Compound- Bogen VS Armbrust

  • Ich habe einen recurve Bogen und übe damit auch immer wieder ein bisschen. Obwohl ich Jäger bin, würde ich mir aber nie - in der jetzigen Lebenssituation - zutrauen mit dem Bogen auf Wild zu schiessen!! Es gibt Jagdvideos aus Rumänien, Russland, USA etc wo mit Bogen auf Hirsch, Sau, Bär gejagt wird. Und da ist nichts waidgerechtes dabei - nur Quälerei! Ein mit Pfeil angeschossenes Reh flüchtet und kommt sicher viel weiter als mit Gewehranschuss, im worst case verendet es wo und das Fleisch ist verloren. Wegen dem muss der 1. Schuss sitzen!
    Über Entfernung etc wurde schon viel geschrieben, kann das nur bestätigen, der Bogen geht auf max. 20m und da musst schon geübt sein. In Stressituationen siehts dann auch noch mal ganz anders aus! Und auf ein sich bewegendes Wild auf 10-15m heranzukommen und dann noch mit dem Bogen einen Schuss anzutragen, der wirklich sitzt? Gratulation wer das schafft ;-)! Wenn es zu Krisen(crash)-Ausnahmesituationen kommt, ist dann auch noch erhöhter Wilddruck in den Wäldern, dh das Wild wird scheuer und aufmerksamer dh noch schwieriger mit dem Bogen......
    LG
    Igel

  • Ich meine auch, daß mit der Bogenjagd viel Tierleid verbunden ist, das führe ich aber auf mangelnde geistige Reife bei vielen Leuten zurück- mir dreht sich der Magen um,
    wenn Amis es lustig finden Eichhörnchen mit Futter vor eine selbstgebaute Schleuder zu locken, um es damit zig Meter weit zu schießen- eben solche Ungustln kaufen sich
    dann einen Bogen und sind noch dumm genug, ihr schändliches Tun zu filmen und auf UTube zu stellen.

    Ich glaube aber, daß es auch Menschen gibt, die sich ihrer Verantwortung bewußt sind, und einen Schuß auch nur dann anbringen würden, wenn sie sicher sind, dass er ins Leben trifft.
    Die schon erwähnte Hochstandjagd wird meines Wissens hauptsächlich in Ungarn angeboten- ein Bekannter hat mir davon erzählt, wo dann auf angefüttertes Wild geschossen wird.
    Finde ich auch ei bissl unsportlich- "Owa vom Baum- dann schauma, was des Wüldschwein sagt, wennst net sauber triffst! "

    LG Sepp

  • Ja leider, diese Meinungen kenne ich zu genüge. Speziell aus dem Segment der älteren Jägersemester (Entschuldigung, will keinem zu nahe treten). Ich möchte nochmal auf den zuvor geposteten Link (BFA) verweisen, da wird alles rational erklärt.
    Bin ja selbst auch Jäger und kann dir versichern, dass bei unseren Bogenjägern viel Weidmännischer gejagt wird als mit der Schusswaffe. Genau aus dem einen Grund, wir stehen ständig in der Kritik. Daher kann und darf man sich keine Fehltritte erlauben.

    Ich kann euch eines Versprechen, ich habe bei "normalen" Jagden schon tausendmal mehr, nicht weidmännische Schweinerein gesehen wie beim Bogenjagen. Sorry aber ist die reine Wahrheit.

    Hochstandjagd ist doch in allen Bereichen das normalste auf der Welt. Welcher Jäger hat nicht schon mal von einem Hochsitz geschossen? Und Kirrungen sind doch auch in vielen Jagdsegmenten üblich?! Das ist keine bogenspezifische Jagdart.
    Jetzt wird’s gleich wieder Schimpfe hageln aber das ist man als Bogenjäger ja gewöhnt ;-)
    LG

  • p.s.: Kann man hier auch Fotos hochladen..... dann stell ich mal ein Trefferbild auf 30m rein. Nur um Missverständnisse zu vermeiden. ;-)

  • Nein, das soll keine Schimpferei gewesen sein, in Amiland fällt es halt auf- und klar sind bei weitem nicht alle Jäger besoffene Killertrachtler,
    aber wenn wieder einmal was passiert (z.B. einen Grundwehrdiener am Waldesrsand erlegen, gleich von neben dem Auto) dann macht das ein schlechtes Bild.
    Aber auch solche Vorfälle werden seltener werden, mit einer anderen Generation.

    Ich möchte mich hiermit bei allen Jägern, die Hege und Pflege praktizieren, ihre Abschüsse sauber tätigen, und denen daran gelegen ist, dass Tierleid vermieden wird entschuldigen, ich will euch keinesfalls auf den Schlips treten!
    Hut ab und Respekt vor eurem Engagement.

    LG Sepp

  • kein Thema, ich glaube nicht das sich jemand auf dem Schlips getreten fühlt.

  • War ja keine Schimpferei o ä, weiss selber wieviel Schweinerei bei der normalen Jagd passiert, weil die Leute 1x/Jahr das Gewehr in der Hand haben, oder weil zu fett/bequem/faul mit dem Auto bis zum Hochstand fahren. Nachsuchen und erlösen muss dann immer wer anderer. Und wennst besonderes Pech hat, wird noch dein Hund bei der Nachsuche verletzt, oder noch schlimmer....
    Wenn Bogenjäger einen sauberen Schuss ins Leben anbringen können ist das OK und gut so! Sollte bei jeder Art von Jagd sein.
    Aber sowas wie in den "Jagdvideos" mit am Hochstand sitzen und die angekirrte Sau unterhalb mit 10 Pfeilen irgendwohin traktieren bis endlich irgendwann vorbei ist, ist nur Tierquälerei!
    LG
    Igel

  • "Jagdvideos" gibt es genug, sehr oft von Leuten mit zweifelhaftem Intellekt erstellt, es gibt aber auch genug gut gemachte Videos von Leuten mit professionellerem Zugang.
    Zum Thema Bogenjagd gibt es von bowhunting.com auch eine eigene Videoreihe bei der versucht wird, die Bogenjäger in den USA zu unterhalten, aber auch ein wenig zu bilden. "Vollhonks" wird es immer geben, in jedem Bereich.

    Wird aber Zeit, dass wir wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen.

  • Wie schon hier erwähnt: mit dem Bogen gut zu treffen ist nicht schwer. Ich finde, das hat man schneller gelernt, als mit dem Gewehr. Das Problem ist die Distanz!

    In Österreich ist es verboten. Macht aber nix. Zielübungen kann man so machen.

    Und versuchen unbewaffnet sich an Wild heran zu pirschen kann man jetzt auch.

    Wenn beides beherrscht wird, muss das im SHTF- Szenario nur noch kombiniert werden.

    Ich habe allerdings für den Fall eine ganz andere Strategie:

    Fallen stellen! Viele Fallen! Was jetzt selbstverständlich absolut verboten ist!

    Ja, ich werde mit dem Bogen in den Wald gehen. Aber blos um eventuell Glück zu haben, nicht um zu pirschen. Der Energieaufwand in dem Fall lohnt nicht.

    Ich muss auch ehrlich sagen, dass in solchen Szenarien waidmännisches Bejagen kaum meine Sorge sein wird, wenns drum geht, dass meine Familie nicht verhungert!

    Ich bin aus schon genannten Gründen auch ein Fan von Recurvebögen.

    40lbs sollte er meiner Meinung nach mindestens haben.

    Jedoch werde ich mir in nächster Zeit auch eine Jagdarmbrust zulegen.

    Mittlerweile gibt's da so einiges auf dem Markt, was mich sehr interessiert: hocheffizient, hohe Reichweite und vorteihafter Weise beinahe geräuschlos.

    Also wenn, dann würde ich im SHTF mit so einer Armbrust auf die Pirsch. Weil die Schussabgabe niemand sonst hört und die Distanz von 100m und mehr zum Wild absolut problemlos möglich ist.

    Also: Fallen kontrollieren mit dem Bogen.

    Geplante Pirschjagd mit der Armbrust.

    So würds ich machen.

  • Servus Miska,


    Dem Wild nachstellen ist verboten, ob unbewaffnet oder nicht (NÖ Jagdgesetz).

    Zielübungen darfst im eigenen Garten oder auf Bogensportanlagen machen, sonst nirgends.

    Um mit einem Bogen jagen zu dürfen (in Ungarn, etc.) muss er mindestens 80 lbs haben.

    Waidmännisches Bejagen macht durchaus Sinn. Heißt nämlich schnell töten, daher keine lange Nachsuche, bei der das Wild unter umständen verkommt und gar nicht mehr nutzbar ist. Schüsse in den Pansen oder ins Gedärm nützen gar nichts. Du musst schon ins Leben (herz, Lunge etc. ) treffen.

    Es gibt übrigens auch in Österreich die Möglichkeit eine sogenannte Bowhunterprüfung abzulegen.

    Mit dem Bogen im Wald spazieren gehen kommt auch nicht gut. Selbst bei den gemeldeten 3D Parcours gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit ansässigen Jägern.


    bG

    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Wenn man keinen Jagtschein und dementsprechenden Waldstück besitzt, ist es empfehlenswert sich von solchen Ideen abzuwenden.

    Als Selbstschutz eventuell ok, aber damit Jagen? No-no-no!

    Investiert lieber euer Geld in Dauerkonserven. Ist gesünder. Alles andere ist schnell tödliche Prepper - romantik.


    Da kann ziemlich schnell "der Jäger" zum Gejagten werden wenn man da erwischt wird. Waldbesitzer und Jäger sind nicht blöd.

    Wenn man da das Peng hört, ist schon ein blaues Böhnchen mit ca. 390-410 Meter (9mm) in der Sekunde unterwegs.

    Jagt-Gewehre sind da noch treffsicherer und schneller.


    Ich kann nicht so schnell laufen. Ich denke mir, das ihr es auch nicht könnt.

  • im shtf gibt es bestimmt einige die zu wilderern werden. Wie effektiv sei dahin gestellt aber ich denke dass genügend Leute erfolgreich sind dass gerade mir der Hase dann nicht vor den Bogen oder Gewehr oder in die Falle geht.


    Kräuter und Würmer und Co schätze ich da vielversprechender ein. Aber es gibt ja trotzdem auch im shtf noch die Bauern usw. Kühe geben Milch auch ohne Strom. Man kann sie nur vielleicht nicht so gut melken und verteilen. Ich denke es ist vielversprechender im Krisenfall zb beim Melken zu helfen und dafür mit Milch entlohnt zu werden.


    Und damit wären wir wieder beim Netzwerk. In der Großstadt hat man selten einen grossbauern um die Ecke...

  • Wenn Du keine Jagdschein hast und nicht in einem Revier mit Einverständnis des Revierinhabers/Pächters mit Bogen pirschst/jagdst ist das eindeutig verboten!! Ausser es ist Dein Revier, dann kannst es machen ;-)! Es gibt auch viele Jagdpächter die wollen keine Bogenjagd in ihrem Revier (so wie zB in meinem) aus oben bereits genannten Gründen > schlechte Trefferquote, verletzen des Wildes, tw komplizierte u langwierige Nachsuche weil mit einem Bogensteckschuss kann das Wild noch sehr lange leben und sich gut bewegen!

    Bogenjagd ist toll, nur muss der Schuss wirklich sitzen - alles andere ist Tierquälerei.

    Es gibt -soviel ich weiss, Bogenjagdparcours, wo Du in Bewegung auf Tieratrappen schiessen kannst!!

    LG

    Igel

  • Bleiben wir beim Thema :)

    Im "Normalbetrieb" ist Bogenjagd in A verboten, im SHTF Fall ist das dann nicht mehr so wichtig.


    Aber ...

    Compound- Bogen VS Armbrust

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ja, das ist mir alles klar. Ich sprach aber auch von SHTF- Szenario. Von sonst nix.

    Und in dem Fall würden gesetzliche Bestimmungen wohl kaum noch gelten.

    Dem Wild nachstellen hab ich nicht gemeint. Aber es ist durchaus möglich zu üben, wie man sich geräuschlos, langsam und auf den Wind achtend durchs Gelände bewegt. Hat man das einigermaßen drauf, wird man fasziniert sein, wie nahe man dem Wild kommen kann. Ist dann halt 'Zufall' ;)

    Um mit dem Bogen von 80lbs jagen zu dürfen und mit 40lbs es theoretisch zu können- ist ein wichtiger Unterschied. Darum ging es mir.

    Ich spazier jetzt, wo alles gut ist nicht mit Bogen oder Armbrust durch den Wienerwald! Dass das Ärger bedeuten kann, ist ja logisch.

    LG

    Einmal editiert, zuletzt von Miska ()

  • Leider gab es schon so oft User mit "komischen Ansichten", dass es die erste Abwehrreaktion von langjährigen Usern ist auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinzuweisen. Das soll auch so sein.


    Kein Außenstehender soll den Eindruck bekommen die Austrian Preppers gehen mit Armbrust und Bogen in den Wald um Endzeitszenarien zu üben.

  • Ich möchte da explizit darauf hinweisen, daß in Wien die Bogenjagd laut Wiener Jagdgesetz §90 NICHT

    zu den verbotenen Methoden oder Mitteln gehört.

    Mag offensichtlich hier die meisten verwundern, es ist aber Fakt.

  • Zum Thema: Bogen und Armbrust mögen sich zwar ähnlich sein,

    aber in der Handhabung gibt es große Unterschiede. Auch die Kraftübertragung kann bei den meisten Modellen nicht eins zu eins verglichen werden.

    Die Frage wäre für welchen Fall/Nutzen welches Werkzeug.


    Oftmalig wird geringes Training mit großem Erfolg bei der Armbrust als Argument genommen.

    Ich sehe das so, wenn man mit der Armbrust nicht trainiert, wird man nicht auf einmal der große Schütze sein,

    vor allem wenn die Bedingungen nicht "Scheibe ohne Wind" auf 10 m sind.


    Es gibt mittlerweile auch moderne Bögen, die eine enorme Leistung haben, relativ leicht im Umgang und auch sehr klein sind.

    (Dafür auch eher "teuer", also >800 Euro)

    Ich möchte auch darauf hinweisen, daß die klassischen "Armbrustpistolen" als "Preppertool" recht sinnfrei sind.

    Ich erlaube mir dazu ein Urteil zu geben, da ich mehrere in meinem Besitz habe und ich das früher auch im Handel verkauft habe.
    Sind "Funtoys" mehr nicht.


    Auch Armbrüste mit der Funktion "Kugeln" zu verschießen sind nicht mehr als unterhaltsam aber nicht zweckmäßig,

    außer der Zweck besteht darin auf Dosen in 5m Entfernung zu schießen.


    Es gilt wie mit anderen Werkzeugen und Tools: auch von Youtubevideos vorgegaukelte Nutzen stellen sich in der Realität als unbrauchbar dar.


    Und wer glaubt in nem Wald mit Bogen und Armbrust erfolgreich, weil er mal n paar Videos gesehen hat und ne Chinaarmbrust zu Haus liegen hat,

    "jagen" zu können oder sich damit "verteidigen" zu können, der ist schlicht am Irrweg und wird, sollte es der Fall sein, ein bitteres Erwachen haben.

    Abschließend: wenn die Frage gestellt ist, verwende ich Bogen oder Armbrust, kann die Antwort nur sein, keines von beiden,

    wenn man keinen Einblick darin hat. Man möge mir meine überheblich klingenden Worte nachsehen.