Einfach auswandern - oder die Sicherheit im Urlaub

  • In Mitteleuropa haben die Leute ein großes Unbehagen über die Zustände, die hier herrschen. Immer wieder sagen Foristen, sie würden einfach auswandern, wenn hier der Boden zu heiß wird.

    Zum Auswandern muss man erst mal ein Land finden, das einen „Ausländer“ aufnimmt und ihm erlaubt, dort ein Wohnungseigentum zu erwerben oder ein Haus zu bauen.

    Erst heute habe ich auf Facebook ein dubioses Angebot vorgefunden, bei dem ein Wohnobjekt in Chiang Mai angepriesen wird. Ich habe dieses Angebot nicht geöffnet, nur versucht, den Link zu kopieren, um weiter zu recherchieren. Der Link war blockiert, die darin angegebene Internet-Adresse existiert nicht. Sehr merkwürdig!

    Zur Sicherheit in Thailand: Sie haben eine andere Staatsführung, die sich aus dem Ableben des Königs ergeben hat. Derzeit versucht die Armee, die Tempel der Phra Dhammakaya Klöster in mehreren Orten in Thailand zu zerstören. Ich habe keine gesicherten Informationen dazu. Aber da tut sich was, das mich mit Sorge erfüllt. Die gläubigen Buddhisten dieser Glaubensrichtung versuchen noch durch Beten das Unheil abzuwenden. Das haben die Europäer vor vielen Jahren auch gemacht, wenn es das Schicksal nicht gut mit ihnen gemeint hat. Genützt hat es nix!

    http://www.mindfulnews.net/2016/09/40.html?m=1

    Ich habe mit blog-Autoren und Foristen schon über die Sicherheit in Thailand gestritten. Ich habe da einige Sicherheitsbedenken. Die Foristen fühlen sich dort sehr sicher, sie argumentieren, dass 1 Million Touristen in Thailand urlauben, wobei so gut wie niemand etwas passiert. Daraus könne man ableiten, dass Thailand so sicher wie Mitteleuropa ist. Meine Bedenken haben sie als „Halbwissen“ abgetan.

    So würde sich ein deutsches Ehepaar bedenkenlos alleine an den Strand von Koh Libong legen und sich den Mond auf die Fußsohlen leuchten lassen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würden sie dort viele Stunden relaxen, wobei nicht die geringste Gefahr besteht. Dass die Abu Sayyaf Piraten vorbei kommen, die beiden Ahnungslosen mitnehmen könnten, um ein sattes Lösegeld vom deutschen Staat zu erpressen, das ist unvorstellbar.

    Gut – bis Thailand sind sie noch nicht gekommen, aber in Malaysia waren sie schon, um eine Schar Touristen mitzunehmen.

  • Natürlich, die wollen ja auch was verkaufen

    "Es hebt meine Stimmung, wenn ich bei meinem Schrotthändler shoppe. Da finde ich immer was." - Rüdiger Nehberg

  • Ein Land mit Militärdiktatur, einer Monarchie einem fragwürdigen Polizeisystem und "Prostitutionsverbot"!!! wäre nicht wirklich meines. Nicht einmal Urlaub lockt mich wirklich dort hin, aber ich bin noch lernfähig. ich habe auch Freunde die noch vor einigen Jahren, als Alterssitz ein Haus in Hurgada kaufen wollten, die meisten wurden von den Ereignissen eingeholt.

    polz

    PS, seit Jahren ist mir das Floridsdorfer Projekt www.thailand.at bekannt

  • Irgendwo hab ich mal eine Anzeige dahingehend gesehen. Ich denke es war Panama oder Paraguay. Die haben in deutscher Sprache dafür geworben, dass Österreicher und Deutsche sich dort niederlassen sollen.

    Grundsätzlich kein verkehrter Gedanke, weil im SHTF-Fall lt. einigen Analysen Südamerika eine der sichersten Gegenden sein soll.

  • Der grundlegende Gedankenfehler ist mal, das im Falle eines SHTF-Ereignisses ALLE weg wollen.

    Auswandern war mal ne Weile "in", sagen wir das mal so, die meisten der Auswanderer sind dann ziemlich zerknirscht wieder zurückgekommen.
    Ein "Reservedomizil" im Ausland für einen WCS-Fall halte ich für fast nicht realisierbar, wenn die Kacke am Dampfen ist muss man ja auch erstmal dorthin kommen.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Der Hauptgrund dafür, nicht in diese Länder auszuwandern, ist die dort latent vorhandene Ausländerfeindlichkeit.

    Es schaut momentan nicht übel aus, aber das könnte sich bei einem Regimewechsel ändern.

    Ich kenne schon einige alte Herrn, die ein Haus im hintersten Isaan haben und dort mit einer Thai-Frau verheiratet sind. Der Mann muss genug Thai sprechen, dass er sich mit den Dorfbewohnern verständigen kann, er muss freundlich zu ihnen sein und öfters eine Runde Bier zahlen.
    Dieser Mann steht sozusagen im Schutz des FamilienClans seiner Frau, weil diese Leute von ihm profitieren.

    Hindernisse: der Neid der Nachbarn, es gibt viele arme Familien, die pausenlos darüber nachdenken, wie man einem Farang das Geld abluchsen kann - die ganze Bandbreite (Einbruch, Raubüberfall, Erpressung,...). Bestechliche Beamte, die für jede Amtshandlung ein Geschenk sehen wollen. Die medizinische Versorgung ist dort möglich, aber die Krankenhäuser wollen Bares Geld dafür sehen. Bei einem Urlaub zahlt die Goldene Kreditkarte oder die Reiseversicherung, in der Krise fallen diese Möglichkeiten aus.

    Fazit: Bei uns zu Hause ist es besser! Wir müssen halt dafür sorgen, dass uns die Probleme nicht über den Kopf wachsen (aber das ist ein anderes Thema und passt nicht zu diesem Forum).

  • Ich selbst lebe in Laos und fühle mich hier sehr wohl.

    Die Entwicklung in Thailand, finde ich aber etwas bedenklich. Grad in den letzten Jahren hat sich die Sicherheitslage verschlechtert und auch die Stimmung gegen Falang, besonders die, die sich in Thailand niederlassen wollen ist gekippt. Solang du als Tourist Devisen mitbringst ist's natürlich ok.

    Gepaart mit dem thailändischen Nationalismus, dem ungerechten und korrupten Rechtssystem kanns aber für ausländische Residenten schnell sehr gefährlich werden.

    Het Bun Dai Bun

  • Zitat
    Grundsätzlich kein verkehrter Gedanke, weil im SHTF-Fall lt. einigen Analysen Südamerika einer der sichersten Gegenden sein soll.



    In Brasilien gibt es schon seit 1850 die Stadt Blumenau, diese wurde von deutschen Auswanderern gegründet und hegt und pflegt die deutsche Kultur. Manche Häuse dort sehen aus wie in Bayern und es wird noch immer sehr viel Deutsch gesprochen.

    In Venezuela gibt es die Colonia Tovar, ebenfalls von deutschen Auswanderern gegründet.

    Und dann gibt es noch ebenfalls in Brasilien den Ort Treze Tilias (Dreizehnlinden) der von tiroler Auswanderern gegründet wurde, dort gibt es Häuser und Feste wie in Tirol. Man bemüht sich sehr die Sprache, Kultur und Traditionen der alten Heimat zu erhalten.

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  • Bei mir steht das auswandern in 2-5 Jahren (Pension) fix auf dem Plan, so sich in Österreich nicht etwas grundlegendes ändert.

    Mein Ziel ist bereits fixiert, es befindet sich in Belize.
    Mit einer Nettopension über 2000 Dollar gibt es dort keinerlei Hindernisse bei der Niederlassung.
    Wenn ich in Österreich alles verkaufe kann ich mir drüben ein Luxus Haus am Strand (Tornadofest) bauen.
    Mit dem Restgeld und der Pension sollte ein recht komfortables Leben sichergestellt sein.

    LG Wolfgang

  • Hi Ben!

    Belize hat durch die lange Kolonialzeit für England einen (relativ) hohen Standard in der Infrastruktur und Englisch als überwiegende Sprache.
    Belize ist ein Paradies für Menschen, die ihre persönliche Freiheit lieben. Es gibt kein Finanzamt nach europäischem Vorbild, kein Gewerbeamt, kein Ordnungsamt, keine Geschwindigkeitskontrollen und keine roten Ampeln.
    Positiv sind Klima, Natur, großer Freizeit- und Erholungswert, unkompliziertes freies Leben, günstige Grundnahrungsmittel und Steueroase. Für Ausländer gibt es keine Beschränkungen im Erwerb von Grundbesitz.
    Die Regierung dort gibt sehr gute Konditionen für Auswanderer mit gesichertem Einkommen -sofort Aufenthaltsgenehmigung und auf Wunsch nach 5 Jahren Staatsbürgerschaft.

    LG Wolfgang

  • Ganz so paradiesisch wie du es beschreibst dürfte es dann doch nicht sein:

    Zitat
    Erhöhtes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2) im ganzen Land

    In Belize City und anderen größeren Städten ist die Sicherheitslage anhaltend prekär. Überfälle auf Fußgänger sind auch tagsüber nicht ausgeschlossen. Besonders in Belize City ist nach Einbruch der Dunkelheit Vorsicht geboten. Auch in den weiteren Touristenregionen (San Pedro Town, Caye Caulker, Placencia) kommt es immer wieder zu Gewaltverbrechen.

    Die Hauptverkehrsstraßen sind in einem relativ guten Zustand. Die Nebenverkehrsstraßen sind oft nicht asphaltiert. Das Verhalten im Straßenverkehr erfordert ein defensives Fahrverhalten. Während der Nacht sollte man nicht über Land fahren. Eine Pannenhilfe gibt es nicht. Es wird dringend abgeraten, unterwegs anzuhalten, um anderen Reisenden, die eine Panne vortäuschen, Hilfestellung zu leisten. An den beiden Hauptstraßen, die Belize City mit Mexiko und Guatemala verbinden, befinden sich Tankstellen in regelmäßigen Abständen. Sonst gibt es Tankstellen nur in den größeren Städten.

    Die medizinische Versorgung ist beschränkt. Ärzte und Krankenhäuser erwarten in der Regel sofortige Bezahlung. Es besteht kein Sozialversicherungsabkommen mit Österreich. Der Abschluss einer Zusatzversicherung für den Krankheitsfall und Krankentransport wird nahegelegt. Dies gilt vor allem auch für Krankentransportflüge, die von mehreren österreichischen Gesellschaften angeboten werden.



    Quelle: https://www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt...on/land/belize/

    Ein paar allgemeine Gedanken zum Auswandern von mir:

    Ich finde es grundsätzlich interessant sich mit so einem Gedanken auseinander zu setzen. Ich reise beruflich viel um die Welt und hab schon viele verschiedene Länder und Kulturen kennen gelernt, nicht in jedem Land würde ich wohnen wollen. Daher interessieren mich die Beweggründe warum sich jemand gerade für dieses oder jenes Land entschieden hat.

    Natürlich gibt es in Belize viele Vorteile wie du ausgeführt hast, England als "Schutzmacht" vor dem Einfluss Guatemalas ist sicher auch nicht verkehrt, da es ja seit Jahrzehnten diverse Grenzstreitigkeiten gibt.

    ABER wenn man in Österreich aufgewachsen ist und Jahrzehnte fast ausschließlich hier verbracht hat und nur für Pauschalurlaube in fremde ferne Länder gereist ist, sollte man sich wirklich ernsthaft überlegen ob man diesen Kulturschock auch verkraften würde.

    Ich habe viele Auswanderer kennengelernt, in Bolivien, Kolumbien, Südkorea, Thailand, Malaysia, Südafrika und Neuseeland und jeder rät dazu vorab eine längere Zeit dort zu verbringen bis man die definitive Entscheidung fällt, dass man in Österreich alle Brücken abbricht. Die Quote der Auswanderer die zurückkehren ist nämlich recht hoch. Siehe: https://www.statistik.at/web_de/statisti...ngen/index.html

    Die Möglichkeit zur Rückkehr würde ich mir besonders am Anfang offen halten.

  • @Austrianer
    Also ich sehe da ein anderes Problem.
    Wenn es bei uns so arg wird daß du auswandern musst, glaubst du wirklich das dir dann noch pünktlich deine Rente überwiesen werden wird?

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • @Ben
    Natürlich gibt es wo viel Licht ist auch einiges an Schatten.
    Thema Gewaltverbrechen: Betrifft eher Touristen als Sesshafte und in Wien hatte ich bis jetzt 4 Überfälle-auch nicht gerade wenig und wird wahrscheinlich noch ärger werden.
    Autofahren: Ich bleibe ja Prepper und brauch eigentlich keinen Pannendienst-2 Pickups voll ausgerüstet sollten reichen.
    Medizinische Versorgung: Was spricht gegen eine sehr gute private Krankenversicherung (und für grobe Sachen kann man ja Richtung EU fliegen)
    Alle Brücken bricht man ja nicht ab wenn man Recht auf Pension hat. Von 2 Häusern und 2 Wohnungen würde ich mir sicher 1 Objekt behalten (die Wohnung im 12ten wahrscheinlich-160 Euro Kosten im Monat) Brücke genug.
    Kulturschock? Naja ich gestehe das ich keine Kultur habe darum tut sich der Schock etwas schwer.
    Das wichtigste beim Auswandern finde ich ist Geld zu haben und nicht auswandern weil man Pleite ist und das Glück zu finden hofft.

    @Mama Bär
    Das eine hat mit dem anderen nur sehr entfernt zu tun. Ich glaube nicht das der Staat auseinanderkracht aber ich möchte mit der (wahrscheinlichen) zukünftigen Entwicklung nicht leben.
    Vielleicht kommt es ja eh noch zu einer Besinnung.
    Da Du die Details kennst kannst Du Dir ja denken das ich mich politisch verfolgt fühle. Hab ich das nach einem arbeitsreichen Leben nötig?

    LG Wolfgang

  • Aufgrund deines Berufs bist du da natürlich stärker gefährdet als der Durchschnittsösterreicher was Überfälle angeht.

    Du, wenns für dich passt ist es ja ok, aber ich würd mich an deiner Stelle intensiv mit Leuten wie @Vansana unterhalten und Erfahrungen einholen.

    Ein mehrwöchiger Aufenthalt in Form von Urlaub ist sicher vorab auch nicht verkehrt.

  • Bevor ich aus Österreich verlasse brauche ich eine bessere Alternative. Und ganz ehrlich: Österreich hat einen langen Weg nach unten vor uns, bevor wir auf dem Niveau von einem beliebigen Südamerikanischen, Afrikanischen und fast allen Asiatischen Ländern sind. Auch in Europa sind wir (noch) ganz weit oben, wenn man die Gesamtsituation bewertet. Auswandern bedeutet immer, dass du plötzlich der Ausländer bist - mit allen Nachteilen!

    Ich persönlich würde mich eher nach Norden orientieren (Kanada, Skandinavien, ...), aber ganz sicher nicht Richtung Süden! Und das auch nur im äußersten Notfall!

    There is no such thing as too much backup!