Terror, Krieg, Katastrophen: Österreich sorgt für den Ernstfall vor

  • Zitat
    Terror, Kriege, Naturkatastrophen, Boykotte, AKW-Unfälle: Es ist eine Liste an Grausamkeiten, an die man nicht denken möchte. Doch im Fall der Fälle will man gewappnet sein. Auch Österreich. Neben Landesverteidigung, Staatsschutz, Katastrophenhilfe und anderen Bereichen gibt es auch Vorkehrungen für den Aufrechterhalt der Wirtschaft. Bricht der Handel infolge von Krisen zusammen oder gehen gewisse Produkte aus, kann die Regierung weitreichende Maßnahmen verordnen, um ein Mindestmaß an Versorgung aufrechtzuerhalten.



    Quelle: http://derstandard.at/2000039235343/Terr...n-Ernstfall-vor

  • Ich würde mich in solch einen Fall niemals auf die Regierung verlassen und ich kann sicher für alle Foren Mitglieder sprechen, den wir alle sorgen schließlich selbst vor.

    Hoffe das Beste, aber sei auf das Schlimmste vorbereitet!

  • ja, der Gedanke kam mir beim Lesen auch.
    egal was die planen, Eigenvorsorge kann dadurch niemals ersetzt werden - weil unmittelbar verfügbar, auf die individuellen Bedürfnisse (Nahrungsmittelunverträglichkeiten) abgestimmt etc...

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Nun ja, Regierungen aller Art tendieren dazu für sich selbst vorzusorgen, und im Notfall die Bevölkerung sich selbst zu überlassen.
    Ich weiss von einigen Bekannten aus dem Bereich Landesverteidigung das es Pläne gibt den Staat aufrechtzuerhalten, sprich Bundesheer, Feuerwehren und andere Einstzkräfte sowie Mitglieder der Regierungen (Landes und Bund).
    Vorsorge wie wir Prepper sie verstehen gibt es meines Wissens nach in Österreich nicht, und keinesfalls für die Bevölkerung, auch aus rechnerischen und Platz-Gründen.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Man muss sich hierbei schon realistisch fragen, was der Staat für einen selbst tun "muss" bzw. "kann". Selbst Einsatzorganisationen und der Zivilschutz propagieren eigentlich immer, dass man zumindest für eine Woche (besser 2) Vorräte, Wasser und Medikamente daheim haben sollte. Es ist gerade in einer Situation, die das normale Leben zum erliegen bringt, für den Staat eine Wahnsinnsaufgabe, das normale öffentliche Leben (Sicherheit, medizinische Versorgung,...) am Laufen zu lassen. Hier dann auch noch eine A la Carte Versorgung für jeden Haushalt wirds nicht spielen. Das denkt sich das Groß der Bevölkerung jedoch und wacht erst dann aus dem bösen Traum auf, wenns mal nicht möglich ist, sich die Pizza fürs Abendessen zu bestellen um dann drauf zu kommen das man nichts daheim hat ausser einer Kiste Bier.

    Die "Just in Time" Lebensweise wird diesen Menschen in einer Krise ganz übel mitspielen. Und die sind es auch, die dann vor unsren Türen stehen werden. Weil "der komische Typ der letztens wieder 10 Dosen Gulasch raufgetragen hat, der hat doch sicher genug für mich auch."

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich unterstelle der Regierung dezidiert das sie mit so einem Versorgungssicherheitsgesetz Zugriff auf über 2 Wochen hinausgehende Lager von Privatpersonen erhalten wollen!

    Sic!

    LG Wolfgang

  • Wolfgang, der Gedanke kam mir auch beim Lesen....

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Hm, das Versorgungssicherungsgesetz 1992 (das per Verordnung immer wieder um 5 oder jetzt eben 10 Jahre "verlängert" wird) sagt konkret:

    Zitat

    § 2. Lenkungsmaßnahmen sind
    1. Gebote, Verbote und die Anordnung von Bewilligungspflichten hinsichtlich der Produktion, des Transportes, der Lagerung, der Verteilung, der Abgabe, des Bezuges, der Ein- und Ausfuhr sowie der Verwendung von Waren;
    2. Anweisungen an Besitzer oder andere Verfügungsberechtigte von Transport-, Lager- und Verteilungseinrichtungen für gemäß Z 1 gelenkte Waren;
    3. die Verpflichtung von physischen und juristischen Personen, von Personengesellschaften des Handelsrechtes sowie von eingetragenen Erwerbsgesellschaften, die gewerbsmäßig Waren erzeugen, bearbeiten, verarbeiten, verbrauchen, lagern, für sich oder andere verwahren oder damit handeln, zu Meldungen über den Bedarf, die Erzeugung, Bearbeitung, Verarbeitung, den Verbrauch, den Zu- und Abgang und den Lagerbestand von Waren sowie zu von für die Vollziehung dieses Bundesgesetzes notwendigen Auskünften über Betriebsverhältnisse.



    Ich meine, dass das "gewerbsmäßig" für den gesamten Absatz gilt und daher Privatpersonen wie Prepper, die für sich und andere was für Krisenzeiten einlagern, damit nicht erfasst sind. Auch das Wort "Betriebsverhältnisse" passt dazu.

    Was auch immer der Gesetzgeber also eventuell an "Hintergedanken" hat - rein nach dem Text dürften private Vorräte nicht davon betroffen sein.

  • Das Ganze ist halt recht vage gehalten finde ich.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Beschlagnahme

    § 7. (1) Zur Erreichung der in § 1 Abs. 3 genannten Ziele kann der Bundesminister für Wirtschaft und
    Arbeit Waren und Einrichtungen, für die Lenkungsmaßnahmen gemäß § 2 Z 1 und 2 angeordnet wurden,
    beschlagnahmen und zu deren Ablieferung verpflichten.
    21.6.2016 RIS ­ Gesamte Rechtsvorschrift für Versorgungssicherungsgesetz ­ Bundesrecht konsolidiert, Fassung vom 21.06.2016
    https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassun...intPreview=True 4/8

    (2) Ausgenommen von den Bestimmungen des Abs. 1 sind Waren,
    1. die im Zeitpunkt des Inkrafttretens von Lenkungsmaßnahmen bereits im Eigentum oder zur Verfügung
    eines Bundeslandes oder einer Gemeinde stehen und für die Versorgung der eigenen Bevölkerung
    vorrätig gehalten werden,
    2. die der Deckung des eigenen betrieblichen Bedarfes im Rahmen von Lenkungsmaßnahmen dienen,
    sowie solche, die für Zwecke der militärischen Landesverteidigung vorrätig gehalten werden und nicht
    zur Abgabe an Dritte bestimmt sind,
    3. die im Eigentum oder Besitz eines Letztverbrauchers stehen und der Deckung seines persönlichen
    Bedarfes oder des Bedarfes seiner Haushaltsangehörigen dienen.



    Ich verstehe das so, das man mir als Privatperson keine Waren wegnehmen kann!

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • "Deckung des Bedarfes"
    Was deckt den Bedarf, was geht darüber hinaus?
    Ich denke das Beste ist es sich bedeckt zu halten und nicht alles an einem Ort zu lagern, da kann dann hoffentlich nicht viel danebengehen.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • So, jetzt doch noch mal

    Meiner Ansicht nach zielt das Gesetz darauf hinaus Zugriff auf die Lager der großen Supermarktketten zu bekommen. Denn alles andere ist logistisch schon eine Katastrophe. Oder glaubt im ernst irgendwer, daß Polizisten von Haus zu Haus gehen würden und Lebensmittel konfiszieren?

  • Fahrzeuge, Treibstoff, Maschinen,.... da gibts noch viel mehr als nur Nahrungsmittel, was gebraucht wird.

  • Ja, theoretisch könnten auch Fahrzeuge beschlagnahmt werden oder der 10.000 Liter Dieseltank des Bauern.

    Aber an sich würd ich mir als Bürger keine Sorgen machen, dass dir da jemand deinen 3-Monats Vorrat an Konserven wegnehmen will.

  • Zitat von DerLinzer im Beitrag #10
    Beschlagnahme

    3. die im Eigentum oder Besitz eines Letztverbrauchers stehen und der Deckung seines persönlichen
    Bedarfes oder des Bedarfes seiner Haushaltsangehörigen dienen.

    Ich verstehe das so, das man mir als Privatperson keine Waren wegnehmen kann!



    Ist ein Landwirt oder ein Gärtner eine Privatperson? Wohl kaum!

    Ist ein (ernsthafter) Prepper eine Privatperson? Wohl auch nicht wenn ich an die Grenzen des Haushaltsbedarfs denke oder an die genau definierten Mengen für den Barverkauf beim Metro!

    Pick up´s und Klein LKW´s sind relativ leicht über die Zulassungsstellen zu finden.

    Vielleicht sollte man doch etwas paranoider werden!

    LG Wolfgang

  • Da geht es, wie schon richtig bemerkt, um Betriebe, die entsprechende Mengen vorhalten bzw. erwirtschaften. Ich schreibe selber teilweise an solchen Plänen mit. Der einzelne Bürger scheint hier nicht auf. Das wäre ein zu großer Aufwand. Ausserdem ist das vor 5 Jahren selbst Eingekochte durchaus gut und reichlich vorhanden - eine offizielle Stelle könnte das so aber niemals nutzen ohne mit anderen Gesetzen in Konflikt zu geraten.

    Jedoch sei eines vorgemerkt: derartige Gesetze sind zwar nette Gedankenspiele für den Fall der Fälle - bei einem Ernstfall über mehrere Wochen ohne öffentliche Ordnung wird das aber nicht funktionieren. Ganz einfach weil es dann auch nicht mehr viele "staatliche Bedienstete" mehr geben wird. Die werden dann genauso ihr eigenes Glück versuchen.

    viribus unitis - acta non verba

  • Was wenn nicht eine Privatperson soll denn bitte ein Prepper sein?
    bzw ein Landwirt?

    Das Ganze geht jetzt schon ein wenig in Richtung Verschwörungstheorie.

    Das von Haus zu Haus gehen funktioniert einfach nicht, weil es zu viele Häuser gibt und zu wenig Polizisten/ Soldaten.
    Im Mittelalter ging das vielleicht noch, weil es in ganz Europa vielleicht 50-100 Millionen und in Österreich 3 Millionen Einwohner gab, die noch dazu in Großfamilien lebten.

    Der blose Aufwand heutzutage ist einfach zu groß.

  • So ist es, da ist die Gefahr wesentlich größer, dass nach einigen Wochen Krise plötzlich andere Bürger an deine Tür "klopfen" und was von deinen Vorräten wollen.

  • Zitat von Kern im Beitrag #17
    Was wenn nicht eine Privatperson soll denn bitte ein Prepper sein?
    bzw ein Landwirt?


    Es ist noch nicht einmal so lange her, das meine Altvorderen jedes Tier zur Schlachtung anmelden mussten und den Großteil des Fleisches abliefern "durften" !

    Mit den Feldfrüchten verhielt es sich ebenso.

    LG Wolfgang

  • Das war jetzt aber nicht die Frage.
    Die Frage war: Was anderes als eine Privatperson ist ein Prepper bzw ein Bauer?

    Das der Staat früher oder später auch auf die Landwirte zurückgreifen würde um die Bevölkerung zu ernähren dürfte wohl klar sein und ist mMn auch verständlich. Zuerst werden aber wohl die ganzen Supermarktlager dran glauben müssen.