Soziale Unruhe... wie verhalten?

  • Zitat von Scavenger im Beitrag #19
    Das soll kein Vergleich mit wütenden Horden sein, sondern aufzeigen, wie schnell sich eine Lage entwickeln kann. Red mal mit Polizisten die damals im Einsatz waren und frag sie nach dem, was ihnen durch den Kopf gegangen ist lieber Statistiker 😉



    Du hast den direkten Vergleich zwischen "social unrest" und dieser friedlichen Demonstration gezogen.

    Ich kenne keinen Polizisten der damals dabei war, kann also auch keinen fragen was ihm bei dieser Demonstration ohne Vorkommnisse durch den Kopf gegangen ist.

  • Bei sozialen Unruhen in meiner Nähe werde ich zuhause bleiben, denn eine BOL habe ich (noch) nicht.

    So etwas wie einen flächendeckenden Bürgerkrieg kann ich mir nur bei einem Scenario vorstellen welches in der Lage wäre
    die allgemeine Versorgung schlagartig für längere Zeit lahmzulegen (Europablackout, extreme Pandemie, Atomunfall/krieg)

    Alle anderen bürgerkriegsähnlichen Zustände kann ich mir auf absehbare Zeit (2-3 Jahre) nur lokal und temporär vorstellen.
    Das wären dann die Scenarien wo man besser zuhause bleibt, die Supermärkte Engpässe bekämen und die Kriminalität nochmals drastisch steigen würde.
    Da sind wir Prepper dann erstmal froh das wir Prepper sind.

    Beim erstgenannten Scenario kommt dann die Situation wie sie Defender110 aus dem Seminar beschreibt, das möchte niemand erleben...Deagel Liste...

  • Vergesst nicht, dass Fälle von "social unrest" sowohl zeitlich als auch räumlich sehr beschränkte Ereignisse sind!
    Eine Straßenschlacht betrifft nur wenige Straßenabschnitte, ein geplünderter Supermarkt ist auch nur ein Gebäude. Links und rechts davon ist nicht viel los. Der "Mob" sind meist nur wenige, unorganisierte Einzelpersonen die sich von Massenhysterie oder Gruppenzwang anstecken lassen. Selbst bei Straßenschlachten geht es nicht um viel Raum, wenn Autos brennen sind das in der Regel ein paar und die standen nebeneinander. Selbst wenn bei Ausschreitungen die Menge durch die Straßen zieht sind das nur wenige Straßenzüge, nichts im Vergleich mit einer ganzen Stadt, auch finden solche Taten meist in Wirtschaftszonen statt und selten in Wohngegenden. Auch bei den Anschlägen in Europa zeigt sich, dass diese zeitlich und räumlich stark begrenzt sind. Auch in Bürgerkriegsländern geht das Leben normal weiter. Dort wo es Zerstörungen der Infrastruktur gibt, kann man mit Problemen rechnen, aber auch in stark betroffenen Städten geht das Leben weiter und es wird nicht rund um die Uhr überall gekämpft. In den Medien wird gerne von verzweifelten Menschen berichtet die plündern. In Wirklichkeit sind es Kriminelle, die sich bereichern wollen (Fernseher un Klopapier sind nicht überlebenswichtig).
    Die erwähnten nogo areas sind bekannte Brennpunkte, die kommen nicht von heute auf morgen und sind lange gewachsen, meist aufgrund von fehlender Integration und sozialem Unverständnis. Los Angeles hat in manchen Stadtteilen große Probleme mit Straßen- und Jugendgangs, aber auch mit sozial benachteiligten Vierteln. Viele der Probleme sind hausgemacht, aber sie betreffen nur einen kleinen Teil der Bevölkerung, deshalb wird auch nicht wirklich etwas unternommen, man kann es einfach wegignorieren (vgl. Banlieues in Frankreich, die auch nur in die Medien kommen, wenn mal wieder etwas passiert, an einer tatsächlichen Lösung der Probleme wird aber nicht gearbeitet, betrifft ja nur einige Wenige). In LA ist nicht jeder Jugendliche in einer Gang und diese gibt es auch nicht in jedem Viertel. Bevor es jetzt zu politisch wird, höre ich lieber auf.
    Jedenfalls sind Szenarien von "social unrest" nur im unmittelbaren Umfeld und zeitlich doch stark begegrenzt eine wirkliche Bedrohung und da würde ich vorschlagen, bei den ersten Anzeichen das Weite zu suchen (das aber nicht so weit weg sein muss). Wenn ich durch eine Straße gehe und sehe, dass bei einem Supermarkt die Scheiben eingeschlagen werden und Menschen ins Geschäft eindringen würde ich in die andere Richtung rennen, solange, bis ich ausser Sicht bin. Damit sollte jede unmittelbare Gefahr auch schon gebannt sein. Die Menschen sind ja wegen dem Geschäft da und nicht wegen mir. Auch bei Ausschreitungen in Städten würde ich, wenn ich merke, dass da eine unüblich große Menschenansammlung durch eine Straße zieht von der Straße runter wollen. Entweder ich biege von der Straße ab, oder gehe in ein Haus. Ich habe genug Bilder von Menschen gesehen, die mitten in eine Straßenschlacht geschlittert sind, obwohl sie nur nach hause wollten, oder einfach nur neugierig mitgegangen sind und dann erhebliche Verletzungen davontrugen.
    Ob man seinen Wohnort verlässt, oder nicht hängt halt von den Möglichkeiten ab. Kann ich schnell mal für ein paar Tage zu Verwandten in eine "ruhigere" Gegend oder in eine halbwegs wohnliche BOL, würde ich das machen, vorausgesetzt, ich kann mein Leben auch von dort aus führen (in die Arbeit gehen, Einkaufen usw.), denn nur weil es irgendwo zu Ausschreitungen kommt, bleibt das öffentliche Leben nicht stehen.

  • Zitat von Wolfzeit im Beitrag #25
    Vergesst nicht, dass Fälle von "social unrest" sowohl zeitlich als auch räumlich sehr beschränkte Ereignisse sind!



    Wollte kein Fullquote machen. Es gibt durchaus auch spontane Ereignisse die einen längeren Zeitraum Stufenweise eskalierend und auch örtlich skalierend nach oben sich eben als "social unrest" ausbreiten. Bestes Beispiel waren die spontanen "Kundgebungen" in den Pariser Vororten nachdem bei einem Polizeieinsatz 2 Menschen erschossen wurden.

    Da ging es vom 27.10.2005 bis in den November hinein massiv zur Sache:

    Wikipedia:
    "In der Nacht zum 7. November gingen in der bis dahin schwersten Krawallnacht nach Aussagen der Polizei 1408 Autos sowie erneut zahlreiche Gebäude vom Kindergarten bis zum Krämerladen in Flammen auf."

    In EINER Nacht(!).

    Da wird es den Betroffenen zurecht wie eine Verhöhnung vorkommen, wenn jetzt wieder jemand behauptet, dass das statistisch gesehen ja ein Ausreisser war. Fakt ist: es ist passiert. Auf Grund eines einzelnen Ereignisses sind tausende Menschen (auch gewaltsame "Gegendemonstrationen" gab es) mehr oder weniger organisiert durch ganze Orte gezogen und haben teilweise Schneissen der Verwüstung hinterlassen.

    Da ist es gerade in einem Forum, welches sich unter anderem um Szenarienvorbereitung dreht, nicht sinnvoll möglichst politisch korrekt Tatsachen herunterzuspielen um nur ja nicht in ein Eck gestellt zu werden.

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich habe witzigerweise gestern ein längeres Gespräch mit einer hauptberuflichen Rotkreuz-Mitarbeiterin (gestern erst kennengelern) gehabt. Sie hat vor ca. 20 Jahren als normale Sanitäterin begonnen und sitzt mittlerweile auch in der (mehrere Bezirke übergreifenden) Leitstelle.
    Abgesehen von ihren (relativ gut gediehenen) Blackout-Vorsorgemaßnahmen haben wir uns auch über dieses Thema unterhalten. Ihre Aussage dazu war: Immer mehr Personen im ÖRK (insbesondere solche, die in hochrangigen Arbeitskreisen sitzen) beantragen eine WBK. Dieser Trend hat vor einigen Monaten eingesetzt...

    Ich lass' diese Info jetzt einfach mal unkommentiert im Raum stehen. Ein jeder ist eingeladen, sich seinen Teil dazu zu denken...

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich denke, das ist eine ungewünschte Diskussion. Aber nur kurz zur Begriffsklärung. Das was ihr hier meint ist ein WP. Die WBK gilt nur in den eigenen vier Wänden. Nur und ausschliesslich.
    Und WP wird in Östereich nicht mehr vergeben.
    Zum eigentlichen Thema. Das extrem Szenario von dem wir beim Kurs sprachen geht mit einem Teilweisen bis völligen Zusammenbruch der Öffentlichen Ordnung einher.
    Auslöser sind dabei zb. Verwerfungen am Finanzmarkt, ein neues Anschwellen der Flüchtlingskrise, politische Unruhen und oder alles zusammen.
    Dabei, und das war das Interessante an dem Kurs, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert und über Ländergrenzen hinweg sich ausbreitet sehr hoch.
    Die CIA geht von 21% in den nächsten 5 Jahren in Europa aus. Aktueller Stand. Und nachdem was gestern passiert ist, wahrscheinlich ein paar Prozentpunkte höher.)
    Das das nicht unwahrscheinlich ist, kann ich bzw. ein Exekutivbeamter mit dem ich darüber gesprochen habe, bestätigen. Zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise war die Öffentliche Ordnung aufgrund der Überdehnung der Exekutivkräfte in Österreich bereits nicht mehr gegeben.

    Wäre damals die Balkanrute nicht geschlossen worden säh es in Österreich und Deutschland heute anders aus.

    Ich möcht jetzt keine Diskussion über Flüchtlingspolitik und werd darauf auch nicht eingehen. Ich will nur aufzeigen, dass die Öffentliche Ordnung und die Staatssysteme in der EU nicht mehr stabil sind. Und wenn sie kippen passiert das über längere Zeit und über grössere Flächen hinweg.

    lg

  • Dank der massiven Verstöße gegen die Forenregeln ist dieser Thread (wie nicht anders zu erwarten) zu.

    Wie oft müssen wir eigentlich noch erwähnen, dass die Themen Waffen, Flüchtlingskrise und Politik hier nix verloren haben?