• Guten Morgen,


    ich hätte hier mal ein ganz spezielles Thema und ein paar offene Fragen:


    Wir haben sicher alle vorgesorgt ( vermutlich jeder auf sein Szenario abgestimmt ) und unsere Vorbereitungen getroffen ( Keller

    ausgebaut, Vorrat angelegt, ...)

    was passiert aber wenn es eine Evakuierung bzw. Räumung eines Gebietes in eurem Ort/ Stadt gibt?!?

    Wir alle wissen , daß eine Weigerung zu einer Festnahme führen kann und von der Polizei unter Anwendung von Zwangsmitteln auch

    gegen seinen Willen aus der Gefahrenzone verbracht werden!


    und hier schon die erste Frage: Was nehmt ihr mit - euren BOB , euer EDC oder habt ihr für solch ein Ereignis vlt. sogar einen

    eigenen Fluchtplan oder Rucksack ( 3 Tages Gepäck ...)?


    die Frage richtet sich dahingehend, daß in diesen "Auffanglagern" bzw. Notunterkünften mit Sicherheit schon nach den ersten Stunden

    nicht nur Chaos und Hysterie herrschen wird , sondern vor allem katastrophale hygienische Zustände ! ( Toiletten in begrenzter Menge

    für eine viel zu große Anzahl an Menschen, Waschgelegenheiten, Schlafplätze, Essensausgaben...)


    Jetzt haben wir alle bei uns daheim vorgesorgt, ausgebaut, investiert und dann müssen !! wir uns von unserem `Notprogramm`

    trennen!


    die zweite Frage liegt auf der Hand: nehme ich Verpflegung oder Kleidung mit, habe ich vlt. sogar die Möglichkeit einen eigenen

    Schlafplatz bei einer Evakuierung zu errichten ( also brauche ich Zelt und Ausrüstung) oder bin ich verpflichtet mit 1000 anderen (

    eventuell vlt. sogar infizierten) Personen auf engstem Raum zusammengepfercht zu leben ( wie lange auch immer )?


    die dritte Frage: niemand weiß wie lange eine Evakuierung dauern wird ( bei Bombendrohungen sind es einige Stunden , bei Häusern

    welche Brand- oder Wasserschäden aufweisen - je nach Schwere der Beschädigung- einige Tage oder Wochen)---> wie kann ich mich

    also bestmöglich darauf vorbereiten um meine Familie durch diese unvorhergesehene Problematik zu lotsen?


    Dieses Thema richtet sich vor allem in Bezug auf das aktuelle Virus - wer die Medien verfolgt , weiß , daß mittlerweile schon in

    Italien ganze Dörfer und Orte unter Quarantäne gestellt wurden, Züge wurden eingestellt und dürfen nicht mehr verkehren sowie

    Personen mit Verdacht wurden angehalten und in eigene dafür eingerichtete Zentren gebracht...



    auf hilfreiche Tipps und Tricks eurerseits bin ich gespannt und verbleibe mit schönen Grüßen

  • Evakuierungen aus dem Haus oder der Wohnung sind sehr unwahrscheinlich.

    Sollte es brennen, oder eine andere dringende Gefahr auftauchen (z.B. Bombenentschärfung) ist eine eventuelle Evakuierung nur von kurzer Dauer.

    Ansonsten sehe ich keinen Grund warum man die eigenen 4 Wände verlassen sollte, bzw. zwangsevakuiert werden müsste.


    Kurz gesagt, ohne driftigen Grund, und ein Virus ist keiner, würde ich meine Wohnung nicht verlassen.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • zu Frage 1: ich wäre diesbezüglich soweit vorbereitet, dass ich lediglich mein "Zeugs" in den Transit verlade und meinen Wohnwagen anhänge und los geht die Reise....und soviel Zeit ist allemal bei einer Evakuierung, dass du dein Zeug zusammenpackst.

    Daher: falls ein Hausarrest auf Grund örtlicher Gegebenheiten oder Zustände (Wasser, Feuer, NBCR oder was auch immer) ausgeschlossen ist, zusammenpacken und ab in den Camper


    zu Frage 2: aus meiner "aktiven" Zeit bei der Behörde und meinen in diese Richtung gehenden Erfahrungen war (und denke ich ist immer noch so) es so, dass die Behörde froh ist, dass sich einige Leute selbst versorgen bzw. einfach wo anders sind. Es ist natürlich etwas anderes, wenn man mehr tot als lebend aussieht und es wie vielleicht bei einer Pandemie notwendig sein wird, dass man zu einer ärztlichen Auffangstation geschickt wird bzw. dort hingebracht wird.

    Daher würde ich hier sagen: Du musst in der Regel nicht mit 1000 anderen Personen zusammengepfercht sein.


    zu Frage 3: meiner Erfahrung nach ist die beste Vorbereitung, wenn du einen plausiblen und glaubwürdigen Plan "deiner" Evakuierung hast und diesen bei Bedarf der einschreitenden Organe der Behörde mitteilst. Sprich: wenn sie dich auffordern, dass du zb. zu einer Sporthalle gehen sollst um dich dort zu sammeln, dann genügt es meiner Meinung nach, dass du dein weiteres Vorgehen darlegst. In der Regel wird (hier in AT) nicht alles so heiß gegessen wie gekocht. Man muss sich immer auch den Rattenschwanz bei gesetzten Zwangsmaßnahmen überlegen.

    Zwangsmaßnahme - Platzverbot = ok, da reise ich woanders hin

    Zwangsmaßnahme - Festnahme = der Beamte (i.d.R. sind dann 2 Polizisten geblockt) hat dich an der Backe, muss dich irgendwohin fahren (Arrestzelle, Auffangraum, Sammelplatz), dann kurzes Protokoll schreiben über die Festnahme (wir sind da ja trotz einer solchen Situation nicht in Anarchie verfallen :)) - bei Großveranstaltungen, wo zb mehrere bzw. viele Festnahmen durchgeführt werden, gibt es aber auch "eigene" Beamte, die sozusagen nur die ganze Papierarbeit erledigen....aber trotzdem ist im Hintergrund ein großer bürokratischer Aufwand, denn auch wenn dich 2 Beamte festnehmen, in ein Auffanglager bringen und ein anderer den Papierkram erledigt, bist du noch zu versorgen, erkennungsdienstlich zu behandeln, genaue Daten aufnehmen,...du siehst, da ist eine Menge Arbeit noch zu tun. Daher ist jeder froh, wenn sich die Leute soweit wie möglich selbst "versorgen" bzw. irgendwo unterkommen.....gut sieht man sowas auch immer, wenn zB wie vor einiger Zeit das Haus im 4. Bezirk eingestürzt ist, dass sie einiges zu tun hatten, die Bewohner (die keine Notfallpläne bzw. Unterkünfte bei Freunden oder Familie hatten) irgendwo unterzubringen....jetzt stellt man sich das mal vor, wenn es einige hundert Personen sind - geschweige denn einige tausend Personen. -----> das ist auch der Grund für den Hausarrest....keiner will und kann alle versorgen und behandeln.

    Daher: wenn´s bei uns soweit sein sollte, dann wird es genauso "Hausarrest" geben. Und da wird es mit Sicherheit genügend Informationen geben, wann wer unter welchen Voraussetzungen unterwegs sein kann/darf ohne gleich festgenommen bzw. mit Zwangsmaßnahmen behandelt zu werden.

  • ich denke auch, dass man bei einer Pandemie die Leute eher trennen als sammeln will. Aber im schlimmsten Fall würden wir mitnehmen, was geht (wir haben ein großes Auto) und zu meinen Eltern aufs Land fahren.

  • das heißt dann also , das bei einer Evakuierung Zeit fürs " Sachen - packen " bleibt ??

    heißt das auch, eine Evakuierung beeinhaltet nicht automatisch die Anhaltung/ Festhaltung der Personen in eben diesem betreffendem Gebiet ???

    Normalerweise kann ich im Evakuierungsfall meines Erachtens nicht einfach meine Sachen packen und mich woanders hinbegeben?!

    ....oder irre ich mich ...


    georgum : auch ich würde mein Haus nicht ohne triftigen Grund verlassen ! :-) da stimme ich vollkommen überein

  • ...du irrst dich nicht ganz:)

    wenn Gefahr in Verzug ist (Feuer, Bombe, ...) dann musst du umgehend das Gebiet verlassen - das wird dann in der Regel auch "zwangsweise" durchgeführt ---ist aber auch verständlich, da auch hier wiederum kein Polizist (Feuerwehr ist auch dort, hat aber nicht diese Zwangsmaßnahmen wie die Exekutive) freiwillig im brennenden Haus bleiben möchte, oder warten will, bis die zB bei Bauarbeiten gefundene Bombe hochgeht.


    Bei allen Festnahmen die ich miterlebt habe, hatte der Festgenommene immer Zeit seine notwendigsten, persönlichen Sachen mitzunehmen, sich ordentlich anzuziehen und gewisse Vorbereitungen (zB seine Verwandten anzurufen, damit die sich keine Sorgen machen.....sonst blockieren dann wiederum dutzende Verwandte die Notfallleitungen, da sie wissen wollen ob etwas mit ihren Angehörigen passiert ist (da wären wir wieder beim zuvor besprochenen Rattenschwanz, der sich nach zB einer Festnahme ergibt), zu treffen.

    Und gerade in so einer Situation wie wir sie jetzt teilweise wahrnehmen, kannst du getrost deine Sachen in Ruhe einpacken....die Exekutive geht ohnehin nur durch und informiert alle, dass sie bis zu einem gewissen Zeitpunkt gewisse Maßnahmen (Ort verlassen, Hausarrest, etc.) treffen müssen. Und wer sich danach dann noch auf der Straße aufhält hat halt Erklärungsbedarf und muss im schlimmsten Fall mit Zwangsmaßnahmen rechnen.....sowas kan man auch derzeit gut in Italien sehen, dass die Katastrophenschutz-Personen lediglich Informationen an neuralgischen Punkten (Haltestellen, Schulen, sonstige Gebäude) "veröffentlichen" und aushängen. Darauf sind dann alle Maßnahmen oben, die jeder treffen sollte.


    Gedankenspiel:

    in einem durchschnittlichen Wiener Gemeindebezirk sind so ca. 50 Beamte / Polizisten untertags im Dienst (ausgenommen es wird ein Oberon = Notfallalarmierung ausgerufen, wo alle in der Freizeit befindlichen Polizisten einrücken müssten...sofern sie erreicht werden...nur wer geht dann schon noch freiwillig in den Dienst, wenn er selbst Familie zu Hause hat ;))

    wenn nun diese 50 Leute "ausschwärmen" und je 2er Team (Funkwagenbesatzung) 1 Wohnhaus machen sollen - wie lange glaubst du dauert so eine Evakuierung 1 Bezirks in Wien, wenn die dort in den Häsuern - übertrieben geschrieben - jeden einzeln "rausziehen" können, weil keiner gehen mag? Daher 1 Zettel auf die Anschlagtafel, oder sie fahren mit dem Aussenlautsprecher am Funkwagen durch die Gassen und beschallen die Gassen mit den Maßnahmen und Handlungsanweisungen.


    Wenns brennt, da ist´s a bissi anders, da rennen die Polizisten an jede Türe und schreien und klopfen und hoffen, dass die Feuerwehr gleich da ist und auch hilft evakuieren....und selbst sowas dauert dann noch einige Zeit. Aber da ist es ja auch meistens überschaubar, weil´s ja nicht im ganzen Bezirk brennt, sondern im Regelfall nur 1 Haus.

  • Hallo Hengo , ich würde ja fast vermuten , da spricht jemand aus Erfahrung bzw. aus dem direkten Einsatzbereich ;-)

    auf jeden Fall sehe ich dies nun etwas entspannter und ruhiger- danke

    mein ECD wird aber trotzdem aufgestockt und wir werden mal so ein Szenario zuhause durchproben - nur für den Fall der Fälle versteht sich ...

    lg

  • Im Fall von Covid-19 wird es meiner Einschätzung nach zu keinen Evakuierungen kommen - warum auch? Eine Abriegelung von einem gewissen Gebiet ist da viel wahrscheinlicher. Welchen Zweck hätte denn eine Evakuierung und Unterbringung in einem Massenquartier im Falle eines Virus? Sollte jemand der Untergebrachten infiziert sein, wird es sich noch rascher verbreiten.

    Zwangsräumungen von Gebäuden wird es eher im Falle des Fundes einer Fliegerbombe oder dgl. geben und nur kurzfristig sein.

    Zwangsräumungen von Städten, Bezirken, Gebieten wären dann sinnvoll, wenn es sich um eine ernsthafte Kontaminierung des Gebietes handelt, wenn also ein KKW (Kernkraftwerk) hoch geht oder dgl. In diesem Fall gilt es alles einzupacken, da man ja in absehbarer Zeit nicht mehr zurückkehren wird.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • ja aber dann wird man auf andere Dinge wert legen, weil Lebensmittel ja noch zu kaufen sind.


    Aber generell denke ich ist bug in meist wahrscheinlicher als Bug out

  • Böse Sache!

    Mich wundert, dass nach dem ersten Vorfall keine vernünftige Lösung für die Einwohner gesucht wurde. " ...die Gefahr wurde unterschätzt...", welche Interessen waren da wohl dahinter?