Welchen Einfluss haben natürliche Ereignisse auf unser Prepper-Verhalten

  • Als ich die aktuellen Bilder nach den Stürmen, Überflutungen und Stromausfällen vom 13. Dez. in Frankreich gesehen habe, war ich erschrocken, wie hoch das Wasser an vielen Häusern steht. Ich habe mir überlegt, welche Auswirkungen so was bei mir hätte. Wie viele andere sicher auch, habe ich einen Grossteil meiner Vorratshaltung, Werkzeuge und Notfall-Ausrüstung entweder im Keller oder im Erdgeschoss gelagert. Wenn mein Keller volläuft und das Wasser im Erdgeschoss einen Meter hoch stehen würde, dann wäre mein Vorsorgekonzept zu mindestens 90% unbrauchbar. Andererseits kann und will ich auch nicht alles in wasserdichten Kisten verpacken. Zum Einen wäre das extrem teuer und dann stelle ich mir auch die Diskussion mit meiner Frau vor, wenn sie im Alltag bei jedem Packerl Zucker, das sie aus der Speis holen will, zuerst irgendwelche Kisten öffnen müsste. Wir wollen uns ja nicht einbunkern, sondern lediglich Vorsorge betreiben.


    Wie geht Ihr mit dem Thema um? Wie sehen Eure Lösungen aus?


    Gruss,

    der Bayer

  • Hochwasser ist bei mir kein Thema. Dafür Rutschungen, Feuer,....

    Ich habe die Sachen deshalb aufgeteilt. Nicht nur im Hauskeller. Allerdings in der nahen Umgebung, wenn es also ein großes Ereignis wird.....

    Für dein Problem halt leider auch keine Lösung. Außer du hast einen erhöhten Ort zur Lagerung zur Verfügung.

    semper paratus
    semper fidelis in familia
    semper verus est ipse

  • Im 2. Stock mache ich mir darüber zwar weniger Gedanken, aber vorausschauend in Richtung Haus natürlich schon.

    Ich finde man muss das Risiko abschätzen.

    Wenn das Haus in einem Hochwasser gefährdeten Gebiet steht, würde ich die Vorräte entweder z.B. am Dachboden, oder anederen vom Wasser nicht erreichbaren Orten lagern, bzw. wenn nicht anders Möglich im Keller allerdings Wasserdicht verpackt.


    Die Waren des täglichen Gebrauchs kann man ja ruhig im Regal stehen haben, wenn ein paar Kilo Zucker, Mehl, Reis, etc. wirklich durch einen Wasserschaden vernichtet werden, was soll's.

    Den Hauptteil würde ich dann auch wasserdichte Monatskisten aufteilen und rotieren, z.B. bei Bedarf daraus das Regal für den täglichen Gebrauch nachfüllen.

    Die paar hundert €uro mehr Aufwand muss einem das Wert sein.


    Gibt ja nichts Schlimmeres als das der Vorrat für den "Notfall", durch den Notfall vernichtet wird, oder?


    z.B. 80l Box Wasserdicht

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • naja ein wenig Zeit hat man ja immer. Es ist nicht so, dass der Regen beginnt und 2 Minuten später steht 1 m Wasser im Keller.


    Ich habe im Keller alles etwa 5 cm erhöht stehen. Wenn das Wasser käme, hab ich dann noch genug Zeit, alles auszuräumen.


    Wir hatten schon den Fall mit ein paar cm Wasser im Keller. Man glaubt nicht, wie viel Wasser ein paar cm sind!!! Damals hatte ich die schmutzwäsche in Haufen am Boden.... war mühsam, das alles wegzuwaschen, weil ich dann halt alles sofort waschen musste


    Selbst wenn du alles auf 1,20m lagerst... es tut dem Mehl Zucker usw auch nicht gut, wenn eine entsprechende Luftfeuchtigkeit herrscht...

  • Wir sind auf einem Hügel relativ hochwassersicher, auch Regenwasser sollte bei dem schrägen Grundstück abrinnen können. Allenfalls ein Wasserschaden könnte, weil nur an Wochenenden bewohnt, in der BOL Thema werden, da greift die Haushaltsversicherung (meine notfalls sogar bei "Fahrlässigkeit").

    Hätte ich das Problem, würde ich die Kellervorräte so lagern, dass im unteren, gefährdeten Bereich die unempfindlicheren Dinge (Mineralwasser, Konserven, Tuben, Gläser...) lagern, Getreide und Nudeln eher im oberen Bereich der Regale. Langzeitvorrat wäre in dichten Boxen, wie sie Georgum beschreibt, am sichersten. Ich habe derzeit Reis, Nudeln, Salz, Zucker... vakuumiert in einer Metallbox.

  • Auch wenn ich ein einer Hochwassergegend wohne, sehe ich hier persönlich keine Gefahr weil ich oben am Berg wohne. Ich wäre bei einem Hochwasser im Ort zwar von jeder (inkl. Strom/Telekom) Versorgung abgeschnitten, aber ich dürfte relativ trocken bleiben.


    Aber weil der Teufel ein Eichhörnchen ist und ich ohnehin ein Fan von dezentralen Ansätzen bin, sind meine Vorräte soweit möglich verteilt vom Keller bis zum Dach. Wasserdichte Kisten verwende ich allerdings nicht. Ich verlasse mich auf den Berg und meinen dezentralen Ansatz.

  • Also ich kann dir sagen wie es beim Hochwasser 2002 war. Das war zwar nicht von jetzt auf gleich da, aber mehr als einen Tag hattest du nicht Zeit deine Sachen zu packen und dir eine Unterkunft zu suchen.

    Es war einem zwar bewußt, dass man in einem Hochwassergebiet ist, dass das Wasser aber so hoch kommt damit hat auch niemand gerechnet.

    Alle was du nicht wegtransportieren kannst ist kaputt. Egal wie man es lagert.

    Wohnwagen oder zweites Haus/Wohnung wären eine Option, aber auch das kann ausfallen (abgesehen davon ist es für di emeisten nicht leistbar).

    Die einzige Möglichkeit der Vorsorge ist mMn flexibel zu sein, in allen Belangen.

  • Ich denke jetzt nicht zwingend an Hochwasser, aber wenn ich von anderen (Natur)Katastrophen lese oder höre stelle ich mir immer die Frage: Wie würde sich das bei mir auswirken?


    Beispiel: Schneelast am Dach. In der Stadt zwar kein Thema, aber was wenn ... Lösung: Von innen klopfen, von außen ein Seil über das Dach und den Schnee zum rutschen bringen.

    Beispiel: Erdbeben: Wenn mein Haus beschädigt ist, dann wäre es nett Möglichkeiten außer Haus zu haben. Lösung: Zelt + Vorräte in einer extra Garage.


    Für mich nutze ich schlechte Nachtichten um mich auf andere Szenarien vorzubereiten, zumindest um darüber nachzudenken.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich nehme natürliche Ereignisse so wie sie kommen. Ich kann durch und mit meiner Ausrüstung die Schäden mindern bis teilweise ganz ausschliessen aber mehr kann ich da nicht tun.


    Natürliche Ereignisse sind zu 90% erkennbar. Wenn man in der Zwischenzeit nichts unternimmt, ist man selber Schuld.


    Bei Hochwasser warten die Meisten auf der Feuerwehr und wundern sich wieso sie nicht sofort kommt..

    Ich mach vorher mein Haus "Dicht" und hab keine Probleme.

    Ist grad letztes Jahr passiert. Da wo es kurzfristig enorm viel Wasser von Oben (Himmel) gekommen ist. Mein Garten stand kurzzeitig geschätzt 30 Cm. unter Wasser.

    Da ich berufsbedingt unterwegs war, kam ich auf dem letzten Drücker nachhause an. Raus aus dem Auto, rein im Schuppen, die auf Mass geschnittene und lackierte Bretter mit rundherumgehender Siliconfuge rausgenommen, an den Subterrainfenstern geschraubt. Das gleiche 1 Meter hoch an der Haupteingangstüre angeschraubt und die Keller Zwangsentlüftung noch zugemacht. Mit dem Akkuschrauber keine 10 Min. gebraucht.

    Der Nachbar stand auf der Terrasse und beobachtete mich. Der dachte sich wohl, dass ich jetzt ganz ausgetickt bin.

    Seine Versuche mit mir im Gespräch zu kommen, hab ich da einfach ignoriert. Das Starkregen kam, wusste ich schon.. RADIO!

    Zum Schluss hab ich noch die Schachtdeckel aufgemacht und die Aussensteckdosen vom Netz genommen.

    Ich wurde grad noch rechtzeitig fertig als die ersten Tropfen fielen..

    Kurzes Resumee: Verhindere immer als erstes, das Wasser eindringt. Wenn es nicht reinkommt, muss es später auch nicht raus.

    Gut 30 Cm. hab ich persönlich nicht soo schlimm empfunden. Da kenne ich ganz anderes. Es war eher ein Training für mich..

    Wir haben ein Fluss 100 Meter neben dem Haus.. Wenn DER kommt.. Hui!

    Für die Nachbarschaft sah die Geschichte anderst aus. Verheerend! Einer hat noch eine Tiefgarage.. 2 Tage hat es gebraucht bis die Feuerwehr gekommen ist.

    Bei mir, kein Tropfen im Haus.:)


    Bei Schnee.. Räumen-Räumen-Räumen. Bis die Arme und Kreuz vor Schmerz wegfliegen. Mehr kann ich da nicht tun.

    Feuer.. Ist bei mir weniger das Problem.

  • Mein zentrales Thema sind eher Feuer oder Sturm. Mehr kann bei uns nicht sein*).

    Da mein Grundstück höher liegt als die Straße hab‘ ich auch mit hereinfließendem Wasser kein Problem. Höchstens in die Garage könnte es mir ein paar cm Wasser hineindrücken, aber da steht alles erhöht bzw. hängt an den Wänden…

    Aber selbst bei den Hochwässern

    Bei einem möglichen Sturmschaden ist halt immer die Frage, was genau passiert. Im EG müssten wir (und unsere Sachen) aber relativ sicher sein; sensible Sachen (Dokumente, Fotoalben, Datensicherung, …) sind daher im EG aufbewahrt.

    Im Keller wäre vermutlich meine Sammlung an Werkzeugen und Teilchenbeschleunigern samt Zubehör der größte Schaden. Die Lebensmittel und die medizinische Ausrüstung (Medis, Verbandszeug, …) sind nur wenige 1.000 € wert und daher relativ rasch ersetzbar (sofern nicht SHTF).

    Gegen Feuer hilft die dezentrale Datensicherung in meiner BOL (Elternhaus), den Rest übernimmt (hoffentlich) die Versicherung.

    *) Früher hatte ich bei Starkregen öfter mal Wasser durch den Kanal im Keller. Mittlerweile hab‘ ich aber alle Auslässe mit Ausnahme der Waschmaschine dicht gemacht. Seitdem gibt’s auch keine Probleme mehr.

    There is no such thing as too much backup!

  • *) Du brauchst nur eine Rückstauklappe im Schmutzwasserschacht. Nur eine für das ganze Haus. Angebracht dort bevor es in die Kanalisation geht. Wenn man es umgekehrt macht braucht es mindestens 2-3. Diesen Fehler hätte ich auch mal fast gemacht.

    Es gibt grob gesagt 2 Modelle. Die, die einen Schwimmer haben und solche die man von Hand zuschieben muss. Ich hab die ohne Schwimmer drin. Sind von mir aus gesehen, einfacher zu Unterhalten. Da langt es 1 mal im Jahr mit dem Hochdruckreiniger alles schön abwaschen und wieder Deckel drauf.

    Um die Zuzumachen habe ich mir eine Dachlatte auf die richtige Länge zugeschnitten, damit ich nicht auch in den Schacht hinunterkrabbeln muss.

    Auf die andere Seite der Latte habe ich ein Haken, damit ich sie wieder aufmachen kann.

  • Hätte ich das Problem, würde ich die Kellervorräte so lagern, dass im unteren, gefährdeten Bereich die unempfindlicheren Dinge (Mineralwasser, Konserven, Tuben, Gläser...) lagern

    Das kann zur Heruasforderung werden. Ein Freund von mir hatte Wasser im Keller, in dem er seinen zugegebenermassen grossen Weinvorrat gelagert hatte. Die Etiketten lösten sich von den Flaschen und schwammen an der Wasseroberfläche. Man konnte gerade noch unterscheiden, ob es ein weisser oder ein roter war, aber nicht mehr, welche Sorte. So wurde das Öffnen einer jeden Weinflasche zum spannenden Überraschungsmoment.


    Gruss,

    der Bayer

  • 😁😁😁

    Leiwandes Luxusproblem! Ähnlich verhält es sich dann mit den Dosen und ihren Etiketten: Überraschungsessen, was drinnen ist, kommt auf den Tisch! Dazu gibt es Überraschungswein. Gefällt mir 🤣

  • Fluid: Die hatte ich beim Hausbau einbauen müssen. Jetzt komm ich da nicht mehr ran (die Abwasserleitung läuft im Fundament, dann unter dem Flächenkollektor der Wärmepumpe bis direkt ins öffentliche Gut. Da komm' ich nirgends mehr dran - DEN Gedanken hatte ich nämlich auch schon...

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich würde das mit dem kompletten Abdichten nochmals überdenken. Das Haus "schwimmt" auf wie ein Korken und dann hat man mehr Probleme als Wasser im Keller.

  • Ich würde das mit dem kompletten Abdichten nochmals überdenken. Das Haus "schwimmt" auf wie ein Korken und dann hat man mehr Probleme als Wasser im Keller.

    Stimmt. In manchen Gebieten sind sogar "Flutungsöffnungen" baulich vorgeschrieben.

  • Fluid: Die hatte ich beim Hausbau einbauen müssen. Jetzt komm ich da nicht mehr ran (die Abwasserleitung läuft im Fundament, dann unter dem Flächenkollektor der Wärmepumpe bis direkt ins öffentliche Gut. Da komm' ich nirgends mehr dran - DEN Gedanken hatte ich nämlich auch schon...

    Stimmt. Im Nachinein kann das teuer bis unmöglich sein. Hatte das selbe Problem und nach dem ersten Mal Kanalwasser im Keller, 2 einfache Rückstauklappen (obwohl da glaub ich hohle Kugeln drin verbaut sind) installiert. Bislang funktionierts so.

    „ ..., wenn man rechtzeitig d’rauf schaut, daß man’s hat, wenn man’s braucht.“


    – Josef Kirschner: Werbespots für Raiffeisen

  • Den Einbau von Rückstauklappen finde ich ganz interessant. Hat bereits jemand Langfrist-Erfahrungen damit? Um ganz konkret zu sein: Setzen sich die Rückstauklappen über die Jahre zu, sodass das Abwasser ohne Reinigung der Rücktauklappe nicht mehr abfließt.


    In dem Thread Extremwetter-Klimarisiko-Bewältigung bei Previval hatte ich bereits rausgefunden, dass es bei den Schadensummen der schweizer Elementarschadenversicherung bis 2016 bisher keinen Anstieg gab. Aktuellere Schadenzahlen als 2016 gibt es jetzt noch nicht, da es immer 1 bis 2 Jahre dauert, bis Gebäudeschäden abgewickelt sind (verpätetes Entdecken des Schadens, verspätete Meldung, Gutachterbearbeitung, Rechtsstreite, ...).


    Das ist für mich wirklich hochinteressant, ob sich sich die Alarmmeldungen der Klimaforscher auch tatsächlich als Schäden in Euro und Cent (bzw. Franken und Rappen) niederschlagen.


    Die Medien berichten ja immer das, auf das sie gerade sensibilisiert sind ....

    COTG.

  • Meine Klappe ist nicht Wartungsfrei. Wir sind im Haushalt zu zweit. Ich muss/tue die Klappe und Schmutzwasserschacht 1 Mal im Jahr, meistens im Herbst mit dem Hochdruckreiniger (nicht volle Pulle!) auswaschen damit "festsitzendes" gelöst und weggespült wird. Mit einem starken Gartenschlauchstrahl würde es auch gehen. Hab die Anlage seit über 10 Jahre drin und in der Zwischenzeit nur eine Deckeldichtung gebraucht. Da braucht es kein Reinigungsmittel nur Wasser, einen wasserdichten Anzug und Gummistiefeln.

    Bis jetzt habe ich sie wirklich, aber wirklich 2 Mal gebraucht und da war ich froh, dass sie drin war.

    Ich hab aber so wie es aussieht eine "Alte" drin. Ich hab keine Klappe, sondern einen Schieber. Schieber nach oben = offen, nach unten = zu.

  • Im Boden habe ich zwei Bodenauslässe, die Rückstauklappen haben (auch mit so Hohlkugeln).

    Wenn man sie regelmäßig (1-2x pro Jahr) ein wenig pflegt (Schmutz und Staub entfernt, also eine Mintute Arbeit) halten die erstaunlich gut dicht.

    There is no such thing as too much backup!