Verstecke, Sicherungen und die lieben Einbrecher

  • Letztes Jahr war ich ein paar Tage zuhause um Urlaub abzubauen, hab im Haus gewerkelt als die Tür klingelte, ich also hin da es nicht ungewöhnlich ist das unter der Woche, am helllichten Tag, wenn alle arbeiten, die Tür klingelt.
    Ich wohne am Land, da gibt's pensionierte Nachbar, Packet Zusteller und die Bauer. An der Tür dann die Überraschung, 2 vermummte Damen mit 2 Kindern und dem Spruch "Bitte, Kind Hunger".

    Das war das erste mal das mir so was unterkam, vor allem da wir an einer Straße wohnen die am Wald endet und man schon absichtlich zu uns nach hinten fahren muss. In der Stadt, ja, seh ich solche Trupps immer wieder,
    aber in unseren 4000 Seelen Kaff war mir das neu. Bei mir sind sofort alle Alarmglocken angegangen. Also Türe wieder zu und ab nach oben in den ersten Stock zum überblick verschaffen.
    Und wie erwartet ( von unseren ersten Stock aus kann man gut die Umgebung ansehen ) stehen oben an der Straße 2 männliche Gestalten und schauen denn Frauen zu wie sie zum Nachbarn runter gehen.

    Hab leider kein Fahrzeug gesehen, sonst hätte ich mir das Kennzeichen notiert. Polizei hab ich auch nicht gerufen, wir haben nur einen Wagen dauerhaft besetzt und der braucht immer zeit bis der irgendwo ist.
    Der Trupp war nach rund 15 Minuten auch wieder abgezogen. Abends dann die Nachbarn rundum informiert und meinen Bruder angerufen, denn sein Kumpel ist Polizist bei uns im Ort und die Nachrichten somit weitergegeben.
    Eine Warnung stand dann auch in der Woche in unserem Gemeindeblatt. Zumindest in unserer Straße scheint die Warnung gefruchtet zu haben. Es kam zu keinen Einbrüchen. Meines Wissens war es auch im Rest des Ortes ruhe.

    Das ein Hund eine gute Alarmanlage sein kann hat der Mischling eines Freundes bereits bewiesen. In seiner Umgebung haben die Banden in den letzten 2 Jahren bei den Bauern zugeschlagen.
    Meist ein paar Tage vorher 1-2 Kundschafter auf den Höfen die mit "Suche Arbeit, kann harte Arbeit" sich mal umsehen, danach sind Werkzeug und Geräteschuppen meist leer.
    Mein Kumpel ( kein Bauer, aber größeres Grundstück mit viel Wiese ums Haus ) ist komplett eingezäunt und hat einen besonders liebenswerten aber verdammt wachsamen Wuff.
    Der hat letztes Jahr mal mitten in der Nacht Radau gemacht. Und da mein Freund auch gerne gut vorbereitet ist, gibt's einen Hauptschalter der einfach mal alle Lichter am Grundstück anmacht,
    vom Einfahrtstor über die Strahler an den Garagen bis hin zu LED Strahlern unterm Dach des Hauses. Ein Hebel und das Grundstück ist Taghell.
    Nach ein paar Minuten ist er und sein Vater raus und sind einmal den Zaun abgegangen, und siehe da, jemand wollte den Maschendraht aufknipsen. Wurde aber nicht fertig.

    Polizei gerufen, die habens aufgenommen, kam aber natürlich nix bei raus, aber in den letzten Jahren ist die Anzahl der Hunde in seiner Umgebung angewachsen.

    Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.

  • Darum lassen wir aus Prinzip nur Leute ins Haus rein, die wir sehr gut kennen. Wenn jemand kommt den wir nicht kennen und etwas will, kann auch draussen warten. Vor dem Gartentor neben dem Warnschild und seit neuestem, sogar als PIKTOGRAMM. (Text entfernt)
    Mein Wuffi kennt die "Eingangsberechtigten" und kontrolliert auf seine Art. Da kommt keiner ungewollt, zufällig und freiwillig rein.
    In den südlichen / östlichen Ländern wird es auch so gehandhabt. Nur dort, ohne Warnschild. Darum kennen gewisse Leute diese Gefahren und suchen sich eine andere Freizeitsbeschäftigung. Die ist sicher besser als bei mir aufzukreuzen.

  • Prinzipiell glaube ich schon, dass der eine oder andere Einbrecher (welcher eben nicht in ME sozialisiert wurde) bei "leichter" Bewaffnung (z.B. einem Messer) durchaus nicht sofort zurücksteht sondern in eine "jetzt erst recht"-Mentalität (bzw. auch simple Gegenwehr á la "Angriff ist die beste Verteidigung") umschaltet.
    Wobei ja vermutlich nachwievor die meisten Einbrecher wenig Wert auf Feindkontakt legen. Ruiniert die Kosten-Nutzen-Rechnung...

    There is no such thing as too much backup!

  • Wer sich auf einen möglichen Messerkampf mit einem unbekannten Gegner einlässt, hätte sich wohl besser im Klo eingesperrt. Dem ist eh nicht zu helfen.

    In Österreich wird das "Bereithalten von Waffen zum Zweck der Selbstverteidigung" in den eigenen 4 Wänden weiterhin ein Bedarfsgrund für eine WBK sein. Jeder unbescholtene Bürger hat also mehr oder weniger die Möglichkeit von seinem Recht Gebrauch zu machen um im Falle eines Falles sein Leben eben nicht mit dem Tafelmesser verteidigen zu mussen...

    viribus unitis - acta non verba

  • Und jetzt gehen wir von einer möglichen Selbstverteidigung wieder auf Verstecke und Sicherungen

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.