Warum zurück ins Mittelalter?

  • Der Gedanken beschäftigt mich schon lange.

    Ich lese sehr viel über Petroleumlampen, Holzöfen. Waschen, backen, nähen, bohren undwas weiß ich noch was ohne Strom.
    Teelichtöfen. Also alles was keinen Strom benötigt. Wie bewahre ich Vorräte auf, ohne Gefrierschrank... Was tun wenn der Strom ausfällt.

    Was ich weniger oft lese ist: Wie sorge ich dafür, daß ich immer Strom habe?
    Viele sagen, daß Photovoltaik, Notstromaggregat Batterien und Co. einfach zu teuer ist.
    Im Gegenzug wird aber Geld für Kerzen, Petroleum, Holz und Lampen gerne ausgegeben.

    Ich tendiere immer mehr zum Ansatz, daß das wichtigste wäre dafür zu sorgen, daß man immer Strom im Haus hat.

    Mich verwirrt es ein wenig, daß so viele gerne bereit sind, ja sogar freudig darauf warten, daß der Strom weg ist und sie endlich wieder im Mittelalter leben können.
    Mein Ansatz geht immer mehr in die Richtung, daß ich nicht bereit bin auf die "Moderne" Technik wie Licht und Gefrierschrank bzw Wärmepumpe zu verzichten und mir überlege wie ich das realisieren kann.

  • Naja im Moment gibts zwar paar Lösungen die sind aber auch "begrenzt".

    1. Solar Anlagen am Dach anbringen; wenn du einen Akku Raum hast kannst du über Nacht auch Strom verbrauchen. Ist aber sehr teuer in der Anschaffung(Akkus). Darum speisen die meisten tagsüber ins Stromnetz ein (weil keine Akkus verwendet werden). Akkus halten nicht ewig. Also bist wieder abhängig (zumindest Nachts)

    2. Generator der Treibstoff braucht. Somit brauchst du Platz und musst auch aufpassen das sich Schwerteile des Treibstoffs nicht im Kanister absetzen. Wenn du Nachbarn hast weiß ich auch nicht wie schlau das ist ihnen zu demonstrieren das du weiter Strom hast. Ein Generator macht meist Betriebslärm und riecht..... ^^

    Je nachdem wie lange du gedenkst zu überbücken musst du auch mit Service rechnen, bzw Ersatzteile. Solar Panel kann gut 20+ Jahre halten, der benötigte Spannungswandler kann aber nach 2-3 Jahren auch shcon mal ein gehen.

    Windkraft wird zu wenig Leistung bringen.... ausserdem wo gibst die ganzen kleinen Rädchen hin ^^

    Solarpanale für Warmwasser Gewinnung kann ich empfehlen. Wir haben 2 am Dach, was für 2-3 Leute locker genug Warmwasser erzeugt von Frühjar bis MItte/Ende Herbst.
    Winter ist klar, ohne zuheizen gehts nicht ^^

    Lg Wintics

  • Weil ich mich gerade auch damit beschäftige: Strom aus Photovoltaik ist super, aber service - relevant. Um eine oder 2 Wochen zu überbrücken, wird es gehen. Deswegen muss für alle stromrelevanten Dinge im haus ein Plan B gemacht werden:

    Eiskasten: Tiefer Keller
    Heizung: Ofen
    Nahrungzubereitung: Herd mit Feststoffbrennstoffe
    Licht: Kerzen


    Wer allerdings etwas bauen möchte ist ohne Akkuschrauber aufgeschmissen. Ein oder 2 Schrauben wo reindrehen - ok, das geht. Aber wer mal wo 20 oder 30 Schrauben verarbeiten will, der braucht einen Akku.

    Taken the red one.

  • Akkus halten vielleicht nicht ewig, aber wie lange hält der Petroleumvorrat für die Lampe?
    Ich frage mich, ab wann die Nachbarn nachschauen kommen würden? Wenn nachts das Licht einer Ptroleumlampe durch die Rollläden sickert? Wenn meine Familie nach 2 Wochen immer noch wohlgenährt aussieht?
    Oder erst wenn der Generator anspringt?

    Wegen Service: Wieder das Selbe, brauch ich früher ein Service oder ist früher das Petroleum aus?

    Das ist eben eine der Fragen die ich mir stelle. Nehme ich an, daß eine Inselanlage 5 Jahre ohne Wartung hält. Wie viel Petroleum und Holz müßte ich da bunkern?

  • @Kern

    am besten glaube ich du sagst uns wie viel Zeit du überbrücken möchtest ;-) Es gleitet ein wenig in die falsche Richtung derzeit ;-)

    Lg

  • Das ist glaube ich ein guter Ansatz. 1-2 Wochen geht wohl auch mit Petroleumlampe und Stückholz.
    Wenns Jahre werden sollen, dann wird es schon etwas schwerer.
    Ich ging von Jahren aus

  • Ich würde die ersten Wochen/Monate ohne Strom versuchen sogut wie möglich zu leben, weil ich einfach keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen will. Was danach ist......wird sich zeigen....ob sich die Lage normalisiert hat oder ob man vielleicht wieder relativ gefahrlos leben kann, allerdings ohne Strom?? Ich würde maximal vorsorgen, dass wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, ich alternative Stromquellen habe z.b. Solar oder Windenergie nutzen kann, aber diese wirklich erst dann nützen, wenn keine Gefahr besteht.

  • Ich setze bei Kleinverbrauchern darauf genügend Strom über solar zu erzeugen. Das klappt beim Campingurlaub und das klappt auch zuhause. Ausserdem hab ich noch kein Funkgerät gefunden das sich mit Petroleum betreiben lässt.
    Bei Großverbrauchern (z.b. Heizen und Kochen...) setze ich auf stromlose alternativen. Es ist einfacher und billiger ein Holzofen zu betreiben als die gleiche Leistung mit Strom bereit zu stellen.
    Ich will nicht zurück ins Mittelalter. Aber manche Dinge haben die damals ganz geschickt gelöst ;-)

  • Wäre es möglich, bei Jahre dauerndem Szenario mit Hilfe von kundigen Personen regional
    eine evtl. noch vorhandene Stromversorgungs-Infrastruktur zu modifizieren und wieder in Betrieb zu nehmen?

    LG Sepp

  • Ich kann das jetzt nicht so geschick formulieren. Mir geht es darum, daß in vielen Aussagen quasi steht: Dann ist der Strom weg. PUNKT Und dann lebe ich ohne Strom. PUNKT

    Kaum einmal steht: Wenn der Strom ausfällt, dann sorge ich dafür, daß der Strom bei mir NICHT ausfällt.

    Ich persönlich hab nämlich wenig Lust darauf auf Strom und gewisse Technik zu verzichten. Deshalb kaufe ich mir anstatt der Petroleumlampe lieber eine gute LED Lampe.
    Wieso sollte ich alle Technik über Bord werfen, wenn es zu einem SHTF Fall kommen sollte?
    Darum geht es mir, ich hoffe ich hab das verständlich geschrieben.

  • Ich denke ein Punkt ist auch: je weniger fehleranfällig ein System ist, desto weniger Probleme können in der Krise auftreten. Für eine kurze Überbrückung ist ein Solarpanel etc. sicherlich sinnvoll. Aber bei einer längeren Krise wird es schwierig sein im Reparaturfall Ersatzteile zu bekommen und solche Teile am Laufen zu halten, vor allem wenn man jetzt nicht gerade Photovoltaik-Ingenieur ist. Die Technik wird immer komplizierter, durch die überall eingebaute Elektronik immer schwieriger für den einzelnen zu warten. Eine Kombination aus beidem ist sicher am sinnvollsten, wie schon oben kurz angerissen.

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC

  • Da hast du sicher recht.
    Als Gegenbeispiel möchte ich da die Wärmepumpe liefern die seit 8 Jahren in meinem Haus für Warmwasser und Heizung sorgt. Diese läuft dort ohne jegliche Wartung während der ganzen Zeit.
    Also acht Jahre ohne irgendetwas zu tun. In dieser Zeit hätte ich wohl schon einiges Holz hacke müssen. Den Kamin kehren und den Ofen warten müssen.

    So stellt sich mir die Frage, ob die Technik nicht gerne als zu Fehleranfällig dargestellt wird. Oder ob ich einfach nur Glück hatten.

  • Naja Stromgewinnung Wartungsfrei auf Jahre spielt es einfach technologisch nicht.
    Bei Solargeschichten gibts genug Elektrische Komponenten die eigentlich jederzeit eingehen können. Und da rede ich nicht ma von Akku Packs.
    Dynamo/Fahrrad und Co Geschichten sind halt nur für kleingeschichten nützlich ala 12 V Radio oder vielleicht noch Batterien laden.
    Benzin Generator auf Jahre..... ich kenne zwar keine aktuellen Modelle mit den Verbrauchszahlen, nur wer kann Hekoliter Weise Benzin lagern?

    Selbst wenn du sagst du lagerst "nur" 200 Liter und zündest den Generator 1 mal die Woche für eine Stunde oder so ist die Gefahr das das Ding durch "stehen" kaputt wird, ähnlich wie bei einem Auto. Ausserdem müsstest bisschen tieferes wissen auch haben um ihn zu servicieren oder ähnliches.

    @Kern
    ich kann dir bei mir ein Gegenbeispiel liefern ^^. Wir haben 2 Solarpanele für einen 100 Liter Boiler zur Warmwasseraufbereitung eingebaut. Funktioniert ca 8-9 Monate wirklich gut(ohne Sonne klar, kein Warmwasser). Wir haben damals die Panele bekommen und nach 1,5 Jahren ist ein Steuerelement verreckt ^^ War eh Garantie aber trotzdem. Hin ist hin. Nochmal 2 oder 2,5 Jahre später ist ein anderes Teil vereendet. Jetzt haben wir das Teil ca. 5-6 Jahre mittlerweile Wartungsfrei in Benutzung. Aber in den ersten 3-4 Jahren 2x defekt.


    Lg und vor Montags Geräten/Installationen ist keiner gefeit ;-)

    P.S Ich persönlich bin froh weder beim Heizen noch beim Wasser, Stromabhängig zu sein.

  • Es sollte doch nicht um entweder - oder gehen.
    Beides macht doch Sinn und gibt mir Zeit und Möglichkeit wieder ein funktionierendes System aufzubauen.
    Ganz nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen.
    Wenn ich heute (auch ohne Crash) auf einen Fachmann im Elektrobereich warten muss, weil ich selber keine Kenntnisse darüber habe, werde ich es mir in der Zwischenzeit bei einen "Ersatzlicht" gemütlich machen.

  • Nicht jeder hat ein Haus. Und wenn du in einer (Miet-)Wohnung lebst, kannst du dir Solarpanels und Generator aufzeichnen.

    "Es hebt meine Stimmung, wenn ich bei meinem Schrotthändler shoppe. Da finde ich immer was." - Rüdiger Nehberg

  • Yup.
    Ich setze eher auf stromlos weil es mobiler ist, dh die Petroleumlampe kann auch bei Bug out mit...
    Das Solarpanel am Dach eher nicht.
    Auch das Aggregat bleibt bei mir im BO zuhause.
    Aber am vernünftigsten ist sicher eine Kombilösung da alles abgedeckt ist.

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
    Jeder Plan hält nur bis zum ersten Feindkontakt...(H.v.Moltke)
    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

  • Aus meiner Sicht müssen wir bei einem langdauernden Stromausfall auf wesentliche Haushaltsgeräte verzichten. Es wäre technisch möglich, eine sehr große Solar-Anlage auf dem Dach zu montieren - einschließlich Akkus und Umformer - von einem Fachbetrieb installiert. Das ist aber sehr teuer und kommt daher für viele Prepper nicht in Frage.

    Welche Geräte können unter diesen Umständen nicht mehr betrieben werden: Waschmaschine, Wäschetrockner, Staubsauger, E-Herd, Wärmepumpe,....

    Der Einsatz eines Generators ist nicht so teuer. Die preisgünstigen Geräte haben eine Leistung von etwa 3 Kilowatt, das würde gerade reichen, um die Waschmaschine anzustecken. Ob das einen Sinn ergibt, oder sollte man besser in der Plastikwanne per Hand waschen?

    Es macht keinen Sinn, den E-Herd mit Strom aus dem Generator zu versorgen. Da wird man gleich mit dem Gaskocher oder mit dem Tischherd kochen.

    Die Beleuchtung, die Haushaltselektronik kann man schon leichter mit billigen Ausstattungen mit Strom versorgen. Dafür reichen einige Solarzellen mit einigen Akkus, da ist man mit 1.000 Euro schon dabei, es geht noch billiger, nach oben ist auch Luft (wenn man einen Akku mit großer Kapazität anschaffen will).
    Die Kühltruhe weiter zu betreiben, wäre wichtig. Einen Generator deswegen rund um die Uhr laufen zu lassen, ist teuer und für die Nachbarn störend, für Diebe einladend Alternativ verwendet man eine größere Solaranlage, die geschätzt - schon mehr als 2.000 Euro kostet.

  • Zitat von wintics im Beitrag #14
    Naja Stromgewinnung Wartungsfrei auf Jahre spielt es einfach technologisch nicht.
    Bei Solargeschichten gibts genug Elektrische Komponenten die eigentlich jederzeit eingehen können. Und da rede ich nicht ma von Akku Packs.


    Das ist ein klassisches Totschlagargument: Kann kaputtgehen, also nein - danke!

    Wenn man dieses Argument konsequent weiterdenkt sind wir plötzlich in der Steinzeit angelangt, denn fast alles kann kaputt gehen, und das wenigste davon kann ich selber reparieren...

    Zitat von wintics im Beitrag #14

    Dynamo/Fahrrad und Co Geschichten sind halt nur für kleingeschichten nützlich ala 12 V Radio oder vielleicht noch Batterien laden.
    Benzin Generator auf Jahre..... ich kenne zwar keine aktuellen Modelle mit den Verbrauchszahlen, nur wer kann Hekoliter Weise Benzin lagern?

    Selbst wenn du sagst du lagerst "nur" 200 Liter und zündest den Generator 1 mal die Woche für eine Stunde oder so ist die Gefahr das das Ding durch "stehen" kaputt wird, ähnlich wie bei einem Auto. Ausserdem müsstest bisschen tieferes wissen auch haben um ihn zu servicieren oder ähnliches.


    Generatoren (gerade für den Heimbetrieb) sind schon so designt, dass sie auch längere Stillstände verkraften. Darüber hinaus ist es immer ratsam, seine Geräte auch nach Möglichkeit servicieren zu können. Technisches Geschick ist eine der unentbehrlichsten Preppertugenden!!!

    Zitat von wintics im Beitrag #14
    Kern
    ich kann dir bei mir ein Gegenbeispiel liefern ^^. Wir haben 2 Solarpanele für einen 100 Liter Boiler zur Warmwasseraufbereitung eingebaut. Funktioniert ca 8-9 Monate wirklich gut(ohne Sonne klar, kein Warmwasser). Wir haben damals die Panele bekommen und nach 1,5 Jahren ist ein Steuerelement verreckt ^^ War eh Garantie aber trotzdem. Hin ist hin. Nochmal 2 oder 2,5 Jahre später ist ein anderes Teil vereendet. Jetzt haben wir das Teil ca. 5-6 Jahre mittlerweile Wartungsfrei in Benutzung. Aber in den ersten 3-4 Jahren 2x defekt.


    Lg und vor Montags Geräten/Installationen ist keiner gefeit ;-)

    P.S Ich persönlich bin froh weder beim Heizen noch beim Wasser, Stromabhängig zu sein.




    Wenn man sich die Ausfallsahrscheinlichkeit technischer Geräte anschaut gibt es die sogenannte Badewannenkurve: Zu Beginn der Lebensdauer ist die Ausfallswahrscheinlichkeit extrem hoch. Im Verlauf der Monate sinkt sie dann stark ab, um dann ein stabiles Tief zu bekommen, das jahrelang anhält. Erst nach vielen Jahren steigt sie wieder an.

    Wenn man PV-Anlagen mit hochwertigen Komponenten verbaut sollte man - erste Ausfälle wie gesagt ausgenommen - für etwa 15 Jahre Strom haben.

    There is no such thing as too much backup!

  • Keiner von uns möchte mit einem Kienspan als Lichtquelle sitzen und Ahornsprossen ausfieseln. Ich finde es dennoch wichtig zu wissen wie es geht, denn wenn ich soweit bin dass ich Ahornsamen zum Essen ausfieseln muß,hab ich wahrscheinlich auch kein Notstromaggregat mehr. Wenn Plan A verworfen werden muß sollte ich noch was anderes im Ärmel haben.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.