Für den Fall, dass kein medizinisches Desinfektionsmittel zur Verfügung steht, kann man ja bekanntlich auch hochprozentigen Alkohol verwenden.
Ist hierzu auch jeder hochprozentige Trinkalkohol verwendbar?
Ich habe hierzu schon unterschiedliche Meinungen gelesen, wie zum Beispiel, dass nur 40 bis 70-prozentiger Alkohol verwendbar wäre.
Ist von bestimmten hochprozentigen Getränken für die Wunddesinfektion abzuraten?
Ich denke hier speziell an Rum. Ich habe nämlich einen netten Mini-Flachmann geschenkt bekommen, der mit "Stroh-Rum" gefüllt wird um Tee, oder Kakao zu verfeinern.
Das bedeutet, dass ich den hie und da mitführe und daher frage ich mich, ob es schaden kann, damit im Bedarfsfall Wunden zu desinfizieren.
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Ja das schadet, nie Alkohol auf oder in Wunden geben-egal welchen!
LG Wolfgang -
Wunddesinfektion hat 2 Ziele:
1) "Töten" von körperfremden "Keimen" um Infektionen/Entzündungen zu vermeiden
2) Reinigung der Wunde von Fremdkörpern aller Art (spülen)
Zu 1) Hefe stirbt ab ca. 15 % Alkoholgehalt, darum gibt es keine stärkeren Weine/Biere, bei anderen Bakterien/Viren kann die Grenze durchaus höher liegen. 80% Ethanol wird in Laboren zur Reinigung verwendet, d.h. das ist ausreichend. 100 % Alkohol ist zu viel da der Alkohol Wasser benötigt um in die Zellen der Bakterien einzudringen. Laut Biologen ist eine 65% - 80% Alkohollösung eine funktionierendes Desinfektionsmittel.
Zu 2) Egal was du als Trinkalkohol hast, du hast immer irgendwelche Aromastoffe, ätherischen Öle, ... was auch immer dabei. Das Zeug, das dem Whisky/Rum/Schnaps seinen Geschmack gibt. Ob das in der Wunde hilfreich ist ... ich glaube eher nicht.
Mein persönlicher Ansatz: Besser Alkohol - egal was - mit mind. 40% als gar keine Desinfektion. Wein, Bier oder Likör würde ich definitiv nicht verwenden. -
Natürlich kann man hochprozentigen Alkohol zur Wunddesinfektion verwenden, vor allem wenn man nichts anderes hat. Alk hat auch eine gute Wirkung gegen Pilzkrankheiten der Haut (Tinea Crusis, Tinea Corporis,...).
Wenn man sich auf solche Fälle vorbereiten kann, wird man andere Stoffe dafür verwenden. Sehr wirksam ist Betaisodona - ein Jod-Präparat. Die Fichtenharzsalbe ist sehr gut zur Versorgung kleinerer Wunden - ist aber nicht so leicht zu bekommen. Propolis Tinktur ist sehr ergiebig und zur Behandlung kleiner Wunden gut geeignet.
Beispiel: das Rasierwasser hat einen hohen Anteil an Alkohol und schützt vor "Wimmerl" und Bartflechte. -
bier und wein ist nicht hilfreich, da der Alkoholgehalt viel zu niedrig ist und viele schweb/inhaltsstoffe/bakterien/pilze sind, die sich dann in der wunde besonders wohlfühlen können :-((!. schnaps bzw vodka - ja (alles über 40%, keine farb oder andere zusatzstoffe!) 100% alkohol gibts eigentlich, da der als sofort wasser anzieht sobald du ihn aufmachst. eine 60-70%ige alkohollösung lösung wäre das beste, die tötet alles ab (bakterien, viren, pilze).
lg
igel -
Alkohol ab 40% ist ausreichen und es spricht nichts gegen Schnaps, Rum oder Whisky in der Not, funktioniert gut. Laut meinem Opa funktioniert auch Urin gut zur Desinfektion dazu Wikipedia "In der Medizin wurden Urin und aus Urin gewonnene Substanzen vielfältig eingesetzt. So wurde in Kriegs- und Katastrophenfällen Urin als wirkungsvolles Wunddesinfektionsmittel verwendet."
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Ich leist mir um ein paar Euro lieber ein dafür vorgesehenes Desinfektionsmittel... muss nicht auch noch wie Hölle brennen wenn ich mich eh schon verletzt habe und das hochgeistliche kann ich mir für anderen Gebrauch besser vorstellen.
Der Rest stimmt aber: hochprozentiges kann man prinzipiell nehmen. -
Was ist mit Franzbrantwein?
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Dafür vorgesehene Mittel sind eindeutig vorzuziehen (Octenisept, Betaisodona, andere Povidon-Jod-Lösungen, Chlorhexydin-haltige Salben und ähnliches).
Alkoholische Desinfektionsmittel finden in der Medizin in erster Linie Anwendung zur Hautdesinfektion, vor Injektionen, Inzisionen und Operationen. Reinen Isopropylalkohol kann ich mir für diesen Zweck vorstellen, aber alle Trinkalkohole sind hier auch kritisch zu betrachten. Wenn es zur Hautdesinfektion nicht anders geht, dann nur höchstprozentiges (KEIN Bier, Wein, ...) mit langer Einwirkzeit.
Besser ist es auch hier Hautdesinfektionsmittel (Cutasept, Isozid, ...) zu bevorraten, diese sind auch teilweise gefärbt um den Desinfektionsbereich visuell leichter kontrollieren zu können (siehe orange-Färbung nach Operationen weiträumig um die OP Wunde > das ist das Zeug).
Stay safe!
All good medicine,
justme -
Zitat von justme im Beitrag #9
Besser ist es auch hier Hautdesinfektionsmittel (Cutasept, Isozid, ...) zu bevorraten, diese sind auch teilweise gefärbt um den Desinfektionsbereich visuell leichter kontrollieren zu können (siehe orange-Färbung nach Operationen weiträumig um die OP Wunde > das ist das Zeug).Kann da Sepso-J Tinktur wärmstens empfehlen, gibt es in verschiedenen Gebindegrößen und auch als Salbe.
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Was wollt ihr denn Desinfizieren, den Not-Kaiserschnitt im Bug-Out?
Hochprozentigen Alkohol, wenn ÜBERHAUPT, würd ich nur verwenden wenn ich ein Wimmerl punktieren möchte. Alles andere was justme gesagt hat: "Dafür vorgesehene Mittel sind eindeutig vorzuziehen (Octenisept, Betaisodona, andere Povidon-Jod-Lösungen, Chlorhexydin-haltige Salben und ähnliches)."
Octenisept brennt nicht in der Wunde. Schon mal Desinfektionsmittel auf einem kleinen Schnitt auf der Hand gespürt? Alkohol in großer Wunde macht sehr großes Aua.