicht ewig

    Radio
    * Die Stereoanlage zu Hause braucht Strom
    * Einige Rundfunksender verfügen über Notstromaggregate oder Batterien, damit kann der Sendebetrieb noch für einen Zeitraum von bis zu 72 Stunden durchgängig weitergeführt werden.

    Gas
    * Das Gas selber strömt durch den Druck zu uns in die Wohnungen und Häuser, aber die ganzen Ventile benötigen Strom, genauso wie die Verteilstationen oder Pumpen. Erdgas ist grundsätzlich geruchlos, damit es aber auffällt wenn es ein Leck gibt wird dem Gas ein Geruch beigemischt. Natürlich elektrisch

    Kochen
    * Die meisten von uns Kochen mit Strom oder Gas. Wenn es beides nicht mehr gibt können wir auch auf unserem Herd nicht mehr kochen.

    Heizen
    * Gasheizung: Moderne Durchlauferhitzer oder Kombithermen haben keine dauerhaft brennende Zündflamme mehr sondern zünden erst wenn ein Bedarf besteht. Für diese Zündung benötigen sie aber Strom. Und natürlich auch Gas.
    * Elektroheizung: Ohne Strom keine Elektroheizung
    * Fernwärme: Falls die Kraftwerke/Müllverbrennungsanlagen, welche die Fernwärme erzeugen noch in Betrieb sind, würde man trotzdem frieren. Die Fernwärme wird über Pumpstationen verteilt welche Strom benötigen.

    Personal
    * Feuerwehr, Polizei, Rettung, Krankenhäuser, Magistrate, Gemeindeämter, Kraftwerke, … Alle benötigen Mitarbeiter
    * Wenn der Verkehr zusammenbricht, wie sollen die Mitarbeiter zu ihrer Arbeitsstelle kommen
    * Warum sollten Mitarbeiter arbeiten gehen wenn zu Hause das Chaos herrscht oder die Familie geschützt werden muss

    Ich bin mir sicher, ich habe eine ganze Menge vergessen. Was fällt euch noch ein? Wo sind wir direkt oder indirekt vom Strom abhängig?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Für viele Betriebe ist ein Stromausfall eine Katastrophe.

    Beispielsweise die Landwirtschaft:
    Wenn die Glashausfenster zur Belüftung, die Schattierung, die Heizung und die Bewässerung nicht funktionieren, verursacht das binnen Stunden Totalausfälle.
    Die größeren Mastbetriebe und Legehennenbetriebe sind zu großen Teilen automatisiert was Klimakontrolle Fütterung,Tränke und Entmistung angeht.
    Schon mal eine Kuh mit der Hand gemolken? Bei uns haben Nebenerwerbslandwirte 30 Kühe im Stall.

    Keiner hat mehr die Hände um diese Aufgaben manuell zu erledigen.

    Ich frage mich wie es bei den Schlachthöfen und Lebensmittelkühllagern mit der Notstromversorgung ausschaut?

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Guten Morgen.

    Vor ein paar Wochen gab es im Mainstream-Wissensmagazin ,,Welt der Wunder,, einen Bericht über ein Blackout-Szenario. Nach zwei Wochen permanentem Stromausfall würden schon Chaos und Anarchie herrschen.

    Am drastischen wäre natürlich ein Stromausfall in der kalten Jahreszeit.
    Davon unabhängig: Drehen die Jugendlichen ohne Smartphone durch? [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/rolling_eyes.gif] Wenn ich mir die alle momentan so ansehe, wäre das nicht mal so abwägig...

    Ich erzähl mal zwei Beispiele aus dem beruflichen Alltag, der Stromausfall dauerte jeweils nur ein paar Stunden:

    Vor ein paar Jahren arbeitete ich bei einem privaten Sicherheitsdienst, welcher in einer großen Kurklinik den Nachtdienst stellte. Genau in dieser Klinik gab es einen Stromausfall in der Nacht von Samstag auf Sonntag, der Auslöser war ein größeres Problem welches auch der Hausmeister nicht beheben konnte, und man musste auf den Kundendienstler des Stromanbieters warten. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt Außendienst, sprich ich war im Einsatzraum (Alarmverfolgungen und Objektkontrollen mit Werttransporten) der Firma allein im Firmenwagen unterwegs, als mich der Kollege in der Kurklinik um Unterstützung bat. Durch den Stromausfall geschah dort Folgendes:
    Alle Feuerschutztüren schloßen automatisch und es wurde Alarm an die Rettungsleitstelle gegeben, diese Türen mussten von Hand wieder geöffnet werden, vorher natürlich die Feuerwehr entwarnen. Die Haupttüre, die ab 22:00 Uhr ja verschlossen ist (in der Klinik sind zu einem kleinen Teil auch ,,schwierige,, Patienten untergebracht) öffnete sich automatisch. Außerdem klingelten im Minutentakt Patienten von ihren Zimmern durch (Notstromversorgung) und waren natürlich erschrocken oder auch verwirrt und mussten teilweise beruhigt werden. Natürlich gab es auch mehr als einen Gast, den ich an der Türe freundlich stoppte und wieder auf sein Zimmer schickte.
    Eine Kurklinik, dass Ganze dann mal ? Spannend [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/oh.gif]
    Ich muss nicht erwähnen, dass meine regulären Aufgaben liegen geblieben sind, ganz davon abgesehen was passiert wäre, falls zu dem Zeitpunkt noch etwas Anderes passiert wäre.

    Momentan arbeite ich bei einem großen Automobilzulieferer. Dort gab es vor drei Wochen auch nen Stromausfall, da stand die Produktion zum Großteil. Grund war aber hier eher mangelnde Voraussicht seitens der Programmierer, jedenfalls dauerte es lange bis wieder alles lief.

    Wenn die Jobs nicht mehr laufen und dementsprechend das Geld, dann bleiben die Leute daheim (wo die Wenigsten vorgesorgt haben), dann werden auch die Desinteressierten (z.B. manche Hartz4-Bezieher) wieder aktiv. Münzt obriges Szenario um auf
    Justizvollzugsanstalten
    geschlossene forensische Einrichtungen
    Asylunterkünfte (sorry, als Prepper kann ich mir keine politische Korrektheit leisten).

    Im Moment erleben wir es schon mal wie es ist, wenn keine Post mehr kommt. Beim Blackout kommen dann noch Müllabfuhr usw. dazu. Und irgendwann werden dann auch die ersten Polizisten, Soldaten, Feuerwehrleute usw. heimgehen und sich um ihre Familie kümmern.

    Um auch ein wenig bei der Überschrift zu bleiben: Wie sind die ganzen Ampelanlagen, Bahnübergänge, eigentlich der ganze Personen- und Güterverkehr an sich geregelt im Falle eines Blackouts? Unfälle, Zusammenstöße, Entgleisungen usw. sind vorprogrammiert denke ich. Und beim Flugverkehr erst... Klar, es wird hier vermutlich eine Notstromversorgung im ersten Moment geben. Aber auf lange Sicht? Denn an auch an all diesen Bereichen hängt ja ein langer Rattenschwanz dran.
    Weiter fallen mir dann noch Aquarien ein, in privaten Haushalten, Baumärkten, Zoohandlungen und Tierparks.

  • Bei det ATV Reportage bez. Blackout in Österreich war noch angemerkt das viele Treibstoffläger der Polizei auf die Pumpen angewiesen sind und max. 3 Tage ohne Wied tveraorgung eurch die ÖMV halten.

    Billa, Spar und Co. haben die strikte Anweisung die Filialen in Fällen von Stromausfällen zu schliessen, ohne Kassensystem kann auch nicht bar verkauft werden.

  • Ähhhh:... Entgleisungen...???
    Wenn eh kein Strom mehr ist, wie soll es dann zu Entgleisungen kommen? kann ja kein Zug mehr fahren.
    Und die wenigen Nebenbahnen die mit Diesel fahren (betreiben damit nur einen Generator) fahren dann ja auch nicht, weil ohne Strom kein Streckensignal.

  • Na super! Mein Mann hat gerade mitgelesen und mir mitgeteilt das er nie wieder in eine Seilbahn einsteigt.[Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/oh.gif]
    Wie schaut es mit Schleusen aus? Schiffe fahren wahrscheinlich noch am längsten,aber halt auch nur bis sie wo anstehen.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Das Wasser in den Schleusen fliesst durch die Schwerkraft, aber die Öffnungen zum Befüllen und Leeren sowie die Tore funktionieren elektrisch.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Viele Geschäfte haben nur noch winzige Warenlager, die Lieferungen erfolgen "just-in-time" und werden automatisch ab einen gewissen mindest Warenstand ausgelöst -> geht dann auch nimmer.
    Also nicht nur dass die Lebensmittel in den Kühlvitrinen bald hinüber sind, es kommen auch keine neuen mehr nach.

    Die komplette Industrie steht, es können keine Produkte mehr hergestellt werden, gemessen werden, versand werden - für alles braucht man Computer und die wiederum Strom.

  • Und das schönste kommt erst noch.
    Ohne Strom wirds vermutlich mit den Abwässern so richtig spannend.
    Das Frischwasser bekommen wir in Wien ja durch die Schwerkraft geliefert,
    für die Abwässer wird dann aber irgendwann irgendwo doch wieder Strom gebraucht.
    Wenn dann erst die Kanäle zu sind, na gute Nacht...

  • In Wien können die Abwässer notfalls ungeklärt in die Donau geleitet werden. Das Gefälle der Kanäle ist dafür ausreichend auch wenn die Klärbecken nicht betrieben werden können. Ich hab bei einer Führung nachgefragt. Das Donauwasser würd ich also in der Kriese eher nicht unbehandelt trinken, die Städte flußaufwärts werdens nämlich auch nicht anders machen.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • @Wiki: Etwas ungenau formuliert von mir, Du hast Recht.

    @Mama Bär: Ich glaube nicht, dass sich die Donau recht ändert bis sie bei Euch unten ankommt. Bei uns jedenfalls würde ich auch so kein Wasser daraus verwenden, wenn möglich dann nur destilliert. Ich glaube, auch jetzt wird die Wasserqualität unterirdisch und stark kontaminiert sein.

  • Ich würde mich in Wien nicht auf eine funktionierende Wasserversorgung verlassen.
    1) Es gibt an allen möglichen und unmöglichen Stellen Ventile, Messgeräte, automatische Schieber, ohne Strom tut sich da wenig.
    2) Wien wird nicht nur mit Hochquellwasser versorgt, mittlerweile gibt es schon 2 (!!) Grundwasserwerke.
    3) Das Gefälle funktioniert nicht in allen Bezirken (Meereshöhe) bzw. bis zu einem gewissen Stockwerk.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Bei einem langdauernden Stromausfall würde in der Großstadt die Wasserversorgung nicht mehr funktionieren.

    Daher ist es wichtig, einen Trinkwasser-Vorrat in PET-Flaschen oder Kanister anzulegen.

    Meist sind große unterirdische Wasserbecken vorhanden. Daraus werden die Behörden Tankfahrzeuge befüllen und dieses Trinkwasser in den Straßen verteilen. Die Bewohner können sich so ihre Wasserbehälter befüllen und nach Hause tragen. Da gibt es bestimmt schon Notfall-Pläne bezüglich Zivil-Schutz, wobei die Feuerwehr miteinbezogen ist.

    Das zeigt auch, wie fragil unser Leben schon geworden ist, wir sind zu mehr als 90 % von der Stromversorgung abhängig.

  • Was ist mit dem Zivilschutzalarm? Haben die Sirenen Batterien oder so?

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Heutzutage funktionieren die meisten Zivilschutzsirenen über Akkus welche per PV aufgeladen werden oder teilweise aus dem Netz.

    LG Wolfgang

  • Mal vom Komfort und dem täglichen Leben abgesehn, wie siehts mit Notstrom und Spritversorgung bei AKWs aus? 93 Kraftwerke mit 196 Reaktorblöcken sind momentan am Netz, 13 Reaktoren werden gerade gebaut, 84 sind stillgelegt, da ist viel Raum für Fehler und Mängel.

  • @JAB: Bei AKWs ist es wie bei Krankenhäusern. Für einige Tage ist Sprit vorhanden, dannach wird geliefert. Selbst wenn man ein AKW herunterfährt müssen die Brennelemente weiter gekühlt werden. DAS wird ein riesiges Problem werden.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Das mit dem AKW wird auch in einem Nebenstrang vom Buch "Blackout" erzählt.

  • In unterirdischen Leitungen gelangt das Wasser im natürlichen Gefälle ohne eine einzige Pumpe bis in die Stadt. Die Gravitationsenergie wird entlang der Leitung sogar zusätzlich zur Stromproduktion verwendet.
    Dadurch sollte der nötige Strom sichergestellt sein um zumindest die Ventile etc zu betreiben.
    Ob er auch reicht um in die höhergelegenen Bezirke respektive Hochhäuser gepumpt zu werden weiß ich nicht.
    Genauso hat ja auch die Bahn teilweise eine unabhängige teilweise nicht vernetzte Stromversorgung mit eigenen Kraftwerken, Leitungen etc.

    Also ganz so schlimm und aussichtslos ist es nicht wenn es einen Blackout gibt.
    Außer natürlich überdimensionale NEMP´s zerstören alles was irgendwie mit Strom zu tun hat.
    Ein allgemeiner Stromausfall bedingt ja noch nicht das das AKW keinen Strom mehr produziert, abschalten wäre dann natürlich kontraproduktiv (Fukushima). Es wäre schon ein sehr unwahrscheinlicher Zufall das ein Fehler im AKW zeitgleich mit einem allgemeinen Blackout passiert.(Dann aber natürlich ShtF) Ansonsten kann das AKW im Leerlauf dahindümpeln und sich selbst kühlen.

    LG Wolfgang

  • Zitat
    Eiskasten
    * Lebensmittel bleiben – je nach Modell – nur zwischen 2 und 6 Stunden gekühlt, danach ist es wie wenn sie im freien liegen.

    Tiefkühltruhe/Gefrierschrank
    * Ein moderner Gefrierschrank kann das Tiefgefrorene bis zu 24 Stunden kalt halten, danach taut es aber auf und muss verwendet werden.



    Kühlschränke und Eiskästen halten wenn die Türen geschlossen bleiben und sie mindestens 24 Stunden lang schon in Betrieb waren zwischen 8 und 24 Stunden durch, je nach Hersteller und wie Modern das Gerät ist. Mein Gerät ist 4 Jahre alt und schafft laut Hersteller 17 Stunden.

    Zitat
    Toilette
    * Toiletten benötigen zum spülen Wasser und das gibt es ohne Strom nicht
    * Toiletten im Keller haben meistens ein Häcksel-/Hubwerk um die Fäkalien in das Kanalrohr zu pumpen

    Dusche
    * Ohne Strom kein Wasser, ohne Wasser keine Dusche

    Wasserhahn
    * Auch aus dem Wasserhahn würde nichts mehr kommen



    Für eine Spülung ist Wasser im Vorratstank der Toilette wenn man keine Druckspülung hat. Je nach Gebiet gibt es ohne Strom sehr wohl Wasser, zumindest eine gewisse Zeit. Flache Gebiete wie teile Wiens aber auch andere Flache Bereiche z.B. in Niederösterreich werden durch Hochbehälter gespeist, diese haben Wasser eine begrenzte Zeit. Selbst wenn diese sich abriegeln ist noch Wasser in den Leitungen vorhanden. Anders sieht es aus wenn es von Grundwasserspeichern versorgt wird, wie z.B. in Wien der 21., 22. und teilweise der 20. Bezirk, diese Versorgung fällt sofort aus. Gebäude die auf Druckerhöhungspumpen angewiesen sind haben auch sofort kein Wasser mehr.
    Abwasserhebewerke in Waschküchen, Toiletten und Waschmaschinen in Kellern aber auch in vielen flachen Bereichen und Siedlungen würden ebenfalls sofort ausfallen, es kann zum Rückstau des Abwassers und schlimmstenfalls zur Flutung des Kellers kommen.

    Zitat
    Kassensysteme
    * Ein modernes Kassensystem ist wie ein Computer, ohne Strom geht gar nichts
    * Man kann nichts eintippen, es können keine Belege gedruckt werden, die Lade öffnet sich nicht



    Moderen Supermärkte und Baumärkte haben eine Notstromversorgung für die Kassen die etwa 5 - 15 Minuten durchhält (Habe ich persönlich schon oft genug gesehen). Das reicht um den aktuellen Kunden abzufertigen. Laut Katastrophenschutzverordnung hat jeder Supermarkt bei Stromausfall die Kunden zum verlassen aufzufordern und dann den Laden zu schließen (Das war mal in einem Bericht auf ORF). Zudem müssen Supermärkte die gekühlte Ware vernichten bzw entsorgen wenn die Kühlung länger als 4 Stunden ausfällt.


    Zitat
    Tankstelle
    * Die Tanks sind unterirdisch, sowohl die Pumpen die den Treibstoff nach oben befördern als auch die Zapfsäulen benötigen Strom
    * Zahlen mit Bankomat wird nicht mehr funktionieren und die meisten Kassen können ohne Strom nicht benutzt/geöffnet werden



    Es gilt das gleiche wie für Supermärkte.

    Zitat
    Bankomat
    * Ein Bankomat ist ein Computer, ohne Strom geht nichts mehr



    Viele Bankomatterminals sind an die Notstromversorgung der Kasse angeschlossen, allerdings wird ohne Internet bzw Telefonleitung, je nach System, keine Bezahlung möglich sein.


    Zitat
    Geschäfte
    * Viele Geschäfte haben Schiebetüren, die funktionieren ohne Strom nicht.
    * Das gleiche gilt für die Kühltruhen, die Beleuchtung und die Kassensysteme



    Die Schiebetüren in modernen Supermärkten bzw die Schiebetüren die die letzten 5 - 8 Jahre verbaut wurden, haben einen Notstromakku verbaut der ausreicht um die Türen noch ein paar mal zu öffnen bzw zu schließen und zu verriegeln. Ist kein Akku verbaut gibt es ein System das über gespannte Gummieseile die Tür nach Manueller Auslösung öffnet und offen hält.
    Kühltruhen fallen sofort aus, das mit den Kassen hatten wir schon.
    Es wird nicht sofort finster, jeder Supermarkt oder Laden muss eine Notbeleuchtung haben (zu erkennen an einem Blau/Gelb/Blau gestreiften Aufkleber) bzw eine Fluchtwegsbeleuchtung oder Notlichter. Diese halten bei ordnungsgemässer Wartung und Instandsetzung je nach Vorgabe zwischen 1 und 3 Stunden durch. Sie bringen nicht viel Licht, aber ausreichend um Sicher das Gebäude verlassen zu können. Die Ordnungsgemässe Funktion dieser Notlichtanlage muss der jeweilige Betreiber monatlich prüfen und dokumentieren, das das fast keiner macht ist ne andere Geschichte. IN der Theorie geht das Licht also nicht komplett aus, in der Praxis solltet ihr eben deswegen immer eine Taschenlampe dabei haben, weil die Dinger meist dermaßen mies gewartet werden das nach meiner Erfahrung etwa 50 - 90 Prozent dieser Anlagen binnen 5 Minuten versagen.

    Zitat
    Aufzüge
    * Das Rauf/Runterfahren des Korbes funktioniert elektrisch
    * Bei vielen Aufzügen funktionieren auch die Türen mit Strom
    * Der Notrufknopf und das Notfalltelefon benötigen auch Strom



    Das stimmt so nicht ganz, ein Hydraulischer Aufzug kann je nach Bauweise noch nach unten fahren, ein mit Seile betriebener fährt nicht mehr. Das Nottelefon und das Notlicht im Aufzug haben einen Akku der diese mindestens 3 Stunden speisen kann. Leider gilt da oft das gleiche wie für die Notlampen, die Dinger sind in der Regel schlecht gewartet was das Licht angeht, also Taschenlampe mitnehmen. Die Notruffunktion hat in modernen Aufzügen einen eigenen Akku, der auch besser gewartet wird meiner Erfahrung nach. Ich sehe das Problem ehe darin das 100erte von Leuten gleichzeitig gerettet werden wollen, die Notrufzentralen nciht alle Anrufe entgegennehmen können und teilweise die Rettungskräfte nicht verständigt werden können. Wer also bei einem Stromausfall im Aufzug festsitzt und mit dem Notrufsystem keinen Kontakt nach draussen herstellen kann, sollte sich selbst um seine Befreiung kümmern bzw soviel Lärm machen das er gerettet wird von jemanden ausserhalb.
    Alle Gebäude die höher als 10 Stockwerke sind haben für die Aufzüge ein Notstromaggregat.

    Zitat
    Öffentliche Verkehrsmittel
    * Autobus: Ein Autobus könnte noch so lange fahren wie er Treibstoff und einen Fahrer hat. Wenn aber der Verkehr chaotisch wird bleibt er genauso im Stau stecken wie ein PKW.
    * Straßenbahn: Bei einer Straßenbahn funktioniert alles elektrisch.
    * U-Bahn: Bei manchen U-Bahnen gibt es riesige Notstromaggregate, die sind aber nicht dazu gedacht einen Dauerbetrieb aufrecht zu erhalten.



    Autobusse werden sicher nicht mehr weit fahren. Gibt es Kontakt zur Zentrale wird diese den Betrieb einstellen weil ja ohne Verkehrsregelung kein sicherer geordneter Betrieb aufrechterhalten werden kann. Strassenbahn und alles andere was auf dem Gleis fährt wird stehen. Es gibt ein paar Strecken für die die bahn eigene Kraftwerke hat, inwiefern die aber als "Stand-Alone" versorger weiterlaufen können weiß nicht. Fast alle Kraftwerke sind auf ein Netz angewiesen das sie synchronisiert und in das sie einspeisen, ohne Netz schalten sich praktisch alle Kraftwerke ab bis auf ein paar wenige Ausnahmen die auch Kalt-Start-Fähig sind. Soweit ich weiß gibt es in Österreich ein Kraftwerk das das kann.
    Die Notstromaggregate der U-Bahnen sind nicht für die U-Bahn, sondern für die Signale, Beleuchtung, Lüftung und Wasserpumpen die die Schächte trocken halten, ausserdem meistens aber nciht immer für die Aufzüge und Rolltreppen, aber nicht für die Züge selber. Diese haben für Funk und Notlicht eine Batterie an Board.

    Zitat
    Ampeln
    * Ohne Ampeln funktioniert der Verkehr in der Theorie, da es ja Nachrangtafeln und Vorrangstraßen gibt, in der Praxis wäre aber ein totales Verkehrschaos zu erwarten
    * Ohne Ampeln würden die Unfälle bei Kreuzungen sprunghaft ansteigen, damit wären sicher einige wichtige Kreuzungen blockiert



    Einige Ampeln haben Notstromversorgung, allerdings die überwiegende Mehrheit nicht.

    Zitat
    Krankenhäuser
    * Krankenhäuser habe Notromaggregate um den Betrieb aufrecht zu erhalten, die Lagermenge des Treibstoffes ist aber begrenzt.
    * Durch den Stromausfall gibt es vermehrt Unfälle aller Art mit denen das Krankenhaus zurechtkommen muss
    * Das Krankenhaus muss in einem Notfall erstmal erreicht werden



    Krankenhäuser haben relativ klare regeln wie sei mit solchen Krisen umzugehen haben. Die Notstromaggregate haben Sprit vor Ort für ein bis 3 Tage (AKH z.B: für 24 Stunden), danach haben sie Lieferverträge so das sie in der Theorie beliefert werden. In der Praxis wird das kaum funktionieren, da ja der verkehr zusammengebrochen ist.
    In einer Krise müssen die Krankenhäuser alle Türen schließen, und diese Türen durch Sicherheitspersonal sichern. Verletzte werden nur angenommen wenn sie schwer oder Lebensbedrohlich verletzt sind, alle anderen werden abgewiesen um die Funktionstüchtigkeit und Einsatzfähigkeit des Krankenhauses aufrechtzuerhalten. Wer also nicht gerade im Sterben liegt, sollte Krankenhäuser meiden, zum einen weil es dort vermutlich zu Tumulten kommt, zum anderen weil die einem bei leichteren Verletzungen nicht helfen mangels Kapazität usw.

    Zitat
    Mobilfunk
    * Der Akku eines modernen Smartphones hält ohne Aufladen nicht mehr als 2 Tage
    * Die meisten Basisstationen des Handynetzes haben Akkus eingebaut, die halten aber maximal einige Stunden. Es gibt auch Basisstationen mit Notstromgeneratoren, die sind aber die Ausnahme und halten auch nur zwischen 24 und 48 Stunden.



    Das hängt davon ab, wenn ich es entsprechend runterfahre kann ich eine Woche mit meinem Smartphone auskommen.
    Kleine Sendeeinrichtungen haben Akkus für bis zu 8 Stunden, meistens aber nur für bis zu 4 Stunden, große Sendemasten haben Sprit für 24 - 72 Stunden und würden dann beliefert.

    Zitat
    Steckdose
    * Aus der Steckdose kommt kein Strom mehr, damit funktionieren weder Radio, Fernseher, Staubsauger, Mikrowelle, Computer oder Handyladegerät



    Das ist wohl eh klar.

    Zitat
    Feuer
    * Wenn es kalt ist werden einige Menschen ein Lagerfeuer in ihrer Wohnung anzünden um sich zu wäremn, oder auch nur zum Kochen. So etwas führt direkt zu einem Zimmerbrand
    * Wenn es an einer Stelle in einem Haus brennt verhindert nur die Feuerwehr das komplette Abbrennen des Hauses



    Ein Feuer führt nicht zum Zimmerbrand, wenn es vernünftig aufgestellt ist. Ich mache mir da eher Sorgen um Kerzen die als Notlicht verwendet werden. Und wenn man selbst etwas davon versteht kann man einen keinen Brand sehr wohl noch unter Kontrolle bringen.

    Zitat
    Licht
    * Ohne Strom funktioniert in der Wohnung auch keine Beleuchtung



    Das ist wohl auch klar.

    Zitat
    Notstromgeneratoren
    * Notstromgeneratoren sind nicht auf einen Dauerbetrieb ausgelegt sondern dienen der Überbrückung von Stromausfällen
    * Für einen gewissen Zeitraum, meistens zwischen 24 und 72 Stunden, ist Treibstoff vorhanden, darüber hinaus gibt es Lieferverträge mit großen Konzernen. Aber: Wie kommt ein Tanklastzug zum Krankenhaus wenn ein Verkehrschaos herrscht und vielleicht der Fahrer zu Hause fest sitzt
    * Für einen längeren Betrieb sind auch die nötigen Ersatzteile vorrätig zu halten und entsprechende Servicearbeiten durchzuführen.



    Genügend Sprit angenommen ist es für die meisten Motoren und Aggregate kein Problem eine oder zwei Wochen durchzulaufen. Der Knackpunkt ist das normalerweise nur für 24 Stunden Sprit vorrätig ist, und dann mit einer Nachlieferung gerechnet wird.

    Straßenbeleuchtung
    * Alle Straßen wären dunkel

    Deswegen ist es aber nicht finster, der Mond und die Sterne bringen genug Licht um den Menschen sehen zu lassen, wir haben es nur verlernt bzw kennen es nicht anders als das alles erleuchtet ist.

    Zitat
    Festnetztelefon
    * Obwohl in manchen Filmen anders dargestellt benötigt auch ein Festnetztelefon Strom



    Ein reines Festnetztelefon das mit einer Schnur und ohne SchnickSchnack angetrieben wird, wird vom Telefonbetreiber mit Notstrom versorgt. Es würde also noch einige Zeit unter umständen Tage funktionieren. Nur hat das heute fast keiner mehr, jeder will was mit Display, Anrufbeantworter oder Schnurlos, und das wird ausfallen.

    Zitat
    Feuerwehr, Polizei, Rettung
    * Durch die Anzahl der Probleme sind diese Dienste, die auf einen normalen Arbeitstag und nicht auf einen Katastrophenfall ausgelegt sind, überfordert
    * Wenn man Feuerwehr, Polizei oder Rettung benötigt greift man zum Telefon, das funktioniert aber nicht
    * Was ist wichtiger: Ein brennendes Haus oder eine Person in einem Aufzug?
    * Auch diese Dienste werden mit fehlendem Personal – aus welchen Gründen auch immer – zu kämpfen haben
    * Auch Rettungsautos benötigen Treibstoff. Dieser wird zwar bevorratet aber der hält auch nicht ewig



    Rettungsstationen haben mehrere Kommunikationssysteme, Telefon (eigenes Netz innerhalb der Stadt) und auch Funk verbindet die einzelnen Stationen untereinender. Der Treibstoff vor Ort reicht für 1 bis 3 Tage, dann ist es vorbei. Alle Einrichtungen der Feuerwehr, Rettung und fast alle Polizeistationen verfügen über Notstromversorgung über Generatoren.

    Zitat
    Radio
    * Die Stereoanlage zu Hause braucht Strom
    * Einige Rundfunksender verfügen über Notstromaggregate oder Batterien, damit kann der Sendebetrieb noch für einen Zeitraum von bis zu 72 Stunden durchgängig weitergeführt werden.



    Alle öffentlich rechtlichen Sender haben Notstromgeneratoren in ihren Sendeanlagen die für 72 Stunden ausgelegt sind und eine Notbatterie für ein paar Stunden. Wer radio hören will muss sich ein Batteriegerät oder eins zum Kurbeln kaufen.

    Zitat
    Gas
    * Das Gas selber strömt durch den Druck zu uns in die Wohnungen und Häuser, aber die ganzen Ventile benötigen Strom, genauso wie die Verteilstationen oder Pumpen. Erdgas ist grundsätzlich geruchlos, damit es aber auffällt wenn es ein Leck gibt wird dem Gas ein Geruch beigemischt. Natürlich elektrisch



    Die Gasversorgung würde sehr schnell zum erliegen kommen, da alle Regler heut elektronisch arbeiten. Allerdings haben die großen Verteilerzentren und Verteilerknoten Notstromversorgung.

    Zitat
    Kochen
    * Die meisten von uns Kochen mit Strom oder Gas. Wenn es beides nicht mehr gibt können wir auch auf unserem Herd nicht mehr kochen.



    Deshalb sollte man einen Notkocher haben.

    Zitat
    Heizen
    * Gasheizung: Moderne Durchlauferhitzer oder Kombithermen haben keine dauerhaft brennende Zündflamme mehr sondern zünden erst wenn ein Bedarf besteht. Für diese Zündung benötigen sie aber Strom. Und natürlich auch Gas.
    * Elektroheizung: Ohne Strom keine Elektroheizung
    * Fernwärme: Falls die Kraftwerke/Müllverbrennungsanlagen, welche die Fernwärme erzeugen noch in Betrieb sind, würde man trotzdem frieren. Die Fernwärme wird über Pumpstationen verteilt welche Strom benötigen.



    Alle Fernwäremerzeuger sind zum einen gleichzeitig Kraftwerke zum anderen haben sie Notstromversorgung. Die Fernwärme wird sogar am längsten Durchhalten, da ein guter Teil der Wärme alleine durch den Dampfdruck transportiert werden kann. In Wien galt Jahrelang das jede Wohnung einen Kamin für Notfälle haben muss, außer wenn es an eine Fernwärme angeschlossen ist.

    Zitat
    Personal
    * Feuerwehr, Polizei, Rettung, Krankenhäuser, Magistrate, Gemeindeämter, Kraftwerke, … Alle benötigen Mitarbeiter
    * Wenn der Verkehr zusammenbricht, wie sollen die Mitarbeiter zu ihrer Arbeitsstelle kommen
    * Warum sollten Mitarbeiter arbeiten gehen wenn zu Hause das Chaos herrscht oder die Familie geschützt werden muss



    Siehe oben.


    Ich hatte bereits vor nem Halben Jahr meine Gedanken zum Stromausfall kund getan:

    Was bedeutet überhaupt - Stromausfall



    Was hier aber unter anderem fehlt:

    • Tunnel:
      Alle Tunnel sind auf Licht und Lüftung angewiesen, fällt der Strom aus, gibt es zwar Notstromgeneratoren, diese reichen aber nciht um weiter den verkehr aufrecht zu erhalten, sondern dienen nur dazu um die Leute geregelt zu evakuieren. Fällt also in einem Tunnel der Strom aus, muss der Motor abgestellt werden und man sollte auf Anweisung sofort den Tunnel verlassen.
    • Tiefgaragen:
      werden ebenfalls sofort ausfallen, die Tore gehen nicht mehr auf, die Lüftung fällt aus, man sollte sie sofort verlassen und meiden. Das Notlicht wird aber einige Stunden halten wenn es in Ordnung ist.
    • elektrische Markisen, elektrische Rollos, elektrische Garagentore, elektrische Dachfenster:
      Werden praktisch sofort Funktionslos
    • Zugangskontrollsysteme, Sprechanlagen, Kameras:
      Fallen fast alle sofort aus, die wenigsten haben eine Notversorgung, und wenn doch sind die Server die die Daten verarbeiten ausgefallen.
    • Niedrigenergiehäuser:
      Wer in einem Niedrigenergiehaus wohnt ist auf eine aktive Lüftung angewiesen, wenn also der Strom ausfällt sollte man zumindest ein Fenster öffnen, diese Gebäude sind so dicht das man darin unter Umständen ersticken kann.
    • Tanklager, Chemikalienlager, Kraftwerke Konventionell:
      Sind mit Notstrom versorgt, und werden einige Tage durchhalten, danach könnte das Tanklager ausser Kontrolle sein wenn es sich z.B. um Chemikalien handelt die gekühlt werden müssen usw.
    • Kernkraftwerke:
      Haben Notgeneratoren, allerdings ist man vor ein paar Jahren dahinter gekommen das viele dieser Kraftwerke 17 Jahre lang mit einem System gelaufen sind das im Notfall keinen Notstrom geliefert hätte, der Fehler wurde aber behoben. Einige Kernkraftwerke haben Gaskraftwerke die ebenfalls Notstrom erzeugen können, samt Gaslagertanks für ein paar Tage. Einige wenige haben eine Notturbine die aus der Restwärme des Reaktors den nötigen Notstrom gewinnen.
      Bei den Reaktoren werden auch die verbrauchten aber immer noch aktiven Brennstäbe gelagert im sogenannten Abklingbecken. Fällt dort die Kühlung aus geraten diese in Brand und verseuchen die nähere und weitere Umgebung.
      Was wenn diese Notstromversorgung ausfällt? Nun dazu muss man sich nur die Berichte über Fukushima Block 1 -3 und Tchernobyl ansehen, dort ist genau das passiert.
    • Kläranlagen:
      Es gibt Unterirdische Rückhaltebecken für ein paar Tage, danach werden die Abwässer ungeklärt in die nächstgelegenen Gewässer abgeleitet. Die Kläranlagen selber und die wichtigsten Einrichtungen sind Notstromversorgt.
    • Deiche, Rückhaltebecken:
      Ohne Strom keine Kontrolle, ohne Kontrolle keine Wartung und dadurch eventuell Ausfall und überlaufen des Beckens oder Durchbruch des Deiches.
    • Sirenen zur Alarmierung:
      Sind Batteriegepuffert oder Notstromversorgt, Auslösung erfolgt per Funk, über das Telefonnetz oder Internet, allerdings nach wenigen Tagen ist die Stromversorgung der Sirenen am ende.
    • Internet:
      Die großen Serverräume sind Notstromversorgt für einige Tage, danach ist es vorbei.
    • Industrieanlagen, Produktionsbetriebe:
      Ohne Strom geht nichts mehr, Produktionsprozesse können außer Kontrolle geraten und Umwelt und Personal gefährden.
    • GPS, Sat-Telefon und Co:
      Wenn die Bodenstation ausfällt funktionieren diese Systeme nur noch wenige Wochen, weil die Satelliten ohne Bahnkorrekturen, nachstellen der internen Uhren usw ausfallen bzw falsche Messwerte und Ergebnisse liefern. Die Bodenstationen sind Notstromversorgt für wenige Tage ähnlich wie Krankenhäuser.




    Generell kann man sagen, ohne Strom sind wir technisch gesehen in der Steinzeit.

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)