Woher die Zutaten von Lebensmittelkonserven kommen

  • Habe durch Zufall eine interessante Reportage entdeckt. Dachte nicht, dass so viele Zutaten aus China kommen.


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  • dass die Mandarinen in Dosen nicht so toll sein können hatte ich mir ja gedacht. Aber gerade Tomaten in Dosen, wenn dick und fett italien drauf steht...


    Und dann überlegt man, ob Italien vom co2 Fußabdruck noch ok sind. Und holt sich chinesisches Rattengift & Co auf seinen Teller.


    Ich weiß jetzt aber gerade nicht wie ich damit umgehen soll, denn Dosentomaten sind ein wichtiger Bestandteil unseres normalen vorrats. Klar hab ich auch eigene Tomaten eingefroren, aber die Menge reicht nicht und zur nächsten Tomaten Saison ist es auch noch weit.

  • Ich habe mir die Doku jetzt gerade angeschaut, eigentlich nichts überraschendes dabei. China ist halt ein praktischer Bösewicht, weil er so weit weg ist. Aber unsere Lebensmittelindustrie ist nicht viel anders.

    Beispiele:

    1) Es gibt den geschützten Begriff "Wachauer Marillen", das sind die klassischen Marillen die in der Wachau wachsen und auch dort verkauft werden. Es gibt aber auch den Begriff "Marillen aus der Wachau", d.h. das sie dort verkauft wurden, es sagt nichts über die Herkunft aus.

    2) Rindfleisch Made in Austria bedeutet das ein 2 Jahre altes tschechisches Rind 24 Stunden in Österreich ist bevor es dann in Österreich geschlachtet wird.

    3) Honig Made in EU bedeutet das der Honig aus der EU kommt, die anderen 49 % aber aber nicht,

    4) Echter Blütenhonig aus Österreich muss zu xx % (knapp an die 100) aus Blüten kommen, Echter Blütenhonig aus Ungarn aber nur ca 30 - 40 % (Größenordnung).

    5) Der Klassiker: Zur Förderung und Emanzipierung der Frauen in Nordafrika werden Krabben aus Hamburg mit dem LKW nach Marokko gebracht um dort händisch zerlegt zu werden.

    6) Leitungswasser vs. Mineralwasser: Es gibt unterschiedliche Prüfnormen für die beiden Wasservarianten. Denn wenn man Mineralwasser mit den gleichen Standards wie Leitungswasser prüfen würde, so würde manches durchfallen.


    Und wer sich für Essen interessiert, das wie Essen aussieht aber kein Essen ist, dem sein Sebastian Lege ans Herz gelegt.

    Hier ein Beispiel, es gibt da noch viel mehr von ihm: https://www.zdf.de/dokumentati…smittelindustrie-108.html

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • ja, das wusste ich alles schon.aber dass etwa die tierdärme von Europa nach China kommen, dort geputzt werden, därme aus China noch dazu und wieder retourniert und alles dann "europäisch" sein soll... naja.


    Und die Tomaten haben mich einfach wirklich überrascht. Ich dachte, wir hätten genug. War wahrscheinlich naiv gedacht.

  • Als Bösewicht würde ich jetzt nicht China sehen, sondern die Lebensmittelkonzerne.


    Dass nicht deklariert werden muss woher die Zutaten von verarbeiteten Lebensmitteln stammen ist eine Sauerei, meiner Meinung nach.


    Dosentomaten die suggerieren aus Italien zu stammen, aber auf pestizidverseuchten Feldern in China wachsen sind schlichtweg Täuschung. Dass die verwendeten Pestizide in Europa verboten wurden setzt dem ganzen die Krone auf.

  • Es gibt echte italienische "Pelati" (Dosentomaten). Die muss man halt in Italien kaufen gehen. Ich meine nicht 2 Km. hinter dem Zoll..

    Dort Ist es auf der Dose deklariert, wo die Tomaten angebaut wurden. Apulien ist ein guter Indiz wenn man italienische will.

    Zweites Indiz, dass es keine italienischen sind, ist es wenn sie im Sonderangebot sind. Das Zeug ist auch zu 100% aus nicht EU-Länder.

    Italien baut schon Tomaten an. Meistens nur für den eigenen Markt. Quasi Eigengebrauch.

    "Italienische Exportware" kommt immer aus nicht EU-Staaten. Sie sind nicht besser aber auch nicht schlechter von der Qualität her.

    Ich meinerseits esse seit Jahren die Chinesischen und lebe immer noch..

    Ob in China oder Italien gespritzt wird ist für mich nicht von Belangen, denn beide sind nicht BIO.

    Beim Tomatenanbau wird überall die chemische Keule geschwungen. Oder denkt ihr wirklich, dass die italienischen Bauern / Produzenten ehrlicher sind?

  • natürlich kann China nix dafür. Die tun, was sie tun müssen und dürfen.


    Übrigens weiss ich inzwischen ein wenig mehr...


    Es gibt ein Label rund, blau und gelb mit der Schrift "geschützte geografische angabe" oder es kann auch stehen "100 Prozent tomaten aus italien" oder dergleichen. Nur Tomaten aus Italien reicht nicht, man braucht die 100%.


    Aus meinem Vorrat sind 20 % der Dosen wahrscheinlich chinaware, der Rest hat 100%. Immerhin.

  • Ich bin jetzt ehrlich schockiert. Irgendwie.

    Und irgendwie sagt der Wiener in mir "woar eh kloa, ollas a Linke"


    Ich zweifel sowieso schon viel an, allerdings hatte ich bei italienischen Paradeisern keine Bedenken.


    Werd ich Mal in der schönen Schweiz schauen, woher dort die Paradeiser für die Dose kommen. Vielleicht ist dort wegen den Italienisch-Schweizern doch mehr Italien drin.

    semper paratus
    semper fidelis in familia
    semper verus est ipse

  • Muss dich enttäuschen. Auch "Chinaware". Die Schweiz hat sich auch hier diesbezüglich weitergedreht. Ist auch Globaler geworden..

    Dank Internet und natürlich "Medien", ist diese Geschichte an und für sich im Umlauf gekommen.

    Die ganze Geschichte ist aber viel-viel älter.

    Wenn es mich nicht täuscht hat Italien in den 70` mit dem Pelatimport und Umetikettierung angefangen.

    Damals wurde in Italien schnell-schnell umetikettiert um möglichst viel Profit zu machen (Tomati aus bella Italia..).

    Ist aufgeflogen, aber anno dazumal.. Schmiere-schmiere und alles ist gut..

    Mittlerweile machen es die "Chinesen" selber;). Direkt ab Werk!

  • Dazu hat es kürzlich eine Änderung gegeben. Das Label „Made in ....“ darf nur noch verwendet werden wenn ALLE Teilkomponenten aus den jeweiligen Land kommen.
    Haben dazu auf allen unserer Produkte das „Made in Austria“ entfernen müssen. Kakaobohnen wachsen bei uns nicht.

    FORTES FELIX SUNT

  • Meist steht eh nur "Hergestellt für" darauf, was eine absolut sinnfreie Angabe ist. Nona wurde das für den Spar hergestellt, stehe ja gerade in einem.

  • Ein erschreckender Film, der die Frage aufwirft, wie man als Endverbraucher bzw. Konsument entdecken soll, dass die Ware aus China stammt?

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • das kann man nicht erkennen. Bei Dosentomaten wenn steht "100% aus xxx" aber wenn das nicht so klar steht, kann man davon ausgehen.


    Im Prinzip ist nichts mehr sicher, außer du kennst den Bauern direkt.

  • Hab das Internet mal für ein paar Stunden durchwühlt.. Und erstaunliches rausgefunden..


    Ein paar Zahlen, Tomaten:

    Italien produziert 6 Mio. Tonnen Tomaten jährlich. China 50 Mio. Tonnen. (30% vom Weltmarkt)

    Das schöne dabei ist, dass der Chinese gar keine Tomaten essen tut..:/ Gibt es in der traditionellen Küche gar nicht.


    Ein paar Pelati Marken:

    Mutti, Cirio, Oro di Parma, JA! Tomaten, Freshona und Alnatura haben noch nie die italienische Sonne gesehen.


    Pasten,Stückig und Saucen sind da nicht dabei. Da kann man nicht mehr durchblicken.


    Eins habe ich aber noch rausgefunden:

    Sugo- und Barilla- Saucen enthalten auch keine EU-Tomaten.

    Da musste ich sehr tief wühlen um es herauszufinden.


    Eine China-Tomate wenn sie nach dem Import weiterverarbeitet wird, zB. in Italien, als Sauce, Stückig, Ketchup und co. gilt nach EU-Recht als 100% italienisches Erzeugnis.:(

    Nix da mit Labels. Es langt nur, wenn sie ein Messer gesehen hat.


    Die überzählige Tomatenernte (100 % italienischen) wird nach (=OTrommelwirbel=O): Australien exportiert. Das hat mich wirklich erstaunt.


    Fazit: In praktisch jeder Pelatidose den man im Laden hier in Europa kauft ist, egal was draufsteht, China-Tomate drin.

    Bei den echten italienischen, stehen die Anbaugebiete auf der Büchse 2 Stelligen Abkürzungen drauf. Habe sie ein bisschen Aufgeschlüsselt..

    Ist zwar keine Garantie, aber ein guter Indiz:

    BA-Bari, BR-Brindisi, FG- Foggia, LE-Lecce, TA-Taranto, AV-Avellino, BN-Benevento, CE-Caserta, NA-Neapel, SA-Salerno, AG- Agrigento, CL-Caltannissetta, CT-Catania, EN-Enna, ME-Messina, PA-Palermo, RG-Ragusa, SR-Siracusa, TP-Trapani. Und Stop. Das sind alle Anbaugebiete in Italien.

    Wenn etwas anderes an Abkürzungen drauf steht wie zB: MI-Milano sind es sogar noch gefälschte. Nicht lachen, sind sogar im Umlauf!


    Jetzt könnte man sagen: Ich mach mir meine Passata selber.. Aus echten italienischen Tomaten.. Importiert aus Italien..

    Das steht ja auf der Kiste schon.. Importiert aus Italien..


    Das Ganze sagt aber nichts aus.

    Nur das die Tomaten über Italien kommen. Sind sie 100% echte Italiener? Und schon ist der nächste Fass auf..

  • Nachgegrübelt:


    Eigentlich müsste man bei allem was gern und günstig verkauft/gekauft wird, daran denken, dass es nicht aus einem europäischem Land kommt. Wieviel Erbsen, Linsen, Bohnen.... also vor allem auch lange haltbare Lebensmittel, kommen wohl von irgendwoher? Schon allein wegen der Masse die verkauft wird und die Anbauflächen die unseren Lebensmittelherstellern zur Verfügung steht. Noch dazu wo viel für Raps usw. genutzt werden, die dann für die Lebensmittelproduktion wegfallen.


    Chemie/Gift in Lebensmittel? Ich könnte mir vorstellen, dass natürlich nur das gefunden wird, wonach gesucht wird. Was bei uns undenkbar wäre ist in vielen Ländern gang und gebe. Lebensmittelsicherheit muß man sich halt leisten können.


    Was mich noch mehr nachdenklich macht als die Tatsache, dass so viel Nahrung nach Europa importiert wird ist die Frage ob sich Europa überhaupt noch selbst ernähren kann. Natürlich ist es günstiger Nahrungsmittel aus Ländern zu importieren wo Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Arbeiterschutz.... nicht existent ist, aber würde eine alleinige Produktion aus Europa überhaupt ausreichen? Vor allem wenns mal plötzlich zu einem Importstop (aus welchen Gründen auch immer) kommt.


    Dass es billiger ist irgendwas aus Europa wo andershin zu exportieren, dort zu verarbeiten und dann sowohl wieder zurück zu importieren oder wo anders hin zu verkaufen ist ja an sich schon ein Punkt für sich und vor allem nichts neues. Fallen mir doch sofort Milch/Milchpulver, Altkleidersammlung ein.

  • China ist der weltweit größte Tomaten & Knoblauchexporteur (vom chinesischen "Honig" will ich als Imker gar nicht reden....ist ein eigenes Kapitel :-( , auch die "uramerikanischen" Ketchups wie Heinz & Co werden auch Chinatomaten hergestellt.

    Klar gibts auch original italienische Tomatendosen, nur die sind schwer zu identifizieren/zu bekommen und sind dann auch teuer.

    Ist leider so!

    LG

    Gregor

    Einmal editiert, zuletzt von igel68 ()

  • Hier wird über italienische Tomaten gesprochen, als ob sie das Beste vom Besten wären.. Schlecht sind sie nicht. Die sind aber nicht besser auch nicht schlechter als die Spanischen, Türkischen oder Österreichischen (0.3% von der weltweiten Produktion)!

    Ich esse sehr viele Rispen-Tomaten aus dem Niederlande zum Beispiel. Die haben sogar noch nie richtige Erde gesehen. Lebe immer noch. Qualität und Geschmack, während der Sommersaison, non-plus-ultra!

    Heutzutags wird eh überall "Gespritzt" und mit Gentechnik gearbeitet. Auch BIO wird "Gespritzt". Mit anderen Mitteln und ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr, damit man bei einer im voraus angemeldeten Kontrolle oder nach der Ernte nichts mehr nachweisen kann.

    Habt ihr euch mal gefragt, wieso das Biogemüse im Laden so schön aussieht und bei euch im Garten.. Na-ja!

    Darum habe ich es mit dem Gemüsegarten aufgegeben.

    Beim Gemüse bin ich da nicht so "heikel". Sonst würde ich Verhungern! Mir ist es egal woher es kommt.

    Der Geschmack und wenn möglich die Qualität muss für mich einfach stimmen.

    Was macht schlussendlich Lebensmittelkonserven bei uns so teuer? Ich tippe auf die Löhne.

    Wenn ein "Bauer" in einem nicht EU-Staat das gleiche produzieren kann wie einer in der EU und beide schlussendlich das gleiche Resultat zum gleichen Preis verkaufen.. Wer hat da mehr verdient?

    Dann kommt noch dazu, dass der "EU-Bauer" noch ein Gewächshaus mit Heizung braucht um das ganze Jahr produzieren zu können und der andere nicht. Bei ihm ist die Sonne gratis 320 Tage im Jahr da.. Noch mehr Profit!