Nahrungsergänzungsmittel selbst herstellen

Fermentierte Lebensmittel

Wir haben in Mitteleuropa das Sauerkraut, Joghurt und Sauermilch, Käse, Rohwurst, Bauernspeck. All diese Sachen sind fermentiert, damit führen wir dem Körper gute Bakterien zu. Die Leute essen das, weil es ihnen schmeckt und was sie gut vertragen.

In Südostasien hatten sie früher keine Milch und auch kein Sauerkraut. Die Leute brauchen aber auch nützliche Bakterien, damit die Verdauung gut funktioniert. Sie verwenden da andere Sachen, die für uns grauenhaft stinken und nicht gut schmecken.

Ein Beispiel ist das Pla Raa = fermentierter Fisch. Der Fisch wird mit Gewürzen und Gemüse eingelegt, und das lässt man einige Monate fermentieren. Das Pla Raa wird zum Kochen verwendet aber auch manchem Salat kalt untergemischt.

Meine Frau ist Thai - sie mag das, ich mag das nicht. Wenn sie damit kocht, werden die Türen geschlossen und das Küchenfenster geöffnet.

In Thailand essen das bevorzugt die Lao-Frauen, das ist Lao-Food. Das bekommt man in den Garküchen am Straßenrand. In den guten Restaurants wird das nicht angeboten, das würde die "westlichen" Gäste vertreiben.

luftgeselcht

Die Thai schneiden Schweinefleisch in fingerdicke Streifen, möglicherweise wird das noch etwas gewürzt und gesalzen. Diese Streifen hängen sie an einem dicken Zwirnfaden zum Trocknen auf. Nach einigen Tagen ist das Fleisch fermentiert und wird roh gegessen. Es hat einen ähnlichen Geschmack wie das "Luftgeselchte" bei uns, der Geruch ist eher nicht einladend. Mich stört, dass die Fliegen zum Fleisch dazu_kommen. Eigentlich müsste man die Prozedur unter einem Moskitonetz machen.

Ich habe das schon gegessen - es ist kein Leckerbissen - aber es ist auch keine Zumutung für einen Europäer.

Wenn ich Nahrungsergänzungsmittel lese, denke ich zuerst and Vitamine und Mineralstoffe.

Aber in diesem Bereich kann man nicht viel selber herstellen. Wichtig war seit WK2 die Marmelade selber herzustellen, damit hat man auch im Winterhalbjahr genug Vitamin C.
Das Vitamin D ist ein eigenes Problem, es wird im Sommerhalbjahr durch Sonneneinstrahlung auf die Haut erzeugt, Im Winter kommt man um eine Einnahme von Vitamin D3 Kapseln nicht herum.
Mit den anderen Vitaminen versorgt sich der Mensch über eine abwechslungsreiche Ernärung, muss man nicht unbedingt zuführen. Wer auf der sicheren Seite bleiben möchte, der legt sich halt einige Dosen Multivitamin+Mineralstoff Tabletten auf Lager.

Bei den Mineralstoffen ist eigentlich nur das Magnesium wichtig, dass man genug zuführt.

Natrium essen wir zu viel mit dem Kochsalz,
Kalium ist reichlich im Obst und Gemüse drinnen, und im Fruchtsaft,
Kalzium ist in den Milchprodukten
Die Spurennährstoffe sollten eigentlich bei einer abwechslungsreichen Ernährung alle enthalten sein.

Beim Magnesium besorgt man sich einige Dosen Magnesium-Citrat, das müsste eigentlich 2 Jahre halten. Das Magnesiumsulfat = Bittersalz - ist unbegrenzt lagerfähig, es verändert sich nicht, eventuell backt es zusammen.

Das Eisen ist noch ein Problem - aber das passt nicht hierher. Wer glaubt, dass er einen Eisen-Mangel hat, sollte einen Arzt konsultieren.

Viele Vegetarier haben Eisenmangel. Weniger wegen der Ernährung, Milchprodukte und Hülsenfrüchte enthalten genug davon, sondern weil sie oft auch begeisterte Teetrinker sind und Schwarztee die Eisenaufnahme stört, wenn er unmittelbar vor oder nach oder zum Essen getrunken wird.

Zitat von decordoba im Beitrag #2

---

Fermentierte Lebensmittel

Wir haben in Mitteleuropa das Sauerkraut, Joghurt und Sauermilch, Käse, Rohwurst, Bauernspeck. All diese Sachen sind fermentiert, damit führen wir dem Körper gute Bakterien zu. Die Leute essen das, weil es ihnen schmeckt und was sie gut vertragen.

In Südostasien hatten sie früher keine Milch und auch kein Sauerkraut. Die Leute brauchen aber auch nützliche Bakterien, damit die Verdauung gut funktioniert. Sie verwenden da andere Sachen, die für uns grauenhaft stinken und nicht gut schmecken.

Ein Beispiel ist das Pla Raa = fermentierter Fisch. Der Fisch wird mit Gewürzen und Gemüse eingelegt, und das lässt man einige Monate fermentieren. Das Pla Raa wird zum Kochen verwendet aber auch manchem Salat kalt untergemischt.

Meine Frau ist Thai - sie mag das, ich mag das nicht. Wenn sie damit kocht, werden die Türen geschlossen und das Küchenfenster geöffnet.

In Thailand essen das bevorzugt die Lao-Frauen, das ist Lao-Food. Das bekommt man in den Garküchen am Straßenrand. In den guten Restaurants wird das nicht angeboten, das würde die "westlichen" Gäste vertreiben.

---

Na ja, ganz so würde ich das nicht stehen lassen. Die Koreaner z.B. (die ja definitiv zu den Südostasiaten zählen) haben ihr Kimchi schon vor Christi Geburt eingemacht. Das ist dem Sauerkraut vom Prinzip her nicht unähnlich (Chinakohl als Hauptzutat, welcher mit anderen Gemüsen und Gewürzen milchsauer eingelegt wird).

Und weder Rohwurst noch Bauernspeck sind fermentiert. Zumindest nicht die bei uns angebotenen Sorten.

Naturjoghurt selber herstellen

Dazu braucht man einen Joghurt Bereiter. So ein Gerät ist nicht teuer - schon gesehen um 25 Euro. Dieses Gerät hat einen Thermostat, da stellt man die erforderliche Temperatur ein. Im Gerät haben meist 6 Gläser oder Becher für den Joghurt Platz.

Weiters benötigt man Joghurt-Starter-Kulturen. Der original Joghurt in den Mittelmeer-Staaten enthält Lactobazillus Bulgaricus und Streptococcus thermophilus. Die dazu passende Kultur ist aber nicht so leicht zu bekommen. Die in Mitteleuropa hergestellten Kulturen enhalten meist andere Keime, die aber auch gut geeignet sind.

Als Milch nimmt man die Normale Milch im Packerl vom Supermarkt.

Der Joghurt entsteht bei 40 bis 45 °C aus der Milch mit den Joghurt-Kulturen. Dieser Naturjoghurt hält im Kühlschrank maximal 1 Woche.

Vorteil: Dieser Joghurt enthält die lebenden Milchsäure-Bakterien, das ist gut für die Verdauung.

Vergleich: Die probiotischen Joghurt aus dem Supermarkt enthalten auch lebende Keime, aber diese werden erst nach dem Pasteurisieren des Joghurt zugesetzt, dafür hält er mehrere Wochen.

Aus meiner Erfahrung funktioniert der sprossenturm von dehner am besten. Den bekommt man auch bei Amazon unter dem Namen dehner. Nur verwende ich immer nur die oberste Schicht. Die unteren bekommen zu wenig Licht aus meiner Sicht

Auch recht gut zu wissen, daß Österreich bzw Westeuropa ein Jod und Selen Mangelgebiet sind. (Schilddrüse) Darauf sollte man auch ein wenig achten. Wobei Selen nicht so einfach ist, da erstens in zu großen Mengen giftig und zweitens schwer aus der natürlichen Nahrung zu bekommen (Pekkanüsse sind zB so eine Selenquelle)

Falls ich da jetzt totalen Blödsinn geschrieben haben sollte bitte berichtigen, aber das ist mein derzeitiger Wissensstand.

Ein Jodmangel sollte in Österreich kein Problem sein, weil das Salz in Österreich jodiert ist. Das wird von den Bio-Tanten heftig kritisiert, sie wollen das Salz ohne Jod haben.

Wir essen Lebensmittel aus Gesamt-Europa, sogar weltweit. Also sollte das Selen auch kein Problem sein. Weiters ist das Selen giftig, und niemand weiß genau, wo die Giftigkeit beginnt.

Ich würde mir keinen Weizen aus den USA und Kanada besorgen, bloß weil dieser mehr Selen enthält.

Ich gebe dir natürlich recht. Mein Ansatz war aber jener, daß wenn man über Nahrungsergänzungsmittel redet und diese auch herstellen will (Siehe überschrift), man darauf achten sollte, daß Jod und Selen auch drin ist.
Jod über jodiertes Salz und Selen über z.B. Pekanüsse. Aber ich lese gerade das ist auch in anderen Sachen drin (https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernae...nelemente/selen)


Vielleicht würde es ja Sinn machen (sollte man sich Nahrungsergänzungsmittel selber herstellen wollen) diese Seite etwas zu überfliegen: https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernae...alstoffe/inhalt

Außer man vertraut dem Ministerium für Gesundheit nicht so ganz, dann gibt es vermutlich auch andere Seiten im Netz.

Ich nehme täglich eine Multivitamin + Mineralstoff Tablette (Sunlife A-Z Completten) - da sind 30 Mikrogramm Selen drinnen; das ist ungefähr 50 % vom Tagesbedarf. Ich schätze, damit bin ich ausreichend versorgt, es wird in den normalen Lebensmitten auch was drinnen sein.

@decordoba ich bin auch so eine bio Tante. Es ist nicht so einfach, unjodiertes Salz zu bekommen und vor allem fast alles verarbeitete - von wurst bis Brot - enthält auch fast immer jodiertes Salz. Wo das Problem ist? Wenn man eine Schilddrüsenerkrankung hat wie ich soll man Jod meiden. Und es gibt immer mehr Leute mit diesem Problem. Nicht jeder mag gern zugeben, dass er chronisch und unheilbar was hat und das sind dann deine bio Tanten...

Unjodiertes Speisesalz gibt es in Deutschland in fast jeden Supermarkt. Dort ist dafür die jodierte Ausführung fast nicht zu bekommen. 1 mal im Jahr rausfahren und sich mit 25Kg. "Eindecken". Das hält dann eine Weile..
Von Graz aus ist es ein 1/2 Tagesausflug. Man muss ja nicht bis auf München rauf..

Bei uns gab es noch vor 100? 150? Jahren den Kropf bei ganz vielen Leuten weil wir halt wenig Jod hatten. Deshalb wurde da umgeschwenkt sodass ganz bestimmt sicher eh jeder genug Jod erwischt. Im meersalz bzw auch meeresfischen ist sowieso Jod deshalb wäre dort wahrscheinlich jodiertes Salz doppelt gemoppelt...