Beispiel eines BOB bzw. GHB MedPack

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • [[File:JWEH_Front.jpg|none|auto]] [[File:JWEH_Inside.jpg|none|auto]]

    Hier mein MedPack für den BOB:

    Verbandsmaterial:
    - 1 x Wundschnellverbänden in div. Größen
    - 4 x Klammerpflaster
    - 1 x Watteverband Steril
    - 2 x Verbandstuch 40 x 60
    - 4 x Wundkompressen 10 x 10
    - 4 x Mullbinde 8 x 4

    Medikamente:
    - 1 x Sepso J Wunddesinfektion 30ml
    - 1 x Packung Paracentamol 500
    - 1 x Packung Advil Congestion Relief
    - 1 x Riegel Tanacop
    - 1 x Ichtholan 50% zu 25g
    - 3 x Augentropfen Berberil N EDO
    - 1 x Tigerbalm Rot
    - 1 x Zam Buk - Wund und Heil Salbe

    Hilfsmittel:
    - 1 x Kleider- / Verbandschere
    - 1 x Dreieckstuch
    - 1 x Armschlaufe
    - 1 x Fieberthermometer
    - 1 x Skalpell
    - 2 x Kanülen
    - 2 x Einwegspritzen
    - 1 x Splitterpinzette
    - 1 x Zeckenzange
    - 1 x 12 Sicherheitsnadeln

    Sonstiges:
    - 1 x Rettungsdecke
    - 1 x Packung Micropur
    - 1 x Stück Seife

    Kommend:
    - Netzverband
    - Sterile Augenkompresse
    - Alkohol-Pads
    - Antibiotika

    Für Ideen und Vorschläge bin ich offen und dankbar.

  • Pflaster sind als Wundschnellverbänden in div. Größen deklariert, Einweghandschuhe habe ich drin nur leider nicht aufgeführt.

    Die Universalschiene ist eine sehr gute Idee

  • Universalschiene ist eine sehr gute Idee, für schwere Verwundungen empfiehlt sich je nach persönlichen Kenntnisstand eine griffbereite Israeli Trauma Bandage, ein Hämostyptikum und Ähnliches... Auch das Tourniquet griffbereit an der Kleidung befestigt ist für den GESCHULTEN ANWENDER eine sehr nützliche Möglichkeit, starke Blutungen zumindest vorübergehend durch eine Abbindung zu stillen.

    Ansonsten:
    Umfangreich, gut sortiert, Lokalanästhetikum wäre für Skalpelleinsatz & co vielleicht noch patientenfreundlich ;)

    All good medicine,
    justme

  • Wird mit in die Einkaufsliste aufgenommen.

    Danke schön

  • Lokalanästhetikum: Darüber denke ich auch schon länger nach. Nur wie kommt man als Laie an sowas ran?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zitat von Don Pedro im Beitrag #6
    Lokalanästhetikum: Darüber denke ich auch schon länger nach. Nur wie kommt man als Laie an sowas ran?


    An einem Anästhetikum bin ich auch interessiert und daher die selbe Frage wie von Don Pedro auch von mir!

    Hoffe das Beste, aber sei auf das Schlimmste vorbereitet!

  • Bitte nicht falsch verstehen aber: Wer nicht weiss, wie er an ein Lokalanästhetikum rannkommt, sollte es auch nicht verwenden, weil er sicher nicht zum Fachpersonal gehört, das damit umgehen kann. Schuster bleib bei deinen Leisten (und halte dir für den SHTF einen guten Medic an der Seite ;) )

    viribus unitis - acta non verba

  • Das sagt sich leichter als es ist. Ich will keine OP durchführen sondern den Glassplitter ohne Schmerzen aus der Hand holen. Und das kann ich Laie, bisher nur mit Schmerzen :-)

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Eiswürfel bzw. Ein Vereisungsspray (nicht direkt auf die Wunde!) kann auch ohne Apothekenbesuch helfen ;-)

    viribus unitis - acta non verba

  • Eiswürfel könnten schwierig werden, aber der Vereisungsspray ist eine gute Idee.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Hi Rheinland,

    zufällig packt mich gerade das selbe Fieber - bin gerade dabei, meine BOBs zu reogranisieren.
    Was mir in deiner Liste fehlt ist:
    - medizinisches Klebeband (Leukoplast) - habe gerade diese WE wieder beim Eingehen meiner neuen Bergschuhe gesehen wie wichtig das ist!
    - Fingerverband, Fingerling

    Ich würde dafür folgendes wegassen:
    - Armschlaufe (dafür sind Dreieckstuch und, in meinem Fall, Shemagh dabei)
    - Tigerbalm


    Was mich noch interessieren würde: Wozu zwölf Sicherheitsnadeln?!?

    LG,

    Bardo

    There is no such thing as too much backup!

  • @Bardo Thodol

    Leukoplast ist längst drin, fehlte in meiner Auflistung, Fingerverband ist bei mir mit Pflaster unter Wundschnellverbänden zu verstehen.

    Fingerling ist eine gute Idee und werde ich gleich morgen in Angriff nehmen.

    Die Armschlaufe frisst keinen Platz und Gewicht, daher bleibt das Shemag frei [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/wink.gif], das Tigerbalm ist gut für Verspannungen und wirkt wärmend.

    Die Sicherheitsnadeln ersetzten bei mir die Verbandklammern und halten auch besser als diese, sprich gehen nicht so schnell verloren.

  • Wie Scavenger bereits sagte, bitte lasst die Finger von Lokalanästhetika, wenn ihr nicht wisst woher ihr sie kriegt, wie und wann man sie einsetzt, und das ganze geübt habt!

    Jedes Ausrüstungsteil, wie auch das von mir erwähnte Tourniquet, kann mehr schaden als es nützt, wenn das theoretische UND praktische Training damit fehlt!

    (Bei Tourniquets gehört noch gesagt: Nie ein für den Ernstfall gedachtes TQ zum Training verwenden!!)

    Beschränkt euch bitte auf die Basics, beherrscht die perfekt, bevor ihr anfangt Spritzen, Nadeln und Skalpelle zu kaufen!

    Und natürlich: Haltet euch eure Freunde nahe, und euren Lieblings-Medic noch viel näher ;)

    Lieber Netzwerke mit anderen bilden, spezielle Fähigkeiten (z.B. medizinische) jedes Mitglieds nutzen, und die Basics der Ersten Hilfe selbst beherrschen, als alles husch-pfusch irgendwie mit Youtube zu lernen und im Notfall zu scheitern!

    all good medicine,
    justme

  • Früher hat man Kokain für die Lokalbetäubung verwendet.

    Bei Amazon bekommt man jede Mittel mit der Wortendung "...cain" als Sprays oder Salben.

    Ampullen zum Spritzen gibt es beim Zahnarzt, die kennen sich aus mit Schmerzen.

    Ich sehe die Problematik beim Einlagern von Drogen eher beim Haltbarkeitsdatum, als in der Andwendung (Jemanden der sich mit Drogen auskennt findet man in einer Großstadt bald mal...[Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_41_88fcd405.gif])

  • Ich sehe das so wie Scavenger und justme.

    Grundsätzlich sollen die Basics vorhanden sein, sowohl wissenstechnisch als auch von den Vorräten her.

    Aber da wir uns ja auch für Krisenszenarieren vorbereiten wollen wo vielleicht niemand medizinisch fachkundiger mehr in einem entsprechenden Zeitrahmen kommt, sollte es das Ziel sein sich medizinisch so weiterzubilden, dass man erweiterte Kenntnisse hat (Sani-Kurs, First Responder und wie sie alle heißen).

    Im Zuge dieser Aus- und Weiterbildungen werden Fragen nach Bezug und richtiger Anwendung diverser Hilfsmittel beantwortet.

    Dazu muss man halt auch bereit sein sich mit diesen Themen auseinander zu setzen und sehr viel zu lernen.

  • Hier sei aber auch angemerkt, dass ein Kurs allein einen nicht allwissend macht. Die praktische Ausübung macht es aus! Nicht umsonst ist der Rettungssanitäter in Österreich eine Berufsausbildung und nicht ein "ich mach ein paar Wochenenden Medizin" Kurs. Wobei dieser Kurs erst der Einstieg in die Grundmaterie ist. Vom Umgang mit Skalpell und Medikamenten ist man hier sowohl Kompetenz- als auch Anwendungstechnisch noch weit(!) entfernt. Das kommt erst mit weiteren Aufschulungen, die hunderte, wenn nicht sogar tausende Stunden beinhalten!

    Desweiteren ist eine Sanitäterausbildung nicht gratis. Meistens geht man ein Ausbildungsübereinkommen ein, das einen zu einer gewissen Dienstverrichtung über einen längeren Zeitraum verpflichtet (was für die Praxis aber sowieso notwendig ist).

    Für jemanden, der in dem Fall wirklich unbedarft ist (was ja auch durchaus in Ordnung ist) aber nur für SHTF was in petto haben möchte, ist die Aufnahme eines entsprechend qualifizierten Medics in die Gruppe vielleicht zielführender.

    Ich habe das Glück, dass sich meine Gruppe aus Notfallmedizinischen Strukturen gebildet hat. An Medics mangelt es uns definitiv nicht. Da ist vom Sanitäter bis hin zum Facharzt alles dabei. Dementsprechend spiegelt sich das natürlich auch an der medizinischen Ausstattung wieder.

    viribus unitis - acta non verba

  • Antibiotika, bzw. Antibiotikacremen würde ich noch dazunehmen. Das kann man sich, für einen Urlaub zb. auch vom Arzt verschreiben lassen. Vor allem Antibiotika wird nicht "schlecht". Ist quasi ohne Limit haltbar. Es gibt Tests mit Antibiotika aus dem 1. Weltkrieg das bis heute effektiv ist.

    Was die Sache mit den Betäubungsmitteln angeht.
    Aber alles was gespritzt werden muss ist potentiell tötlich. Die müssen intramuskulär gegeben werden und nicht subkutan. Und wenn dabei eine Aterie getroffen wird, führt dies zum Herzrythmusstörungen und Herztot. Nur wer weiss wo die Aterien verlaufen und wie man testet, ob man so eine getroffen hat ist da auf der sicheren Seite. Also, ich hab eine Saniausbildung aber weiss es nicht, und das ist auch der Grund warum ich als Sani, und sogar als Krankenschwester diese Mittel nicht spritzen darf. Also so etwas zu besitzen ist das eine, es anzuwenden das andere. Ambubeutel ist ähnlich. Falsch angewendet und der Patient stirbt.

    Es gibt starke Schmerzmittel die man einnehmen kann. Ist vielleicht eine Option... lg

  • Was ist von Lachgas zu halten?

    Sollte man sich für den Notfall Schlagobers-Kapseln vorrätig halten?

  • Zitat von Defender 110 im Beitrag #18
    Antibiotika, bzw. Antibiotikacremen würde ich noch dazunehmen. Das kann man sich, für einen Urlaub zb. auch vom Arzt verschreiben lassen. Vor allem Antibiotika wird nicht "schlecht". Ist quasi ohne Limit haltbar. Es gibt Tests mit Antibiotika aus dem 1. Weltkrieg das bis heute effektiv ist.

    Was die Sache mit den Betäubungsmitteln angeht.
    Aber alles was gespritzt werden muss ist potentiell tötlich. Die müssen intramuskulär gegeben werden und nicht subkutan. Und wenn dabei eine Aterie getroffen wird, führt dies zum Herzrythmusstörungen und Herztot. Nur wer weiss wo die Aterien verlaufen und wie man testet, ob man so eine getroffen hat ist da auf der sicheren Seite. Also, ich hab eine Saniausbildung aber weiss es nicht, und das ist auch der Grund warum ich als Sani, und sogar als Krankenschwester diese Mittel nicht spritzen darf. Also so etwas zu besitzen ist das eine, es anzuwenden das andere. Ambubeutel ist ähnlich. Falsch angewendet und der Patient stirbt.

    Es gibt starke Schmerzmittel die man einnehmen kann. Ist vielleicht eine Option... lg





    Einspruch! Ich lass jedem gerne seine Meinung zu diversen Themen aber Falschaussagen in heiklen Themen wie Notfallmedizin muss ich richtigstellen: Ein Lokalanästhetikum wird idR nie in den Blutkreislauf gebracht (sondern soll ja genau dort, wo es eingesetzt wird, lokal und nicht regional oder global wirken). Das ist richtig, aber nicht auf AR

    terien beschränkt (wenn du die treffen solltest, merkst du das recht flott) sondern auch auf Venen (wo sonstige Medikamente idR eingebracht werden - sei es direkt oder mittels Infusion). Hier muss man bei einer subkutanen als auch bei einer intramuskulären Applikation zuerst prüfen - soweit richtig. Um das nicht medizinisch ausarten zu lassen zusammengefasst: Eine Lokalanästhesie wird im peripheren Bereich immer subkutan eingebracht (das typische "Einspritzen" wenn z.B.: eine Wunde genäht wird). Alles was darüber hinaus geht (Level darunter geht immer: diverse Medikamente sind derart potent, dass der geschulte Medizinmann nicht umsonst weiß, wieso er im Umgang mit Ihnen Handschuhe tragt - sonst ist er schnell selber lokal"anästhesiert" ;) ) brauchen wir hier nicht zu diskutieren.

    Deswegen auch der Hinweis zu@Lucifer

    : Wenn du dich wirklich narkotisieren musst, ist doch der Grund dafür derart schwerwiegend, dass dieser sich selbst bei erfolgreicher Medikation nicht von selbst erledigen wird. Ich halte von derartigen Experimenten nichts und in der Realität enden diese dann meistens auch so wie sie vorhersehbar enden könnten: Mit dem Tod. Weil "1 Up" gibt es nur bei Nintendo.

    Ad Antibiotika: Der Versuch wurde mit Antibiotika aus dem zweiten Weltkrieg durchgeführt, die tatsächlich noch die Wirksamkeit behalten hatten. Diese waren aber 1A gelagert und entsprechende "Bomben". Bei Antibiotika hast du aber generell das Problem, dass diese so geziehlt wie möglich eingesetzt und nicht einfach wie Aspirin genommen werden sollten um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Sonst entwickeln die Krankheitserreger schneller eine Resistenz als uns lieb ist und dann hilft auch der Rundumschlag nichts mehr.

    Ich weiss: ich bin immer der Buh- Mann der sagt "geht nicht" aber gerade in diesem Thema geht es halt nicht darum, ob das blaue oder das schwarze Paracord besser ist, sondern im schlimmsten Fall ums (Über)leben. Anscheinend wird hier durch Film und Fernsehen ein etwas falsches Bild der Medizin vermittelt, die so funktioniert wie die Reparatur eines Computers. Dem ist aber leider nicht so und gerade im SHTF wird es genug Menschen geben, die an einer simplen Blutvergiftung oder Grippe sterben werden, weil man sich halt nicht für alles Rüsten kann und bei keiner bis wenig Ausbildung im medizinischen Bereich halt auch sehr oft mehr falsch als gut machen kann. Da hilft dann auch das "Wenn der Doktor nicht da ist" Buch nichts.

    viribus unitis - acta non verba