Bug Out Moment

  • Hallo liebe Freunde,

    eine Frage, die ich Euch stellen wollte ist folgende:

    Wir alle reden von BOL, BOV, BOB, etc.

    Aber wann ist der richtige Moment, wo man sein Zeug packt und abhaut? Wann werdet Ihr sagen : “ ok das wars, nichts wie
    weg!” ?

    Es gab gestern einen heftigen Brand in der Nähe von Athen, bisher wurden 50 Leichen geborgen, der Kämpf geht weiter. Die Straßen waren voller Autos, Menschen waren in Panik, ganze Familien wurden tot gefunden, eng umschlungen...


    https://www.infranken.de/ueberregional/g...rt55462,3562338

    Ich weiß, hierzulande haben wir keine Brände und die Infrastruktur ist viel besser, und und...Aber jeder der mal stundenlang im Stau saß weiß, wenn es voll ist, kommst Du keinen Meter vorwärts. Und die Fahrer werden aggressiv und asozial.

    Und jetzt meine Frage: wann haut Ihr ab ?

    Und noch was Letztes: da wo es brannte, sind lauter Ferienhäuser am Meer. Die Leute aus der Stadt haben gemerkt, es brennt, nix wie weg, Hauptsache Autobahn und raus und die sind zielgerichtet Richtung Brand gefahren....

  • Es hat auch hier Fälle gegeben, wo die Polizei/ Ärzte usw zu Fuß laufen mussten, weil die Leute zu blöd waren, um eine Rettungsgasse zu bilden...

    Volle Autobahn, das ist meine größte Angst, da helfen das beste BOV und die besten Vorräte nichts mehr

  • Das ist eine Frage die man nicht pauschal beantworten kann. Je nach Situation kann man früher oder später reagieren. Und je nach Gegend/Verkehrssituation nimmt man dann das Auto oder das Fahrrad. Wobei man sich viel Zeit spart wenn ein(e) BoB/Fluchtrucksack/Wochenendtasche schon bereit steht und man im Fall des Falles "nur noch weg" muß.

    Was normalerweise für viele Opfer verantwortlich ist: Die Verlustangst. Ich werde mein Haus mit Wasser besprühen bis es nicht mehr geht. Ich warte im Stau noch 1 Minute, vielleicht drehrt ja der Wind. Ich räume das noch schnell in mein Auto, damit nichts verbrennt.
    Die meisten Leute versuchen zu retten was zu retten ist. Verständlich, aber auch gefährlich. Denn oftmals ist man dann in einer Situation wo es nicht mehr weiter geht.

    Wenn man flieht darf es nur eine Priorität geben: Überleben. Manche können aber nur mit iPod, Videorekorder, Hochzeitsphotos oder XBox überleben ...

    Und zum konkreten Thema: Ich weiß nicht genau wie die Situation da unten ist, aber wenn das Feuer nur noch 1 KM weg ist würde ich schleunigst die Beine in die Hand nehmen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zur Frage: wann haut ihr ab? gibt es glaube ich keine richtige Antwort.
    Muss wohl jeder für sich entscheiden. Es gibt auch sicher keine Anleitung für den richtigen Zeitpunkt.
    Gott sei Dank haben wenige damit Erfahrung.
    Verlassen auf das Gefühl und beobachten der äußeren Umstände können helfen. Aber nicht immer.
    Ich bin aber überzeugt, dass zu früh sicher besser ist als pünktlich.
    Lieber mal einen falschen Alarm, als nie wieder einen Alarm.

    Der richtige Zeitpunkt hängt aber auch von der Art der Bedrohung ab.
    Ein Feuer kannst kaum aussitzen. Einen Stromausfall kannst vielleicht ein bisschen aussitzen und erst ein 2 Tage später abhauen.
    Ein Hochwasser je nach Größe und Auswirkung kann ich vielleicht auch aussitzen.
    Einen Bürgerkrieg würde ich nicht aussitzen wollen.
    Atomare Verseuchung, Epidemie etc., ... kann schon zu spät sein wenn ich mich auf den Weg mache.

    also schwer zu sagen, wann haut ihr ab.?
    Wenn alle abhauen, ist es grade ein schlechter Zeitpunkt, vor allem, wenn alle in die gleiche Richtung wollen.
    Einfach auf die Intuition vertrauen und hoffen, das man die richtige Entscheidung getroffen hat.
    Es stimmt nicht einmal, dass in manchen Situationen Minuten entscheiden.
    Nehmen wir die Strecke Wien - Linz.
    Fluchtgrund ist um 19.00 Uhr. Für alle Gleich.
    Alleine schon in Wien habe ich etliche Kilometer, die manche einfach früher auf der Autobahn sind als ich.
    Dann kommen noch jede Menge Auffahrten dazu, wo sich die Zahl der Fahrzeuge wieder erhöht und der Stau immer größer wird.
    Schließlich auch auf den Nebenstraßen.
    spätestens um 20.00 Uhr geht gar nichts mehr.
    Da bin ich aber gerade mal bei St. Pölten vorbei. und stecke bis Linz noch etliche Km im Stau.
    1 Stunde früher flüchten bin ich kurz nach St. Pölten wenn der Stau losgeht. Dann stecke ich eben im Melker Stau oder im Ybbser oder Amstettner Stau. Aber stecken werde ich.
    Das selbe wird sich auf allen wichtigen Routen abspielen.
    Also wäre der richtige Zeitpunkt einen Tag vor den anderen. Oder aber 1, 2 Tage nachher.

    Wie gesagt, schwere Entscheidung
    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Wahrscheinlich wird zu früh besser als etwas später sein aber zu früh kriegt man halt schwer hin weil ja alle bis zuletzt hoffen es wird nicht so schlimm sein.

    Ich sag nur Buffet Situation. Ich bin da auch eine die es hasst in schlangen anzustehen und warte deshalb lieber etwas länger. Dafür ist mir nicht erst einmal passiert dass nicht mehr genug bzw das was ich wollte da war.
    (Ok das eine mal wo ich hungrig geblieben bin war öd aber ansonsten ist das zum Glück ein luxusproblem dass man nicht mehr die volle Auswahl hat)
    Aber bei bugout stell ich es mir ähnlich vor... Infrastruktur kaputt, Unsicherheit auf strassen und wegen noch grösser, mehr Dreck (Würmer fliegen ungeziefer) usw.

    Allein wenn man sich ansieht wie schnell es geht bis die fliegen da sind wenn nur eine Katze überfahren wurde und sie niemand weggeräumt hat...

  • Es kommt immer auf die Situation drauf an..
    Stromausfall? Nö. (Vorgesorgt)
    Waldbrand? Sobald man merkt, dass es auf einem zukommt. Waldbrände riecht man wenn sie auf einem zukommen.
    Spätestens wenn der Himmel sich am Horizont rot verfärbt oder man Rauch sieht, ist es in ländlichen Gebieten höchste Eisenbahn.
    In der Stadt, 1-2 Tage früher sonst kommt man da nicht mehr raus. Darum ist es in diesem Fall besser, wenn man immer auf dem Laufenden ist und bleibt. Radio!
    Da ja praktisch alle, dann die Autobahn benützen, bevorzuge ich lieber Hauptstrassen die nicht neben der Autobahn verlaufen tun. Lieber ein Umweg von 100 Km. machen, als irgendwo stecken zu bleiben.

  • Wie die Vorredner schon angemerkt haben, kann man diese Frage nicht sehr einfach beantworten.
    Es kommt aber nicht nur auf die Situation an, sondern auch auf die eigene Vorbereitung bzw. Infrastruktur. Mit "eigener Infrastruktur" meine ich zB die Möglichkeit einer BOL oder eben nicht. Da wir keine BOL besitzen (weil Einfamilienhaus im ländlichen Gebiet) werden wir bei einem Stromausfall nicht abhauen. Wenn wir eine kleine Stadtwohnung hätten und ein Wochenendhaus, wäre dieses WE-Haus sicher als BOL ausgebaut bzw. bestückt und wir würden bei einem Stromausfall, der zB bereits 1 Stunde dauert unsere Sachen packen bzw. die gepackten Sachen im Auto verstauen und zur BOL aufbrechen. Denn besser einmal zu früh auf die Flucht begeben, als erst dann, wenn alle wissen, dass es kein regionaler Stromausfall ist, sondern ein überregionaler Blackout und viele aus der Stadt flüchten wollen.
    Außerdem wäre die Flucht im Falle eines lediglich regionalen jedoch schon länger als 1 Stunde andauernden Stromausfalles, der nach zB 8 Stunden wieder behoben ist, eine Übung und man kann anschließend das Erlebte evaluieren und seine Lehren daraus ziehen.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Zitat von Filippa im Beitrag #4
    Volle Autobahn, das ist meine größte Angst, da helfen das beste BOV und die besten Vorräte nichts mehr



    Das kann ich jetzt so nicht stehen lassen. Straßen im Allgemeinen und Autobahnen im Speziellen sind nicht die einzige Möglichkeit, von A nach B zu kommen. Und mit dem geeigneten BOV kann ich (abgesehen von Flüssen) so ziemlich jedes Hindernis überwinden.

    Klar: Mit einem Ferrari bin ich aufgeschmissen, wenn die Straßen verstopft und/oder gesperrt sind. Mein Nissan Patrol hingegen kommt da erst in sein Element...

    There is no such thing as too much backup!

  • Um zu meinem BOL zu kommen, müsste ich über die Donau. Ohne Brücke kommst Du nicht weiter und da wird es Stau geben, das weiß ich jetzt schon...

    Im Übrigen habe ich mich reingelesen, die meisten Leute haben wertvolle Zeit verloren weil a) unendlich lange gebraucht haben, um die ganze Familie zu versammeln und b) auch wenn es verrückt klingt, um nach ihren Haustieren zu suchen, die in der Panik sonstwohin gelaufen sind.

    Ich möchte jetzt nicht unmenschlich klingen, aber wenn es ums Überleben geht, werde ich jetzt nicht lange rumsuchen, wo sich die Mieze versteckt hat...

    Wegen der Familie...ja, das wird eng. Wenn beide berufsbedingt unterwegs sind und die Kinder in unterschiedlichen Schulen, auch wenn man einen Ort ausgemacht hat, wo man sich trifft, was ist, wenn man das nicht dorthin schafft? Oder genau dieser Ort betroffen ist oder evakuiert werden muss? Die gute Nachricht ist und das weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das Telefonnetz nicht sofort zusammenbricht, wenn etwas passiert ist, sondern ca. eine halbe Stunde später, wenn alle sich einigermaßen gefasst haben und anfangen mit ihren Angehörigen zu telefonieren. Und dann ist das Netz überlastet und da läuft nichts mehr. In so einem Fall muss man sehr schnell sein und sofort ans Telefon gehen um alles Nötige abzusprechen, bevor man sich nicht mehr erreichen kann.

  • Hab grad heute Morgen rausgefunden wo diese Bilder von den verbrannten Autos gemacht wurden.. Laut Radio SRF3, 8 Meter vom Strand entfernt..
    Die "Opfer" wollten ihre Fahrzeuge nicht stehen lassen bzw. aufgeben und selber zum Strand laufen! 8 METER und sie würden noch leben! So weit ist die Menschheit mittlerweile..

  • Das habe ich verpasst. Es waren nicht alle Autos auf derselben Straße, aber es kann gut möglich sein. Ich hab auch Videos gesehen, wo die Leute zielgerichtet Richtung Feuer gefahren sind...

    Ich weiss nicht, ob der materielle Wert des Autos ihnen wichtig ist oder ob sie sich im Auto „beschützt“ fühlen... in beiden Fällen, Darwin lässt grüßen.

  • hmm, relativ

    Die bilder sind recht nahe am Meer. Aber nicht unbedingt "Strand".

    Wenn man 8 meter zum Meer hat, aber eine 5 Meter Klippe runterhüpfen müsste. Da gibts einen zeitungsartikel eines mannes der sich deshalb eingebunkert hat und mit seiner familie überlebt hat. Sein haus ist aber ordentlich verkokelt.
    Die Feuerwehr hat ziemlich spät noch die devise "EXPECT" Abwarten ausgegeben, da hat aber die Küstenwache/Hafenadministration schon autonom die Vorgaben der Feuerwehr ignoriert hat und leute aus dem wasser gefischt. 450 - 700 leute hat der hafen in Matia da rausgeholt bis 02:00. Um 04:30 ist dann erst die Fregatte des Militärs aufgetaucht.
    einzelne sind bis zu 5 Seemeilen weit draußen rausgefischt worden.

    Da haben sicher einige lange zugewartet bevor sie sich ins wasser geschmissen haben.

    Und von plünderern ist in Matia auch schon berichtet worden.


    Quelle: iefimerida (per gurgle übersetzt)


    Ich glaub wenn ich auf der einen seite die Brandung und Gischt habe, und die Chance zu ersaufen. Die einzige Lichtquelle wohl das Feuer. Überall rauchts und Explosionen von Autoreifen und Airbags.
    Sollte ich nicht in einer Panik was blödes machen, würde ich mich auch erst ins wasser begeben wenns mich schon röstet von der anderen Seite aus.
    In der Nacht, in einem Panik-Modus im finsteren im Offenen Meer zu schwimmen ist sicher anstrengend. Nicht überall dort ist der Strand flach und sandig wie in den prospekten, eher öfters steil und Felsig. Da sollte man auch sicherheitsabstand zu den Felsen einhalten um nicht dagegenzuklatschen, aber auch nicht aufs offene meer rausgetrieben werden. Wenn man nicht weis wann man wieder raus kann ausn wasser, und wo und wie, ist das auch so eine sache psychisch/mental gegens ertrinken anzuschwimmen.

    In nähe Neapel gibts einen Campingplatz, da schaun die am Strand jedes Jahr mindestens einmal zu im Sommer wie die Löschflugzeuge 2-3 Sekunden aufs Wasser aufdocken, dann träge hochziehen, die schleife zum Feuer fliegen und wieder weiter zum Meer auftanken. Allein von dort weis ich das es wohl jedes jahr ein normalzustand ist. die eingeborenen achten nur auf die dauer des fluges bis es ein dumpfes geräusch (Entladung) macht um die Entfernung abschätzen zu können. neue touris staunen und fotografieren weils was ist, was man so noch nie live sah.

    In Matia brannte es die letzten jahre auch immer mal wieder, und die leute habens leider verkannt das es diesmal so schnell geht. Im Vergleich zu den großen Bränden von 2007 war das in Matia sehr klein.


    Ich glaub die Nacht war garnicht so einfach zu überleben. wo wir wieder beim Anfang wären, früher die Situation lesen und abhauen.
    Einmal mehr Angsthase sein und nach 12h wieder zurückkehren, als zu sterben.

  • Wenn ich auf einer Insel oder nahe beim Meer wohnen würde, dann wäre sicher eine Schwimmweste oder ein Schwimmkragen im Haus oder Auto, passend mit Trillerpfeife und Blinklicht.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • richtiger Vorbereiter Gedanke,
    keiner denkt an eine Schwimmweste. Man kann ja schwimmen.
    Die Frage ist nur wie lange.
    Hier musst du wahrscheinlich auch abwägen, eine Schwimmweste die man sofort sieht (signalorange), oder eine die man nicht sofort als solche erkennt.
    Viele werden eine Schwimmweste wollen und keine haben.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Naja nachdem mit sowas ja niemand rechnet wäre sie in signalfarbe weil normalerweise will Man am meer schon gefunden werden

  • An eine Schwimmweste habe ich auch nicht gedacht, wie peinlich....

    So viele Flüsse, Seen, Bäche um mich herum und keine Schwimmweste vorhanden 😖