Verstecke, Sicherungen und die lieben Einbrecher

  • die Suchfunktion spuckt zwar viele Geschichten über Einbrecher aus, aber keinen Beitrag. Ich bin dann mal so frei.

    Fokus liegt auf Einbrüchen in friedlichen Zeiten, mit bestehenden staatlichen Strukturen. Fallen die weg, sieht es anders aus.

    Dinge mit Wert haben eine höhere Wahrscheinlichkeit im Falle uneingeladener Gäste zu verschwinden. Seit Jahrhunderten bauen wir daher dicke Türen, ums Haus, in das Haus und im Haus um es den Einbrechern nicht ganz so einfach zu machen, oder verstecken das Zeug so gut dass es erst wieder die Nachmieter unserer Enkel finden.

    Da Einbrecher genau diese Artikeln sehr gern lesen, halte ich mich jedenfalls eher sehr allgemein.

    zuerst die Vermeidung:

    ) Einbrecher sind nicht blöd. Sie wissen dass wenn sie in einer Nachbarschaft dreimal zugeschlagen haben, ist das vierte Mal ein hohes Risiko, also wählen sie die Häuser entsprechend aus, oder nutzen eben die ersten drei Gelegenheiten die sich bieten.
    Im Schnitt nimmt sich der Einbrecher 5 Minuten Zeit für den Zugang, wenn er länger braucht lässt er ab. Hier sehe ich das größte Potential: ohne Gelegenheit sinkt die Einbruchswahrscheindlichkeit.
    Aktuell scheitern fast 50% der Einbrüche.
    ) Ein Haus mit goldener Fassade und versilberten Merceds vor der Türe wird einbrecher eher anlocken als eine 70iger Jahre Hütte mit schmutziger Fassade. Etwas Mut zur Hässlichkeit kann helfen.
    ) Wenn der Einbrecher das Gefühl hat dass jemand zuhause ist, kann ihm die Lust auf den Einstieg vergehen. Hierzu gibt es lustige Spielzeuge wie Lampen die einen Fernseher imitieren. Sinnvoll? Keine Ahnung.

    Sollte der Einbrecher dann doch im Haus sein
    ) Dann kommt er wenn ihn keiner sieht und keiner zuhause ist.
    ) Ist er im Haus hat er nicht ewig Zeit. Hierzu habe ich keine zahlen finden können, aber Gefühlsmässig kann ich mir nicht vorstellen dass Einbrecher länger als 15-30Minuten im Haus bleiben. In dieser Zeit klappern sie die "totsicheren Verstecke" ab, also den Schmuck im Bad, die Matratze usw. ab. Üblicherweise wird auch nach einem Safe gesucht.
    ) finden sie den Safe wird er üblicherweise mitgenommen. Wer hat schon ein 1920iger tonneschweres Ding zuhause stehen? Die klassischen Safes die man heute findet sind kompakt und somit im wesentlichen eine gute Möglichkeit für den Einbrecher die Beute zu sich nach Hause zu nehmen. Den Safe abzumontieren kostet aber wertvolle Zeit, die dem Einbrecher dann fehlen um weiter zu suchen.
    ) Scheinbar gibt es Metalldedektoren die explizit Gold und Silber auffinden können. Bis dato habe ich so ein Ding noch nicht gesehen. Hat da jemand eine Ahnung?
    Sollte es so sein macht das klassische Versteck in der alten Microwelle nur noch sehr bedingt Sinn.
    ) Papiergeld ist mit keinem Sensor aufspürbar. Wenn der Einbrecher nicht gerade ein auf Geld trainiertes Trüffelschwein besitzt wird er sich schwer tun Bargeld zu finden das unter dem Teppich versteckt ist, wenn man also zur Fraktion gehört die lustig bedrucktes Papier bunkert, sollte man es lieber nicht neben dem Gold liegen lassen.

    den Einbrecher los werden
    ) Der Einbrecher sieht seine Missetat als Job und will Geld damit machen ... und wie jeder Mensch der arbeitet und dann nichts davon hat, können auch Einbrecher im Falle eines totalen Misserfolgs Frustrationsaktionen starten die mehr Schaden verursachen als nötig gewesen wäre.
    Ein wenig Geld an einer durchaus erreichbaren Stelle, 200€ in der Keksdose, befriedigen den Typen und verhindern womöglich dass er einem alle Möbel aufschlitzt.

  • Wovon ich hier im öffentlichen Raum absehen würde: Verstecke diskutieren. Wird aber eh keiner machen, denke ich.

    Taken the red one.

  • Zitat von Angus im Beitrag #1
    Metalldedektoren die explizit Gold und Silber auffinden können. Bis dato habe ich so ein Ding noch nicht gesehen. Hat da jemand eine Ahnung?


    Habe einmal jemanden mit einer Sonde beobachtet und mich ein klein wenig schlau gemacht. Die Erkennung lässt tatsächlich in gewissem Rahmen eine Unterscheidung der Metalle zu, aber wirklich trennscharf nach dem Motto "zeige mir kein Eisen und kein Kupfer an, sondern nur Gold und Silber" ist das System nicht. Und ausgelegt ist so eine Sonde für die Suche in der Erde bis zu einer Tiefe von ca. 20-30 cm. Ob und wie sowas in einem Haus oder einer Wohnung funktionieren würde, ist fraglich. Bei einem Versteck direkt unter einem Holzboden wohl schon, aber sonst...? Aber vielleicht gibts für Einbrecher speziell geeignete Geräte.

    Abgesehen davon ist so eine Suche eine langwierige und langsame Sache. Wenn der Einbrecher nicht ungewöhnlich viel Zeit hat oder ziemlich genau weiß, wo er sucht, dann ist eine Metallsuche mittels Sonde eher keine Option.

  • Es gibt tatsächlich Metallspürgeräte, die auch Gold und nicht nur Eisen anzeigen. Ich habe da keine ausreichenden Kenntnisse, denke aber, das sind Profi-Tools.

    So wurde in Ansfelden OÖ von einem Profi-Schatz-Sucher ein keltischer Goldschatz gefunden.

    Ich denke, dass dieses Messprinzip in einer Wohnung oder einem Haus nicht so leicht anzuwenden ist. Es ist für Einbrecher nicht geeignet. Möglicherweise kann es in einem leerstehenden und verlassenen Haus angewendet werden, wenn die Metall-Sucher genügend Zeit haben, das ganze Haus zu durchstöbern.

  • Hallo, das mit dem Geld bewusst bereitlegen um die lieben EB zu befriedigen hab ich schön öfters gehört.
    Deine Szenarien gehen aber nur davon aus das niemand daheim ist. Was ist wenn jemand daheim ist?

    Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt das es immer öfter egal ist ob jemand zu Hause ist oder nicht. Wenn jemand zu Hause ist kommt es den EB oft gar nicht so ungelegen.
    Dann können sie direkt nach der Safe Kombination fragen oder nach Geld Verstecken.

    LG

  • Dein Einwand ist berechtigt, aber die erforderlichen? Maßnahmen können wir hier nicht diskutieren.

    Es sei noch angemerkt, dass die Griechen in der Finanzkrise 2015 ihre Wertsachen und das Bargeld in einem "Kelomat" im Garten vergraben haben. Das waren oft tausende Euros in Banknoten. In der Zwangslage muss man irgend ein Risiko in Kauf nehmen.

  • Zitat von Martin100 im Beitrag #5
    [...]
    Deine Szenarien gehen aber nur davon aus das niemand daheim ist. Was ist wenn jemand daheim ist?[...]


    das ist ein sehr interessantes, aber anderes thema.

    seit mal jemand bei mir um mitternacht in die terreassentür reingeschaut hat (und wir zum glück zu dritt zurückgeschaut haben) ... ein thema das leider nicht ganz abwegig ist ... aber ich glaube den themenkomplex sollten wir wo anders besprechen.

  • Lärm. Jeder Einbrecher mag es ruhig, daher ist eine Lärmquelle die alle Nachbarn aufschreckt Goldes wert. Enweder ein Taschenalarm - wenn man zu Hause ist - oder eine Alarmanlage mit Sirene. Gerade ein Taschenalarm ist auch ein guter Selbstschutz wenn man mal in "komischen" Gegenden unterwegs ist.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Verstecke:
    Wenn, dann richtig! Da muss man sich schon was einfallen lassen. Z.B. Geheimtüren etc.
    Ist halt mit Aufwand verbunden.
    Ich habe keine.

    Sicherungen:
    Kellerschächte sicher abdecken und verschliessen. Check

    Erdgeschoss Türen und Fenster bei Abwesenheit niemals offen lassen oder nur zuziehen. Check
    Vernünftige Verschlüsse und einbruchhemmende Fensterscheiben.......

    Keine Aufstiegshilfen in die oberen Geschosse wie Leitern etc. bereitlegen. Check

    Hund in der Wohnung. Check (Wenn auch nur zeitweise)

    Tresor für ...., EM und Bargeld. Gut an der Wand befestigt und mit umstehenden Möbel verschraubt. Check


    Noch Ideen?

    Tsrohinas

  • Wie wäre es mit einer Alarmanlage, die die Wohnung absichert? Gerade in unserem "Hobby" geben wir tausende Euro für Gear aus und ich lese dann immer haarsträubende "Sicherheitslösungen" wo ebendieses teure Zeug mit Alarmanlagen der Marke Inzersdorfer (=ein paar Steine in einer an der Tür befestigten Gulaschdose) "abgesichert" wird - Wenn es ums Thema Prepping geht, gehört die Sicherung der Unterkunft vor allem auch in "Friedenszeiten" dazu. Die werden statistisch gesehen nämlich gsd weitaus öfter vorherrschen als der heraufbeschworene Bürgerkrieg.

    Eine mechanische Absicherung des Hauses (Sicherheitstüren, Aufhebsichere Fensterschächte zum Keller, etc.) brauch ich glaube ich nicht extra zu erwähnen.

    Für eine durchschnittliche Wohnung ist man mit 1500EUR schon gut dabei und hat eine solide Anlage die einen Einbruch detektiert und entsprechend meldet (auch per Telefon) und ausserdem für einen definierten Zeitraum Notstromversorgt ist.

    Das oben beschworene High Value Target (Haus mit Goldfassade,....) wird einem 0815 Kriminellen nichtmal jucken, weil er eben genau weiss, dass das Haus entsprechend gesichert ist und eventuell sogar noch Sicherheitspersonal herumwuselt. Der nimmt sich lieber die 5 normalen Häuser in der "bei mir bricht keiner ein - der geht eh zum reichen schnösel" Nachbarschaft vor, und ist nach maximal(!) 5 Minuten wieder mit der Münzsammlung von Mutti aus dem Haus draussen. Ein durschnittlicher Einbruch dauert übrigens 2-3 Minuten. Das ist in etwa die Zeit, die der Einbrecher braucht, um alle Schubladen und Kastenfächer einmal komplett umzudrehen, in das Gefrierfach zu schauen (ja auch Einbrecher sind nicht so blöd wie ihr alle glaubt *g*) und dann wieder unbemerkt abzuhauen. Mit einem echten Safe hält der sich nicht auf weil 1) zu schwer 2) zu viel Arbeit den rauszubekommen (mein Safe ist mit 4 Schwerlastankern in der Stahlbetonmauer - die Mauer als ganzes mitzunehmen wäre leichter als den Safe) und 3) viel zu laut.

    Etwas anderes sind geziehlte Coups auf die High Value Targets - die sind aber nicht von Gelegenheitseinbrechern sondern von darauf spezialisierten Banden durchgeplant und beinhalten nicht selten auch noch eine Geiselnahme.

    Obwohl das Thema abgewiegelt wurde: mit sog. "Home Invasions" wird man in letzter Zeit immer öfter konfrontiert. Hier werden vor allem ältere Leute ausgesucht weil diese körperlich unterlegen sind und auch entsprechend viel Kohle daheim horten. Es ist mittlerweile leider Taktik genau diese Leute dann körperlich zu foltern um direkt die Zahlenkombination für den Safe oder die Bankomatkarte zu bekommen. Eine Konfrontation mit einem Einbrecher ist kein Spaß und ich hoff nicht, dass jemand so dumm ist und sich zwischen Einbrecher und dessen Fluchtweg stellt.

    viribus unitis - acta non verba

  • Zitat von Tsrohinas im Beitrag #9
    [...]

    Tresor für ...., EM und Bargeld. Gut an der Wand befestigt und mit umstehenden Möbel verschraubt. Check
    [...]


    einem bekannten wurde der tresor aus der wand gerissen .. der schaden an der wand war höher als das was im tresor drin war. just saying ...

    Zitat
    Obwohl das Thema abgewiegelt wurde: mit sog. "Home Invasions" [...]


    ich glaube schlicht dass das thema ein eigenes thema verdient, ich stimme dir jedenfalls weitgehend zu.

  • Zur Vermeidung:

    - Habe mich von der Polizei beraten lassen!
    - Tür extra Gesichert
    - Ohne Lärm und hohen Zeitaufwand kommt man an die Verstecke nicht ran!


    Sollte der Einbrecher dann doch im Haus sein:

    - Findet er etwas, aber nicht das worauf es ankommt um schnell zu verschwinden!


    Einbrecher los werden:

    - Biete Ihm Beute an, aber nicht zu Offensichtlich!


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    Sollte jemand versuchen Einzubrechen solange jemand anwesend ist, muss derjenige sich drauf gefasst machen seinem Schöpfer gegenüber zu treten.

  • Meine Herangehensweise ist eine ganz Simple:
    Ich habe alles im Haus versichert und die Auflagen der Versicherung erfüllt!
    Es ist mir schnurz, piep, sch....egal wenn ein Einbrecher alles mitnimmt.
    Kritisch wird es nur wenn jemand zu Hause ist. Gewalt mag ich gar nicht!
    Aber das ist wie schon erwähnt eine andere Geschichte!

    LG Wolfgang

  • Türen & Fenster möglichst gut sichern und der Rest ist - im Fall der Fälle - Versicherungssache. Eine Alarmanlage schadet auch nicht und senkt evtl ein wenig die Versicherungsprämie....
    Schützt halt nicht gegen die immer beliebter :-( werdenden "home invasions", aber das ist ein anderes Thema!
    LG
    Igel

  • Zur Abschreckung kann man das Radio während der Abwesenheit laufen lassen und bei längerer Abwesenheit Zeitschaltuhren zB für Stehlampen installieren .

    Frieder

  • @Austrianer, ich bin auch versichert, dennoch wäre mir der finanzielle Ersatz, keine Befriedigung, für die vielen liebgewordenen Erbstücke. Du kannst gewisse Dinge nicht "abgelten", der emotionale WErt, ist oft gleichbedeutend mit dem Materiellen. Für mich wäre das ein schwerer Schlag. Da kann ich mir im wahrsten Sinne "nichts drum kaufen". Auch wenn die Knete stimmen würde.

  • Zitat von Rebane im Beitrag #17
    @Austrianer, ich bin auch versichert, dennoch wäre mir der finanzielle Ersatz, keine Befriedigung, für die vielen liebgewordenen Erbstücke. Du kannst gewisse Dinge nicht "abgelten", der emotionale WErt, ist oft gleichbedeutend mit dem Materiellen. Für mich wäre das ein schwerer Schlag. Da kann ich mir im wahrsten Sinne "nichts drum kaufen". Auch wenn die Knete stimmen würde.


    Ich glaube nicht das ein Einbrecher Dinge mit sentimentalen Wert mitgehen lässt, meine Erbstücke sind alle nix wert oder überhaupt nicht transportabel

    .

    Und unsere Katzen sind Meister im verstecken wenn sie etwas ungewöhnliches bemerken.

    Wenn der Pizzabote läutet (und der darf nicht einmal das Haus betreten) finde nicht einmal ich sie mehr für die nächsten 3 Stunden (echte Schisser halt).

    LG Wolfgang

  • Das Materielle hat da teilweise eine Untergeordnete Rolle, vorallem die Psyche sei nicht zu unterschätzen!!
    Viele Leute fühlen sich nach einem Einbruch in den eigenen Vier Wänden nicht mehr sicher.

  • Ich gebe zu, dass ich den Verlust mancher Exponate, sehr schwer verkraften würde. Bei einer Naturkatastrophe, wäre das vielleicht etwas anderes - aber weil so ein Drecksack, sie mit einfach weggenommen hat, das wäre schlimm.

    Das stimmt schon, dass sich viele Einruchsopfer danach, nicht mehr sicher fühlen - ich würde aner annnehmen, wenn sie mich schon geplündet haben, die zustände kennen, was wollen sie dann abermals? Die Schmutzwäsche? Den Klopapaierhalter? Nein, da bin ich realistisch. Obwohl es ja auch bedauernswerte Opfer von mehrfacheinbrüchen gibt - müssen ja nicht die selben sein. Aber das ist dann auch egal.

    Das beste aber ist, wenn, angeblich vorgekommen, im Vandalismus wegen mangelnder Beute, in die Wohnung gekackt wird. Daaaaaanke - bessere DNA-Lieferanten gibt es ja wohl kaum. Das war dann - solllte er ausgefoscht werden - wirklich Schei......