Venezuela: Für eine Unze Silber gibt es sechs Monate Nahrung

  • Welchen wirtschaftlichen Schutz und Nutzen der private Edelmetallbesitz im Zuge einer Hyperinflation bietet, zeigt das aktuelle Beispiel aus Venezuela anschaulich.

    In Venezuela galoppiert die Inflation. Der Internationale Währungsfonds erwartet in diesem Jahr eine Teuerungsrate von 700 Prozent und einen Einbruch der Wirtschaft des Landes um 10 Prozent.

    An diesem Beispiel erkennt man deutlich, welche Auswirkungen Geldwertvernichtung im Endstadium hat und wie man sich für einen solchen Fall absichern kann. Denn mit dem Verfall der Inlandswährung steigen die Edelmetallpreise im Land in ungeahnte Höhen. Das heißt, wer in Venezuela rechtzeitig vorgesorgt und Gold und Silber gekauft hat, dessen wirtschaftliche Lage (Kaufkraft) ist nun erheblich besser als im Falle der meisten Haushalte des Landes.

    In einem Interview mit SRSrocco Report präsentiert US-Edelmetallhändler Tom Cloud die Schilderung eines Kunden. Er erzählt: „Ich habe einen Kunden, dessen Bruder sechs Jahre in Venezuela gelebt hat und gerade heimgekehrt ist. Er schilderte mir, dass man bei den Bauern auf dem Land für eine Unze Silber, Nahrung für bis zu sechs Monaten kaufen kann. So schlimm stehen die Dinge dort. Die Fiatwährung ist so gut wie hinüber. Und eine zweite Sache. Er hat erzählt, dass die Häuser auf den Plantagen und teilweise auch in den Städten vor sechs Jahren 25.000 bis 35.000 US-Dollar gekostet hätten. Jetzt hätte er jedes der Häuser für eine Unze Gold kaufen können“.

    Quelle:

    http://www.goldreporter.de/venezuela-fue...ung/gold/60133/

    Taken the red one.

  • Also diese Seite würde ich nicht sehr ernst nehmen in Bezug auf Wert von Edelmetall!
    Gerade Nahrungsmittel sind in Venezuela momentan "Gold wert"
    Warum sollte sich ein Nahrungsmittelbesitzer für Lau davon trennen? Was macht der Bauer mit 1 Unze Silber? Für gerade einmal 17.82 Euro gibt er Futter für 6 Monate her? Unglaubwürdig!

    LG Wolfgang

  • Na das sollte ja auch kein Angriff auf Dich sein sondern nur davor warnen auf derartige Seiten hereinzufallen. Verkauf von Edelmetall ist schließlich ihr Interesse.

    LG Wolfgang

  • es gibt niemanden als mich, der besser weiß wie relativ "Wert" und "Vermögen" ist.

    Fakt ist jedenfalls:

    - Bei einer Hyperinflation behält Edelmetall seinen "Wert". Es gibt immer noch etwas damit zu kaufen. Und für 6 Monate Reis oder Getreide... das kommt schon hin.

    - Immobilien crashen ebenfalls - sie korrellieren positiv. Das ist so, und ja - manche der Häuser werden auch Bruchbuden sein. Aber darum geht's nicht.

    Es geht um die simple Wahrheit, dass Edelmetall seinen Wert behält, während in einer Krise alles andere verliert.

    Taken the red one.

  • Einspruch!
    Das gilt eventuell für die Zeit nach der Krise aber nicht in ihr!
    In der Krise ist nichts wichtiger als zu überleben und dafür braucht es Essen. probier einmal ein Stückchen Gold. es macht nicht satt.
    Zum über die Runden bringen eines Vermögens ja. zum überleben, nein!

    LG Wolfgang

  • Bei einer Hyperinflation ohne "Kriegsgeschen", ja. Aber auch hier hat Silber und Gold einen Wert. Während das Papiergeld nur die Schiebetrube wert ist, in der es gebunkert ist, weil man Millionen braucht (Ähnlichkeiten mit einer bekannten Story durchaus gewollt).

    Ich hab die diversen Geschichten "Napoleons Rückzug aus Russland", "WW II Nachkriegszeit", etc. durchaus recherchiert. Die sogenannte "Hamsterer - Zeit", als die Städter aufs Land gekommen sind um sich etwas zu organisieren.....

    Ich selbst lebe am Land: Meine Kürbisse sind reif, unzählige hängen an den Ranken, Erdäpfel sollte ich ausnehmen, Bäume mit Obst gibt's überall zur freien Entnahme (Kriacherl derzeit, Marillen habe ich gar nicht alle ernten können, Pflaumen detto) - meine Tomaten sind rot und röter, die Kukuruz Ernte habe ich schon eingefahren. Und trotzdem muss ich mir immer wieder vorwerfen lassen (das 2.Mal schon in diesem Forum), dass ich den Wert von Lebensmittel nicht anerkenne. Das tue ich!

    Aber wenn schon der Wert von Tauschwaren IN einer akuten Krise benannt werden soll, dann ist es dieser : Zigaretten.

    Weil dann Mill von Süchtigen herumrennen, die den Kopf nicht frei von einer simplen Zigarette haben.

    Taken the red one.

  • Zitat von SirDogder im Beitrag #7
    Aber wenn schon der Wert von Tauschwaren IN einer akuten Krise benannt werden soll, dann ist es dieser : Zigaretten.



    Das will ich auch stark hoffen!

    Zigaretten und Tabak ist das einzige was ich mehr auf Lager habe als Lebensmittel

    !

    LG Wolfgang

  • Na ob du in der Krise das alles binnen kürzester Zeit nach Hause übersiedelt bekommst?

    In London vor ein paar Jahren hat man gesehen was die Leute zuerst Plündern: Elektrogeschäfte und Trafiken.

  • Zitat von Ben im Beitrag #9
    Na ob du in der Krise das alles binnen kürzester Zeit nach Hause übersiedelt bekommst?

    In London vor ein paar Jahren hat man gesehen was die Leute zuerst Plündern: Elektrogeschäfte und Trafiken.



    Wenn die Krise eine gewalttätige ist, wo glaubst Du steht dann der erste Verteidigungsgürtel?

    LG Wolfgang

  • Ein Verteidigungsgürtel vor der Trafik?

    Das zahlt sich nicht aus, vor allem weil man gegen einen wütenden Mob nicht viel ausrichten kann und es sich schon gar nicht auszahlt dafür sein Leben zu riskieren. Ist eh alles versichert nehm ich an.

  • Zitat von Ben im Beitrag #12
    Ist eh alles versichert nehm ich an.



    Natürlich, das zählt aber at teotwawki nicht. Allerdings dann auch nicht die eingesetzten Mittel.

    Und bis sich echter Mob bildet sind meine Rauchwaren und ich schon in weiter Ferne!

    Zumindest geplanter Weise.

    LG Wolfgang

  • Hm, die genannten Summen leuchten mir nicht ein. Ich komme vom Land und kenne die Geschichten aus der Nachkriegszeit.
    Im Endeffekt bestimmt das Angebot und die Nachfrage den Preis. Und im Moment dürfte es in Venezuela in erster Linie mal an Nahrungsmitteln AUF dem VERFÜGBAREN Markt fehlen. Und wieso hier ein Landwirt einen Halbjahresvorrat für nen bissel Silber hergeben sollte leuchtet mir nicht ein.
    Zumindest hier bei uns war es nach dem Krieg so das das knappe gut Lebensmittel zu horrenden Preisen in harter Währung (Edelmetall, Schmuck, Dollar, Zigaretten, Alkohol) getauscht wurde. Wer da mit weicher Währung kam hatte schlicht Pech.
    Realistisch wären in meinen Augen Meldungen in denen berichtet wird das es einen Laib Brot nur gegen ne Unze Silber gibt.

  • Zitat von Hecker im Beitrag #14
    Realistisch wären in meinen Augen Meldungen in denen berichtet wird das es einen Laib Brot nur gegen ne Unze Silber gibt.


    Meine Worte!

    LG Wolfgang

  • Ich war letzten April in Venezuela für 4 Wochen als Rucksacktourist. Damals war die Lage noch nicht so katastrophal wie heute, die Probleme aber dieselben und der Kollaps bereits absehbar. Letztes Jahr zahlte man im Alltag mit Bolivares, es würde mich sehr wundern wenn das jetzt anders sein soll. US$ konnte man auf dem Schwarzmarkt tauschen und schon das war ein bisschen kompliziert, alleine schon wegen den Geldmengen die man dann bekommt...
    Gold dürfte deutlich schwieriger und zu erheblich schlechteren Kursen als US$ zu tauschen sein.

    In US$ gerechnet waren die meisten Waren preiswert, aber keinesfalls "kostenlos" (außer das Benzin). Die Preise gehen mit der Inflation mit, das ist ja "der Witz" daran. Sie bleiben nur in Relation zur Fremdwährung stabil.
    Was den Unterschied ausmacht ist, dass man als Tourist eben locker flockig 5-10US$ am Tag für Essen ausgeben kann, als Einheimischer aber mit wesentlich weniger zurecht kommen muss, weil die Mindestlöhne durch die Inflation extrem niedrig sind.

    Dass man bei "einem Bauern" einfach mal einen Halbjahresvorrat kauft wäre mir auch neu, denn es gibt heute so gut wie keine klassischen Landwirte in Venezuela und wenn dann horten die keine Lebensmittel. Dass man dann einen Halbjahresvorrat für 1 Unze Silber bekommt halte ich für komplett erstunken und erlogen. Das ist "Goldseiten"-Propagande.

    Auch dass man ein normales Haus für rund 1000 US$ kaufen kann ist sicherlich nicht richtig.

    MfG

    Bild zeigt Wechselgeld im Wert von ca. 300US$ damals... Das Problem ist, dass der größtes Schein nur 100 Bolivares sind, das waren damals ca. 40USct auf dem Schwarzmarkt und heute dann vermutlich noch 5USct. Man hat also riesige Geldbündel.

    Für die 300US$ konnte man Essen kaufen ungefähr wie hierzulande für vielleicht 400-500 Euro. Importware eher teurer, manche Grundnahrungsmittel und einheimische Früchte eher billiger. Dienstleistungen deutlich billiger. Benzin quasi kostenlos. Damals 100 Liter = 4 USct

    [[File:Inflation_Venzuela.jpg|none|fullsize]]

    PS: Hier ein Venezuela Forum auch mit Deutschen Auswanderern die in Venezuela leben: http://www.venezuela-forum.com/index.php

  • hallo,
    ich würde irgendwie so rechnen, bei uns ein kg Weizen zur Erntezeit ab Feld kostet um die 20cent, entspricht dann ca 85-90kg Weizen, geschält und gereinigt sind das dann 60-70 kg grobes Mehl.
    0,6 kg Mehl ~ 2000kcal ~ der Tagesbedarf, dann sind 60 kg Mehl ungefähr Nahrung, zumindest nach dem kalorischen Wert für 100 Tage, zumindest würde diese Milchmädchenrechnung im Weinviertel stimmen, legt man dann noch einige Unzen für Erdäpfel Mais und eine halbe Sau dazu, kommt man von der Kalorienmenge schon irgendwie hin für ein Jahr.

  • Zitat von Gast im Beitrag #13
    Zitat von Ben im Beitrag #12
    Ist eh alles versichert nehm ich an.


    Natürlich, das zählt aber at teotwawki nicht. Allerdings dann auch nicht die eingesetzten Mittel.
    Und bis sich echter Mob bildet sind meine Rauchwaren und ich schon in weiter Ferne!
    Zumindest geplanter Weise.

    LG Wolfgang


    Hey,.. halt ich mit meiner Trafik genauso,..nur bei uns stehen alle schon "mit" im Verkauf,.. reine Sicherheitsmassnahme angesichts der Entwicklung meines im Bau befindlichen "grätzels" im 22.

    Besser ich kanns und brauchs nicht, als ich brauchs und kanns nicht

  • Im Ernstfall sitzen wir beide dann auf ner erstklassigen Tauschware,.. vor allem wenn PM und TOB grad geliefert haben..

    Besser ich kanns und brauchs nicht, als ich brauchs und kanns nicht