Warum viele "Prepper" in der Krise sterben werden.

  • Zitat von Survival im Beitrag #17
    ( Wenn hier Erfahrungsberichte dahingehend erwünscht sind, so von diversen Aktionen und Challenges???)


    unbedingt!!!

  • @Survival:

    "Klar und deutlich" und "besserwisserisch und herablassend" sind keine sich gegenseitig ausschließende Attribute. Dass die Botschaft nicht klar und deutlich ist habe ich ja auch nie gesagt!

    Zitat von Capt. Jack Reynolds im Beitrag #1
    Nun viele von euch machen einen Grundlegenden Fehler,

    ...

    Ich schlage vor das wir als weitere Stufe eine tägliche Prepperstunde einführen...



    Sorry, aber das ist für mich definitiv besserwisserisch und herablassend! Er sagt damit, dass wir alle naive Stubenhocker sind und er als unser Messias die Lösung kennt.



    @Christian: Ja, zumindest bei deinem vorletzten Satz sind wir uns einig: Der Bote ist für die Botschaft verantwortlich, nicht der Empfänger!

    Ich kenne ja das Problem aus eigener Erfharung: Sich klar und deutlich auszudrücken ohne arrogant zu sein ist ein schmaler Grat, bei dem ich auch mehr als gelegentlich danebentrete. Gerade bei kontroversiellen Themen schlafe ich mittlerweile meistens noch einmal drüber und lese mir den Beitrag mehrfach durch, bevor ich sie online stelle!

    Hilft nicht immer, aber oft.


    In diesem Sinne: Auf ein gutes Miteinander und eine besinnliche Weihnachtszeit,


    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich geb drm Captain vollkommen recht, ohne Übung und Erfahrung kommt man nicht weit. Egal ob das jetzt Überleben, Selbstverteidigung oder handwerkliche Fertigkeiten sind. Ich versuche jedes Wochenende zumindest einen halben Tag mit Üben / Ausprobieren zu verbringen, im Sommer bzw. Im Urlaub wesentlich mehr, macht mir Spass und manchen meiner Kinder auch.
    Ja - 95% der Liste des Capitains hab ich durch, ich kann nur sagen das es auch Spass macht sich selbst herauszufordern und man auch als Gruppe viel voneinander lernen kann.

  • Ich finde, jeder weis für sich, ob es passt, oder nicht- ich meine auch- jeder sollte jeden einfach so machen lassen, wie er/sie es für richtig hält.
    Ich möchte euch höflich bitten, die Emotionen eher weg zu lassen, wir sitzen vielleicht nicht alle im selben Boot- aber der Fluss auf dem wir uns bewegen, ist derselbe !

    Liebe, friedliche Grüße, Sepp

  • Hm ich hab mir mal die initial genannten "Szenarien" durchgelesen. Mal ehrlich nen Schlüsselloch ohne Taschenlampe zu finden ist jetzt weder eine Preppereigenschaft noch eine besondere Leistung. Das hab ich in jüngeren Jahren problemlos selbst mit 2Promille zielsicher geschafft.
    Das einzige was ich als überhaupt nachdenkenswertes Szenario (was hier genannt wurde) sehe ist der Schneesturm.
    Das habe ich jetzt mal für unsere 4köpfige Familie kurz durchgespielt.
    Wir fahren einen kleinen Camper (ähnlich einem VW Bus).
    Wärme: dauerfeste Dieselheizung
    Batterie: Aufbau und Heizung von Fahrzeug getrennt. 200Ah reicht für mehrere Tage heizen und Licht Fahrzeug.
    Nahrung: Notvorräte für 5Tsge sinf in Fahrzeug
    Schlafen: wir haben 4 Schlafplätze und ebenfalls immer die Schlafsäcke dabei.
    Nach dem Schneesturm: Schneeketten und 2 Klappspaten zum freigaben sind am Bord.
    Kommunikation: Da das Handy nicht geht nehmen wir halt die Amateurfunke und schauen ob wir das nächste Relais erreichen. Sollte dies nicht erreichbar sein wird nach dem Sturm ein Draht für Kurzwelle gespannt. Da wird ein Notruf zu 100℅ gehört.
    Das aller schlimmste für uns wäre dabei das es uns Langweilig werden könnte und wir nicht genug Spiele dabei haben.

    Aber ich gebe dir zu 100% recht beim Thema üben. Nur was man in Ruhe über und sich die Handgriffe einstudiert kann in einer Krise funktionieren.
    Wobei ich das von viele so hoch gelobte bushcraften als Hobby sehe. Ich mache das auch gerne aber wie gesagt als Hobby und nicht zum preppen. In der Zeit in der ich ein Lager im Wald errichte kann ich auch die nächste Ortschaft oder auch nur ne Wanderhütte erreichen. Wir leben (leider) im dicht besiedelten Europa. Es ist extrem selten wenn man in DACH im Umkreis von 20km nur Wald und keine Ortschaft findet.
    In einer echten schweren Krise ist der Wald binnen 4 wochen ausgefegt. Da findet keiner mehr irgendwas.

  • Manche der beschriebenen Szenarien sind zwar etwas -hmm - weit hergeholt ,der Ansatz ist aber sicher richtig. Trotzdem bleibt im Falle eines Falles ,wenn die Ausrüstung versagt ,verloren geht o.ä. noch eines über :die Murmel .Und da haben wir wieder den Link zum Fred :"Überleben beginnt im Kopf" .Ich kenne Leute ,die üben und machen - und stehen dennoch "an" .In einer handfesten Krisensituation wäre derjenige "erschossen" .Was aber sicher auch jedem hier passiert ist wäre ,dass man in festgefahrenen Bahnen denkt u. handelt .Wie im Berufsleben gibt es auch draußen immer einen Schmäh ,der einem helfen kann .Man muss findig sein ,seine Scheu ablegen und Sachen ausprobieren .Unkonventionelle Lösungen vielleicht ,wenn sie aber zielführend sind - warum nicht ?Ich bin selbst auch ein Verfechter des Minimalismus ,auf gewisse Gegenstände WILL ich aber nicht verzichten .Warum sollte ich mir einen Dosendeckel schleifen ,wenn ich ein Vic eingesteckt habe ?Wozu einen Kienspan schnitzen ,wenn ich eine Lampe bei mir habe ?Als Prepper sind die Ausrüstungsgegenstände eh immer im Top-Zustand .Genauso sollte ein Gegenstand ,der Tinnef ist ,ausgesondert/ersetzt werden .Und genauso sollten Verhaltensmuster überdacht werden ,um gesund/wohlbehalten und zielgerichtet seinen Plan zu erfüllen .Und im allgemeinen ist der Plan ganz einfach :Situationen ,die andere nicht bewältigen können zu überstehen .

    LG rock

    ---numquam retro---

  • @Hecker

    Es geht nicht darum das Schlüsselloch zu finden, sondern den passenden Schlüssel im Schlüsselbund zu finden, und das auf Anhieb.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Und was ist daran nun schwerer als das Schlüsselloch zu treffen? Das sind doch keine Fähigkeiten die man üben sollte.
    Wichtiger ist doch das man die Leistungsfähigkeit seiner Ausrüstung praktisch erprobt hat. Nur wer diese Erfahrung hat kann auch mal improvisieren wenn was fehlt oder kaputt geht.

  • Wer seine Ausrüstung in und auswendig kennt aber noch nie improvisiert hat. Wird auch doof da stehen.
    Wer seine Ausrüstung kennt und improvisieren kann, aber von einem LKW erfasst wird, ist trotzdem tod.

    Und was nutz mir meine Türe aufsperren zu können, im Dunklen beim aktischatomaren Sturm, wenn das Haus nicht mehr steht?

    Sicher ist es wichtig kein reiner Theoretiker zu sein. Aber die Aussage, dass die meisten sterben, ohne jeden einzelnen zu kennen, seine Fähigkeiten, den Umgang mit seiner Ausrüstung usw. ist meiner Meinung nach trotzdem zu Überheblich.

    FORTES FELIX SUNT

  • Ich sehe es ganz genau so wie der Thread-Starter. Vorausgesetzt, wir sprechen hier über ein Desaster-Szenario.

    Allerdings sehe ich das Thema Ausrüstung als vollkommen überbewertet an. Die meisten Prepper werden nicht daran zugrunde gehen weil sie das Schlüsselloch nicht finden, sondern weil sie so einer Situation psychisch nicht gewachsen sind und damit leichte Opfer sein werden. Und da kann die Ausrüstung so toll sein wie sie will, das öffnen von Schlössern im Dunklen noch so gut trainiert sein. Wer solchen Situationen mental nicht gewachsen ist, beißt früher oder später ins Gras. Und genau dort sehe ich auch den Thread-Starter, da er meiner Meinung nicht auf das Wesentliche fokussiert, nämlich seinen Kopf. Sorry...

    In Desaster-Szenarien geht es um Ressourcen, insbesondere um die drei Leben sichernden Themen

    Wasser
    Nahrung
    Schutz

    Irgendwann ist auch der größte Vorrat weg gefuttert. Was dann? Was hilft mir da meine ach so tolle "Ausrüstung"? Da sind, je nach Härte des Szenarios, ganz andere Fähigkeiten gefragt. Ich will das hier nicht weiter ausführen. Ich denke, da hat jeder ausreichend Phantasie.

    Unbestritten ist Ausrüstung immer hilfreich.

    Ich persönlich halte es so, dass ich für meine Lebenssituation ausreichend Ausrüstung habe und auch weiß, wie ich damit umzugehen habe. Ansonsten lebe ich nicht um mich auf den Weltuntergang vorzubereiten. Dazu bietet das Leben einfach zu viel Positives. Und das würde ich gerne mitnehmen. Sollte es dann soweit sein mit dem Weltuntergang (den ich übrigens auch nicht sehe), dann werde ich, wie die meisten anderen (eingeschlossen derer, die sich ihr Leben lang auf den Untergang vorbereitet haben), dies möglicherweise auch nicht überleben, hatte dafür aber auch ein Leben das sich nicht nur um einem möglichen Untergang gedreht hat.

    Für mich eine Frage der Logik.

    Ich weiß, dass diese Denkweise Prepper-Blasphemie ist.

  • lässiges thema, ich beschränke mich hier auf das madentum. ich ziehe mir meine infos die ich brauche heraus und lasse das befetzen euch über. jeder hat in seinem sinne recht, nur jeder andere hat auch eine meinung. das sollte man akzeptieren und respektieren. der eine kommt alleine durch, der andere braucht party um zu überleben. der eine stirbt beim tür aufsperren weil er sich den finger zwickt der andere überlebt mit einem bauchschuß. wie heißt es so schön leben und leben lassen. wir sind menschen und daher unterschiedlich.

    mkg alex

  • Zitat
    Ich weiß, dass diese Denkweise Prepper-Blasphemie ist.


    Aber überhaupt nicht.
    Vorbereitet sein auf den Untergang kann man doch bestens indem man nichts ausgelassen hat was das Leben so an tollen Sachen zu bieten hat.

    Und natürlich hast Du mit den Kopf Problemen recht, aber über die für ein Überleben eventuell notwendigen Schritte ist das Forum der falsche Platz da man sich damit zumindest in einer rechtlichen Grauzone bewegen würde!
    Meine Pläne für ShtF schauen etwas vielseitiger aus als hier kommuniziert. Bei den meisten ist es wahrscheinlich ähnlich.

    LG Wolfgang

  • Ja, das muss man hier nicht besprechen.

    Zitat von Austrianer im Beitrag #32
    Bei den meisten ist es wahrscheinlich ähnlich.


    Genau das sehe ich zum großen Teil eben nicht so. Aber ich kenne jetzt nicht so viele Prepper aus dem österreichischen Raum und möchte natürlich niemandem zu nahe treten.

    Man sollte sich selbst halt mal kritisch überprüfen. Das wollte ich damit eigentlich sagen.

    Ich habe da auch ein paar offene Punkte. Auf der anderen Seite wäge ich aber nun mal ab, ob sich der Aufwand für mich lohnt oder eben nicht. Manchmal sind es halt auch einfache Sachzwänge die verhindern sich eines bestimmten Themas anzunehmen.

    Bei mir z.B. steht noch der Teilchenbeschleuniger aus. In Deutschland ist es kein Problem in den Besitz eines solchen zu gelangen. Allerdings muss man viel Zeit investieren. Und obwohl ich weiß, dass eine Waffe meine Überlebenschancen um ein Vielfaches verbessern würde denke ich darüber nach ob es mir die Zeit wert ist.

    In der Konsequenz muss ich mir dann allerdings auch darüber im Klaren sein, dass meine Chancen eben nicht so gut sein werden.

  • Wieviele sterben werden hängt im Wesentlichen davon ab, wie die menshenreagieren werden.

    Wir haben heute eine sehr hohe Bevölkerungsdichte die wir deswegen sehr gut versorgen können, weil wir hoch spezialisiert und kooperativ agieren.

    Kooperation und Spezialisierung wäre auch in der Krise der Schlüssel zum Erfolg, also in unserer Sprache "Gruppenbildung".

    Dann muss auch in einer Krise nicht mehr Leute sterben als nötig. Vorräte und Technik helfen dabei sehr.

    Wenn es hingegen auf Einzelkämpfer hinaus läuft, darauf dass Leute die Nacht dazu nutzen durch die Städte und Wälder durchstreifen und sich gegenseitig bejagen und sich den Tag über verstecken und die Zeit damit verbringen Wurzeln auszugraben und auf Rinde herum zu kauen und irgendwelche Pflanzenfaserseile zu flechten, ja dann werden wir in Massen sterben evtl. bis auf Niveau der Besiedelungsdichte unterhalb des Steinzeitniveaus, also mit recht hoher Wahrscheinlichkeit wird in der Wurzelgraber und Rindenfresserwelt jeder einzelne von uns hier sterben.

    In einer kooperativen Welt hingegen sind die Chancen sehr hoch zu überleben, natürlich abhängig vom Szenario an sich.

    Das ist das was ich glaube und dementsprechend werde ich versuchen zu handeln und dementsprechend bereite ich mich vor.

    MfG

  • allso das ist eine friedhofsdiskussion, wenn jeder so negativ denkt, wird keiner überleben.
    wichtig ist
    jeder muß mal sterben, nur
    wer es macht
    wann er stirbt
    was ihn umbringt
    wie er stirbt
    wo er stirbt
    ist immer von der eigenen Person abhängig, postives denken alleine hilft schon, ob als einzelkämpfer oder in der gruppe, mit erfahrung oder ohne erfahrung, mit wissen oder ohne wissen, mit improvisieren oder ohne improvisieren usw
    das forum sollte nach meinem jungen forumswissen, als gedankenaustausch, wissenserweiterung dienen und nicht als bestattungsinstitut
    DENN WEN JEDER VOM STERBEN SPRICHT, BRAUCHEN WIR UNS AUCH NICHT VORBEREITEN, SONDEREN BRAUCHEN NUR AUFS STERBEN WARTEN!!!!!!!!!!!!!!!!

    MKG alex

  • Dass man nicht den Todestag des einzelnen kennt ist eh klar und trivial.

    Was man abser serh wohl treffen kann sind Lebensdauerabschätzungen und für Gesamtbevölkerungen.

    So können in Deutschland (da kennen ich die Zahlen besser) in der heutigen hochindustrialisierten Welt 80 Millionen Menschen ganz locker mit wenig Aufwand luxuriös versorgt werden. Wären wir alle schlanke sparsame Vegetarier würde es auch für 300-300 Millionen reichen.

    Als überwiegend "Selbstversorger" konnten im "deutschen Reich" vor dem 30jährigen Krieg ca. 18 Millionen Leute halbwegs passabel überleben, danach waren noch ca. 12 Millionen am Leben, viele davon mehr schlecht als recht. Das entspricht wohl vielen Prepper Szenarien.
    (übrigens war in der Zeit die Überlebensquote in den Städten deutlich höher als in den Dörfern und das trotz Pest)

    Im Jäger- und Sammler Szenario (heute: Bushcrafter) muss man sich vermutlich an der Steinzeit orientieren. Ich würde mal schätzen, dass es da für 100.000-200.000 Leute reichen könnte mit entsprechenden "skills" und in Kleingruppen organisiert. Die heute offenere Kulturlandschaft bietet Vorteile, auch die nicht sofort verschwindenden Infrastruktur wie Brücken und Straßen, Gebäude, usw...
    Positiv ist möglicherweise auch das Fehlen von Großräubern.
    Auf der anderen Seite kennt man nicht die negativen Umwelteinwirkungen die nach so einer Apokalypse zu erwarten wären. Die Bushcrafter werden keine Kernkrafte, Biotechlabore und Chemieanlagen sicher herunter fahren und über Jahrzehnte schützen können. Außerdem fehlen uns heute viele Fähigkeiten.

    Nichts gegen Bushcraft als Hobby, aber zu glauben, in Mitteleuropa einen Vorteil davon zu haben sich so ernähren(?) zu können erscheint mir schon reichlich optimistisch.

    Mir fehlt die Phantasie, mir ein dazu passendes Szenario vorstellen zu können und ich habe eine sehr, sehr gute Phantasie.

    MfG

  • Zitat von Cephalotus im Beitrag #36
    Mir fehlt die Phantasie, mir ein dazu passendes Szenario vorstellen zu können und ich habe eine sehr, sehr gute Phantasie.

    MfG

    du hattest einige Wochen einen Job in Kiruna. es ist jetzt Winterbeginn und du fährst zurück in die Heimat, nicht auf dem schnellsten Weg zum 30km entfernten Flughafen sondern 500km durch ein wunderschönes Naturgebiet.

    Die Straße ist wunderbar und so einsam, die Ferienzeit ist vorbei, vor Stunden hast du zum letzten mal ein Auto gesehen. es regt sich ein menschliches Verlangen, du bleibst stehen gehst einige Meter die Erleichterung ist wunderbar, ein traumhafter Sonnenuntergang kündigt sich an, du zückst das Handy machst einige Fotos, kletterst auf einen Felsen für einen noch besseren Bildausschnitt, traumhaft.

    Plötzlich hörst du Geräusche, ein Auto ist stehengeblieben, du gehst zurück, ein ungepflegter Kerl stöbert in deinen Sachen, du willst ihn zur Rede stellen, aber er argumentiert mit einer riesigen scharf geschliffenen Holzfälleraxt. dein Autoschlüssel kann dich retten, er steigt ein und fährt weg. BOB GHB im Auto und weg.

    Das andere Auto, ein Luxuswagen, völlig ramponiert mit osteuropäischen Kennzeichen rollt in deine Richtung, der Kerl mit der Schrotflinte steigt aus und bittet dich um deine supertolle Parka, klar mit Geldbörse und Mobiltelefon. du kannst seinen Argumenten nichts entgegensetzen und mit der Parka ist auch dein EDC weg. Wenigstens haben sie dir dein superflauschiges Flanellhemd mit den lustigen Bärenmotiven gelassen. dir fällt ein das nächste Rasthaus wo du tanken und schlafen wolltest ist 80km entfernt, irgendein Weiler abseits der Straße auf halber Strecke. Nach Sonnenuntergang wird es spürbar kalt. Wenigstens haben sie erst für die zweite Nachthälfte regen vorausgesagt. du findest ein Feuerzeug in deiner Hosentasche...

  • Ja, da muss man schon nach Schweden ausweichen und gleich zwei Überfälle hintereinander um ein Wildnisszenario zu erzeugen.

    Vielleicht hätte mir der Räuber auch noch in den Fuß schießen sollen, nachdem er meine Jacke genommen hat? Warum nicht auch meine Schuhe?

    In Deinem Szenario brauche ich Wasser (sollte im Schwedischen Nationalpark nicht das riesen Problem sein) und ggf. Wärme und ich muss wissen in welche Richtung ich die Straße entlang gehen muss. Die 80km (solltest das wirklich der nächste Zivilisationspunkt sein?) kann ich in 24h durchgehen ohne eine Übernachtung zu brauchen. Hält mich u.U. auch warm genug. Essen brauche ich auch keins. Ziemlich wahrscheinlich wird in den 24h auch mal ein Auto die Straße lang fahren.

    In Mitteleuropa findet man so ein 80km Szenario überhaupt nicht, da geht man 10km in irgendeine Richtung und stößt auf Zivilisation.

  • Du hattest einige Wochen einen Job in Kiruna. Es ist jetzt Winterbeginn und du fährst zurück in die Heimat, nicht auf dem schnellsten Weg zum 30km entfernten Flughafen sondern 500km durch ein wunderschönes Naturgebiet.
    Die Straße ist wunderbar und so einsam, die Ferienzeit ist vorbei, vor Stunden hast du zum letzten mal ein Auto gesehen. es regt sich ein menschliches Verlangen, du bleibst stehen gehst einige Meter die Erleichterung ist wunderbar, ein traumhafter Sonnenuntergang kündigt sich an, du zückst das Handy machst einige Fotos, kletterst auf einen Felsen für einen noch besseren Bildausschnitt, traumhaft.

    Plötzlich schiesst dir jemand von hinten in den Kopf und du bist tot, bevor du etwas merkst...


    Sorry, aber mit erfundenen Szenarien kann man nichts beweisen, ausser ein wenig Phantasie.


    Ich sehe es ähnlich wie @Cephalotus: Bushcraften ist ein nettes Hobby, hat aber in einer Krisensituation realistischerweise keine Relevanz. Mitteleuropa ist zu dicht besiedelt als dass es eine Rolle spielt.
    Da zählen ganz andere Fertigkeiten: Handwerken in jeder Facon, geschicktes Handeln und Ähnliches würde ich da wesentlich höher bewerten als die Fähigkeit, durch das winterliche Skandinavien tingeln zu können!

    MMn haben viele eine komplett falsche Vorstellung davon, was in einer Krise passiert und was man dann können soll. Es ist ja nicht so, dass man morgens aufwacht und sich im steinzeitlichen Europa befindet. In so gut wie allen Szenarien wird erstmal die Bevölkerung und prinzipielle Infrastruktur vorhanden bleiben, nur halt teilweise nicht mehr funktionsfähig. Wälder und Felder sind dann immer noch Privateigentum, das von den Eigentümern garantiert nicht einfach so aufgegeben wird.

    In dieser Situation Dinge reparieren und in Bewegung setzen zu können ist da wesentlich wichtiger als zu wissen, dass man Giersch prinzipiell essen kann.
    Daher glaube ich, dass es mir preppertechnisch mehr bringt, meinen Nissan zu warten oder ein Regal zu bauen als "Prepperausrüstung" zu inspizieren, auszuprobieren und damit zu üben!

    BG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #39

    Es ist ja nicht so, dass man morgens aufwacht und sich im steinzeitlichen Europa befindet. In so gut wie allen Szenarien wird erstmal die Bevölkerung und prinzipielle Infrastruktur vorhanden bleiben, nur halt teilweise nicht mehr funktionsfähig. Wälder und Felder sind dann immer noch Privateigentum, das von den Eigentümern garantiert nicht einfach so aufgegeben wird.

    In dieser Situation Dinge reparieren und in Bewegung setzen zu können ist da wesentlich wichtiger als zu wissen, dass man Giersch prinzipiell essen kann.
    Daher glaube ich, dass es mir preppertechnisch mehr bringt .........


    yoo, ganz genau so sehe ich das auch und würden plötzlich 90% der Menschheit weggebeamt und ich nicht, bleiben umso mehr der Zivilisationsreste für mich.

    Diese Bushcraftfähigkeiten sind halt Dinge für Ereignisse im Promillebereich, die dann eine Erleichterung bringen können. Außerdem mag ich nicht dauernd kiloweise Ausrüstung mitschleppen und würde mich im Zweifelsfall lieber aus der Region versorgen. Jahrelang bin ich den Marc Aurel Marsch mitgegangen, jetzt hab ich nach 20km schlimme Schmerzen im Sprunggelenk und könnte 80 km niemals mehr in 24h überwinden.

    dazu bräuchte ich vermutlich 4-5 Tage, sollte ich einmal ausprobieren wie lange ich noch wandern kann ohne mich nachhaltig selbst zu beschädigen.

    Schöne Feiertage und ein gutes Neues

    wünscht

    polz