Urban Prepping

  • Hallo Freunde,
    Da ich in der Großstadt Wien wohne habe ich mich letztens gefragt,
    was passiert, wenn ich es nicht zu meiner BOL schaffe und was die Unterschiede vom Überleben in
    der Natur und das Überleben in der Stadt sind?
    Deswegen habe ich hier danach gesucht, aber nichts gefunden. Ich denke, dass dieses Thema hier fehlt und
    Stelle die oben genannten Fragen nun an euch:
    Was sind die Unterschiede?
    Was ist zu tun?
    Ich meine damit nicht nur Survival Techniken, sondern auch Dinge wie man achtsamer durch den Alltag geht. Die
    meisten Unfälle passieren ja, da die meisten Menschen einfach auf ihr Handy glotzen oder sich um ihren
    Kram kümmern, in die Luft schauen und alles um sich herum ausblenden.
    Um ein Beispiel zu nennen: Nimm die Kopfhörer aus den Ohren wenn du z.B. in der U-bahn sitzt, schaue wo die Überwachungskameras, Feuerlöscher, etc.. sind
    Ich hoffe auf viele Ratschläge und spiele auch mit dem Gedanken nach reichlicher Recherche darüber etwas zu schreiben.

    Lg Felix

    Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, anstatt die große Dunkelheit zu verfluchen!

  • Ich hab ja einige Jahre in einer Großstadt gewohnt.
    Als ich damals in diese Stadt gezogen bin hatte ich oftmals ein mulmiges Gefühl wenn ich draussen war, weil ich micht nicht auskannte.

    Also bin ich jeden Tag in eine andere Richtung spaziert, hab mir die Straßen gut angesehen, und immer überlegt, wohin ich flüchten könnte, falls ich mich bedroht fühle, bzw wo ich mich verstecken könnte.

    Besonders Abkürzungen wie z.b. Innenhöfe, Durchgänge, Über-,Unterführungen, Tiefgaragen mit mehreren Ausgängen, etc hab ich mir gut angesehen, wo komm ich raus wenn ich da reinlauf, wie komm ich danach weiter.

    Am Land kann man halt einfach schräg übers Feld gehen um an den Wunschort zu gelangen, in der Stadt is halt nix mit schräg.
    Deswegen erachte ich die Kenntnis über "Alternativwege" in der Stadt für so wichtig

  • Ich habe keine BOL, daher ist für mich die Stadt (ebenfalls Wiener) eine Konstante. Es ist bei mir alles auf Bug In ausgelegt, und wenn ich unterwegs bin habe ich immer einen Stadtplan dabei. Dafür habe ich in meinen EDC/GHB Sachen die definitiv für die Stadt ausgelegt sind: Brecheisen, Zange, Metallsäge, ... Am Land kann ich um ein Gebäude herum gehen, in der Stadt geht das manchmal nicht.

    Aber auch das Verhalten ist anders. Ich schaue immer nach den Notausgängen, dem nächsten Stiegenhaus, dem nächsten Feuerlöscher, ... Alles das mir dabei hilft wieder ins Freie zu kommen. Denn wenn ich mal draußen bin, dann habe ich zur Hälfte (oder mehr) gewonnen. Am Land muss ich mir auch kaum Gedanken über Menschenansammlungen machen. In der Stadt kann das hilfreich sein (es überfällt dich eher keiner wenn andere dabei sind) als auch störend (verstopfte Straßen). Wenn ich irgendwo hin fahre oder gehe, dann schaue ich mir den Teil der Stadt (wenn ich die Gegend noch nicht so gut kenne) vorher am Plan an, um im Stressfall ein besseres Gefühl zu haben wo ich bin und wo ich hin muss.

    Insgesamt versuche ich die Stadt bewusster wahr zu nehmen und mich nicht durch sie treiben zu lassen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich finde es sehr wichtig seine Stadt gründlich zu erforschen, nicht virtuell, sondern zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ohne Navi, sondern mit dem Stadplan, bei Tag und in der Dunkelheit, bis ich mich gut auskenne und weiß wo was zu finden ist.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Bezüglich der Beweglichkeit in der Stadt sollte man auch die großflächigen Verkehrs-/Bewegungshindernisse im Kopf haben :

    zB Flüsse und Gewässer mit den jeweiligen Überwegen
    Bahnlinien mit Übergängen, Unter/ Überführungen
    Stadtautobahnen
    Hochufer, Geländekanten
    große Firmengelände
    Bei einer Stadtdurchquerung muß ich diese "Durchlässe" kennen , sie sind natürlich klassischer weise auch Engstellen, potentielle
    Kontrollpunkte.
    Was für den Autoverkehr ein Hindernis darstellt , geht mit dem Fahrrad oder zu Fuß : große Parks , Grünanlagen, Friedhöfe

    Mag zwar alles banal klingen, ist aber oft auch für Einheimische ein Problem, weil die nur immer ein paar Stadtteile kennen.
    Für einen Taxifahrer in den Vor-Navi-Zeiten, wars nicht so wichtig , jede noch so kleine Straße zu kennen , sondern die Hauptverkehrsachsen um die Verkehrhindernisse herum oder die entsprechenden . Durchlässe

    Der Stadtplan hilft wenig bei der Frage der Bebauung , da hilft mittlerweile ggogle-earth oder rumfahren.

    Frieder

  • eine Funkkette zu Leuten an strategisch wichtigen Plätzen (Blick auf große Stadt Aus bzw. Einfahrten, auf Donau, auf die Stadt, Bahnhöfe ...) Da könnte man schon in den eigenen 4 Wänden klären in welche Richtung ein Ausflug bzw Aufbruch gehen soll, ob man es überhaupt riskiert vor die Tür zu gehen ... Wenn ich so um die Stadt unterwegs bin, such ich mir jetzt schon gute Stellen, von denen ich glaube bis zu unserer Wohnung funken zu können. Und auch innerstädtisch bewerte ich mittlerweile Gebäude funktechnisch und nerve Freunde damit ;-)

  • Guten Abend.

    Mich würden mal Eure Gedanken interessieren bezüglich Ausrüstung im Bereich Urban Prepping. Was ist identisch was grundlegend anders? Sowohl in der Unterkunft als auch unterwegs. Tragt ihr Urban andere Klamotten z.b. (evtl. Grey Man?), usw.

    Ich beispielsweise hätte in der Stadt lieber mein Multitool mit Ratsche und so ne Art Cop Tool statt Waldmesser. Und z.b. diesen Multi Schlüssel wie ihn Hausmeister und andere Handwerker nutzen. Auch nen kleinen Gladbrecher....

    Mir geht es hier nicht um Bierernst, ok? Darf ruhig ein wenig Gedankenspiel sein.

  • Guten Morgen,

    da ich auch in einer größeren Stadt wohne habe ich auch mein z.B. EDC am Mann und im Auto angepasst. Im folgenden eine Aufzählung was ich speziell "für die Stadt" dabei habe und warum:

    - großer Dreikantschlüssel für Absperrpfosten mit Dreikantschloss:
    Wie der Name vermuten lässt kann ich damit Absperrpfosten/Poller oder auch Diagonalsperren umlegen oder entfernen um zum Beispiel (im Notfall) einen Fußgängerdurchgang nutzen zu können um von einer Schleifenstraße schnell auf die Hauptstraße zu kommen oder umgekehrt. Aber ebenso lassen sich damit mit Pollern abgesperrte Parkplätze am Wochenende vor Arztpraxen etc. nutzen

    -Knipex TwinKey für Schaltschränke, Fenster und Absperrsysteme mit Dreikant, Vierkant, Doppelbart, Halbmond, Schlitz und Kreuzschlitz:
    Dieser lässt sich sehr universal nutzen zB. Entlüften von Heizkörpern, das Öffnen uns Schließen einer mit Vierkant gesicherten Dachluke, von Schaltschränken in der Elektrotechnik, in der Klimatechnik, Serviceklappen, Sperrverriegelungen und Absperrsystemen (Parkschranke, Aufzugtüren, Baustellenschlösser) oder auch einfach in Bus und Bahn zum öffnen der verschlossenen Fenster (bitte nicht bei laufender Klimaanlage).
    Ansonsten zum öffnen von außenliegenden Wasseranschlüssen an vielen öffentlichen Gebäuden um an Trink/Brauchwasser zu gelangen.

    - 32tlg. Bit Set:
    Kann per Verlängerung an meinem Leatherman genutzt werden um Abdeckungen aufzuschrauben etc.

    -Kleiner Kompass am Schlüsselbund:
    Praktisch wenn man in einer fremden Stadt aus der UBahn steigt um sich zu orientieren welcher Ausgang der Richtige ist, im Parkhaus bei mehreren Ausgängen oder einfach nur bei kreuz und quer verlaufenen Straßen und Wegen die Übersicht zu behalten.

    -Hosenträgergürtelkombination (so nenne ich es mal damit man es sich leichter vorstellen kann) aus reflektierendem Material:
    Quasi eine Warnweste in klein. Besteht aus drei neongelben Bändern mit Reflektorstreifen die um die Hüfte und über Brust/Rücken/Schulter gehen. Diese kann man wie eine Art Weste leicht über die Arme anziehen und per Clipverschluss auf Gürtelhöhe verschließen. Lässt sich sehr klein in der Manteltasche transportieren und ist leicht Größenverstellbar damit es auch über Wintermantel oder Daunenweste passt. Erhöht einfach Nachts und in der Dämmerung die Sichtbarkeit als Fußgänger oder Radfahrer.

    ! Bitte beachtet das gerade die ersten beiden Gegenstände im "Normalfall" nur von berechtigten Personen zB Feuerwehr, Polizei, Hauseigentümern, Hausmeistern, Servicemitarbeitern, Bauarbeitern etc. genutzt werden sollten. !

    Das war es erstmal von mir.

    Liebe Grüße

    JohnLittle

  • @JohnLittle : habe die Ehre, Danke für deine Ausführungen!

    Im Themenkomplex ''Survival'' unterscheidet man ja eigentlich Survival zwischen den Bereichen Wildnis, Suburban und Urban. Denke im Prepping werden meist die Suburban und Urban reichen, sehr grobe Einteilung natürlich. Allerdings schadet es wohl generell nicht auch als am Land Wohnender ein wenig urbane Kenntnisse zu besitzen.
    Spannendes Thema jedenfalls!

  • Hallo!
    Als ich mir mein EDC zusammengestellt habe, habe ich mir zunächst überlegt, was die wahrscheinlichsten "Probleme" sein können am Weg zur und von der Arbeit (damals wohnte ich noch in der Stadt und pendelte mit den Öffis). Ich kam zu dem Entschluss, dass das wahrscheinlichsten Probleme Stromausfall, Unfall, Terroranschlag (bzw. geistig verwirrter Einzeltäter ) sind. Deswegen habe ich immer eine Emergency Bandage zur Wundversorgung, Taschenlampe & Knicklicht als Lichtquelle, Einweg-Regenponcho & Gurtschneider dabei.
    Handy, Akkupack, Messer, Geldbörse,... gehören natürlich auch dazu, aber aus einer anderen Überlegung heraus.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Als am Land Wohnender der täglich mit dem Auto in die Stadt pendelt hab ich immer einen Kofferraum voll mit Zeug mit.
    Für den Fall das ich mein Auto wirklich zurücklassen muss schnap ich mir meinen Get Home Bag aus dem Kofferraum mitsamt meiner Werkzeugtasche.
    Und mit dem Inhalt dieser Tasche komm ich fast überall rein oder raus. Darin sind diverse Schraubenzieher, Schraubenschlüssel, Biteinsätze für Kreuz, Schlitz, Torx und Innen 6 Kant,
    ein kleiner Ratschensatz mit diversen Nüssen, Zangen, Kabel, Isolierband, Kabelbinder und eine kleine Auswahl an Inbußschlüsseln.
    Besonders Praktisch ist ein Biteinsatz Schraubenzieher an dem man einen Schraubenschlüssel ansetzen kann, mit dem Hebel kann man so einiges öffnen.
    Zusätzlich liegt im Auto noch das Glock Feldmesser mit Sägerücken.

    Es kann auch nicht schaden wenn man sich mal die Zeit nimmt und sich den Weg bzw. die Wege von zu Hause zur Arbeit genau ansieht.
    Wo sind die gefährlichen Ecken, welche Straße eignet sich für einen Hinterhalt.
    Welche Straßen, Wege, Abkürzungen nutze ich zu Fuß um unbemerkt nach Hause kommen zu können.
    Wenn der Weg weiter ist: Wo kann ich unbemerkt ein Lager aufschlagen.

    Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

  • Zitat von Interceptor im Beitrag #11
    Als am Land Wohnender der täglich mit dem Auto in die Stadt pendelt hab ich immer einen Kofferraum voll mit Zeug mit.
    Für den Fall das ich mein Auto wirklich zurücklassen muss schnap ich mir meinen Get Home Bag aus dem Kofferraum mitsamt meiner Werkzeugtasche.
    Und mit dem Inhalt dieser Tasche komm ich fast überall rein oder raus. Darin sind diverse Schraubenzieher, Schraubenschlüssel, Biteinsätze für Kreuz, Schlitz, Torx und Innen 6 Kant,
    ein kleiner Ratschensatz mit diversen Nüssen, Zangen, Kabel, Isolierband, Kabelbinder und eine kleine Auswahl an Inbußschlüsseln.
    Besonders Praktisch ist ein Biteinsatz Schraubenzieher an dem man einen Schraubenschlüssel ansetzen kann, mit dem Hebel kann man so einiges öffnen.
    Zusätzlich liegt im Auto noch das Glock Feldmesser mit Sägerücken.

    Es kann auch nicht schaden wenn man sich mal die Zeit nimmt und sich den Weg bzw. die Wege von zu Hause zur Arbeit genau ansieht.
    Wo sind die gefährlichen Ecken, welche Straße eignet sich für einen Hinterhalt.
    Welche Straßen, Wege, Abkürzungen nutze ich zu Fuß um unbemerkt nach Hause kommen zu können.
    Wenn der Weg weiter ist: Wo kann ich unbemerkt ein Lager aufschlagen.


    Ich hätte da mal eine Frage. Wie viel wiegt dein GHB und Werkzeugtasche mit soviel Werkzeug alles zusammen?

    Ich hab mir auch mal so eine Werkzeugtasche zusammengestellt.

    Beim "Test" 10 Km. Fussmarsch, musste ich feststellen, das ich einfach viel zu viel unnützes Zeug dabei hatte. Es war alles zusammen über 30 Kg.

    Nach den ersten 10 Minuten wurde die Ausrüstung gefühlt immer schwerer, meine Laune immer versch...

    Jetzt wiegt mein GHB nur 15 Kg. Damit kann ich den ganzen Tag herumlaufen. Mit wirklich dem Nötigsten drin und Nahrung (ohne Wasser) für 3 Tagen.

    Wieso ohne Wasser? Wasser gibt es bei und in Europa zum Glück fast an jeder Ecke.

    1 Lt. Wasser= 1 Kg. Mehrgewicht. 1 Wasserfilter= gefühlte 100Gr.

    Von meiner Seite aus gesehen ist weniger gleich mehr. Multifunktionale Sachen sind das A und O.

    Mein GHB muss mir helfen um möglichst

    schnell

    nachhause zu kommen und vor allem er muss mich nicht behindern!

    Sonst muss man halt improvisieren oder ganz einfach darauf verzichten.

  • Mein GHB hat cirka 20 Kilo, meine Werkzeugtasche ist extra als Umhängetasche. Ich schätze die hat so 4-5 Kilo, sollte ich wohl mal wiegen.

    Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

  • @Fluid: Im Bezug auf die Gewichtsreduktion ohne Wasser im GHB gebe ich dir recht, aber ich würde trotzdem Wasser mitführen; zumindest einen halben Liter. Wenn ich nämlich in einer Situation bin, in der ich auf meinen GHB angewiesen bin, um nach Hause zu kommen, möchte ich nicht auch noch Wasser suchen müssen. Selbst, wenn ich genau weiß, wo ich es finde & Katadyn-Tabletten dabei habe, muss ich dann auch die Einwirkzeit berücksichtigen & solche Wasserentkeimungstabletten wirken leider nicht gegen alle Problemstoffe, die sich im Wasser befinden können.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Da gebe ich dir vollkommen recht. Ich führe in meinem GHB keinen Wasser mit, weil ich immer eine Flasche Wasser im Auto habe. Ein Griff und sie ist im Rucksack.