Generelle Sinnhaftigkeit eines BOV

  • Ich habe den Betreff sehr offen gehalten, weil es zu diesem Thema naturgemäß tausend Meinungen gibt. Es liegt mir auch fern, meine Ansicht als die einzig Richtige zu deklarieren. Vielmehr möchte ich einen Denkanstoß bieten, der auch mit meinen Erfahrungen und Überlegungen zu tun hat. Es gibt in dieser Hinsicht keine richtige oder falsche Antwort, weil die jeweilige Situation entscheidend ist. Insgesamt vertrete ich bei einem realen Bug-Out-Szenario den Ansatz: Was du nicht tragen kannst, gehört dir nicht.

    Zuerst gilt es die Frage zu klären, wann überhaupt ein BOV notwendig wird. In den überwiegenden Fällen sprechen wir dabei wohl von einem Standard-Transportmittel und hierbei am ehesten vom eigenen Auto - sofern man eines hat. Da eine aufkommende Zombie-Apokalypse wohl sehr unwahrscheinlich ist (Ironie, falls es jemand nicht bemerken sollte), sind exotischere Transportmittel als das eigene Fahrzeug eher unwahrscheinlich. Da man ohnehin einen passenden Rucksack zur Hand haben sollte, reichen in dem Fall ein bis zwei Kanister Treibstoff völlig aus, um gegen fast jede Ereigniskette gewappnet zu sein. Doch in manchen Fällen kann es natürlich vorkommen, dass befahrbare Transportwege beschädigt wurden. An diesem Punkt macht eine Überlegung zu einer Off-Road-Variante des Fahrzeuges Sinn, wobei man abwägen sollte, ob eine derart kostspielige Anschaffung wirklich nötig ist. Vielleicht wäre eine andere Investition deutlich sinnvoller. Das muss jeder für sich entscheiden.

    Doch gehen wir einmal tatsächlich von einem Worst-Case-Szenario aus. Die Behörden sind heillos mit sich selbst beschäftigt und die Infrastruktur wurde massiv in Mitleidenschaft gezogen. Ein weiterer Verbleib in den eigenen vier Wänden ist nicht mehr ratsam oder gar nicht möglich. Dabei müsste es sich schon um ein sehr einschneidendes Ereignis handeln. Zudem gehe ich davon aus, dass Prepper durchaus einige Wochen in ihrem Eigenheim verharren könnten. Folglich sprechen wir auch von einem Szenario, das zeitlich sehr ausgedehnt anhält. Derartige Ereignisse sind selten und ungewöhnlich genug. Zumindest in unseren Breitengraden. Doch akzeptieren wird dieses Ereignis einfach mal als gegeben. Macht es dann Sinn, über Transportmittel nachzudenken? Natürlich. Der kluge Mensch hat für solche Fälle vorgesorgt. Man hat eine geeignete Ausrüstung, die vorzugsweise griffbereit ist und wenigen Handgriffen an den Mann bzw die Frau gebracht werden kann. Rucksäcke und befestigbare Taschen sollten einen Transport für die nötigsten Tools sicher stellen. Da kommt einiges an Gewicht zusammen. Es ist folglich ratsam, sehr genau zu überlegen, was wirklich nötig ist und was man eventuell mittels dieser Tools aus der Umgebung generieren kann. Entsprechendes Wissen immer vorausgesetzt. Doch wenn diese Ausrüstung ein bestimmtes Gewicht übersteigt, stellt sich die Frage nach Transportmitteln zwangsläufig. Aber wie viel Sinn macht das? Brauche ich tatsächlich so viel? Ist vieles davon nicht einfach nur Luxus, auf den ich nicht verzichten möchte?

    Wie bereits erwähnt, gehe ich von dem Grundsatz aus, mir gehört nur, was ich selbst auch tragen kann. Meine Ausrüstung ist so gewählt, dass sie mich drei Monate ernähren kann. Aufgeteilt auf mehrere Packs, damit ich auch dann noch lebensfähig bleibe, wenn ich Taschen abwerfen muss (im Fluchtfall zum Beispiel). Das Gewicht bleibt dabei in einem Rahmen, der auch unter hoher Belastung noch vertretbar ist. Ich kann mich notfalls damit auch laufend fortbewegen. Weiters habe ich in unterschiedlichen Abständen zu meinem Lebensmittelpunkt Vorratslager angelegt, damit ich Verluste ausgleichen kann. Mobile Transportgeräte sind folglich für mich unnötig. Und das hat seinen Grund. Sie würden meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, mich eventuell sogar behindern und machen mich von ihrer Existenz abhängig. Immerhin sprechen wir hier von einer Situation, die mit normal nur mehr sehr bedingt etwas zu tun hat. Man muss daher auch mit Konfrontationen rechnen. Es ist schwer genug, sich auf lauernde Gefahren zu konzentrieren. Eventuell hat man auch noch die Verantwortung für andere Familienmitglieder zu tragen. Wird dann noch die Aufmerksamkeit durch Schwierigkeiten mit einem Transportgerät abgelenkt, setzt man sich selbst ungewollt auf das Präsentierteller. Daher rate ich von solchen Hilfsmitteln dringend ab. Die Kosten-Nutzen-Rechnung spricht eindeutig dagegen.

    Ich erhebe hier keineswegs den Anspruch auf Allwissenheit oder unverbrüchliche Wahrheit. Dennoch verweise ich auf eine gewisse Erfahrung, sowohl im militärischen Bereich wie auch den Umgang für wirklich kritische Situationen. Ich halte Transportgeräte gleich welcher Art für überlegenswert, persönlich würde ich jedoch zu keiner Zeit eines in Anspruch nehmen. Man sollte auf den Transportgeräten jedenfalls nichts unterbringen, was man für sein eigenes Überleben dringend braucht. Das könnte sich rächen.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Ich bin ein Fan von mehreren Möglichkeiten und vorgedachten Alternativen.

    1) Auto + Anhänger groß
    2) Auto
    3) Moped + Anhänger klein
    4) Moped
    5) Fahrrad + Anhänger klein
    6) Fahrrad
    7) zu Fuß + Bollerwagen (= Anhänger klein mit anderer Deichsel)
    8) zu Fuß

    Was ist - außer der Geschwindigkeit und der nötigen Kondition - der große Unterschied? Die Ladekapazität!

    Wenn ich mit dem Auto weg bin, dann sind 2-4 6er Träger Wasser dabei. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, dann nur 1 Flasche. Das gilt auch für Lebensmittel oder andere Sachen.
    Falls ich dann von einem höheren auf ein niedrigeres Transportmittel umsteigen muss, dann lasse ich Sachen zurück. Als Kern dient ein Rucksack wo das allerwichtigste drinnen ist, der Rest ist dann "Luxus".

    Plane ist muss, Zelt ist "Luxus"
    NRG-5 ist muss, Nudeln + Sauce + Kocher ist "Luxus"
    1 Hose am Körper ist muss, 2 Reserve Jeans ist "Luxus"

    Aber "Luxus" ist ja nichts schlechtes wenn es sich platzmässig aus geht

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • 😁
    Bin voll bei euch, denke allerdings:
    Ich will im BOV -Fall konkret wo hin.
    Mit dem Auto kann ich viel Wasser, Nahrung, ... transportieren, brauch ich aber nicht, weil ich in 2 Stunden am Ziel wäre.
    Mit dem Fahrrad habe ich ca. 2Tage durchzuhalten, da brauche ich mehr mit und habe weniger Platz. Kleiner Anhänger wäre nötig, weil, wenn irgend möglich, 2 Katzen mit müssen.
    Zu Fuß bin ich 5 Tage unterwegs, da brauche ich mehr mit und hab viel weniger Platz!
    Wenn ich die Katzen zurücklassen müsste, wüsste ich, was ich zu tun habe.
    Die meisten Familienmitglieder sind jetzt mobil genug um notfalls zu gehen, da ist aber noch die gehbehinderte Mutter...
    Fazit für mich: Das Auto hat Priorität! Ein Fahrradanhänger der auch händisch gezogenen werden kann und Platz für eine Person bietet, ist meine Notlösung.

  • Wenn man sich auf ein Bug-Out Szenario vorbereitet, ist ein BOV natürlich sinnvoll - no na ned.
    Ich für meinen Teil habe keinen Plan für ein Bug-Out Szenario. Jetzt denkt sich vielleicht der eine oder anderen "Oh mein Gott, was ist das für ein Prepper ", aber so ist es nun mal. Ich kann mich einfach nicht auf alles vorbereiten, das geht nicht.
    Wir haben ein Haus mit genügend Lebensmittel, können alternativ Heizen und Kochen. Warum sollten wir dann weg? Wenn wir eine kleine Wohnung in einer Stadt und ein Wochenendhaus hätten würde das ganze wieder anders aussehen.
    Unser Auto ist eher so eingerichtet, dass wir im Falle eines längeren Staus auch dort schlafen können und etwas zum Essen & Trinken haben.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Aus meiner Sicht geht es beim Preppen darum, sich Möglichkeiten offen zu halten bzw. zu schaffen. Es gibt eine Unmenge von Szenarien, auf die man sich theoretisch vorbereiten könnte. Wenn man diese Möglichkeiten "zusammenkondensiert" bleiben am Ende des Tages zwei Optionen übrig: Bug In, oder Bug Out.

    Es gibt Szenarien, wo letzteres alternativlos ist: Überschwemmung, atomare oder chemische (ggf. auch biologische) Verseuchung, ...
    Je nach Katastrophenfall muss man mehr oder weniger weit weg; und auch die Infrastruktur ist mehr oder weniger intakt. Beispielsweise bei lokalen Naturkatastrophen (Überschwemmung, Feuersbrunst, Lawinengefahr): Ich muss aus dem Haus raus, habe aber ggf. noch Zeit, mein BOV vollzupacken. Die Straßen sind aber frei, und es herrscht auch nicht WROL. Ich muss auch nur so weit weg, bis ich aus dem Gefahrenbereich bin und eine temporäre Bleibe gefunden habe. Selig ist, wer hier ein Gefährt mit möglichst großem Stauraum hat und nicht nur das Retten kann, was er gerade noch so tragen kann.

    Beispiel 2: Blackout. Und zwar nicht nur über Stunden, sondern europaweit und langfristig (z.B. EMP): Wie wir alle wissen, die Blackout gelesen oder als Hörspiel gehört haben: Nach wenigen Tagen herrscht Faustrecht, und aufgrund atomarer und chemischer Verschmutzung (AKWs, Chemiefabriken) ist Europa kein gemütlicher Platz für die nächsten 30.000 Jahre. Also weg. Und zwar schnell und dauerhaft. Auf einen anderen Kontinent. Flughäfen (und vermutlich auch normale Häfen) funktionieren nicht ohne Strom. Also bleibt nur: Sich auf dem Landweg in Sicherheit bringen. Also Richtung Osten (mehr oder weniger weit). Sagen wir mal: Westukraine: Von mir aus ca. 1.000km weit weg. Dafür schwach besiedelt, und bei guter Lage kein AKW weit und breit. Oder man steuert dort einen (Flug)hafen an, und verzieht sich ans andere Ende der Welt (Südamerika, Australien, Asien, ...).
    Jedenfalls möchte ich a) die 1.000km weder zu Fuß noch mit dem Fahrrad hinter mich bringen wollen noch b) länger als nötig in potentiell feindlichem und verseuchtem Gebiet sein. Also entweder per Boot die Donau runter (was ich nicht habe), oder per Auto in die selbe ungefähre Richtung.

    Ich kann auch ich mich deiner Prämisse

    Zitat von arbito im Beitrag #1
    mir gehört nur, was ich selbst auch tragen kann

    nicht anschließen: Es gibt unzählige Beispiele, wo Flüchtlinge/Auswanderer wesentlich mehr in Sicherheit bringen konnten (v.a. die, die schnell weit weg waren), und andere, wo selbst die Ausrüstung am Mann verloren gegangen ist.

    Mir ist da ein "pyramidenartiges" (lies: aufeinander aufbauendes) Konzept lieber: Das Taschen-EDC wird ergänzt um den BOB, dieser um den INCH und der wiederum um das BOV. Ähnlich wie beim Bundesheer KAZ 1 bis 3 + Pinzgauer.

    There is no such thing as too much backup!

  • Für mich ist das Thema, ob ich ein BOV brauche, ganz klar eine Frage des Szenarios und der jeweiligen Situation. Kurz gesagt: Es kommt drauf an!

    Mein Ziel, und darauf bereite ich mich auch ganz klar vor, ist der Verbleib in den eigenen 4 Wänden. Stromausfall? Längerfristig? Ha ha ha - 3 Mal kurz gelacht. Ich bin vorbereitet. Das ist mein Endziel (auch mit etwas Ironie gebracht :-) ) Aber im Endeffekt ist es so.

    Wann kommt denn ein BOV eigentlich zum Tragen. Nur dann wenn ich von zu Hause weg MUSS. Das beginnt ja schon bei Hochwasser, Feuerwehr evakuiert,... aber auf relativ absehbare Zeit kann ich dann wieder heim. Das nächste Atomkraftwerk ist bei uns nicht mal 100 km entfernt. Wenn da mal "was is", und wir vor der bösen Wolke flüchten müssen stellt sich ja wahrscheinlich gar nicht die Frage, ob wir weg müssen. Sondern vielmehr, ob wir dann jemals wieder heim kommen können! Fakt ist aber, dass in beiden Fällen das (in dem Fall) Auto unterschiedlich gepackt wird. (ich geh hier mal im Moment nicht auf die Frage ein, ob man dann auch noch genug Zeit dazu hat, das bringt dann noch eine Stufe Komplexität mehr mit). Bei einem temporären Hochwasser wird mitgenommen, was ich glaube für die gewisse Zeit zu brauchen. Und eine Reserve, eh klar. Bei einem atomaren Zwischenfall wird das Auto randvoll gepackt. Alles was rein geht. Logisch. Ich geh davon aus, dass ich hier nie wieder rein kann.
    Und dann wird gefahren was das Zeug hält. Wenn der Tank des Autos halbwegs voll ist, komme ich samt Reserve die ich daheim habe knappe 1500 km. Da geht schon was! Ich muss auch dazu sagen, ich habe noch keine BOL. Ich habe/kenne Orte wo wir hin fahren würden. Auch in unterschiedlichen Windrichtungen (Stichwort Wolke), aber eine echte definiert, und vor allem ausgerüstete, BOL habe ich noch nicht.

    Drum @arbito ich seh es insofern anders als du, wenn die Behörden wie du sagst heillos überfordert sind, und dermaßen Chaos herrscht, dann ist für mich der definitiv sicherste Ort daheim auszuharren, einigeln, absichern, und nur für Beschaffungsvorgänge ausschwärmen. Ich bin sehr sicher, dass ich nicht flüchten würde. (den Fall, dass dich eine marodierende, bis an die Zähne bewaffnete, Bande aus deinem Heim vertreibt, lasse ich jetzt mal außen vor. Denn da ist auch BOV kein Thema, ich denke nicht, dass sie dir deine Autoschlüssel lassen. Oder man lagert sein Auto und auch die Schlüssel dazu extern, klar.).

    Mir gehört nur das was ich trage. Seh ich anders. Da kann ich nur sagen dann gehört dir nicht viel meiner Meinung nach. Bzw. ist man dann drauf angewiesen, wie du das gemacht hast, sich in gewissen Abständen Vorratslager anzulegen. Das habe ich auch noch nicht gemacht. Ich bin mit ein paar Freunden vor 2 Jahren nach Mariazell gegangen zu Fuß. (Anmerkung: Ich hab mit Kirche Null am Hut, da ging`s um was Anderes), das waren 145 km zu Fuss mit vollem Gepäck. Naja was heißt volles Gepäck. Wir hatten kein Zelt, Schlafsack etc. mit, haben in Frühstückpensionen übernachtet, uns in Wirtshäusern ein Schnitzerl und ein Bierchen gegönnt,... also von einem Survivaltrip kann man nicht reden :-) - aber ich habe es auch als Materialtest gesehen, und auch als Test der eigenen Kräfte. Ich bin absichtlich nicht mit bequemen Schuchi gegangen, sondern mit meinen schweren Wanderböcken. Habe absichtlich etwas mehr Ausrüstung mit genommen um mehr Gewicht am Buckel zu haben. (Zitat eines Freundes beim Heben des Rucksacks "Oida - wos host du do olles drin?"). Aber mich hat der Trip schon etwas geläutert. Im Sinne was ich zu leisten im Stande bin und was nicht. Denn ich bin schon immer wieder mal an meine Grenzen gekommen. Vor allem psychischer Natur (Motivation). Warum erzähle ich die Geschichte aber. Ich geh einfach FIX davon aus, mit einem BOV zu flüchten wenn ich flüchten muss. Zu Fuss kommt man nicht weit. Speziell wenn die Behörden nicht mehr vorhanden sind, und du neben dem gehen auch noch immer wieder in Deckung gehen müßtest, dich versteckst, usw. Wenn ich raten müßte, würd ich sagen du kommst maximal auf 10 km Tagesleistung wenn überhaupt. Denn wir dürfen nicht vergessen in so einer Situation scheint ja nicht die Sonne, die Vögel zwitschern und machst zwischendurch schöne Naturaufnahmen von den Bergen.

    Ich seh das eher hierarchisch wie @Don Pedro , vorrangig Auto (ja vielleicht sogar mit dem Hänger), und erst zum Schluß käme die Flucht zu Fuss. Unter anderem deswegen plane ich ja gerade meinen Handwagen. Einfach um mehrere Optionen zu haben im Fall der Fälle. Denn was is wenn ich mit einer Flucht per Auto FIX rechne, und dann springt die Karre nicht an weil z.B. die Glühstifte hin sind. Hatte ich vor Kurzem. 290 Euro später läuft er wieder wie ein Glöckerl :-), aber in einem Fluchtfall hätte ich entweder ein anderes Auto kapern müssen, oder auf die nächste Option umsteigen müssen.

  • @Hood: Im Falle eines Blackouts wird dein Nachbar-AKW durchgehen. Die Frage ist nur: Wie viele Stunden lang hast du Zeit, bevor das passiert?
    Ich würde spätestens nach 24h das BOV beladen bis unter die Decke und einen etwas längeren (ggf. lebenslangen) Wochenend-Trip unternehmen...

    There is no such thing as too much backup!

  • @Bardo Thodol drum ist ABC ein Thema, dass ich definitiv als eines der nächsten angehe. Ich nehme sogar an, dass 24 Stunden zu hoch gegriffen ist, leider. Drum kann eigentlich nur das Ziel alles so griffbereit wie nur irgendwie möglich zu haben. Aber bis dahin hab ich noch ein ganz schönes Stück an Weg zu gehen.

  • Runterfahren können die schon gezielt, aber die Brennelemente gehören anschließend auch immer noch gekühlt. Durch die Kernspaltung, die nicht restlos beendet werden kann, entsteht Hitze und das Kühlwasser darf nicht zu heiß werden. Das war ja auch zB in Fukushima eines der Probleme.

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  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #7
    Hood: Im Falle eines Blackouts wird dein Nachbar-AKW durchgehen. Die Frage ist nur: Wie viele Stunden lang hast du Zeit, bevor das passiert?
    Ich würde spätestens nach 24h das BOV beladen bis unter die Decke und einen etwas längeren (ggf. lebenslangen) Wochenend-Trip unternehmen...



    Es kommt aber ua auch immer auf die Windrichtung an. In Fukushima zB hatten die Japaner sehr viel Glück, da der Wind meistens vom KKW (Kernkraftwerk) weg in Richtung offenes Meer wehte. Dadurch kam es zu sehr wenig Kontamination im Umfeld bzw. am Festland.

    Im schlechteren Fall ist Abhauen natürlich die bessere oder auch einzige Möglichkeit. In so einem Fall heißt es rasch packen und weg. Derzeit steht unser bzw. mein Fokus mal auf Bug-In-Szenario und das möchte ich mal zufriedenstellend abschließen. Danach mache ich mir über Bug-Out-Szenarien (mehr) Gedanken. Alles gleichzeitig angehen geht einfach nicht. Denn zu viele Baustellen haben den Nachteil, dass alles nur halbherzig in Angriff genommen wird.

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  • Ich denke, du beziehst dich auf Dukovany. Da hättest du vermutlich sogar die meiste Zeit im Jahr Glück mit der Windrichtung.
    Wir hätten aber (aus deiner ungefähren Gegend) auch noch Alternativen im Angebot: Temelin im Westen, Mohovce im Osten, , Bohunice im Nordosten, Krsko im Süden.

    Dann hätten wir noch die chemische Industrie. Die Donau-Chemie z.B. ist sogar heute schon mit einem Brand in der Zeitung gestanden (https://noe.orf.at/news/stories/2963837/). Oder die ehemalige Krems-Chemie, beide westlich von dir.
    Borealis, OMV in deinem Süden.
    Welche chemischen Fabriken in den anderen Ländern existieren kann ich nicht sagen.
    Und ich denke, dass man so eine Aufzählung für fast jeden hier im Forum machen kann. Mitteleuropa ohne Strom ist ein hässlicher Ort!

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  • Auch wenn wahrscheinlich im Fall so eines Stromausfalls Bug out sinnvoller wäre konzentriere ich mich persönlich auf Bug in. Einfach weil man irgendwo anfangen muss. Für kleinflächige Probleme wüsste ich in ca 50 km Entfernung einen Ort (meiner eltern). Da könnten wir dann auch das Auto mit Verpflegung vollräumen. Wenn das Problem grösser ist dafür kann ich derzeit nicht vorsorgen. Geld für ein Haus Übersee und ein Flugzeug das langstreckengetankt wartet hab ich nicht. Aber man kann eh nur einen Schritt nach dem anderen gehen.

    Wobei jeder der an Bug out denkt optimalerweise auch Kisten für den Transport hat. Oder umzugskartons. Sollte ich mir vorsorglich auch besorgen denn was im regal eingeräumt ist wird sonst mühsam zu transportieren.

  • @Tinah Ich benütze gerne Rako Kisten für mein Prepperhobby.. Stabil bis gehtnichtmehr.. Die kann man bis zur Decke stapeln wenn man will. Vorteil von diesen Kisten, sind die genialen Deckel! Dann gibt es auch die passenden Rollis dazu.. Die sind zwar relativ teuer, aber ihr Geld wert.

  • Wie man sieht, ist die Meinung zum Thema BOV sehr breit gefächert und letztlich muss diese Frage auch jede/r für sich beantworten. @Hood & @Bardo Thodol Ihr habt teils recht und dennoch muss ich euch widersprechen. Sich zuhause einzubunkern ist grundsätzlich nicht falsch, so wie Hood es beschreibt. Aber vielleicht sollte man zuerst einmal klären, welcher Zustand herrschen muss, damit ein BOV überhaupt notwendig wird. Ich denke, dass in der Hinsicht die meisten Missverständnisse entstehen: solange die öffentliche Ordnung bestehen bleibt, ist ein BOV grundsätzlich obsolet. Dann bleibt das Familienauto einfach nur das was es ist. Ein Szenario, bei dem ein BOV überhaupt erst einmal seinen Namen verdient, wäre lediglich dann gegeben, wenn großflächige Unruhen entstehen. Was dann der Auslöser war, ist im Grunde völlig egal. Wenn die Angst vor realen Bedrohungen durch Mitmenschen Form annimmt, ist die eigene Wohnung bzw das eigene Haus natürlich zuerst einmal der beste Ort. Doch genau an dieser Stelle beginnt erst das BOV sein Leben. Was, wenn meine Unterkunft bedroht wird bzw eben nicht mehr sicher ist. Erst dann wird ein Fluchtfahrzeug wirklich interessant. Und genau an diesem Punkt hat sich das Fluchtfahrzeug auch schon selbst überlebt - nach meiner Ansicht. Denn ich sehe mehr Nachteile als Vorteile darin. Unter dem Strich bleibt es jedoch eine ganz persönliche Entscheidung.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Wie gesagt: Es geht aus meiner Sicht darum, Optionen zu haben. Ich möchte die Diskussion aber nicht in die Richtung "Bug In vs. Bug Out" abdriften lassen. MMn sind wir uns alle soweit einig, dass in manchen Fällen Bug Out einfach notwendig ist. Wann und Warum ist eine andere Geschichte, sehr individuell und überhaupt und sowieso...

    Für diesen Fall muss ich also vorsorgen: Entweder mit einem BOV, mit Hilfe von Dritten (die dann in der Krise aber auch verlässlich sein sollte), oder man hofft auf öffentliche/staatliche Hilfe.
    Da ich für mich persönlich die letzten beiden Optionen maximal als Plan B betrachte, stellt sich die Frage "BOV ja/nein" auch gar nicht. Sondern eher: Kann/will ich es mir leisten?
    Ein BOV muss mMn ja auch nicht zwangsweise ein separates Vehikel sein, das nur diesem einen Zweck dient. Ist es auch vermutlich in fast allen Fällen nicht: Entweder dient es (auch) als Camping-Mobil, als Bastelobjekt oder schlicht und ergreifend als Familienkutsche.
    Denn auch Familienfahrzeug und BOV schließen sich für mich nicht aus: Wenn ich eine neue Hämmorhoidenschaukel kaufe, kann ich doch gleich ein wenig Augenmerk auf BOV-Tauglichkeit legen: Platzangebot, Robustheit, Ersatzteilversorgung, ggf. Geländetauglichkeit uvm.
    Beispiel: Ein Citroen C4 Cactus ist z.B. sogar geringfügig länger als ein Ford Tourneo Courier, bietet aber gerade mal 40% von dessen Kofferraumvolumen. Und das zum quasi selben Preis.

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  • Naja wir haben den Citroen spacetourer. Dh im krisenfall schmeissen wir alle sitze raus bis auf einen für den Zwerg und Räumen das Ding voll. Und Fahrräder nehmen wir am fahrradanhänger mit.

    Im Notfall geht das schon wobei wir halt keinen Treibstoff lagern und somit eventuell nicht sehr weit kommen. Aber die Frage ist eh wohin man soll. Weil wenn es so ein großes Problem gibt dass bug out nötig ist muss man wahrscheinlich weit weg. Und für viele bol für alle Fälle in allen möglichen Richtungen fehlt natürlich das geld.

  • Servus Arbito,

    du siehst mehr Nachteile (welche?) als Vorteile (welche?)
    Und mir erschließt sich der Sinn dieser Diskussion nicht.
    Die selben Argumente wie bei welches BOV habt ihr gewählt und bei allen Beiträgen die über BOV geschrieben sind.
    Also nicht wirklich neues über BOV. Und wie du treffend schreibst ist es jedermanns persönliche Vorbereitung ob mit oder ohne BOV.
    Aber wie gesagt mich würden deine Vor- und Nachteile interessieren. Das wäre vielleicht ein wenig mehr Diskussionsgrundlage als die Einleitung.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Ausgangspunkt war ja die Sinnhaftigkeit eines BOV. Bei 100 preppern wahrscheinlich 100 Ansichten und ein paar Fahrzeuge die als BOV tatsächlich rumstehen.
    Frage ist mal wieder, für welches Szenario bereite ich mich vor.
    Wenn ich meinen Wohnsitz aufgeben muß, und keine Option auf einen sicheren Ort habe, ist der BOV wahrscheinlich was campingmobilartiges mit einer entsprechenden
    Ausrüstigung. Verleg ich von meinem gut ausgestatteten Hauptwohnsitz zum provisorischen sicheren Ort , ist der BOV eher ein Transporter, eventuell mit Anhänger
    Gehts vom kleinen Mo-Fr- Stadtappartement zum gut ausgestattenen Familiensitz , reicht vielleicht ein Motorrad oder ein Kleinwagen, wenn man zB sonst mit der Bahn
    zum Arbeiten in die Stadt fährt.

    Nächstes Problem: mit welchen Problemen rechne ich auf dem Weg: keine Tankmöglichkeit, als entsprechender Teibstoffvorrat an Bord. muß man von der Straße runter
    ins Gelände, reichen Winterreifen und Schneeketten, hat man Werkzeug zum beseitigen von Hindernissen, reicht normaler Allrad, oder soll es wirklich was Geländegäniges sein.

    Wie schauts mit der Sicherheit ais ? Fahrzeug mit wenig Scheiben, Vorbereitung für Schutzgitter, Panzerverglasung, schußfeste Reifen, also gebrauchter Werttransporter,
    gibts selten 4x4, vorne echter Kuhfänger oder massives Schneeräumschild . Ideal wär ein Allschutz-Transport-Fahrzeug (ATF) Dingo, nur fraglich ob es die für Privat gibt
    (und was die dann kosten)

    Die nächste spannende Frage ist dann die weitere Mobilität während der Krise und eventuell danach. Kommt dann auf das weitere Szenario an und auf die Frage wie autark man dann sein will. Wenn ich am sicheren Ort eine Ölheizung mit entsprechendem Vorrat habe, spricht einiges für ein Dieselgefährt, das man mit Heizöl und entsprechenden Zusätzen, die man auf lager haben sollte , weiter fahren kann. Treibstoffmäßig ideal ist dann auch ein Elektrofahrzeug, wenn man es mit eigener PV-Anlage laden kann. Wenn man mit seinem Diesel nicht mehr in eine Großstadt darf, braucht man einen Benziner, aber wer sitzt gern auf einem Dutzend Hunderliterfässern mit Benzin.

    Frieder

  • Für mich hat ein BOV nichts mit einer Fahrzeugkategorie zu tun, oder einem Fahrzeug, das speziell ausgerüstet sein muss. Es ist einfach nur ein Hilfsmittel um im Notfall möglichst schnell (und mit möglichst viel Gepäck) von einem Gefahrenort in Sicherheit zu kommen.
    Für mich heißt das, dass ich mich vorbereite, alles daheim zu haben, um dieses Ziel zu erreichen. Treibstoff, Betriebsstoffe usw. habe ich eingelagert, um einiges an Strecke zurücklegen zu können, zur Not auch mit einem Fahrzeug, das mir nicht gehört (zB. der Nachbar hat einen Geländewagen aber nicht vorgesorgt, nimmt mich und mein Zeug aber dafür mit). Die Informationsbeschaffung wird halt das Entscheidende sein. Bekomme ich Informationen die Wege in unmittelbarer Nähe betreffend, kann ich daraus zumindest schließen, das es wohl woanders auch ähnlich ablaufen wird. Mehr Informationen werde ich wohl nicht zur Verfügung haben, oder mich nicht darauf verlassen können. Für mich wäre der Start immer mit dem Auto, wenn ich recht früh merke, dass das nichts wird, würde ich wohl zurückfahren und es mit dem Motorrad versuchen, damit ist man wenigstens mobiler, wenn auch der Gepäcktransport sehr eingeschränkt wird.
    Es wäre für mich eine Horrorvorstellung, zu Fuß zu starten und dann zu merken, dass die Straßen frei sind. Damit hätte ich wertvolle Zeit vergeudet, viel Ausrüstung zurückgelassen und mich nur selbst in Gefahr gebracht.
    Ein Punkt der bisher noch nicht angesprochen wurde: Was mache ich mit Verletzten oder kranken Personen, die ich mitnehmen muss? Was, wenn ich eigentlich nicht in einem Bug out Fall bin, aber eine verletzte Person zu einem Arzt bringen muss? Ein BOV kann doch viel mehr, als nur damit die Flucht anzutreten. In einem Auto kann man sich vor extremer Witterung in Sicherheit bringen, Schutz vor wilden Tieren finden, es als Wohnraum verwenden, schwere Dinge schleppen usw. Aus diesen Gründen halte ich grundsätzlich die Idee eines BOV für gut. Vor allem, wenn man ohnehin einen PKW/LKW besitzt und alles vorrätig hat, damit er auch ohne Tankstellen- und Stromnetz zumindest für einige Zeit funktionstüchtig bleibt. Wenn man sich gedanklich damit auseinandersetzt findet man viele Einsatzmöglichkeiten für ein ohnehin vorhandenes Fahrzeug und wird dadurch auch herausfinden, was man eventuell alles an Ausrüstung brauchen könnte, um damit viele Szenarien (Jahreszeit/Witterung, Straßenzustände, Gepäckraum/Personenanzahl) abzudecken.
    Zur Sache, dass mir nur das gehört, was ich mithabe, gebe ich arbito Recht. Auch ich bin der Auffassung, dass mir nur Dinge wirklich gehören, die ich auch beschützen kann. Solange ich ein BOV habe, wird das alles im BOV sein, wenn dieses versagt, oder ich nicht mehr weiter komme reduziert sich mein Besitz auf das, was ich dann noch mithabe, die zurückgelassenen Dinge im BOV kann sich jeder unter den Nagel reissen, ohne dass ich etwas dagegen machen kann bzw. ohne dass ich davon etwas mitbekomme.
    Wenn ich jetzt in einer Lebenssituation bin, die kein Auto erfordert, würde ich mir deshalb kein BOV für den Fall der Fälle zulegen. Wegen der Kosten und der Unsicherheit, ob ich es dann überhaupt verwenden kann. Da würde ich das Geld und die Zeit in andere Dinge stecken, die zwar kein Bog out mit BOV vorsehen, aber für eines der anderen möglichen Szenarien vorbereitet.