17 Verletzte: Murtalbahn in Fluss gestürzt

  • Im Salzburger Lungau ist Freitagfrüh eine Garnitur der Murtalbahn entgleist. Laut ersten Informationen des Roten Kreuzes stürzte gegen 7.15 Uhr ein Waggon in die Mur. Die Einsatzkräfte berichten nun von 17 Verletzten, von denen vier in Spitäler gebracht wurden.

    Ein Glück, dass es relativ glimpflich ausgegangen ist. Scheinbar wird niemand vermisst.


    Wie kann man sich auf sowas vorbereiten? Weit hinten sitzen im Zug?

  • Gar nicht - ein Zug kann auch im hinteren Teil entgleisen.


    Gut orientieren, Fluchtwege kennen und einmal durchspielen. Wissen wie man Notöffnungen aufbekommt (Scheibe, Türen,...)

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich setze mich nach Möglichkeit so hin, dass im Fall eines Unfalls keine schweren Koffer oder andere schwere Dinge draufbekommen würde - wobei "Entgleisen mit Umkippen in einen Fluss" nicht zu den Szenarien gehört, die ich da im Hinterkopf hätte, das ist wirklich ein Freak Event.

  • Hier gibt es ein paar gute Tipps:


    Argumente für einen möglichst sicheren Sitzplatz

    • Wählen Sie einen Sitzplatz in der Zugmitte: Sicherste Knautschzone bei Aufprall- oder Auffahrunfall
    • Wählen Sie einen Gangplatz: Bester Platz bei einem seitlichen Zusammenstoß
    • Setzen Sie sich in Fahrtrichtung gesehen auf die rechte Seite: So reduzieren Sie die Gefahr durch entgegenkommende Züge
    • Setzen Sie sich entgegen der Fahrtrichtung: Der Sitz fängt einen Großteil der Aufprallenergie ab
    • Bevorzugen Sie ein Abteil statt eines Großraumwaggons: Hier gibt es weniger Gepäck, das bei einem Unfall umherfliegen könnte
  • wobei "Entgleisen mit Umkippen in einen Fluss" nicht zu den Szenarien gehört, die ich da im Hinterkopf hätte, das ist wirklich ein Freak Event.

    Es reicht ja schon, wenn morgens um halb 8 ein mit hunderten Personen vollbesetzter Pendlerzug nach Wien entgleisen würde. Da stehen die Menschen großteils auf den Gängen herum. Das wäre eine Katastrophe wie Eschede.

  • Hier gibt es ein paar gute Tipps:

    ...

    • Setzen Sie sich entgegen der Fahrtrichtung: Der Sitz fängt einen Großteil der Aufprallenergie ab

    Das kommt drauf an, wer dir dann gegenübersitzt. Ist diese Person schwerer als du, dann ist die auf dich einwirkende Aufprallenergie größer, wenn dir diese Person ins Gesicht fliegt, als wenn du auf sie drauffliegst. Und wenn über den Sitzen Koffer lagern (so wie das in den Sechser-Abteilen meistens der Fall ist, nicht aber in den Großraumwagen), dann ist die Kalkulation eventuell nochmal anders. Hast du aber kein Gegenüber und keinen Koffer oberhalb, dann stimmt das - unter der Annahme einer heads-on Kollision. Bist du hingegen in einem stehenden Zug, auf den von hinten einer mit Tempo auffährt, ist es natürlich umgekehrt. [Achtung, Humor] Also am besten ständig wechseln: Während der Fahrt gegen die Fahrtrichtung sitzen, in der Station mit der Fahrtrichtung; aber genau umgekehrt, falls eine schwerere Person gegenübersitzt :S

  • Darin sind halt die statistisch gesehen häufigsten "Unfallarten" und deren Prävention aufgelistet. Hätte in dem Fall (Murtalbahn) jetzt auch nichts genutzt, da keine Abteile, nur eine kleine Zuggarnitur und die direkt mal ins Wasser abgestürzt.


    Dir kann auch im Bahnhof stehend ein Zug von hinten auffahren... :-D

    viribus unitis - acta non verba

  • Eine Vorbereitung ist schwierig. Bzgl. möglichem Fluchtweg habe ich zB in meiner Tasche immer ein Resqme, um eine Scheibe „öffnen“ zu können.


    Im Bus, mit dem ich zur Arbeit & wieder retour fahre, bin ich einer der wenigen Passagiere, der den Sicherheitsgurt immer benutzt. Dies ist im Falle eines Aufpralls oder Überschlags sicherlich wichtig.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Im Bus, mit dem ich zur Arbeit & wieder retour fahre, bin ich einer der wenigen Passagiere, der den Sicherheitsgurt immer benutzt.

    Gibt es in Österreich eigentlich Züge mit Sicherheitsgurt? Hätte ich noch nie gesehen.


    Hier die Meinung eines "Verkehrssicherheitsexperten", der erklärt warum Sicherheitsgurte in Zügen unnötig wären.


    Die Argumente sind eher fragwürdig, würde ich meinen.


    In Zügen sind die Menschen nicht angeschnallt. Wären Gurte wie im Auto nicht sinnvoll?

    Sicherheitsgurte sind Unsinn. Im Auto treten bei normaler Bremsung bereits Kräfte auf, die ein Fahrer oder Mitfahrer nicht mehr selbst halten kann. Die Bremskräfte sind bei gleicher Geschwindigkeit im Straßenverkehr etwa acht Mal größer. Im Zug können sich die meisten Leute beim Bremsen festhalten oder brauchen nicht mal das. Und einen Zug auf Unfälle auszulegen, macht keinen Sinn. Die Wahrscheinlichkeit, in einem Auto tödlich zu verunglücken, ist bei gleicher durchfahrener Strecke 20-mal höher als im Zug. Für die extrem seltenen Zugunfälle die freie Bewegung im Zug - sie dürfen ja während der Fahrt rumlaufen - abzuschaffen und gleichzeitig Sicherheitsgurte einzuführen, halte ich für überflüssig.

  • Ein wenig nachvollziehbar sind die Argumente, mir wäre es aber trotzdem lieber, einen Gurt zur Verfügung zu haben, sollte ich diesen anlegen wollen.


    Der „Experte“ hat zwar hinsichtlich der geringen Bremsverzögerung recht, aber nur beim normalen Bremsen. Wenn da plötzlich ein anderer Zug steht & die Verzögerung rasch gegen 0 geht, sieht es anders aus.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Als Prepper sehe ich Argumente wie "andere Sachen sind gefährlicher, ergo muss man hier nix machen" kritisch.


    Wenn ich mich angurten möchte, sollte es diese Möglichkeit auch geben. In jedem anderen Verkehrsmittel von Auto, über Bus bis zum Flugzeug gibt es die Möglichkeit ja auch.

  • Als Kind war ich Passagier in einem Zug, der bei einem unbeschrankten Bahnübergang mit einem Reisebus kollidiert ist.

    Mein Glück damals war, dass ich ganz hinten im letzten Waggon gesessen bin. Die Todesopfer waren im Bus und im ersten Waggon des Zugs zu beklagen.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Die rechte Seite ist nicht immer die vom Gegenzug entferntere Seite! Das wird/ist in Österreich zwar seit einigen Jahren „bereinigt“, muss aber nicht immer sein. Kann sogar bei Bedarf kurzfristig geändert werden weil die Anlagen beim Nachrüsten auf ...“Misch“verkehr (weiß den Begriff nicht mehr) umgebaut werden, damit man reagieren kann bei einer Gleisstörung.