Verschlossene Brunnenschächte zur Wasser-Entnahme reaktivieren

  • Gestern habe ich zufällig erfahren, dass es in unserem Ort etliche wasserführende, aber außer Funktion gesetzte Brunnen gibt, d.h. abgedeckt und ohne Brunnenschwengel.

    Da kam mir das Video von Survival Lilly (siehe Forumsbeitrag) gerade recht:

    Diese mit (Akku-)Schrauber betreibbare Gardena-Pumpe schafft 30 Höhenmeter scheint auf jeden Fall praktischer als ein am Seil runtergelassener Eimer (wobei ich mich frage: wie schafft man es, das Wasser in den auf dem Wasser schwimmenden leeren Eimer hinein zu bekommen?).


    EINE Sache stimmt mich allerdings nachdenklich - und das hat jetzt wirklich nur zufällig mit Halloween was zu tun :rolleyes:: einer dieser Brunnen befindet sich auf dem Friedhof.

    Es ist jetzt etwas makaber, aber wäre dieses Wasser überhaupt verwendbar (Kontaminierung der Erdschichte)? Was meint ihr ?

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Es wird schon seine Gründe gehabt haben, warum diese Brunnen ausser betrieb gesetzt wurden.

    Einer davon wird der Anschluss an die Städtische Wasserversorgung gewesen sein.

    Ein zweiter könnte auch sein um irgendwelche Seuchenausbrüche entgegen zu wirken.

    Ein dritter könnte auch sein, dass sie ganz einfach dem heutigen Zeitgeist nicht mehr entsprechen.

    Ein vierter: HALLOWEENN trinkt TOTENWASSER!:evil:<X:evil:

  • zippygirl: Am Friedhof wird Wasser für die Blumen auf den Gräbern gebraucht und nicht jeder Brunnen ist automatisch für Trinkwasser gedacht, das Schild "Kein Trinkwasser" sieht man ja recht häufig. Wasser aus so einem Brunnen kann zwar Trinkwasserqualität haben, kann aber ebenso gut gesundheitsschädlich sein.

  • JoBe das ist mir schon klar und um so eine Wasser-Entnahmestelle geht es ja nicht. Ich frage mich, ob man im Notfall diesen Schacht abdecken und Wasser entnehmen könnte und ob die üblichen Desinfektionsmaßnahmen (Filter, Micropur etc) ausreichend wären für diesen speziellen Standort des Brunnenschachtes, der Jahrzehnte lang den Abbauprodukten des Eiweißes ausgesetzt ist.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • wobei ich mich frage: wie schafft man es, das Wasser in den auf dem Wasser schwimmenden leeren Eimer hinein zu bekommen?

    Falls der tatsächlich schwimmen sollte, etwas am Seil ziehen und wackeln, bis er umkippt und Wasser hineinlaufen kann. Oder besser gleich Metalleimer nehmen, ist eher unwahrscheinlich, dass der schwimmt.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • ......Oder besser gleich Metalleimer nehmen, ist eher unwahrscheinlich, dass der schwimmt.

    ähhhh.....das verstehe ich jetzt nicht ganz: sind nicht Kreuzfahrtschiffe auch aus Metall und schwimmen ???? Mit Wasser füllen sie sich doch erst, wenn sie in Schieflage geraten.

    Man könnte vielleicht am Boden auch ein Seil befestigen und den Eimer bereits "quer" liegend runterlassen, sodass sofort Wasser ins Innere fließen kann.

    Ich frage mich, ob es da nicht schon entsprechend geformte Schöpfgefäße gibt - Wie machen das wohl die Leute in den Steppen Afrikas oder Asiens ?

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • zippygirl: Mein Nachbar baut unter anderem Wasserversorgungen für abgelegene Hütten, also mit Quellfassung, Behälter und Leitung zum Haus. Was der immer wieder erzählt was er da so in den Behältern findet oder welche Brühe da bei schlecht gebauten Quellfassungen daherkommt, bei aktiv genutzten Anlagen wohlgemerkt, würde für mich aufgelassene Brunnen eher auf eine Stufe mit Abwasser stellen. Kann man schon nutzbar machen, man sollte dann aber wissen was man alles tun muss für die geplante Anwendung. Da wäre ein natürlicher Bachlauf noch besser, da haben wir schon in der Volksschule gelernt welche Lebewesen eine gute Wasserqualität anzeigen.


    Gerade in einer Situation mit Versorgungskrise kann man auf Durchfall und diverse Seuchen gut verzichten.


    Ich frage mich, ob es da nicht schon entsprechend geformte Schöpfgefäße gibt - Wie machen das wohl die Leute in den Steppen Afrikas oder Asiens ?

    In Tunesien habe ich öfters Kamelbrunnen gesehen, sowas in der Art: http://4.bp.blogspot.com/-Ww5I…zkqqRk/s1600/P4020096.JPG (Quelle: http://blog.solprotect.com/2012/04/).

    Braucht man Wasser kann man per bereitliegendem Stock das Kamel mit einem freundlichen Klapps auf den Hintern davon überzeugen ein paar Runden zu gehen, die Tonkrüge am Seil fördern daraufhin das Wasser nach oben.

    Einmal editiert, zuletzt von JoBe () aus folgendem Grund: Kamelbrunnen hinzugefügt

  • ähhhh.....das verstehe ich jetzt nicht ganz: sind nicht Kreuzfahrtschiffe auch aus Metall und schwimmen ???? Mit Wasser füllen sie sich doch erst, wenn sie in Schieflage geraten.

    Man könnte vielleicht am Boden auch ein Seil befestigen und den Eimer bereits "quer" liegend runterlassen, sodass sofort Wasser ins Innere fließen kann.

    Ich frage mich, ob es da nicht schon entsprechend geformte Schöpfgefäße gibt - Wie machen das wohl die Leute in den Steppen Afrikas oder Asiens ?

    Aber genau das ist der Punkt: das Schiff ist mehr oder weniger dicht. Ein Plastikeimer schwimmt vermutlich auf dem Wasse: aber sobald er kippt, hat er verloren. Bei einem klassischen Metalleinmer ist der Schwerpunkt viel höher, sehr unwahrscheinlich, dass der nicht kippt.
    https://www.amazon.de/Hochwert…sc=1&tag=httpswwwaustr-21

    Dein Gedanke mit dem Seil am Boden ist übrigens richtig, das gibt es auch bei Holzkübeln, die sonst schwimmen würden. Bei den von JoBe erwähnten Tonkrügen dürfte die Situation ähnlich wie bei einem Metalleimer sein, oder die sind sogar noch instabiler, was Schwimmen betrifft.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Diese mit (Akku-)Schrauber betreibbare Gardena-Pumpe schafft 30 Höhenmeter

    Die 30meter Höhe sind die Angabe auf der Druckseite. Das bedeutet also, du kraxelst 30 meter mit dem akku schrauber runter in den brunnen und pumpst es dann nach oben?


    Die geodätische Saughöhe ist die maximale Höhe, bei der Wasser durch Pumpen angesaugt werden kann, ohne dass das Wasser Verdampft. Diese Höhe liegt aufgrund von Reibung in den Saugleitungen in der Pumpentechnik bei maximal 7 m bis ca. 8 m. Die Saughöhe ist dabei der Abstand zwischen der Pumpe (Mitte des Laufrades) und dem Wasserspiegel des anzusaugenden Wassers. Die geodätische Saughöhe ist nur für selbstansaugende Pumpen wie z. Gartenpumpen oder Hauswasserwerke / Hauswasserautomaten interessant. Je höher die Pumpe das Wasser ansaugen muss, desto geringer fällt die Fördermenge aus, sodass die Fördermenge bei 7 – 8 m gegen 0 geht.


    Theoretisch

    Die theoretisch maximal erreichbare geodätische Saughöhe hängt ab vom Luftdruck (und damit der Höhe des Standortes) und von der Wassertemperatur (Dichte des Mediums). Bei Normaldruck (1013 mbar = 1013 hPa) auf Meereshöhe und 4 °C Wassertemperatur beträgt die maximale geodätische Saughöhe 10,33 m.


    Praktisch erreichbare Saughöhe

    In der Praxis wird die maximale Saughöhe durch verschiedene Einflüsse vermindert:

    Diese Einflüsse führen dazu, dass praktisch mit einer maximalen Saughöhe (manometrischen Saughöhe) von 7 bis 7,50 m zu rechnen ist.

    Zu beachten ist die Saughöhe bei allen Pumpen, vor allem bei Kreiselpumpen, da hier schon vor Erreichen einer maximalen Saughöhe Kavitationsprobleme entstehen.


    die nächste Frage wäre, ob die pumpe selbstansaugend ist.

    so wie im video beschrieben würde ich meine Schrauber oder Bohrmaschinen nicht in den Dauermodus versetzen und stundenlang meinen Keller damit auszupumpen versuchen. Ich schätze mit einem Kübel hat man nach 1ner Stunde schon wieder den Break-Even im vergleich zu der Gardena Pumpe erreicht.

  • Die 30meter Höhe sind die Angabe auf der Druckseite. Das bedeutet also, du kraxelst 30 meter mit dem akku schrauber runter in den brunnen und pumpst es dann nach oben?

    Danke für den HInweis, aber genauso hatte ich es gedacht: ich werfe einen 5-7 Meter langen Schlauch nach unten in den Schacht oder in ein tiefer liegendes Gewässer, zu dem ich nicht unmittelbar runter kraxeln kann. Oben stehe ich mit dem Gardenateil und ein kleiner Schlauch führt in mein Transportgefäß. (das untere Schlauchende würde ich noch irgendwie mit etwas Siebartigem versehen, damit keine Schwebteile mitgepumpt werden).

    Pech, wenn der Brunnen/das Gewässer zu tief liegen :/

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  • JoBe es geht mir nicht um eine dauerhafte Wasserversorgung, sondern um das fallweise Anfüllen von einigen (tragbaren) Gefäßen. Meine Frage nach der Verwendbarkeit dieses "reaktivierten" Brunnenwassers scheint somit beantwortet - maximal als Brauchwasser ? Trinkbar auch nicht mit Filter und Micropur ?

    Ich spreche hier vom SHTF-Fall und dieser bzw. noch 2 andere Brunnen im Ort wären für mich fußläufig erreichbar (Bollerwagen).

    Du erwähnst Tunesien: - ich versuchte mich auch zu erinnern, wie im Film "Lawrence von Arabien" der Beduine Wasser aus dem umstrittenen Brunnen schöpfte. Ich glaube, er warf einen Sack aus Tierhaut in den Schacht. Es muss doch zwischen


    Jongleur ich hatte ohnehin an einen stabilen Zinneimer oder Vintage Metalleimer gedacht. Dass der Plastikeimer lustig auf der Wasseroberfläche schwimmen wird, ist klar.

    Ich glaube, an einem solchen Eimer könnte man das zweite "Hebe-"Seil anbringen (Loch in den unteren Falz)

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Jongleur ich hatte ohnehin an einen stabilen Zinneimer oder Vintage Metalleimer gedacht. Dass der Plastikeimer lustig auf der Wasseroberfläche schwimmen wird, ist klar.

    Ich glaube, an einem solchen Eimer könnte man das zweite "Hebe-"Seil anbringen (Loch in den unteren Falz)

    Glaube ich nicht, dass das nötig ist. Alleine der Griff mit dem Seil daran wird den Eimer zum Kippen bringen, sollte er zu sanft und gerade auf der Wasseroberfläche gelandet sein.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Das mit dem Kübel.. Ihr sagt ja Eimer..

    Ihr macht ja eine richtige Wissenschaft daraus. Nehmt einfach ein schon vorhandenes Eimer. Das Material spielt schlussendlich keine Rolle. Kunststoffeimer gehen auch bestens.

    Ob man es hineinwirft oder runterlässt ist auch zweitrangig. Wenn er unten angekommen ist, 1-2 mal herumschwenken und gut ist.

    Was viel wichtiger ist und vor allem gerne vergessen wird ist die Beschaffenheit der Schnur. Da empfehle ich keine aus richtigem Kunststoff (Plastedinger).

    Da kommt das gute alte Paracord im Spiel. Das ist komischerweise eine Ausnahme. Fühlt sich ja auch anders an.

    Denn alles was runtergeht muss auch wieder rauf und vor allem ist es dann meistens 10 Kg. schwerer. Darum auf die Dicke (Durchmesser) achten.

    Je dicker die Schnur, desto bequemer die Wasserentnahme und Schneidet in den Händen weniger ein.;)

  • Das mit dem Kübel.. Ihr sagt ja Eimer..

    ......

    Je dicker die Schnur, desto bequemer die Wasserentnahme und Schneidet in den Händen weniger ein.;)

    Nein, als Österreicherin sage ich normalerweise auch "Kübel" - der "Eimer" war dieses Mal den deutschen Freunden zuliebe gewählt 8)

    Aber danke für den Schnur-Hinweis. Sollte das mit dem Gardena-Dings nicht funktionieren, werfe ich schwungvoll den Kübel/Eimer.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.