Kartoffeln lagern

  • Kartoffeln könnte ich vom Platz her einlagern. Problem ist nur, dass es zu warm ist im Keller. Auch bei niedriger Außentemperatur sinkt die Temperatur in Keller nie unter 12 Grad. Ich denke, zum einlagern ist das zu warm oder? Große Mengen hab ich noch nicht ausprobiert, aber ich denke, dass die zum austreiben anfangen, oder nicht? :nachdenk:

  • Ein Keller unter dem Wohnhaus ist für Kartoffen nicht gut geeignet, noch dazu wenn es ständig beheizt wird, das ist zu warm.

    Wir haben im Garten eine Grube mit Wänden aus Beton, wurde früher als Komposter für die Gartenabfälle benutzt. Mein Sohn lagert jetzt die Kartoffeln und andere Gartenprodukte in diesem Loch, darüber legt er Styropor-Platten, die Grube ist noch mit Brettern abgedeckt. Die Sachen halten sich bis in den März in guter Qualität; ab April wachsen die Kartoffeln aus.

    Mein Sohn hat noch eine weitere Grube im Garten, die er einmal als Erdkeller benutzen möchte. Darüber möchte er ein Glashaus errichten. Er ist bloß noch nicht dazu gekommen.

    Meine Eltern hatten einen Keller unter dem Geräteschuppen. Darin war es im Winter sehr kalt, ideal für Kartoffeln und Futterrüben, die haben auch bis in den Frühling gehalten.

  • Kartoffeln werden idealerweise kühl(4-8 Grad C), gut durchlüftet damit sie nicht faulen, dunkel, damit sie nicht grün werden und nicht austreiben, gelagert. Sie dürfen nicht zusammen mit Obst oder Gemüse das Ethylen abgibt (Äpfel, Birnen, Zwetschken, Bananen, Pfirsiche,...) gelagert werden.

    Erdäpfel kann man in einer Miete aus Stroh auch gut im Freien lagern, allerdings muß man wegen der Mäuse aufpassen, evtl ein Drahtgitter verwenden.

    Wer hat kann die Edelstahltrommeln von Waschmaschinen (Schrotthändler, Servicbetriebe) eingraben. Die sind sehr praktisch und komplett mäusesicher, sofern man einen Deckel aus Metall anmontiert. Einfach Dämmmaterial drüberdecken damit man auch bei Frost g'scheit dazukommt und passt.

    Im kühlen Keller eignen sich zur Aufbewahrung grobe luftdurchlässige Säcke, Weidenkörbe oder Holzkisten, Kunststoffkisten nur wenn es Gitterboxen sind. Der Keller und alle Gefäße müssen sauber, im Idealfall vor jeder neuen Lagerperiode desinfiziert sein, sonst steckt man die frischen Erdäpfel gleich beim Einlagern an.

    Ein Ventilator und regelmäßige Kontrollen helfen Fäulniß zu begrenzen, meine Oma hat Holzkohlepulver darübergestreut.

    Wer Saatkartoffeln von den gelagerten Erdäpfeln nehmen will muß die in Kisten ins Helle zum Vorkeimen geben, bevor sie im finsteren Keller lange, brüchige Geiltriebe machen, sonst taugen sie nicht viel.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Hallo Mama Bär?
    Wahrscheinlich hast du eine Idee wie z.B. Holzkisten gesäubert und für den weiteren Gebrauch einsatzfähig gemacht werden können.
    Hat die Lagerung in Säcken Vor-Nachteile gegenüber einer Holzschütte?
    LG
    Grauer Wolf

  • Ich mach es so:
    Als erstes drehe ich die Temperatur im Boiler rauf, so beugt man gleich mal den Legionellen vor.
    Dann kommen die Kisten und Körbe in die Badewanne und werden heiß geduscht, so geht der ganze lose Dreck herunter. Dann misch ich in einer Gießkanne mit Brause heißes Wasser mit Clorreiniger an, gieße die Gefäße und lasse alles einwirken. Nach ein paar Minuten schrubbe ich alles gründlich mit einer Bürste und spüle mit heißem Wasser gründlich ab. Sobald alles abgetropft ist lasse ich es draußen in der Sonne trocknen.
    Säcke stecke ich einfach in die Waschmaschine.

    Der Keller selbst wird ebenfalls gründlich geputzt, anständiges Licht hilft dabei enorm. Es dürfen keinesfalls irgendwo verschrumpelte Erdäpfel vom letzten Jahr liegenbleiben!
    Ein frischer Anstrich mit Kalk ist schnell aufgepinselt und desinfiziert wirkungsvoll.
    Wer Erdboden hat sollte eine schicht frischen Lehm aufbringen, den gibts inzwischen ganz praktisch im Sack beim Baustoffhändler.

    Ich habe die verschiedene Sorten extra in Raschelsäcken aufgehängt damit sie nicht vermischt oder beschädigt werden, weil ich die als Saatgut nehme.
    Die großen Holzschütten finde ich nicht so toll, weil sie schwer zu kontrollieren sind. Da muß man jedesmal die ganze Kiste durchräumen und dabei verletzt man oft die Knollen. Flache Steigen sind da praktischer, außerdem werden sie so weniger gedrückt.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Ich hab mir einen Weinkeller zugelegt, das sollte eigentlich gehen. Ich bau die Kartoffeln auch (teilweise) selbst an - hier rate ich dazu, und zwar aus eigener Erfahrung, die Kartoffel gut trocknen zu lassen nach dem Ernten und
    keineswegs waschen. Sonst schimmeln die ganz schnell zusammen.

    Taken the red one.

  • Nach langer Zeit hole ich diesen Thread wieder aus der Versenkung.
    Da wir seit Herbst im Keller Holz und Kohlebriketts einlagern, habe ich mir gedacht ich verwende das 2. Kellerabteil bei uns im Keller für die Lagerung von Erdäpfeln.

    Ich habe vor erst Mal in kleineren Mengen, so jeweils ca. 5-10kg einmal in Holzkisten, Plastikkörben und auch Jutesäcken zu lagern.
    Hat dazu jemand eventuell noch brauchbare Tips worauf ich achten sollte, abseits von den üblichen wie Dunkelheit, Temperatur, Luftfeuchte und Co.?

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Dunkelheit, Temperatur, Luftfeuchte

    Eher eine Erdmiete als Holzraum. Sowas wie ein Weinkeller der in den Hang hinein gebaut ist.

  • Der Keller in unserem Wohnhaus ist dunkel, trocken und kühl, das sollte schon passen.
    Anstelle einer Erdmiete denke ich eher and Kisten und/oder Säcke.

    Der Boden im Keller, Altbau aus dem 19 Jahrhundert, ist eher lehmig und hart, denke nicht das ich da noch etwas eingraben will.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Ich lagere meine Kartoffeln in einem Gewölbekeller unter dem Haus, der ebenerdig begehbar ist und keine Fenster hat. Die Außenwand ist ca. 1 m dick, die schwere Holztür ist isoliert. Im Keller herrschen im Winter ca. 4 Grad, es ist stockdunkel und relativ trocken.

    Die Kartoffeln selbst kaufe ich in 12,5 kg Säcken direkt beim Erzeuger. Die kompletten Säcke kommen auf Einweg-Paletten, die ca. 0,5 m über dem Betonfußboden aufgestellt sind. So kann immer Luft an die Erdäpfel, sodass sie mindestens drei Monate ohne nennenswerte Keimung lagerfähig sind. Dieses Jahr werden allerdings einzelne Kartoffeln faul, was ich auf die Wetterkapriolen des letzten Sommers zurückführe.

    Im Keller werden neben diversen Baumaschinen auch Möhren und Zwiebeln erfolgreich gelagert.

  • Wenn ich das richtig gelesen habe, kann ich die Erdäpfel zB in einer Holzkiste samt Isolierung oder im Jutesack und Isolierung in der Gartenhütte im Winter lagern. Dort ist es kühl, Luftzug ist garantiert, da die Hütte nicht komplett aufliegt, dunkel ist es auch und, wenn ich die Erdäpfel noch gegen Mäusebefall sichere müssten sie lange lagerfähig sein?
    Derzeit haben wir nämlich nur jeweils einen kleinen Vorrat von ca. 1-2kg im Keller, da sie sonst schlecht werden vor der Verwendung.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Gefrieren dürfen die Kartoffeln auf keinen Fall. Dann werden sie süß und fangen bald an zu faulen.

    Bei mir hat sich die Lagerung der Netz-Säcke nebeneinander auf Paletten bewährt. Letzten Winter hatte ich Kartoffeln (die Sorte weiß ich nicht mehr, aber mehligkochende) fünf Monate ohne Probleme gelagert. Am besten lassen sich nach meiner Erfahrung Kartoffeln lagern, die nicht gewaschen sind, sprich wo noch etwas Erde an den Schalen anhaftet. Bei der Lagerung sollten die Kartoffeln so trocken sein, dass die Erde beim "Streicheln" selbiger herunterrieselt.

    Wir kaufen vor dem Winter immer ca. 50 kg Erdäpfel, damit kommen wir bis Ende Februar etwa hin.

  • Ich habe jetzt den Versuch gemacht und habe eine Waschmaschinentrommel als "Erdlager" für Kartoffeln eingegraben.


    Naja, also irgendwie hat das nicht so hingehauen.

    Die erste Trommel ist beim ersten 3 Tage Regen, unter Wasser gestanden. Also Kartoffeln raus zur baldigen Verwendung ins Haus.

    Die zweite Trommel, dort treiben jetzt schon die Kartoffeln aus. Mir scheint auch das Klima da drin etwas zu feucht zu sein.

    Da habe ich nun auch die Kartoffeln raus, die austreiben. Der Rest bleibt unter Beobachtung.


    Dann habe ich noch eine Auflagenkiste aus Plastik (Löcher in den Boden gebohrt) ins Hochbeet eingegraben.

    Unten Sand und etwas Stroh rein. Kartoffeln, Weißkraut, Schwarzen Rettich und Sellerie eingelagert.

    Darüber einen Sack mit Stroh als Isolierung.

    Was weiter unten lagert ist ok, weiter oben bekommt der Rettich feine weiße Wurzeln.

    Kartoffeln haben die ersten eingelagerten etwas ausgetrieben, die neuen die ich vor 2 Wochen noch dazu habe, nicht.

    Lag wohl daran das es die erste Zeit noch recht warm war. Da haben die Kartoffeln eben nach 14 Tagen schon ausgetrieben.

    Die wo ich später rein habe, treiben auch nach 14 Tagen noch nicht aus.


    Leider habe ich keinen Erdkeller, Gewölbe oder alten Keller mit Lehmboden. Im Haus ist es überall zu warm.

    Im Gartenhaus auch. In der Scheune dann wieder zu kalt. Könnte irre werden, wo wir sehr viel Kartoffeln brauchen.

    Ist ja auch ne Preisfrage, jetzt im Herbst bekommst du sie ganz günstig und im Winter zahlste das doppelte dafür.