Wie Du von gemeinsamen Übungen, Bereitstellungen und Förderungen auf "fehlende Akzeptanz" schließt ist mir zwar nicht ganz klar aber Dein Standpunkt ist offenbar einzementiert, da hilft keine Diskussion.
Sorry, aber eine Akzeptanz durch Behörden sehen zu wollen, weil ein Paragraph existiert, der zur Mithilfe verpflichtet und einer einzigen bundesweiten Übung vor 4 Jahren ist halt schon sehr gewagt, meiner Meinung nach.
Sagen wir es wie es ist: Amateurfunk in BOS und HiOrgs existiert aufgrund des Engagements der Mitarbeiter, die sich in ihrer Freizeit mit dem Thema beschäftigen und nicht weil sie einen staatlichen Auftrag dazu hätten. Dadurch entsteht in Österreich dieser extreme Fleckerlteppich an regionalen BOS-Standorten mit Ausrüstung, Wissen und Plänen in punkto Amateurfunk und Standorten die nichts davon haben. Ob das bei einer großflächigen Krisenlage hilfreich sein wird? Ich bezweifle es.
Würde man einen ernsthaften Nutzen sehen, den nur Amateurfunk abdecken kann, würde hier viel mehr gemacht* werden, seitens der Behörden. Dass in einer RK-Stabsstelle ein paar Mitarbeiter motiviert sind und sich selbstständig organisieren in einem Verein und Pläne schreiben, die nur in ihrem Einzugsbereich Gültigkeit haben, aber weder landes- noch bundesweit Bedeutung haben, ist für mich eben keine "Akzeptanz".
*Wobei "mehr gemacht" natürlich mit Vorsicht zu genießen ist. Wirklich viel gemacht wird in keinem Bereich des Katastrophenschutzes, aus bekannten Gründen. Aber Satellitentelefone auf Halde legen ist eben einfacher und unkomplizierter als in Amateurfunk zu investieren.
Mein Standpunkt ist überhaupt nicht einzementiert. Ich diskutiere, weil ich lernen möchte. Konnte aber noch keine faktenbasierten Einwände auf meine Argumente sehen.
Fakt ist: Es gibt aktuell ca. 6.300 vergebene Rufzeichen in Österreich. Niemand weiß wie viele davon aktive Amateurfunker sind. Es wird angenommen, dass die meisten Rufzeichen während der Hochblüte in den 70er und 80er Jahren vergeben wurden und es somit eine starke Gruppe an Personen 70+ gibt, die ein Rufzeichen haben. Das legt nahe, dass etwa zwei Drittel der Amateurfunker gar nicht mehr aktiv sind. Quelle
Trotzdem verfügen sowohl manche Behörden als auch einige Einsatzorganisationen über Kurzwellenfunkgeräte und haben Funkamateure in ihren Reihen.
Ja, die Funkamateure in den Behörden gibt es aber generell* eben nur, weil sie sich das privat organisieren, richtig? Es ist keine Anforderung der Behörden "Funkamateur-Planstellen" in ihren Reihen schaffen zu müssen, oder gar eine Weiterbildung mit von der Behörde gestellten Geräten. *Manche HiOrgs und BOS scheinen auf lokaler Ebene da die Ausnahme zu sein, siehe scavenger
Es wäre daher auch ein völliger Unsinn eine eigene Einsatzorganisation "Amateurfunk" mit allen Strukturen, Fahrzeugen, Einsatzzentralen und was weiß ich noch alles zu unterhalten.
Wäre das denn wirklich Unsinn? Amateurfunk ist doch die Lösung und einzige Kommunikationsform die bei Blackout und ernsthaften Krisen funktioniert, lt. einhelliger Meinung der Funkamateure. Das widerspricht sich doch, hier nichts zu tun, sondern auf eine unbekannte Anzahl von Privatpersonen zu vertrauen, oder?