Warum zurück ins Mittelalter?

  • Schließe mich den Gedanken von WaMsti voll an und bitte um Auskunft über:

    Ich habe eine 12 V Autobatterie und einen Spannungswandler.
    Welche Art von Solarpaneel benötige ich um die Batterie aufladen zu können?

    HG
    Grauer Wolf

  • Meine Ansicht:
    Wer selber kein Elektronik-Bastler ist, der möge sich eine komplette Ausstattung im Fachhandel kaufen.

    Um einige hundert Euro kriegt man ein Solar-Paneel von Goal-Zero und eine Goal-Zero-Powerbank. Man steckt die Klinke in die Buchse der Powerbank, das Solar-Paneel stellt man in die Sonne - fertig. Da kann man nicht viel falsch machen. An diese Powerbank kann man USB-Geräte anstecken, 12 V Geräte anstecken und - ganz wichtig - man kann 220 V Geräte anstecken, sofern diese nicht viel Leistung benötigen. Der Spannungswandler ist da schon eingebaut, er ist auf diese Bauteile abgestimmt.

    Natürlich kann man alle möglichen Bauteile zusammenstecken oder zusammenlöten. Eine gewisse Fachkenntnis ist vonnöten, sonst brennt die Anlage (möglicherweise) ab.

    Wer mehr Leistung abgreifen will, muss tiefer in die Tasche greifen, da bekommt man eine Powerbank mit mehr Leistung. Die große Powerbank von Goal-Zero kostet schon 1.500 Euro, sie hat 50 Kilo (da braucht man ein Wagerl), usw.

    Anmerkung: Die Goal-Zero-Powerbank(s) sind Blei-Akkus wie eine Autobatterie. Da kann man keine Wunder an Haltbarkeit und Leistung erwarten. Natürlich gibt es noch bessere und leichtere Speicher-Geräte - das kostet halt mehr Geld.

  • Es hat schon seine Gründe, warum Elektriker ein Lehrberuf ist, es Elektrotechnik HTLs gibt und man das Ganze auch noch studieren kann.

    Hier an dieser Stelle für alle Laien: Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man entweder fertige Geräte kaufen, oder sich erst soweit weiterbilden, daß man versteht was man da tut! Und damit meine ich nicht youtube Videos schauen!

    Ohne Kenntnis ist das gefährlich!

  • Ein Hinweis - Off Topic:

    In unserer Region wurde ein öffentliches Gebäude mit Photovoltaik "vollgepflastert". Sie hatten eine beachtliche Anlage mit hoher Kapazität der Akkus installiert. Natürlich wurde alles von Profis montiert. An einem heissen Sommertag begann es in einem Elektro-Schaltraum zu brennen (dort wo die Speicher-Elemente standen). Das Feuer griff auf das Dach über, das aus einer Holzkonstruktion mit Blechdach und dicker Isolierung bestand. Die Feuerwehr kam mit vielen Löschfahrzeugen, aber sie konnten den Brand nicht löschen, weil das Holz zwischen Blechdach und Isolierung eingeschlossen war. Einen halben Tag später ließen sie einen Bagger von einem Abbruch-Unternehmen aus Niederösterreich kommen. Der Bagger riss mit der Greifzange das komplette Dach auf, so konnte die Feuerwehr das brennende Holz löschen.

    Das Gebäude war monatelang unbenützbar (Teile davon), es hat ein Vermögen gekostet, alles wieder neu aufzubauen. Und natürlich war niemand daran schuld, dass es passiert ist. Die Politiker haben den Bauauftrag für die Photo-Voltaik gegeben. Die Elektro-Firmen haben das professionell aufsgeführt. Am Ende will es niemand gewesen sein - der einen Fehler gemacht hat. Gut - die Versicherung hat den Schaden bezahlt. Die Arbeitskräfte wurden für die Zeit der Reparaturarbeiten gekündigt - sie haben auch noch mal Geld dafür abgelegt.

  • Ich bedanke mich für eure raschen und für mich nachvollziehbaren Hinweise.
    Somit ist mein Bedarf zu 99 % abgedeckt und das restliche 1%, die Anlage zu kaufen werde ich schon schaffen.
    Herzlichen Dank an decordoba und Kern.
    HG
    Grauer Wolf

  • Also ganz so möchte ich das nicht stehen lassen. Ja, Strom ist gefährlich ... So wie viele andere Sachen auch. Aber man kann lernen und in Blickrichtung einer möglichen Krise muß man sogar lernen. Und ein fertiges Paket kaufen ist sicher nicht die bessere Lösung als wenn man es a) versteht und b) selber gemacht hat. Nix gegen Goal Zero, aber teuer sind die Teile schon. Und optimal auch nicht.

    Es gab mal einen Thread über PV Inselanlagen von Papa Schlumpf und ich habe auch mal einen Thread eröffnet der Solar + LiPo Akkus + 12 Volt + USB behandelt. Ich werde die mal ausgraben ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Wenn man in der Krise damit was basteln will, sollte man unbedingt die Grundlagen kennen, die Grenzen des ganzen und die Gefahren. Nur so kann man dann auch etwas basteln wenn mal was ausfällt usw.

    Die Grundlagen sind nicht so schwer, das kann man auch nebenbei lernen, und wenn es einen interessiert, kann man sich dann in gewisse Themen vertiefen bis zu einem gewissen Grad, und auch mal selber etwas experimentieren, so lernt man am meisten.

    Fertige Lösungen sind super, aber man lernt nichts dabei ausser wie man Kabel A in Buchse A steckt, und das kann mit etwas Training auch ein Rabe oder ein anderes Tier lernen.

    Wenn du etwas Lernen willst, fange klein an mit einem Experimentierset und baue darauf auf. :-)


    @Don Pedro

    Wäre interessant mal alle diese Treads dazu irgendwo zusammenzufassen oder zu sammeln, Energie ist doch ein sehr wichtiges und gefragtes Thema wie man sieht.



    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • habe gerade bei Hofer in der Floridsdorfer Hauptstraße ein Solar komplett Set gesehen, um ca 777€. Die Kiste war ziemlich schwer, hatte leider keine Zeit mir das in Ruhe anzusehen, dachte an die Hofer HP. Dort haben ich leider nichts gefunden, na werde ich demnächst nochmals schauen gehen.

  • Grundsätzlich sollte man ja nie zu alt sein um etwas zu üben und zu lernen. Beschäftigen wir uns aber nicht mit Vorbereitungen die nicht nur schon morgen, aber auch erst in einigen Jahren Sinn machen? Für Menschen in den besten Jahren wird das kein Thema sein. Leider ist aber auch die "Chance" gegeben, die getroffenen Vorbereitungen selber nützen zu müssen.
    Anders sieht es meiner Meinung nach aus, wenn man die Altersstufe schon weiter erklommen hat und die Vorbereitungen auch, wenn nicht sogar hauptsächlich, für die nachkommenden Familienangehörigen tätigt, die üblicherweise im Umgang mit den getroffenen Vorsorgen nicht sehr geübt sind.
    Daher lege ich großen Wert darauf, die von mir getroffenen Vorsorgemaßnahmen entsprechend zu dokumentieren. Lesen haben ja alle gelernt. Und deshalb scheint mir im besprochenen Fall eine "Anlage mit ordentlicher Betriebsanlage" vernünftiger als ein von mir "gebasteltes System".
    HG
    Grauer Wolf
    PS
    Tüftelnd beschäftige ich mich nur noch mit Sachen die mir Freude machen. Und dazu gehören eher Systeme die wenig mit Elektrik, aber auch nichts mit Mittelalter zu tun haben, aber noch vor einigen Jahrzehnten große Bedeutung hatten. Viele unserer heutigen Errungenschaften hatten ihren Anfang in dieser Zeit. Hoffentlich müssen wir nie wieder dort anfangen!

  • Ich denk mir, daß eine kleine PV-Strom Reserve nicht schaden kann. Da wären folgende Anwendungsbeispiele :

    Strom zum Betrieb von Radio, wegen etwaiger Nachrichten (Kurbelradios halten nicht ewig, wie ich jetzt feststellen konnte)
    Luxus mal ein bisserl CD hören , irgendwelche Dateien im PC nachlesen.
    Strom zum Aufladen von Akkus für Lampen und Kleingeräte
    Strom zur Pflege der Auto-/Traktorbatterie

    Im Rahmen eines zivilisierten Daseins schadet kleine Elektrobeleuchtung wohl auch nicht, irgendwann gehen Petroleum und Kerzen aus.
    dann bleibt nur der Kienspan . Kerzen und Petroleum kann ich mir dann für sonnenarme Winterwochen mit leeren Akkus sparen.

    Was das heizen angeht , stell ich mir als Erleichterung vor , wenn man 1- oder 2 Meter Stücke zu Hause mit der Elektrosäge klein machen kann, spart die Vorräte an Motorsägentreibstoff.

    Luxus wäre dann auch mal , wenn es diePV_Anlage schafft der Betrieb von Brunnenpumpe und Waschmaschine.

    Gelegentlich mal Strom für Schleifmaschine, Flex oder Schweißgerät .

    Bei vollen Akkus und Sonnenschein ist es vielleicht auch sinnvoller den elektrischen Wasserkocher für den Tee zu nehmen , als den Herd anzuheizen.



    frieder

  • Sehe ich ähnlich. Ich z.B. finde es extrem doof, auf 'ne Petromax als Beleuchtung in der Krise zu setzen. So eine Lampe verbrennt (roundabout) alle 8 Stunden einen Liter Petroleum -- proLampe. Will ich täglich zwei Stunden Licht bedeutet das, dass ich jedes Jahr etwa 90 Liter Petroleum benötige. Will ich aber 20 Jahre damit überbrücken muss ich entweder 1.800l Petroleum auf Vorrat kaufen (Stichwort: Lagerung; Platz und Sicherheit) oder darauf vertrauen, dass der Nachschub nicht abreisst.

    Wenn ich eine PV-Anlage mit Batteriespeicher (qualitativ hochwertige Komponenten) kaufe, habe ich nicht nur täglich Licht (und zwar nicht nur an einer Stelle, sondern im ganzen Haus), sondern auch die von dir erwähnten positiven Effekte.

    Ich persönlich setze da auf einen Mix aus verschiedenen Lösungen: PV, Notstromer (leider noch nicht realisiert), Akkus, Kerzen, LED-Laterne die mit Teelicht betrieben wird, ...

    PV hat zusätzlich den Vorteil, dass ich das auch am BOV installieren kann und so mobil die Annehmlichkeiten der Elektrizität nutzen kann.

    There is no such thing as too much backup!

  • Guten Tag !

    Ich für meinen Teil kann mich glücklich schätzen das mein Anwesen wenn es darum geht ohne Strom aus zukommen , nur ernste 2 Schwachstellen hat. Die Eine ist die Wasserpumpe ( vorlauf Zeit ca. einen Tag und die Handschwengelpumpe ist eingebaut,die 2 wäre das Warmwasser , ( steht auch eine Lösung parat )
    Bei Bau meines Hauses habe ich geplant und durchgesetzt das ich das Haus mit 2 Stückgut Holzöfen heizen kann.
    Es hat nichts mit dem Mittelalter zutun: Als vor 2 1/2 Jahren der Eisbruch im Waldviertel war, das habe viele die alles elektrisch hatte geschaut als sie nicht mehr einmal eine Suppe , dgl. aufwärmen konnten für die Kinder. Aber da gibt es eh gut Erzählungen dazu.
    Die Archillesverse von heute ist die Elektrizität , denn alles hängt daran und ist der Strom weg steht alles. Hat man ein eigenes Stromnetz im Haus ( Insellösung ) , ist es eine tolle Sache , aber wie schaut es bei Dauerbetrieb aus ? Es braucht nur eine kleine Komponente ausfallen und dann ...... ?
    Wie schauts aus wenn man die einzige Lichtquelle weit und breit ist und " Besucher " kommen ?
    Im Buch vom James Wesley Rawles - Überleben in der Krise , ist es gut beschrieben, ist eher mehr eine Analyse der US-Gesellschaft , aber grundlegende Dinge gelten auch Bei uns in Europa.

    Zum Abschluß ich bin kein Verweigerer der Elektrische Variante , aber es ist nicht mein Weg. ( zur Zeit ! ?!?!? )
    Gruß

  • Ich sehe Licht auch eher kritisch, wenn alles Dunkel ist, ist jedes beleuchtete Fenster wie ein Leuchturm der den anderen sagt: Hier gibt es Vorräte.
    Wer also in Licht investiert, sollte auch in Verdunklung investieren wie schwere Vorhänge.

    Strom zu haben ist sicher Super in der Krise, aber man sollte sehr vorsichtig sein wem man das zeigt.



    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Wie gesagt, beim Licht ist es egal ob es von einer LED oder einer Petromax kommt. Hell ist hell. Solange die Jalousien runter sind, sollte es kein Problem geben.

    Bei der Heizung ist es mMn besser geruchslosen Strom als einen rauchenden Kamin zu haben.
    Holzofen/ Herd habe ich auch, den kann man immer brauchen.