Hilfe ! Ich bin Einzel-Prepper

  • Webmaster bitte Beitrag verschieben, falls ich ihn falsch platziert habe ODER bitte um Hinweis auf bestehenden Thread


    Ich habe lange über die Bezeichnung nachgedacht. Solo-Prepper und Single-Prepper klang mir zu sehr nach Partnerschaftsbörse - und das ist nicht gemeint ;)

    Es geht mir um den Gedankenaustausch zwischen Einzelkämpfern (wie ich es bin), über Organisation der Vorratshaltung, Größe und Beschaffung des Notfall-Equipments, Checklisten, Ideen, Erfahrungen usw.

    Ich glaube, dass sich nicht in allen Bereichen die Ratschläge im Forum für "uns" 1:1 umsetzen lassen. Vieles werden Einzelpersonen nicht oder anders planen müssen/können, wo Familienväter vermutlich echt gefordert sind. Beispielsweise kristallisiert sich für mich heraus, dass ich wohl keinen BOL benötige, aber ein passend großes BOV , in dem ich auch schlafen kann. Und mit genügend Diesel im Gepäck kann ich hoffentlich der atomaren Wolke oder dem neuen arktischen Winter davon fahren. Werde ich alle meine gehorteten Vorräte mitnehmen können :?: :/.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Hallo, bin auch solo (na ja, bis auf einen Elternteil, was die Dinge noch kompliziert).


    Haushaltsvorrat geht immer (jetzt auch wichtig wg. möglicher Quarantäne), eine mobile Variante/Rucksack finde ich auch wichtig, und den kann man ja auch ins Auto/aufs Fahrrad laden (nebst anderen Dingen).


    Davonfahren kann in manchen Szenarien helfen, aber letztlich wird man doch viel zu Fuß unterwegs sein.


    Was würde Dir denn weiter helfen?

  • Hallo capraibex,


    Ich überlege mir gerade die Szenarien, die mir ein mulmiges Gefühl bereiten und die dazugehörigen Strategien.

    • Massiven Vulkanausbrüchen (Eyjafjallajökull) mit langen Zeiten von Aschewolken (Klimaveränderung)
    • AKW-Störfall (Tschernobyl)
    • Impakts (Meteor, Asteroid)
    • Sonnensturm mit monatelangen Stromausfällen
    • Terrorakte, politische Unruhen
    • Cyberangriffe, die die Infrastruktur lahmlegen

    Überschwemmungen, Erdrutsche sind in meiner Wohngegend unmöglich, wohl aber gibt es thermische Aktivitäten (Thermenlinie südlich von Wien)

    Was passiert denn mit meinen Vorräten, wenn ich mich ins Auto setzte und fliehe. Den größten Teil müsste ich zurücklassen. Soweit ich hier im Forum ersehe, gibt es Ideen zur externen Lagerung von Vorräten - schön und gut, aber WO ? Der Ort könnte ja auch noch im gefährdeten Gebiet liegen......

    Fragen über Fragen.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Also ob man alleine plant/flieht/einigelt oder das zu sechst macht, der Unterschied ist nicht so groß wie man denkt, meistens nur in der Menge der Sachen die man hat.


    Eine BOL hat jetzt auch nicht wirklich was mit der Familiengröße zu tun, oftmals ist das ein Wochenendhaus ...

    Nur ich brauche eine im Süden, falls die Tschechen einmarschieren.

    Und eine im Westen falls die Russen kommen.

    Und eine im Norden, falls die Flägräischen Felder in Italien ausbrechen.

    Und eine im Osten, falls in Bayern ein AKW in die Luft fliegt.


    Das gleiche auch für meine verteilten Vorräte. Was nützen mir Vorräte im Süden, wenn da das Problem her kommt?


    Aber das sind alles Gedankenspiele, unterschiedliche Szenarien, unterschiedliche Zeiträume, ich denke das es da keinen Unterschied macht wie groß die Gruppe jetzt ist.


    Wenn ich mir jetzt deine Szenarien anschaue ... hier ein paar Gedanken von mir dazu.


    Massiven Vulkanausbrüchen (Eyjafjallajökull) mit langen Zeiten von Aschewolken (Klimaveränderung)

    Da ist eine ländliche Gegend von Vorteil, aber wenn Flucht angesagt ist, dann fliehst du mit 400 Mio anderen, nur wohin? Um effektiv vor einem Problem zu fliehen, musst du so viel vor allen anderen weg sein sonst stehtst du mit dem Rest im Stau. Und bei jedem Räuspern eines Vulkans gleich mit dem gesamten Hausrat in die Karibik abhauen ... ist vermutlich auch nicht das wahre.


    AKW-Störfall (Tschernobyl)

    Wenn ich mir deine Gegend richtig gemerkt habe, dann bist du da relativ sicher. Das nächste AKW ist mehr als 100 KM weg und damit bist du in der sicheren Zone für die gröbsten Probleme


    Impakts (Meteor, Asteroid)

    Kommt immer daraum an wie groß er ist und wo er einschlägt. Ein 50 km Brocken löscht alles Leben aus, egal wo du bist. Da hilft nur eine gute Zigarre und ein Glas Single Malt. Bei einem 100 m Brocken der Las Vegas trifft wird es uns relativ egal sein. Alles dazwischen ... Vorräte für Aussitzen oder eine Flucht ... beides kann das richtige sein.


    Sonnensturm mit monatelangen Stromausfällen

    Da ist man in einer ländlichen Gegend sicher besser aufgehoben, da kann man im eigenen Garten etwas anbauen. Eine Flucht ist immer nur dann angesagt, wenn der Zielort Vorteile und weniger Gefahren birgt als der aktuelle Ort. Bei einer Großstadt wie Wien kann das durchaus der Fall sein. Vielleicht kann es hier hilfreich sein wenn man erst nach 3 Wochen flieht, wenn der Rest keinen Sprit mehr hat und die Straßen leer sind?


    Terrorakte, politische Unruhen

    Betrifft meistens auch nur Großstädte, es sei denn du denkst an MadMax Zustände, dann ist es ziemlich egal wo du bist.


    Cyberangriffe, die die Infrastruktur lahmlegen

    Entweder wie ein Sonnensturm zu behandeln oder viel harmloser weil "nur" eine Wasserleitung oder ein Strommast zerstört wurden und es lokale Probleme gibt.


    Wie du siehst, oftmals überlappen sich die Sachen und Flucht kann eine Möglichkeit sein, aber nicht immer und nicht immer auf Dauer. Oftmals ist aussitzen die beste Möglichkeit. Ich (für mich) habe BugIn - sprich aussitzen - als die effektivste Möglichkeit für die meisten Probleme gesehen. Aber falls ich doch fliehen muss, dann weiß ich was ich mitnehme, wo es liegt und bin schon vorbereitet.


    Und überall ist die Größe der Gruppe nicht wirklich ein Thema :)

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • zippygirl Ich versuche mal, meine Überlegungen zu sortieren, vielleicht ist etwas für Dich dabei.


    Die Bedrohungsanalyse ist eine Seite. Wobei Du mit Deiner unmittelbaren Umgebung beginnen solltest (z.B. wenn Deine Wohnung durch Kriminalität/Überschwemmung/Chemiewerk nebenan bedroht ist, hat der Sonnensturm Prio 2). Problem: es gibt immer noch mehr - Krankheit, Arbeitslosigkeit, WIrtschaftskollaps, Pandemie, Zombies,... (Übrigens: die gefährlichsten Killer in Ö sind Schnitzel, Schweinsbraten und Fastfood ;). Ehrlich - Gesundheit und Fitness kommen zuerst.)

    Jedoch: es gibt Gemeinsamkeiten. Erstens ev. eine unmittelbare physische Bedrohung, und dann - ganz oder teilweise - der Ausfall der Zivilisation (Versorgung, Infrastruktur, Recht und Ordnung,...). Das bringt uns zum nächsten Punkt.


    Sicherstellung der Grundbedürfnisse (3er Regel): Einstellung (3 sec), Luft (3 min.), Schutz (3 h), Wasser (3 d), Nahrung (3 w), Kontakt (3 m) - wie machst Du das?


    Dann gibt es noch den Ort. Du bist zuhause, unterwegs, oder woanders (BOL, Freunde/Verwandte, Notquartier, in der Natur). Da gibt es jeweils andere Bedingungen, um die Grundbedürfnisse sicherzustellen.


    Von daher lässt sich die Vielfalt der Bedrohungen etwas vereinfachen, etwa so:


    1. Bist Du ok? (Lebensweise, physische und psychische Gesundheit, Fitness, Erwerbsfähigkeit, persönliche Entwicklung, Kenntnisse und Fähigkeiten, Umgang)


    2. Ist Deine Umgebung ok? (Haushalt, Wohnort, Arbeitsweg, Arbeitsplatz, Freunde/Bekannte/Verwandte)


    3. Falls es zu einer Krise kommt (egal warum), wie stellst Du die Grundbedürfnisse sicher?

    - zuhause - Stichwort Zivilschutz/Haushaltsvorrat

    - unterwegs (zu Fuss, mit Rad/Auto) - Stichwort BOB, INCH-Bag

    - sonst wo


    4. Überlegungen zu speziellen Szenarien (wann bleibst Du zuhause, wann gehst Du und wohin), wie schützt Du Dich dann?


    5. Wir sterben alle mal - irgendwann bist Du zur falschen Zeit am falschen Ort. Das zu akzeptieren gehört auch dazu, und bei allem Prepping nicht zu vergessen, das Leben zu leben und die eigenen Träume zu verwirklichen, solange es geht.

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  • Lasse Szenarien mal außen vor, da hat Don Pedro schon ein paar Revue passieren lassen...

    Für mich wäre der wichtigste und aktuellste Punkt: Mensch(en) suchen um sich zusammen zu tun.
    Ob die Katastrophe nun eine Naturgewalt ist oder von Menschenhand geschaffen, diese Nachteile werden eine Einzelperson ausbremsen oder gar zum vollständigen stoppen bringen:
    - Verletzung
    - Erkrankung
    - die helfende Hand im allgemeinsten Sinn

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • Ob die Katastrophe nun eine Naturgewalt ist oder von Menschenhand geschaffen, diese Nachteile werden eine Einzelperson ausbremsen oder gar zum vollständigen stoppen bringen:

    - Schlafen


    Ist aber leichter gesagt als getan, Krisenvorsorgende in der eigenen Umgebung zu finden.

  • Ist aber leichter gesagt als getan, Krisenvorsorgende in der eigenen Umgebung zu finden.

    Deswegen sollte es ganz hoch auf der To-Do Liste stehen, wenn nicht ganz oben...

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • wow, danke an alle für die Hilfsbereitschaft

    capraibex und DonPedro speziellen Dank. Einige Eurer Punkte sind mir auch schon im Kopf geschwirrt, aber nicht so strukturiert wie in Eurem Beitrag.

    Ich glaube ich werde es einmal für mich grafisch mit einem Entscheidungsbaum (- oder mehreren ?) darzustellen versuchen. Also her mit einem großen (A3) Blatt Papier und Bleistift mit Radierer.....

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.