Elektroauto als BOV?

  • Hi!

    Vor einigen Tagen stand in der Zeitung, dass Norwegen in 15-20 Jahren keine Autos mehr mit Verbrennungsmotor zulassen will.

    Tesla hat sein Modell 3 vorgestellt und somit ein elektrisch betriebenes Mittelklasse-Auto vorgestellt.

    Der Trend geht eindeutig in diese Richtung, speziell mit Steuererleichterungen oder Prämien der Regierung (in den USA erhält man 7.500 USD vom Staat für ein E-Auto zugeschossen) wird es in den nächsten Jahren einen massiven Zuwachs in diesem Bereich geben, denke ich.

    Die Frage für uns Prepper ist allerdings: Ist ein E-Auto als Bug-Out-Vehicle geeignet?

    Spontan würde ich sagen: Nein. Da es durch die begrenzte Reichweite und im Fall eines großflächigen Stromausfalls keine Möglichkeit gibt das Auto aufzuladen.

    Der Vorteil am E-Auto wäre, dass es extrem leise ist.

    Wie seht ihr das? Müssen wir weiterhin auf Verbrennungsmotoren setzen oder ist ein E-Auto eine echte Alternative?

  • Gute Diskussionsanregung!

    Ich stimme in Bezug auf elektrisch angetriebene Automobile zu, da einfach zu viel Gewicht und Masse bewegt werden muss. Auch diese Ultraleichtfahrzeuge fallen aus, da diese viel zu empfindlich sind und kaum Packmasse zulassen.
    Ich denke aber, dass Strom die perfekte Antriebsenergie ist. Insbesondere bei Pedelecs in Kombination mit Solarpanelen (auf einem Anhänger?) und eben Muskelkraft.

    Grüße
    Basmyr

  • Ich glaube in Radforen wurde ein schnelles Elektrobike empfohlen um an den Autoschlangen vorbeizukommen.
    Der Akku reicht um rasch aus der Stadt rauszukommen, dann wird er ggf abgeworfen und man hat dann immer noch ein Fahrrad.

    Die Sonnenfinsternis von 1999 war in Ö ein populäres Großereignis.
    In Wien konnte sie allerdings nicht als vollständige SoFi wahrgenommen werden.
    Sehr viele standen damals im Stau und kamen nicht mehr rechtzeitig aus der Stadt raus um dieses Naturschauspiel zu genießen.
    Auch waren angeblich bis zum Schluss nicht genug Schutz-Brillen da.

  • In der Jetzigen Form : Nein
    Aber richtig umgesetzt kann ich es mir schon vorstellen.
    Mir Persönlich gefällt der Technische Aufbau vom Chevy Volt/Opel Ampera, bei dem ein Benzin/Diesel/Gasmotor als Rangeextender dient. Durch den effizienteren lauf des Verbrennungsmotors beim Aufladen der Battereien erhöht sich seine Reichweite über die reine Elktrostrecke hinaus, ohne ein Benzinfresser zu sein. (2,5 Liter/100km)

    Einen anderes Konzept hat sich mit Offroadelektro beschäftigt. Be dem wurde der Elektromotor gegen vier direkt am Rad montierte E-Motoren ersetzt. Damit ersetzt die Steuerung auch die Differenzisle inkl. der Sperren.

    Ergänzt man dann noch mit alternativen Ladesystemen könnte man am Anfang mit Rangeextender gut ~1000km fliehen und wenn mann dann (je nach Wetter) Täglich 100 - 300 km vorankommt. Schaft man mehr als zu Fuss oder mit Fahrrad.

    Das wird aber sicher noch ein paar Jährchen dauern. Oder kann wer von euch Autod bauen?

    FORTES FELIX SUNT

  • Der neue Toyota Rav 4 (?) Hybrid hat bereits (teilweise) einen solchen Antrieb.

    Aber im Grunde tauscht man nur die Antriebsmechanik gegen Elektronik aus. Interessant finde ich das schon. E-Motoren haben jede Menge Drehmoment und die aufwändigen Antriebswellen, Differentiale und Differentialsperren würden entfallen.

    Nur lässt sich Mechanik eben sehr viel leichter reparieren als Elektronik. Da sehe ich den Haken.

    Aber sollte der Gesetzgeber das jemals vorschreiben, können wir sowieso nichts dagegen tun. In Deutschland allerdings gilt das Auto teilweise noch als "Kulturgut". Vorausgesetzt, es handelt sich um einen Oldtimer, ist damit per Definition mindestens 30 Jahre alt und möglichst original erhalten.

    Und genau so einer steht auf meiner Einkaufsliste. Muss halt noch ein wenig sparen... ;-)

  • Gibt schon ein paar Leute die sich Gedanken machen.

    Der Nibus ist so eine Idee.

    Thema reparieren: kannst du dein Auto selber reparieren und Service machen? Und damit es reslistisch wird, nur mit den Sachen die du "jetzt" zu Hause hast.

    Das wäre der Vorteil beim E-Auto. Kein Service maximal das Schmieren von Lagern. Und weniger Ersatzteile die man sich ev auf Lager legen muss.
    Zu dem Vorteil dass man keine Tankstelle braucht.

    FORTES FELIX SUNT

  • Es kommt auf das Bedrohungsszenario an. Muss ich nur aus einer Stadt hinaus kann das mit Elektro gehen (obwohl ich mir das unangenehm vorstelle, wenn man für Stunden Stop and Go in einer Schlange steht, und dann die Batterie ausgeht ohne Möglichkeit diese schnell wieder augzutanken.)
    Ich glaub das Hauptproblem ist das Aufladen. Bei meinem Defender hab ich einen 180 Liter Tank. 2 mal 20l Kanister und ich habe eine Reichweite von 2200 km, wenn es sein muss Nonstop. Und die Möglichkeit meinen Tank, wenn immer möglich wieder aufzutanken. Die E Autos mit den grössten Reichweiten ihaben m Schnitt 350 km. Dann steht das Teil mehrere Stunden an der Stromtankstelle, die im SHTF Fall ja gar nichts mehr liefert. Auch ist die Energiedichte in Akkus nicht beliebig erhöhbar.

    Was zu denken geben sollte. Einsatzfahrzeuge sind von der obigen Verordnung in Norwegen ausgenomme. Ich frag mich warum...

  • Als BOV nicht ganz so ideal, allerdings als Fahrzeug in der Krise und danach eventuell das Beste was es geben kann.
    Ich fahre demnächst 2 davon Probe als neues Firmenauto da sie (0% CO2) ja ab 2016 Vorsteuerabzugsberechtigt sind.

    LG Wolfgang

  • Mit dem momentan verkauften Stand der Technik halte ich ein eBOV für ein NoGo. Die aktuellen Fahrzeuge sind von einer noch nicht existierenden Infrastruktur abhängig und damit uninteressant.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zitat von EisBär im Beitrag #6
    Gibt schon ein paar Leute die sich Gedanken machen.

    Der Nibus ist so eine Idee.

    Thema reparieren: kannst du dein Auto selber reparieren und Service machen? Und damit es reslistisch wird, nur mit den Sachen die du "jetzt" zu Hause hast.

    Das wäre der Vorteil beim E-Auto. Kein Service maximal das Schmieren von Lagern. Und weniger Ersatzteile die man sich ev auf Lager legen muss.
    Zu dem Vorteil dass man keine Tankstelle braucht.



    Ich weiss nicht. So ohne Service ist ein E Auto ja nicht. Immerhin stehen die Tessla in der Bannenstatistik nicht an der ersten Stelle.

    Den Nibus find ich cool. Sehr sogar. Was mich etwas vorsichtig macht ist der Benzinbetriebene Generator, den das Teil haben soll....

  • Das Reichweitenproblem würde sich bei einem e-mobil mit einem rangeextender in gewissem Umfang regeln lassen.
    Allerdings kenn ich jetzt nur den mit Benzin betriebenen BMW.
    Außerdem kommts drauf an, wie der bug out ausschauen soll ? Hab bisher noch nix über Anhängerbetrieb bei E-Mobilen gehört/
    gelesen. Für größere Nutzlasten gäbs zumindest schon diverse Elektro-Transporter, die alledings wieder nur für den Stadtlieferverkehr
    konzipiert sind.

    Vielleicht brauchts ja wirklich 3 Fahrzeuge :
    den schweren geländegängigen Diesel-Kombi mit Anhänger , der zur Not auch das Heizöl aus dem Heizungstank schluckt,
    das kleine E-Mobil , das (zb auch am sicheren Ort) mit ner netzunabhängigen PV-Anlage "aufgetankt" werden kann und das normale Alltagsauto

    Wenn man nur ein E-Mobil als Alltagsauto nützt, müsste man es beim Bug Out auf dem Anhänger an sicheren Ort evakuieren .

    Ich werde mit der Anschaffung eines E-Mobils erst noch warten . Vielleicht geht ja auch mal eine der bisherigen
    Prototypen in Serie, bei denen zB einer kleiner Dieselgenerator auf Kleinanhänger Strom für Antrieb und Akkuladung liefert .

    Frieder

  • Kommt drauf an, wie weit Du mit dem Fahrzeug fahren können willst...

    Ich bin neulich mal mit dem Tesla S (Mietwagen) quer durch Deutschland gefahren. Das geht recht gut, man hat halt viele kurze Stopps an den Superchargern, kann dann aber zwischendrin auch mal mit 200km/h dahin düsen...

    Preislich für mich natürlich jenseits von Gut und Böse.

    Abgesehen vom bug out hat das E-Auto in der Krise einen erheblichen Vorteil: Man kann sich mittels Solaranlage den Treibstoff selber machen. Nehmen wir mal den Tesla S mit 85kWh. Mit dem Süddach voller PV mache ich das Auto in 2 Sommertagen voll. Damit hat man dann 300-400km Reichweite. Meine Freundin hat einen Diesel, der auch mit Pflanzenöl läuft. Für die 300-400km bräuchte ich 15-20l Rapsöl. Ich wüsste nicht, wie ich das realitisch selber machen soll, wenn es mir ausgehen sollte. Mit dem E-Auto reicht dafür eben die PV Anlage auf dem Hausdach und nur 2 Tage Sonne.

    Ich möchte mal Erdgasautos in den Raum werfen, z.B. einen Golf TGI. Laut Herstller kommt man mit dem Erdgastank 420km weit. Das reicht für den Alltag gut aus, weil man schnell nachtanken kann und auf der Flucht könnte es sein, dass vor dem Erdgastank keine Schlange steht. Und wenn der Erdgastank leer ist, dann hat man noch den kompletten Benzintank in Reserve, der laut VW nochmal für weitere 940km gut ist. Der kann im Alltag fast immer voll bleiben...

    https://www.erdgas-mobil.de/privatkunden...tgi-bluemotion/

    Real sind die Reichweitend ann vielleicht 80% der Angaben.

    Weniger umwelt- und gesundheitsschädlich als reiner Benziner oder gar Diesel ist es auch. Ich weiß aber nicht, wie es in Ö mit Erdgastanstellen (LNG) so aussieht...

    MfG

  • Hmm, nein. Bestes BOV, fürs Land zumindest ist wohl ein alter Diesel, in den du reinkippen kannst, was brennt. Habe in meinen letztens versulzten Diesel vom Vorjahr, Pflanzenöl vom Kollegen abgeseiht, rein damit, irrtümlich auch noch 5l Benzin vom Rasenmäher, weil ich den Kanister vertauscht habe. Drinnen waren gut 20l Diesel. Nun, was soll ich sagen, läuft gut, das ganze. Der läuft mit 55l Tank 902 km weit (getestet, Autobahn bis Stadtverkehr), dazu kommt noch der 10l Kanister. Damit komme ich gute 1000 km weit. Das sollte [sic!] in Mitteleuropa reichen, damit komme ich quer durch Österreich.

  • Hallo Zusammen,
    Habe seit etwa einem Jahr meinen Passat CC 2,0d verkauft und bin auf einen Toyota Prius Hybrid umgestiegen, Kann das Fahrzeug nur empfehlen, habe mehr Stauraum als im Passat Servicekosten sind im Gegensatz zum Passat ca. 1/3 und Reparaturen sind nicht vorhanden. Hab das Fahrzeug als Alltagsfahrzeug zum täglichen Pendeln nach Wiener Neudorf und würde es auch als BOV verwenden.
    Neben den geringen Laufenden kosten und geringem Spritverbrauch ist er Optisch sehr „unauffällig“ und ich kann mir nicht vorstellen das den irgendwer fladert er ist auch sehr laufruhing, und wenn man spät heim kommt kann man rein auf elektro umschalten um die Partnerin nicht zu wecken.
    Reichweite ist bei mir etwa 750km (Autobahn im Stadtverkehr hat er aber weit weniger Verbrauch.
    Er ist sicher nicht jedermanns Sache und ich als Petrolhead hätte mir selber nie gedacht mal sowas zu fahren aber ich bin wirklich zufrieden.
    Nachteile:
    Geländegängigkeit… 0
    Aussehen nach hinten wenn man keine Rückfahrkamera hat.
    Fußgänger auf Parkplätzen muss man immer anhupen weil sie einen nicht hören

  • Wenn ich mir je einen fahrbaren Untersatz zulege dann nur für Erledigungen in der Stadt. Und da Elektro vom Unterhalt ("Sprit", Steuer/Versicherung) um einiges günstiger ist als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor wäre das meine erste Wahl. Allerdings finde ich grade als BO-Vehikel eher unbrauchbar. Aus bereits genannten Gründen, aber was wäre wenn wirklich ein EMP Schuld an einem Bedrohungszenario wäre? Dann würden im Grunde nur mehr Uralt-Verbrennungsmotoren laufen die noch ohne viel Elektronik funktionieren. Kein normales Auto würde sich starten lassen wenn die Elektronik im Eimer ist. Wie es bei E-Bikes ist könnte ich gar nicht sagen. Also doch wieder Fahrrad.

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC

  • Nein, bei grossflächigem Stromausfall stehst du bei der momentanen Reichweite der Modelle sehr schnell am Strassenrand.
    Bei einem WC-Szenario mit einem EMP ist das schöne Vehicel nur mehr E-Schrott wie das meiste andre auch.

    Also am besten ein altes Auto, robust und unverwüstlich, damit würd ich mich anfreunden können.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • da geb ich dir recht, wobei ich denk das bei einem WC Szenario die Straßen ohnehin derart zu sind das man zu fuß besser und vorallem unauffälliger vorankommt

  • denke es kommt auf das Szenario an.
    Mit einem quasi autarken System aus Photovoltaik auf dem Dach und Batteriesystem im Haus sowie einem E-Auto wäre man schon für gewisse Situationen (längerer Strom- und Versorgungsausfall) nicht schlecht gerüstet.
    Ist natürlich in den heutigen unproblematischen Zeiten sehr günstig bezogen auf laufende Kosten.

    Wenn man aber innerhalb kurzer Zeit große Distanzen zurücklegen und das Heim zurücklassen muss, tja

  • Zitat von Ben im Beitrag #1

    Die Frage für uns Prepper ist allerdings: Ist ein E-Auto als Bug-Out-Vehicle geeignet?

    Spontan würde ich sagen: Nein. Da es durch die begrenzte Reichweite und im Fall eines großflächigen Stromausfalls keine Möglichkeit gibt das Auto aufzuladen.



    Ich würde nur bedingt mit "Nein" antworten. Denn Autos mit Verbrennungsmotor haben auch nur eine begrenzte Reichweite und im Falle eines zB Blackouts hat man auch keine Möglichkeit sein Auto, das mit einem Verbrennungsmotor betrieben wird, aufzutanken, da sämtliche Tankstellen nicht funktionieren. Lediglich durch die Lagerung von Treibstoff in ausreichender Menge, kann man diesem vorbeugen.

    Sollte in den nächsten Jahren tatsächlich mal ein großer Sprung in der Entwicklung stattfinden und Fahrzeuge mit integrierter Photovoltaikanlage oder Solarzellen hergestellt werden, sind diese natürlich eine Alternative. Derzeit würde ich auch noch darauf verzichten.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Das mit den Tankstellen mag für Benziner oder modernere Dieselmotoren gelten. Mein BOV hingegen (alter Diesel) fährt zur Not auch mit Heizöl. Im Bug-out-Fall weiß ich, wo tausende Liter davon lagern. Zur Not auch Petroleum (mit (P)Öl vermischt, wegen der Schmiereigenschaften). Oder Kerosin (wieder idealerweise mit (P)ÖL gemischt) nehmen. Oder PÖL mit Spiritus gemischt. Oder, oder, oder.
    Falls ich mich in den sonnigen Süden absetzen würde ginge sogar reines PÖL. Vielleicht hält der Motor damit keine mehrere 100.000km durch. Aber bis zum Fluchtpunkt (egal wie weit weg) komme ich damit...

    There is no such thing as too much backup!