Projekt: Privates Strahlenmessnetzwerk

  • Nachdem die Behörden sich mittlerweile rundherum um aktive Vorsorge bezüglich eines nuklearen Unfalls bemühen (Jod Tabletten werden derzeit in Deutschland massiv eingebunkert) und sich auch immer mehr Privatpersonen mit entsprechenden Messgeräten ausstatten wäre es sicher nichts verkehrtes bei privaten Netzwerken, die die Umgebungsstrahlung messen, mitzumachen und seine Messergebnisse zu teilen.

    unter http://radmon.org/ hat sich für Europa und auch Nordamerika schon einiges an privaten Stationen zusammengefunden um hier flächendeckend gute Referenzen zu erhalten. Gerade für Österreich muss aber noch mehr gehen ;)

    Ich habe mir schon länger gedacht, dass ich gerne ein entsprechendes Messgerät haben würde und mir heute eines bestellt: http://www.amazon.de/gp/produc…=as2&tag=httpswwwaustr-21

    Das Gerät ist nicht für die Schnellmessung von z.b. Lebensmitteln oder dergleichen geeignet, kann aber die Umgebungsstrahlung gut feststellen und mit der Software gute Langzeitdaten erfassen und auch mit der radmon community teilen. Sobald ich das Gerät habe, werd ich meine Daten auch zur Verfügung stellen und ein blanker Fleck auf der Österreich Karte ist weg :)

    Wozu das Ganze? Die Behörden stellen die Messergebnisse ihrer Stationen sowieso weitestgehend auf offiziellen Seiten zu Verfügung - Ja, nur sind diese im Falle des Falles schneller offline als man auf die Idee kommen könnte, dort nachzuschauen. Da vertrau ich der "Cloud" mittlerweile (leider) mehr!

    Vielleicht findet sich ja noch der eine oder die andere dafür

    viribus unitis - acta non verba

  • Oh, das finde ich eine exzellente Idee.
    Wenn du das Gerät mal hast, bitte unbedingt Bescheid geben.
    Da bin ich auch schon die ganze Zeit am überlegen und hiermit könnte man sich ja anschliessen.

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Wie kriegst du die Daten in die Cloud? Raspberry Pi, USB, 24/7 online? Ich hab auch das GQ GMC320 aber keine grosse Lust für "Basteleien" um es online zu kriegen, mache aber sonst gern mit (Wien West)

    Aha, es gibt auf radmon schon eine Wiener Station. Aber eine mehr wär kein Schaden.

  • Gerät ist gestern angekommen und Heut hab ichs mal bei mir an den PC angeschlossen (USB Kabel ist dabei - damit wird auch gleich der Akku geladen und das Gerät kann somit in den Dauerbetrieb). Da bei mir ein WindowsPC sowieso 24/7 läuft, hab ich den Geigerzähler an diesen angeschlossen und die Treiber entsprechend installiert.

    [[File:gmc-320.jpg|none|auto]]

    Mit Radmon hab ich derzeit noch Probleme, die Daten auszulesen, was jedoch an der neuen Version meines Gerätes liegen dürfte. Hier lese ich mich gerade im Forum ein.

    Wesentlich einfacher ging es auf der Seite des Herstellers direkt (da sind die Geräte auch weltweit erfasst) mit dem entsprechenden Programm von der Seite. Daten werden direkt ausgelesen und auch online publizert - Meine Station sendet schon Daten und ist auch schon einsehbar: http://www.gmcmap.com/

    Dateien

    viribus unitis - acta non verba

  • Kann man da eigentlich auch Daten von einem anderen Strahlenmessgerät einspeisen?

    LG Wolfgang

  • Zitat von Scavenger im Beitrag #4
    ... Meine Station sendet schon Daten und ist auch schon einsehbar: http://www.gmcmap.com/


    Ich nehme an, dass die meisten Geräte auf dieser Karte im Haus neben den Computer liegen und dort die Strahlung messen.

    Wenn jetzt durch ein zweites Tschernobyl, giftige Wolken unkontrolliert über Europa niedergehen, kann einem da so ein Strahlenmessnetzwerk überhaupt helfen? Könnte das Messgerät neben dem Computer die giftige Wolke am Hausdach bemerken?

  • Lt. den Meldungen in den Foren sind sehr viele Stationen Außenstationen (halt direkt außen beim Fenster angebracht). Hätte als reines indoor Gerät ja auch wenig Sinn aus den von dir genannten Gründen. Wenn er nämlich dann erst anschlägt, is prinzipiell ja alles schon im Haus und damit egal. Auch wenn sicher einige "Bürogeräte" dabei sind - ein genereller Trend dürfte sich ablesen lassen. Mir geht es ja prinzipiell mal in erster Linie um mein Gerät, dass mich selber im Falle des Falles warnt - die weltweite Map ist ein zusätzlicher Benefit, den alle nutzen können ;)

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich hab heute gelesen, dass noch ein paar Forenmitglieder sich ein entsprechendes Gerät zugelegt haben. Wie sind denn eure bisherigen Erfahrungen mit dem Einbinden des Gerätes in eine entsprechende Umgebung? Ich hatte noch nicht so die Zeit um mich ausgiebig damit zu befassen und bin deshalb erstmal nur auf der oben genannten Webseite online und lasse meinen Monitor die Daten alle 5 Minuten auf meinen eigenen FTP hochladen um darauf zugreifen zu können.

    Ausserdem habe ich mir für meinen EDC Rucksack einen Warnpieps (z.B. NukAlert) angedacht - aber nicht mit hoher Priorität derzeit.

    viribus unitis - acta non verba

  • Es ist nicht sehr ergiebig, ein Strahlenmessgerät dauernd eingeschaltet zu lassen. Es misst Jahr und Tag den gleichen Wert der Hintergrundstrahlung inklusive gerätespezifische Ungenauigkeiten und Störgrößen - 10 Jahre lang keine Änderung!

    Jene Messgeräte mit Geiger-Zählrohr haben doch einen höheren Stromverbrauch, sodass man alle 2 bis 3 Tage die Batterien erneuern muss, oder es müssen andere Aufladebatterien eingelegt werden.

    Andere Mesgeräte sind träg und zeigen kaum eine Schwankung des Messwertes. Sie zeigen den Wert an, den der Benutzer dieses Gerätes beim Justieren eingestellt hat. Der Benutzer liest den Wert ab, den er sehen will. Das exakte Kalibrieren dieses Messgerätes ist für einen Laien nicht möglich.

    Ich verlasse mich da auf das Netzwerk der staatlichen Strahlenmessung in Österreich. Wenn es ein starkes Ansteigen der Radioaktivität gibt, würden sie das unverzüglich über Fernsehen und Internet melden. In diesem Fall kann man das private Messgerät einschalten und die aktuelle Lage bezüglich Strahlung messen.

    Das ist die Seite, auf der die aktuellen österreichischen Messwerte bezüglich Radioaktivität abgelesen werden können:

    http://sfws.lfrz.at/

  • Ich bediene mich beider Quellen. Das staatliche Netzwerk ist in einem Schadensfall mit Sicherheit sehr schnell offline - ein unabhängiges Netzwerk ist da "ausfallsicherer". Deswegen nutze ich meine Station für mich auch dauerhaft als Warngerät, falls gewisse Werte überschritten werden sollten - insofern macht es imho sehr wohl durchaus Sinn, so etwas zu betreiben. Gemessen mit entsprechenden Prüfquellen schlägt das Gerät durchaus aus. Kalibrieren muss man ein Messgerät generell - ich sehe jetzt nicht, was daran schlecht sein sollte. Ehrlich gesagt hoffe ich inständig darauf, dass mein GMC niemals anschlägt - weil dann haben wir generell ein Problem. Mit deiner Argumentation ist auch das staatliche Strahlenmessnetzwerk sinnlos.

    Für eine schnelle Messung benutzt man so oder so ein anderes Gerät.

    viribus unitis - acta non verba

  • @Scavenger habe gestern festgestellt das mein alter PC (Baujahr 2006) das Programm verweigert, allerdings habe ich noch einen Laptop im petto, da muss ich mich allerdings noch damit spielen und durch die Beschreibung besser durchsteigen...leider fehlt es mir etwas an Zeit. Kommendes Wochenende wirds dann aber soweit werden.

    @decordoba
    Natürlich kenne ich die Strahlenmessungsseite, allerdings glaube ich auch das es im wirklichen Ernstfall damit wohl Probleme geben wird....
    Hätte halt dann auch zumindest gerne einen Richtwert, ausserdem ist es ein nettes Gadget.

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Klar tut jeder mit seinem Geld, was er will. Und ein nettes Gadget ist allemal sein Geld wert - und die Zeit, die man damit verbringt. Die meisten Leute haben irgendwelche Hobbies, die einige Zeit erfordern. Das macht das Leben kurzweilig und interessant (nicht fad).

    Vergleich: Ich habe auch schon "einige Hunderter" für diverse DNA-Analysen ausgegeben. Das interessiert mich. Andere Leute haben kein Verständnis dafür und sagen: "Was bringt dir das, wenn du es weißt?"

    noch ein Vergleich: Wenn jemand flugtüchtige Modellflugzeuge als Hobby hat, kostet ihn das mehrere tausend Euro. Eventuell muss er diese hohen Kosten vor seiner "holden" Ehefrau rechtfertigen, wenn er sein Flugzeug aus Missgeschick gegen einen Hausmauer gesteuert hat.

    Die Kosten für die Prepper-Tools werden im Rahmen bleiben, sodass er/sie sein Familienbudget nicht überlastet. Teuer wird es erst, wenn sich jemand ein Gebäude oder Grundstück dafür anschafft.

  • Ich habe ein email mit einigen Fragen an das Umweltbundesamt bezüglich Radioaktivitätsmessung gesendet und tatsächlich eine Antwort bekommen. Der Experte hat meine Frage nach der exakten Messung der radioaktiven Grundstrahlung nicht ganz verstanden (was ich damit meine).

    Er sagte aus, mein SOEKS 01M Radioaktivitätsmessgerät sei am unteren Ende der Preisklasse für kommerziell erhältliche Messgeräte angesiedelt. Er meinte damit (ohne es zu schreiben), ich könne damit keine überragende Messgenauigkeit erzielen; weiters sei es sinnlos, bei einem Messgerät dieser Preisklasse einen exakten Nullpunkt (unter Laborbedingungen) einzustellen. Geräte für die Messung der Radioaktivität mit wissenschaftlicher Genauigkeit sind für den Privatgebrauch nicht zu bekommen.

    Er schrieb, dass es erhebliche zeitliche und örtliche Schwankungen des Messwertes geben könne, das sei nicht ungewöhnlich. Ich solle mit einem Boot auf einen größeren See hinausfahren, dann könne ich den Einfluss der vom Erdboden ausgehenden Radioaktivität wegbekommen (eigene Anmerkung: dabei messe ich nur mehr die kosmische Höhenstrahlung). Er schlug auch vor, ich solle in ein Salzbergwerk einfahren und dort messen. Ich weiß aber nicht, was mich dort erwartet

  • Kannst Du mir die Mail per PM zukommen lassen?
    Einiges erscheint mir sehr seltsam an der Antwort-da wüsste ich gerne wer das von denen geschrieben hat.

    LG Wolfgang

  • Ich will mit meinem billigen Privatgerät auch keine punktgenaue nanosievert/h Messung sondern - vereinfacht gesagt - einen Richtwert der mir sagt "draußen ist es ok" oder "wenn du raus gehst kannst deine Haare gleich in Büscheln ausrupfen". Diese "Genauigkeit" liefert es mir ab und ich bin zufrieden. Wenn es das ganze auch noch halbwegs ansprechend per schnellem Blick auf eine Website abliefern kann, war es mir die Investition wert und vor allem: es gibt weltweit hunderte solcher Messstationen die einen etwaigen Trend durchaus erkennen lassen können (die "Überraschung" einer großen Nuklearen Wolke wie nach Tschernobyl wird es damit nicht mehr geben, da eben nicht nur die Staaten ihr jeweiliges System haben, sondern die Cloud mittlerweile ihr eigenes Süppchen kocht).

    Für genauere Messungen gibt es andere Geräte, die ich wiederum nicht an meiner Außenfassade hängen lassen möcht weil sie für den Spaß etwas zu teuer waren

    Mit dem Salzbergwerk wird er gemeint haben, dass es dort meist natürliche Vorkommen von Radon, und damit erhöhte Strahlungswerte gibt. Das könnte man gut zum Testen nehmen, ob das Kasterl nicht einfach so lustig ist und irgendwas anzeigt - im Bergwerk sollte es doch einen entsprechenden Anstieg der Messwerte geben. Wenn man Zugriff auf Teststrahler hat (mal die Feuerwehr fragen - die haben Strahlenspürtrupps und entsprechende Strahlungsquellen zum Üben) kann man die auch nehmen

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich habe mein SOEKS Strahlenmessgerät angeschafft, damit ich ein Warngerät habe, wenn ich in eine Zone mit erhöhter Radioaktivität gerate, ebenso wenn eine radioaktive Wolke unser Wohngebiet erreicht. Dieser Zweck ist erfüllt, somit sollte ich zufrieden sein. Aber im Gebrauch stört mich ein wenig, dass es im Mittel 0,16 MikroSievert/h anzeigt; die Werte im Österreichischen Schnitt betragen um 0,10 MikroSievert/h. Daraus schließe ich, der Nullpunkt des Gerätes ist so kalibriert, dass es ohne jede Radioaktivität (unter Laborbedingungen) bereits ~0,05 MikroSievert anzeigt.

    Wie ich hier erfahren habe, gibt es um 600 Euro derartige Messgeräte, deren Genauigkeit allemal für eine Privatperson ausreicht. Ich denke, die Messgeräte von Feuerwehr und Zivilschutz sind auch nicht genauer. Bei dieser Verwendung kommt es auch nicht darauf an, dass die letzten "zerquetschten" MikroSievert/h exakt gemessen werden.

    Was ich mit "wissenschaftlicher Genauigkeit" meine, ist die Anzeige der Messstellen des österreichischen Strahlennetzwerkes. Der Wert für Perg liegt bei 0,162 MikroSievert und schwankt nur geringfügig um +/- 0,001 Mikrosievert. Mir ist schon klar, dass dort über ein längeres Zeitintervall gemessen wird, somit wird der Messwert über diese Zeit "geglättet". Anders gesagt, ein mobiles Messgerät ist dann genau genug, wenn es neben dieser Messstelle auch um die 162 Mikrosievert/h anzeigt +/- wenige % Schwankung.

    Vielen Dank noch an die Foristen, die mir gute Informationen gegeben haben. So kann ich mir ein ziemlich gutes Bild von der Problematik machen.