Fahrtenmesser Adventuridge, Hofer/Aldi, erster Eindruck

  • Ich bin heute auf das Fahrtenmesser als Angebot (05/19) vom Hofer gestossen.
    Und habe mir gedacht ich möchte dies mal genauer betrachten also ab an die Kassa damit.
    Kostenpunkt: 6.99 Euro

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    Länge der Klinge: bisschen mehr als 16 cm.
    Gesamtlänge Messer: Angabe des Herstellers mit 29, ich bin eher bei 30 cm.

    Der Plastikgriff mit Gummieinlagen weist noch Fertigungsspuren auf, also kleine Erhebungen,
    oder Teilchen, die man aber leicht entfernen kann. Griff liegt gut in der Hand.
    Auffällig sind die Bohrungen, rückwärtig für ne Halteschnur, vorne hin, wie es bei "Survivalmessern"
    oft der Fall ist ebenso zwei Bohrungen, die mutmaßlich für Befestigungen an einem Stock das Werkzeug
    verlängerungsfähig machen sollen.
    Unnütz für ein derartiges Messer.

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    Die Klinge selbst ist überraschend scharf, wenn sichtlich da auch nachgebessert werden kann.
    Klingenform wie bei einem Haumesser, zum Brotschneiden also eher nicht gedacht.
    Material der Klinge unbekannt.
    Ich denke, daß die Klinge auch einfach überlackiert ist.
    Das ist dann das fesche Schwarz.

    Erstaunt hat mich, daß offenbar die Klinge durchgängig bis ans Heftende geht.
    Ich hab das mit einem Metalldetektor durchgemessen.
    Der schlägt ziemlich aus, was nicht nur für stark verdünntes Metallteil spricht.

    Die Scheide möchte ich nicht dokumentieren.
    Da passt halt das Messer rein. Punkt.
    Ist halt mehr als einfach.

    Zusatzbemerkungen: insbesonders vom Griff geht ein etwas unangenehmer Geruch aus,
    ich werde den Griff mit Paracord überziehen.
    Auf der Oberseite der Klinge sind Einkerbungen.
    Ist nur Optik. Ohne weiteren Nutzen. Mir zumindest nicht ersichtlich.
    Das Messer wirkt recht massiv, liegt gut in der Hand ist deutlich kopflastig.

    Wozu kann man nun das Messer gebrauchen?
    Ein Einsatzzweck beim Campen leuchtet mir jetzt nicht so ein...
    Für "Survival" auch eher nicht.
    Für "Trekking" oder "Rucksacktouren"...hm.
    Da eignet sich sicher jedes Mora besser.

    ABER: ich sehe es schlicht als eine Art Gartenwerkzeug.
    Man kann damit sicherlich kleinen Ästchen beikommen.
    Oder damit ungeniert im Boden herumwühlen, oder ne Schnur durchtrennen.
    Kann man sicher mit einem anderen Werkzeug besser,
    und es ist eben kein Allrounder, sondern doch speziell auf ne Haufunktion getrimmt.

    Ich werde es aber mal einfach ins Freie mitnehmen und eventuell meinen Beitrag noch ergänzen,
    ob man damit zb. ne Dose öffnen kann, sich "Feathersticks" zimmern kann, usw.

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    Schlußwort:
    Auch wenn meine Meinung jetzt die ist, daß der Nutzen wohl nur sehr eingeschränkt ist
    und man wohl besser bedient ist mit einem Mora und einem Schweizer Messer,
    möchte ich doch sagen, daß der Preis verlockt.
    Um den Preis eines Kaffeehausbesuches ein Messer für "ja für was eigentlich"...
    Wie gesagt, ich sehe es schlicht als eine Art Gartenwerkzeug. "Kann man in der Scheune lassen".
    Beim anderen Krempl.
    ;-)

  • Ich habe ein ähnliches Messer, ein https://www.amazon.de/FKMD-Mes…WRE/?tag=httpswwwaustr-21 und bin von der Form eigentlich begeistert. Aktuell ist es mein Lieblingsmesser für Outdoor.
    Einerseits kann man es für heftige Arbeiten nutzen, fast wie eine Axt oder kleine Machete, andererseits kann es auch für feines Arbeiten gebraucht werden, z.B. Späne oder Zunderholz.
    Von der Form her geht es etwas in Richtung eines nepalesischen Kukri, wenn auch nicht so stark gebogen.

    Auf alle Fälle muss ich jetzt morgen zum Hofer fahren - Danke

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich glaube ich auch. Danke für den Beitrag und deine Vorstellung

    semper paratus
    semper fidelis in familia
    semper verus est ipse

  • Habe ein ähnliches Teil letztes Jahr bei Netto gekauft. Auch für 6,99 €, die Maße sind gleich. Bis jetzt habe ich es aber noch nicht gebraucht. Auf jeden Fall macht es für das Geld einen guten Eindruck und liegt gut in der Hand.

    [[File:image.jpeg|none|auto]]

    Dateien

  • Hi, ja also ich freunde mich langsam mit dem Messer an.
    ;-)

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    Hab jetzt Paracord über den Griff gegeben, ich hab lange Finger,
    also für mich passt das.
    Dann hab ich schlicht ein Döschen genommen und mit Tape befestigt.
    Nun kann man jede Menge Zeugs, natürlich "survivalrelevant" darin verstauen
    und das Messer hat somit Mehrwert.
    (Ihr wisst schon...Zunder, Pflaster, Feuerzeug, Superkleber, Taschenlampe, Zelt, Schlafsack.....)



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  • Ich war auch heute sofort beim 2 Hofer aber es gibt keines mehr. Wann war das beim Hofer?

    Dieselben Naturkräfte, die uns ermöglichen, zu den Sternen zu fliegen, versetzen uns auch in die Lage, unseren Stern zu vernichten.
    (Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun, 1912-1977)

  • Aktionsstart war letzten Donnerstag. (02.05.)
    Ist ja leider so, daß die oft nur wenige Stück haben.
    Und auch unterschiedlich von der Anzahl beliefert werden.

  • @occam : Die Paracordwicklung schaut interessant aus. Etwas besonderes oder einfach nur Schlaufe, gewickelt und dann durchgezogen?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich wollte zunächst die vorderen Löcher im Heft mitnutzen,
    aber das Paracord ging nicht durch, weil die Löcher nicht gleichmässig gebohrt sind
    und sich nach innen hin verjüngen.
    Müsste man nachbohren und darauf hatte ich keine Lust.

    Jetzt hab ichs schlicht von hinten nach vorne aufgewickelt.
    Und vorne mit mehr Umwicklungen, weil ich mehr Schnur von der Länge her
    drauf bekommen wollte.
    Also: keine Padfinderkunst sondern nur eng gewickelt und Anfang und Ende hinten miteinander
    verbunden.
    :-)

  • @occam habe die Ehre.
    Richtig toll; vor allem mit der stylischen Blechbixxn.
    Nehberg und Lundin lassen grüßen.
    Herrlich in Zeiten der 300 Euro Messer mit 50 Euro Zubehörtasche (ohne Zubehör) dran.
    Klasse.

  • Danke, Wolpertinger!

    Ich besitze selbst ja n Haufen Zeug. Survivalsachen halt.
    Viele Messer, auch hochwertige.
    Aber was ich wirklich immer wieder feststelle, daß
    es eben möglich ist mit sehr wenig Geld sich
    eine passable Ausrüstung zu zimmern.

    Ich hab darüber in einem ehemaligen Survivalforum,
    welches es leider nicht mehr gibt, jede Menge geschrieben.

    Angefangen vom Ikea- Karrenrucksack bis zu einer umfangreichen Diskussion
    ob es möglich ist mit einem Müllsack und wenigen Euros sich Ausrüstung
    zu kaufen (oder zu improvisieren) für ein klassisches Bugout- Szenario >72 Stunden.
    Ja, kann man.

    Und das ist mir persönlich ein Anliegen darauf hinzuweisen,
    daß für ein Hobby in dem Bereich eben kein Equipment von mehreren 100 oder sogar 1000en Euros
    notwendig ist.

    Im Previval.org Forum wird man sicher auch dazu etliche Beiträge von mir noch dazu finden.
    (Auf jeden Fall was diverse Messer betrifft.)

  • Diese Eingebung hat mich in der letzten Zeit auch erreicht. Bei mir ist es ähnlich gelagert. Viel Zeug, unteranderem unzählige Messer (auch teurere, größere Folder dabei). In letzter Zeit Greif ich aber immer mehr auf kleinere, "günstigere" Messer wie Victorinox zurück. Und vorallem seit dem mich der Opinel - Wahnsinn gepackt hat, eben auch auf die. Es muss nicht immer das goldene Ei sein. Gerade bei Messern.
    Bekleidung ist aber wieder eine andere Sache.

    Aber wie Du den Mehrwert gesteigert hast, Top.
    Und eine spitzen Anregung.

    semper paratus
    semper fidelis in familia
    semper verus est ipse

  • Hab heute eins noch bekommen, freu. Das musste ich loswerden

    Dieselben Naturkräfte, die uns ermöglichen, zu den Sternen zu fliegen, versetzen uns auch in die Lage, unseren Stern zu vernichten.
    (Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun, 1912-1977)

  • 2 Hofer abgeklappert um 3 Messer zu ergattern. 1 zum anschauen, 1 zum testen und 1 zum weitergeben - falls noch wer eines braucht nehme ich es am Stammtisch mit.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich gestehe ich war heute auch nochmal beim Hofer.


    Somit "Aufbesserung" Teil zwei:

    Zunächst hab ich den Griff statt mit Paracord mit selbsthaftender Bandage umwickelt.
    Schaut so "hübscher" aus und fühlt sich besser an. Ich hab es schon angedeutet,
    mir ist das Material am Griff nicht geheuer und ich hab da lieber etwas dazwischen.

    Dann dachte ich mir...eine Tasche wieder wäre nicht schlecht, also ein Behältnis,
    in das man halt zusätzliches Material geben kann. Hm.
    Und dann fiel mir ein "Erste Hilfe"- Täschchen auf, was da so harmlos rumlag.
    (Ehemals Lidl- Aktion: 2,99. Wenn die das wieder im Angebot haben sollten: Zugreifen.)

    [[File:neumod.jpg|none|fullsize]]

    Weil das Haumesser doch recht lang und breit ist, passt das sogar.
    Also vorne drauf. Wie befestigen? Ich hab von einer "Hundehalsbandlampe"
    die Klettbefestigung genommen, weil ich leider kein Klettband mehr sonst zur Verfügung hatte,
    und hab damit mal das Päckchen daran festgezurrt.
    Weil ich aber trotzdem noch gegen Verrutschen das nun zusätzlich sichern wollte
    hab ich Paracord durch die Gürtelschlaufe der Scheide gelegt.
    Nun kann das nicht mehr rutschen (Eigengewicht und zwei Punkte die das halten)
    und auch unter keinen Umständen selbstständig verloren gehen.
    Primitiv, aber das hält.
    Vorteil, nach wie vor, ist, daß das Päckchen, weil selbst mit Gürtelschlaufen aus Klett bestückt,
    auch ganz einfach vom Messer genommen werden kann.

    [[File:befestigung.jpg|none|fullsize]]

    Zweiter Vorteil: das doch große Haumesser wirkt mit einem Verbandspaket darauf
    nun überhaupt nicht bedrohlich, sondern ganz im Gegenteil wird damit auf
    die "nichtmartialische" Funktion hingewiesen und dem Träger nicht irgendwas unterstellt.
    Und man kann ja in das Täschchen natürlich neben Verbandsmaterial jede Menge
    an Nützlichem verstauen.

    Ja, ich übertreibs manchmal schon, aber ich hab Spaß an derlei.


    Ah, ja...und Kostenpunkt:

    Messer: 6,99
    Bandage: 1,50
    Erste Hilfe Päckchen: 2,99
    Paracord: 0,10
    Hundehalsband mit TaschenLED: 1,99

    Bandage hält für locker zwei Messer.
    LED kann man ins Päckchen noch tun
    und hat ausreichend rote Beleuchtung als
    Signal oder Notbeleuchtung.
    (Nicht abgebildet.)

    Gesamt: 13,57 Euro.

    Nicht mal 14 Euro.
    Eine ganz feine Basis, möchte ich meinen.

    Ich hab zb. in so nem Päckchen noch zusätzlich
    ein Schweizer Taschenmesser und ein Feuerzeug.
    Eine Rettungsdecke kann man noch mit Ach und Krach auch reinbringen,
    vor allem wenn man dreifach vorhandenes Verbandsmaterial noch entfernt.
    (Ich hau das raus, was ich als sinnlos für ein Wald- und Wiesenabenteuer erachte
    und ergänze es.)
    Steristrips noch rein, Wasserentkeimungstabletten, 1 l Ziplockbeutel, Alufolie,
    bissl Paracord.

    Nur so Vorschläge.
    Mehr brauchts aber draußen schlicht nicht.
    (Wenn man noch dazu halbwegs Bekleidung an hat.)

  • Sauber, Sau geile Idee.
    Bei mir waren sie leider schon alle weg.

    Lidl Verbandspäckchen, war mit Inhalt?

    semper paratus
    semper fidelis in familia
    semper verus est ipse

  • Ja, Lidl Verbandspäckchen mit Inhalt!
    Und der Inhalt ist wirklich gut.
    Da der Lidl das schon öfter im Programm hatte,
    hoffe ich, daß er es wieder aufnimmt.
    Soweit ich mich erinnern konnte, hat er das bis jetzt
    saisonal zum Sommer hin und dann nochmal im Herbst gehabt.

  • Ich wollte das Messer jetzt etwas antesten,
    damit ich nicht nur Mods erstelle, bevor ich überhaupt weiß,
    was das Messer auch kann.

    [[File:feather.jpg|none|fullsize]]

    Also ins Grüne gefahren (chchch) ein paar Holzstücke genommen
    und malträtiert. ;-)
    Ich hab zunächst versucht ein paar feine Schnitzarbeiten vorzunehmen.
    Und zb. Zunder auch zu erstellen.
    Das ist, wie angenommen, doch etwas mühsam.
    Aber es geht.
    Wenn man da genau nen bestimmten Winkel erwischt und von oben dann
    noch ordentlich andrückt, dann hauts auch hin.

    Dann versucht eine Spitze in Hölzchen zu bringen.
    Das "haut" aber besser so hin, indem man wirklich draufschlägt, als daß man schneidet.

    Ich hab dann das Messer noch ein paar Mal kraftvoll gegen diverses Holz schlagen lassen.
    Welches durchwegs auch härter war.

    [[File:knife.jpg|none|fullsize]]

    Und es stellt sich als ziemlich robust heraus.
    Einmal über die Klinge drüberwischen und das ists auch.
    Keine erkennbaren Spuren von Materialausbruch oder Veränderung.
    Es war nach meinen Aktionen auch genauso "scharf" wie vorher,
    also auch hier kann ich sagen, daß mich das Messer positiv überrascht.

    Gesamteindruck:
    Es ist ein Haumesser, ein Werkzeug.
    Für Feinarbeiten (was ja klar sein sollte) nicht geeignet.
    ABER: Wenn man nur das Messer dabei hat, kann man mit etwas Mehraufwand
    auch alles machen, was ein Messer machen soll.
    Zum kleinen Ästchenabschlagen ist es allerdings am Geeignetsten.

    Wenn jemandem also sein geliebtes Herzeigemesser zu schade ist um damit
    in der Erde zu wühlen und den Ast der da im Weg steht wegzuschlagen,
    dann: das ist das Mittel zur Wahl.

    Preis - Leistung: ziemlich weit oben.
    Also ich hab noch kein Messer in dem Preisbereich gehabt, was da mithalten kann.
    (Und wenn man als Survivallowbudgetfan was zum Schnitzen haben möchte,
    dann kauft man um 1 Euro ein Stanleymesser/Cutter und nimmts zusätzlich mit.
    Oder verwendet das Schweizer Taschenmesser, was man sowieso in der Hosentasche immer hat. )

    Dateien

  • Es muss nicht immer teuer, teurer, am Teuersten sein. Vielmals langt gut und günstig.
    Ich muss gestehen, dass ich auch günstige Messer (Mora + Victorinox) bevorzuge. Wenn er kaputt geht, tut es dem Portemonnaie nicht so weh.
    Teure Messer sind natürlich schöner, sind womöglich schärfer und sicherlich qualitativ besser.. Und welche benützt man dann wenn es grob wird?
    Den günstigen. Weil man den teuren nicht kaputtmachen / schonen will.. (War schlussendlich sauteuer..)