Wie lange hält die Erde?

  • Auszug aus dem gesamten Text:

    So zeigten sich Kehrseiten, aber die Menschheit floriert: Vor 5000 Jahren gab es 20 Millionen von uns, 2010 waren es 350-mal so viele, sieben Milliarden. Die lebten zudem besser und länger denn je: Ein Bürger des Römischen Reichs hatte eine Lebenserwartung von kaum 25 Jahren, 2010 lag sie in reichen Ländern bei 80 Jahren, ihre Bewohner hatten im Schnitt 40.000 Dollar im Jahr zur Verfügung, bei den Römern waren es nach heutiger Kaufkraft 500 bis 1000, die Bilanz ist von Vaclav Smil, und der mahnt lang schon, dass es ewig so nicht weitergehen kann (Population and Development Review 37, S. 613).

    Andere tun es auch, sie bilanzieren Grenzen des Wachstums oder ökologische Fußabdrücke oder die Übernutzung der Ressourcen – die für das heurige Jahr sind morgen verbraucht, am 8. August, da ist der vom WWF errechnete „Welterschöpfungstag“ –, Gehör finden sie kaum. So versucht es James Brown (Albuquerque) mit einer neuen Metapher, der einer Erde-Weltall-Batterie (Pnas 112, S. 9511): Die Erde ist die Kathode, in der in Form von chemischer Energie all das steckt, was verbraucht werden kann. Durch den Verbrauch fließt es ab zur Anode, dabei wird die Energie umgewandelt und entwertet, zu Wärme, die ins All entweicht.

    Und wo kommt all das her, was in der Kathode steckt? Von der (außer Radioaktivität) einzigen Energiequelle, die wir haben, der Sonne, und vom zentralen Weg ihrer Nutzung, der Fotosynthese. Nun ist versammelt, was Brown für seine Rechnung braucht, in ihr geht es um Omega, das Ende: Ω = P⁄BN. P ist die Pflanzenmasse, N der Durchschnittsverbrauch, B die Kopfzahl. Heute verbraucht ein Mensch 74,6 x 109 Joule pro Jahr, wir sind sieben Milliarden, macht 522,2 x 1018. Dem stehen zwei Zetajoule (1021) aus der jährlichen Produktion der Pflanzen gegenüber und 19 ZJ aus den Vorräten, fossilen Reserven. Bleiben, gerechnet für das Jahr 2000 1029 Jahre.

    Hält die Batterie so lang? Nein, wir schreiben 2016, und die Entladung läuft nicht linear, sie schießt seit Mitte des 20. Jahrhunderts fast senkrecht in die Höhe. Und: „Die globale Biosphäre, die menschliche Population und ihre Ökonomie werden offenkundig zusammenbrechen, lang bevor Ω = 1 ist.“


    Link - Presse:

    http://diepresse.com/home/science/506450...me_wissenschaft

    Taken the red one.

  • @Sir Dogder, das u.a. bezieht sich auf den Presse-Artikel, nicht auf dich!

    OMG, selten so komprimierten Stuss gelesen! Ich habe die URL zwei mal gecheckt, um nicht der Tagespresse auf den Leim zu gehen!

    Nicht nur, dass die Fakten nicht zumindest teilweise richtig wären: Die daraus gezogenen Schlüsse sind haarsträubend: Einmal ist das Verbuschen der Savanne schlecht (Klimaerwärmung), dann umgegekehrt (Abholzung der Regenwälder; es wächst nur mehr Gras) ebenfalls schlecht (weil schon wieder Klimaerwärmung?!?).

    Spätestens ab der Erde-Weltall-Batterie wird es abenteuerlich! Zuvorderst einmal ist die Grundannahme dass, abgesehen von der Radioaktivität alle Energie von der Sonne kommt, nicht korrekt - die Erde hat einen heißen Kern, der unvorstellbare Mengen an Energie gespeichert hat, und es gibt immerhin auch noch die Gezeiten.

    Wesentlich gravierender: Aus einem nicht bekannten Grund "vergisst" er mal nebenbei Windkraft, Wasserkraft (ebenfalls von der Sonne getriggert) und Photovoltaik. Es ist mir vollkommmen unbegreiflich dass er alle Energieformen, abgesehen von der Pflanzenmasse - fossil und aktuell, außer Acht lässt.

    Seine Zahl zum Energieverbrauch kann ich nicht nachprüfen, sie kommen mir aber zu hoch vor: Deutschland hat aktuell einen Pro-Kopf-Primärenergieverbrauch von etwa 160 x 10^9 J/W (13.335 PJ bei 81.770.944 Einwohnern). Jetzt fällt es mir schwer zu glauben dass Afrika, Asien und Südamerika (immerhin zusammen 80% der Weltbevölkerung) diesen Schnitt auch nur im Entferntesten erreichen. Aber ich kann mich auch irren, deshalb tun wir mal so als ob sie korrekt wäre...

    Der weltweite solare Energieeintrag (bereinigt um die Albedo, sowohl in der Atmosphäre als auch an Land; 240 W/m&sup2 beträgt ca. 965.124 ZJ! Wenn es uns also gelingt, nachhaltig 0,00005% dieser Einstrahlung zu nutzen haben wir das Energieproblem gelöst! Dass dies in greifbare Nähe rückt ist leicht ersichtlich, wenn man sich mit dem Ausbau der EE (nicht nur in Europa) in den vergangenen Jahren beschäftigt!


    Just my 2 cts,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Ja, wir behandeln unsere Welt schlecht, und ja wir sollten besser mit unseren Ressourcen umgehen. Aber solche "pseudowissenschaftlichen" Artikel (Sorry für die harte Formulierung) lösen bei manchen Leuten Panik und bei anderen (wie mir) Schmunzeln aus.

    Einerseits wird hier auf die einfachste Art reduziert: Sonne ist unsere einzige Energiequelle. Andererseits wird mit Zahlen 522,2 x 10 hoch 18 herumgeschmissen die Zusammenfassungen von Schätzungen von Hochrechnungen von Quellen Dritter sind. Und zum Thema Welt als Batterie: Nur weil es hinkt muss es kein Vergleich sein ...

    Die Pflanzenmasse ist ein interessanter Ansatz nur mehr auch nicht. Mit Pflanzenmasse wird nicht geheizt, gekocht oder beleuchtet. Die Pflanzemasse als Vergleichswert für Energieerzeugung heranzuziehen ist schlimmer als Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ich trinke heute 2 Bier, deshalb ist morgen mein Computer leer. Ebenfalls ein wertloser Vergleich. Nur weil 2 Sachen gleichzeitig passieren muss es deswegen noch lange keinen ursächlichen Zusammenhang geben. Der Mensch kommt nach Europa, deshalb sterben hier die Mammuts aus. Die Veränderung des Klimas, gefolgt von der Verknappung der Nahrungsressourcen (für Mammuts) hat sicher nichts damit zu tun :-(

    Wenn ich mir die weltweiten Wachstmsraten der erneuerbaren Energien anschaue, dann sind wir auf einem guten Weg. Man könnte sicher mehr machen, aber der Anfang ist mal geschafft.

    p.s. Zeta ist ein Vorsatz für eine Masseinheit und wird eigentlich Zetta geschrieben.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zu meiner Verteidigung: Der Artikel stammt aus einem relativ gut beleumundeten Blatt, der Presse. Ich persönlich kann die Berechnung in keinster Weise nachvollziehen, will ich auch gar nicht.

    Dennoch ein paar einfache Dinge, die mit dem Artikel zumindest thematisch verbunden sind:

    Es gibt einfach jede Menge von uns Menschen auf diesem Planeten.
    Die Ressourcen werden weniger, vor allem Verbrauch-Resourcen, wie Erdöl, Erdgas, Kohle, seltene Erden etc.
    Der Ressourcenverbrauch steigt an, Energiegewinnung durch nicht erneuerbarer Quellen wird fokussiert.
    Das latente Risiko durch Nutzung von Atomenergie steigt ebenfalls.
    Die Wirtschaft ist durch die immense Giralgeldschöpfung fast ein Monster geworden. Keiner kann da wirklich sagen, was passieren wird
    Die Unruheherde durch Kriege und andere Ursachen nehmen zu. Viele Menschen sind auf der Flucht.

    Ich weiß, ich bin ein alter Schwarzseher, auf jede nur erdenkliche angesagte Katastrophe bin ich reingefallen: Y2k, 2012. Trotzdem glaube ich, dass wir auf etwas zusteuern und dass sich die Lage "verdichtet".

    Taken the red one.

  • Dürfte ich ganz schüchtern einwerfen das zeta (mit einem t) der Prefix für 10 hoch 21 ist?

    LG Wolfgang

  • Seit wann bist du schüchtern Wolfgang? Ist ja was ganz was neues

    Ohne das Ganze wirklich zu verstehen, könnte man den Joulebedarf eines Menschen (nur für Essen) hernehmen und das mal 7,5 Milliarden. Damit hätte man vielleicht einen Anhaltspunkt wieviel die Menschheit so wegfrisst
    Dazu noch die Joule die die ganzen Viecher verbrauchen und dann hat man vielleicht einen Wert den man mit der Sonneneinstrahlung gegenrechnen könnte. Dabei wäre der Verbrauchswert vermutlich zu niedrig und der Wert der verwendeten Einstrahlung zu hoch.
    Vielleicht könnte man das dann noch verfeinern und Sachen wie vernichtete Biomasse (Als Wälder die abgeheiz werden und sowas) einrechnen.

    Das Alles wäre dann aber trotzdem sehr hypothetisch denk ich mal

  • @Austrianer : 10 hoch 21 stimmt, aber Zetta schreibt man mit tt und nicht mit t
    @Kern : Der Energiebedarf eines Menschen zum Leben liegt bei 3.06 × 10 hoch 9 J pro Jahr (Quelle: http://www.pnas.org/content/112/31/9511.full), das ist die Studie auf die sich die Presse u.a. bezieht.
    @SirDogder : Du brauchst dich gar nicht zu verteidigen, im Gegenteil, ich bin froh das du das Thema aufgebracht hast. Ich habe es gestern im Radio gehört (Tag der verbrauchten Energie oder so) und mir nur gedacht: So ein Schas ...

    Wo ich dir 100% zustimme: Wir betreiben Schindluder mit unserer Welt. Aber (ich hoffe) wir werden noch die Kurve kriegen. Und für den Fall das es eng wird habe ich meine Vorräte als Prepper

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • @SirDogder: War nicht gegen dich gerichtet (darum auch gleich der Disclaimer im ersten Satz). Ich finde es gut wenn man auf solche Themen aufmerksam macht. Immerhin ist Bewusstseinsbildung der erste Weg, um eine Änderung/Lösung herbeizuführen.

    Was mich bei solchen Artikeln immer ärgert: Jeder Physikstudent, jeder HTL-Abgänger ist idR in der Lage, dieses Machwerk nach allen Regeln der Kunst zu zerpflücken. Und das wird von den "richtigen" Leuten ganz sicher auch gemacht. Was kommt raus? Dass ähnliche, allerdings wesentlich besser fundierte Artikel damit ebenso in den Dunstkreis von katastrophaler Ahnungslosigkeit gerückt werden...

    Das mit der "Erde-Weltall-Batterie" ist so was von hanebüchernem Unsinn. Bis vor ca. 250 Jahren hat die Menschheit quasi keine fossilen Energiequellen angezapft und interessanterweise gut damit gelebt.
    Dass wir zwischenzeitlich die fossilen Ressourcen angezapft und zu einem guten Teil auch ausgeschöpft haben hat der Entwicklung der Menschheit definitiv einen Turbo verliehen (sowohl was die schiere Anzahl als auch die Technologie betrifft). Hätte es auf der Erde keine fossilen Energieträger gegeben hätte sich diese Entwicklung eben verzögert - aber sie hätte dennoch stattgefunden.
    Die Menschheit hatte um das Jahr 1800 mit der Industriellen Revulotion den Schwenk von "nachhaltig" auf "ausbeuterisch" vollzogen. Derzeit sind wir dabei, den Retourschwenk zu vollziehen. Somit stellt die fossile Ära nachts anderes als einen Abschnitt in unserer Entwicklung dar. Wenn die Ressourcen ausgebeutet sind werden wir eben andere, nachhaltige Energieträger (Solarenergie, Geothermie, ...) anzapfen. Unlängst erst wurde ein synthetisches Blatt (mit einem höheren Wirkungsgrad als ein natürliches) vorgestellt..

    Um es anders auszudrücken: Wen kümmert es wenn diese ominöse "Kathode*" erschöpft ist? Es spielt keine Rolle - wir brauchen keine 1.000 Jahre mehr um uns von Öl, Kohle und Gas zu verabschieden!

    Wenn wir ausreichend erneuerbare Energie haben brauchen wir auch keinen Regenwald mehr für Palmöl oder Holzkohle abzuholzen, und die Pflanzenmasse wird sich wieder einpendeln.
    Sofern sich also die Bevölkerungszahl einpendelt wird sich auch die Pflanzenmasse stabilisieren.
    Und - das ist wohl jedem klar - solange die Bevölkerung anwächst wird automatisch irgendwann die Systemgrenze erreicht werden. Aber um das festzustellen brauche ich keine (holprig über Energieinhalt hergeleitete) Artikel, lediglich Hausverstand. Ewiges Wachstum in einem geschlossenen System kann nicht funktionieren!

    LG,

    Bardo Thodol


    *) der fossile Teil der Pflanzenmasse

    There is no such thing as too much backup!

  • Unabhängig von den endlichen Ressourcen, die natürlich auch ein Problem sind: Wir werden unaufhaltsam zu viele. Der verfügbare Freiraum für jeden Einzelnen wird weniger, die Menschen werden immer aggressiver. Kann man auch im Alltag bei uns gut beobachten, gilt aber natürlich besonders für arme und überbevölkerte Gegenden dieser Welt (wo es noch dazu kaum Geburtenkontrolle gibt bzw. dies auch gar nicht angestrebt wird). Bevor die Rohstoffe ausgehen, werden sich die Menschen selber dezimieren, denke ich. Die Anzahl der Kriege/Konflikte ist schon heute so hoch wie noch nie. Man soll nicht pessimistisch sein, aber der Blick in die Zukunft kann einen schon mit Sorge erfüllen.

  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #9
    Bis vor ca. 250 Jahren hat die Menschheit quasi keine fossilen Energiequellen angezapft und interessanterweise gut damit gelebt.



    Als Spezies haben wir uns vermehrt, für das as Individuum hatte das Leben idR wenig zu bieten, von wneigen Ausnahmen der Oberschicht abgesehen. Selbst ein Bangladeshi lebt heute idR besser als der durchschnittliche Erdenbürger vor 250 Jahren

    Zitat

    Dass wir zwischenzeitlich die fossilen Ressourcen angezapft und zu einem guten Teil auch ausgeschöpft haben hat der Entwicklung der Menschheit definitiv einen Turbo verliehen (sowohl was die schiere Anzahl als auch die Technologie betrifft). Hätte es auf der Erde keine fossilen Energieträger gegeben hätte sich diese Entwicklung eben verzögert - aber sie hätte dennoch stattgefunden.



    Aber wären wir auch 8 Mrd (und demnächst 10-11 Mrd) geworden?

    Zitat

    Die Menschheit hatte um das Jahr 1800 mit der Industriellen Revulotion den Schwenk von "nachhaltig" auf "ausbeuterisch" vollzogen.



    Es gibt und gab nur sehr wenige Zivilisationen die nachhatig waren. Selbst die meisten Naturvölker waren das nicht. Die Ureinwohner Australiens und Amerikas haben die Megafauna genauso ausgerottet wie die Ureinwohner Eurasiens.
    Die Römer sind Mitschuld an der Verwüstung Nordafrikas,
    Mitteleuropa war im Mittelalter weitgehend entwladet was u.a. zur größten Fltkatastrophe ever geführt hat (Magdalenenflut), Engladn ist es noch heute. Ohne Kohle hätten wir möglicherweise auch den letzten Baum gerodet um Brennstoffe zu haben. In haiti kann mand as heute noch sehen, dass Resourcen bis zur völligen Zerstörung ausgebeutet werden, Hauptsache es geht noch einen Tag weiter.
    Die größte ökologische Katastrophe Europas haben die Wikinger auf Island angerichtet, da ist nach deren Besiedlungsversuchen quasi nur noch nackter Fels übrig geblieben.

    neben der Frage "was wäre ohne fossile Energieträger gewesen" ist vor allem auch die Frage spannend, was denn wird, wenn diese verbraucht sind oder nicht mehr genutzt werden dürfen. Auf letzteres würde ein Schwenk zu Nachhaltigkeit zwangsläufig hinaus laufen, denn wir wissen heute, dass es auf der Erde soviele fossile energieträger gibt, dass wir durch deren Verbrennen den Planten für uns unbewohnbar machen können.
    Nur das Verbrennen der billigen Öl- und Gasvorräte wird zu grob geschätzt +4K wärmeren Planeten führen und das wäre bereits eine völlig andere Welt als heute und Städte wie Neu Delhi wären an manchen Tagen von Menschen im Freien ohne Kühlsysteme nicht mehr zu überleben.

    Zitat

    Wenn die Ressourcen ausgebeutet sind werden wir eben andere, nachhaltige Energieträger (Solarenergie, Geothermie, ...) anzapfen. Unlängst erst wurde ein synthetisches Blatt (mit einem höheren Wirkungsgrad als ein natürliches) vorgestellt..



    es bleibt zu hoffen.

    Die Natur in manchen Bereichen an Effizienz zu übertreffen ist keine Kunst, in vielen Bereichen ist sie völlig ineffizient, weil sie es sich leisten kann verschwenderisch zu sein. Man denke nur daran, wieviele Samen manche Pflanzen produzieren für 1 Nachkommen.
    Die Photosynthese erreicht unter günstigen Umständen 1% Wirkungsgrad, meistens deutlich weniger. Sie muss nicht effizienter sein, Licht ist idR genügend da. Wenn nicht macht man die Blätter größer. Photovoltaik ist heute im Alltag bei 20%, in Spezialfällen bei über 40%.
    Kein Landlebewesen in der Natur kommt beim Energieaufwand für die Bewegung auch nur Ansatzweise an die Effizienz eines schnöden Fahrrades heran, usw, usf...

    (umgekehrt könnte der Mensch heute keine Maschine bauen, die bei dieser Größe die Flugfähigkeiten einer Libelle erreicht oder die Reichweite eines Monarchfalter, noch nicht mal den Stechrüssel einer schnöden Stechmücke)


    Zitat

    Wenn wir ausreichend erneuerbare Energie haben brauchen wir auch keinen Regenwald mehr für Palmöl oder Holzkohle abzuholzen, und die Pflanzenmasse wird sich wieder einpendeln.
    Sofern sich also die Bevölkerungszahl einpendelt wird sich auch die Pflanzenmasse stabilisieren.



    Es wäre eine riesen Chance die Energieversorgung auf Solar- und Windenergie umzustellen. Noch haben wir die Resourcen ind die Möglichkeiten dazu, das ohne große Schmerzen zu tun. Trotzdem gibt es dagegen nach wie vor enorme Widerstände und wir stehen erst ganz weit vorne am Anfang.

    Dazu genügt ein Blick auf unsere Autos.

    MfG

  • Aba geh. Einfach die Sonnenkollektoren über die ganze Sahara spannen, dann geht das. Damit dürfte sich für ganz Afrika Strom ausgehen.

    Oder für den Wind, gibt es da solche Ideen, wie Ballons in der Mesosphäre, um Jetstreams und Konsorten anzuzapfen?

    Ich denke schon, dass das funktionieren würde, aber dazu muss ein politischer und wirtschaftlicher Wille dahinter stehen.

    Ein bissl Spam: Die Erde hält noch lange. Aber in gut einer Milliarde Jahren ist das Leben passé. Dann hat Terra wieder Zeit, irgendwas mit sich anzufangen, bis Sol ein paar Milliarden Jahre später vermutlich die Erde schluckt oder aber in einen Lavasee verwandelt.

  • Glaubt hier wirklich jemand, dass es auch nur ansatzweise im Bereich des Möglichen liegt, dass die Menschheit "Vernunft" annimmt um ihr Überleben langfristig zu sichern? Diese Fähigkeiten besitzt sie gar nicht.

    Nur weil einige von uns die Möglichkeit der Reflexion haben und Auswirkungen unseres Handels für die Zukunft einschätzen zu können bedeutet das nicht, dass bei den allermeisten von uns einfach nur ein uraltes Programm abläuft, dass sich "Vermehrung" und "Überleben" nennt. Und zwar als Individuum und nicht als Ganzes. Solange wir konkurrieren müssen, wird sich das nicht ändern. Und wir müssen konkurrieren, weil die Umwelt/Natur das so vorgesehen hat.

    Und preppen ist ja auch nichts anderes. Wir betreiben Vorbereitung um im Ernstfall überleben zu können, aber auch um uns einen Vorteil gegenüber dem Rest zu verschaffen.

  • Die Menschheit wird garantiert überleben, egal was kommt. Es ist nur nicht klar wieviel % davon.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zitat von Cephalotus im Beitrag #12
    Aber wären wir auch 8 Mrd (und demnächst 10-11 Mrd) geworden?


    Vermutlich: Ja. Allerdings nicht in so kurzer Zeit.

    Zitat von Cephalotus im Beitrag #12

    Es gibt und gab nur sehr wenige Zivilisationen die nachhatig waren. Selbst die meisten Naturvölker waren das nicht. Die Ureinwohner Australiens und Amerikas haben die Megafauna genauso ausgerottet wie die Ureinwohner Eurasiens.
    ...


    Nur weil die Aborigines die Megafauna ausgerottet haben bedeutet das nicht, dass sie nicht nachhaltig waren. Sie hatten ein ausgeklügeltes System von Brandrodung entwickelt, welches über über Jahrtausende hinweg funktioniert uns sie mit Nahrung versorgt hat.

    Zitat von Cephalotus im Beitrag #12
    Auf letzteres würde ein Schwenk zu Nachhaltigkeit zwangsläufig hinaus laufen, denn wir wissen heute, dass es auf der Erde soviele fossile energieträger gibt, dass wir durch deren Verbrennen den Planten für uns unbewohnbar machen können.
    Nur das Verbrennen der billigen Öl- und Gasvorräte wird zu grob geschätzt +4K wärmeren Planeten führen und das wäre bereits eine völlig andere Welt als heute und Städte wie Neu Delhi wären an manchen Tagen von Menschen im Freien ohne Kühlsysteme nicht mehr zu überleben.


    Ja, es stimmt: Würden wir alle fossilen Energieträger verbrennen würden wir die Welt bald nicht wiedererkennen (ein Prozess, der ja bereits weit fortgeschritten ist). ABER: Nur weil Neu Dehli (oder New York, Rom, ...) unbewohnbar oder überflutet wird bedeutet das nicht dass die Erde für unbewohnbar wird. Der Mensch besiedelt aktuell die Welt von Norwegen bis in die Sahara. Norwegen wird nicht unbewohnbar wenn es dort um vier Grad wärmer wird.

    Die Welt hat immer schon Klimaschwankungen (NAO, PDO, Gleissberg-Zyklus, ...) durchgemacht. In Wahrheit haben wir in den vergangenen Jahrhunderten eine Phase ungwöhnlicher Stabilität erlebt und denken jetzt, das müsste immer so bleiben - tut es aber nicht. Nur weil wir Megacities ans Meer gebaut haben bedeutet das nicht, dass sich der Meeresspiegel danach richten wird!

    Vor ziemlich genau 1.000 Jahren war es mindestens so warm wie heute (aktuell apern immer wieder Brunnen in Grönland auf, die von den Wikingern angelegt wurden).

    Europa war schon mal fast gänzlich von Gletschern bedeckt und ebenso fast gänzlich eisfrei, auch gänzlich ohne menschliches Zutun.

    Auch ist der Klimawandel bei weitem nicht die größte Gefahr für die Biodiversität und -masse, es ist die schiere Anzahl der Menschen und ihr Nahrungsbedarf (http://www.huffingtonpost.com/entry/bigg...b06e52746ede76?

    ).

    Auch sollte man sich immer bewusst halten, dass der heute fossile Kohlenstoff ja früher mal in der Atmosphäre war (zu einer Zeit, in der das Leben auf der Erde pulsiert hat).

    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Zitat
    Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda
    Auf die Idee des menschengemachten Klimawandels baut die Politik eine preistreibende Energiepolitik auf. Dabei sind die Treibhaus-Thesen längst widerlegt.


    http://www.welt.de/debatte/kommentare/ar...Propaganda.html

    Zitat
    Die Klimakrieger
    Wie von der Industrie bezahlte PR-Manager der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde nicht statt. Chronologie einer organisierten Lüge.


    http://www.zeit.de/2012/48/Klimawandel-M...-Klimaskeptiker

    Keine Ahnung was wirklich stimmt, auf alle Fälle interessant zu lesen ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Beweisen kann es keiner. Im Zweifel einfach danach richten. Was ist so schwierig. Bei +2 Grad Erwärmung müssen wir uns halt anpassen.

  • Die Klimaerwärmung hat auf mich eigentlich keine D I R E K T E Auswirkung:
    Welche Arten von Bäumen, Gräsern, Gemüse etc bei uns gedeihen ist mir egal.

    Das Problem werden die indirekten Auswirkungen auf uns sein:
    Der Migrationsdruck wird ins unermessliche steigen wenn in Zonen wo jetzt gerade noch akzeptable Verhältnisse bezüglich Landwirtschaft bestehen diese vernichtet werden.

    LG Wolfgang

  • Sehr interessante Diskussion!

    Ich vertrete den Standpunkt, dass die Erde wohl solange "leben" wird, bis sie von der Sonne bei ihrem "Tod" geschluckt wird. Bewohnbar wird sie wohl bis knapp vorher (so ein paar hundert Millionen Jahre davor) bleiben. Menschen könnte es auch noch solange geben, wenn nicht wieder eine Kollision mit einem anderen Himmelskörper oder ähnliche Ereignisse globalen Ausmaßes eintreten. Was es definitiv nicht mehr so lange geben wird ist die Welt wie wir sie kennen.
    Unser Verbrauch der Rohstoffe hat schon beängstigende Ausmaße angenommen, und zwar auf der ganzen Bandbreite. Die Ernährung der Weltbevölkerung gelingt nur mehr durch massives Zutun des Menschen. Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, rigorose Ausweitung von Agrarflächen, Überfischung und veränderte Lebensmittel (ob durch Züchtung oder Genmanipulation). Dazu kommen auch die medizinischen Fortschritte und eine reglementierte Welt, die es schafft, dass sehr viele Menschen ein hohes Alter erreichen, dass von einigen hundert Jahren nicht denkbar gewesen wäre.
    In den letzten zehn Jahren haben sich die Meldungen über Rohstoffknappheiten immer mehr gehäuft. Ob das die Phosphatvorkommen in Marokko betrifft oder dass durch immer schlimmer werdenden Wetterkapriolen in Agrarländern ganze Ernten vernichten werden, die Millionen ernähren könnten oder die Überfischung der Weltmeere.
    Ob man nun behauptet, die momentan feststellbare Klimaveränderung sein menschengemacht oder nicht ändert nichts an der Tatsache, dass der Mensch im Moment sein eigenes Grab schaufelt (ok, vielleicht nicht für alle, aber eine große Anzahl der Menschen kann das einfach nicht überleben). Mit einem Wegfall der Erdölprodukte gibt es fast keine Kunststoffe mehr, wenn man bedenkt, dass selbst in Aspirin Erdöl enthalten ist, sollte das zum Nachdenken anregen. Mit einem Wegfall der Phosphate sieht es schlecht mit günstigen Düngemitteln aus, ohne die eine heutige Lebensmittel-Produktionsmenge einfach undenkbar wäre. Sicherlich ist das keine Veränderung, die von Heute auf Morgen kommt, aber wie oben schon erwähnt wird das Menschenbewegungen (und damit verbundene Kriege) in Gang setzen, die die letzte große Völkerwanderung wie einen Spaziergang aussehen lassen werden.
    Wir leben in Mitteleuropa in einer eher kargen Zone, durch die Jahreszeiten muss man schon genau wissen, wie man überlebt, Vorräte für den Winter anlegt und sich gegen die Natur wappnet. Daher haben wir hier aber auch eine lange Tradition mit allen Vor- und Nachteilen, wie man das bewerkstelligt. Der Migrationsdruck wird nach einem anfänglichen Hoch auch wieder abebben, da ohne Technisierung ein Leben am Meer in einer wärmeren Zone einfacher ist als bei uns. Im Moment sind wir halt noch "das gelobte Land", weil wir einen Lebensstandard besitzen, der weit über dem Durchschnitt der Welt liegt. Wenn wir aber wieder technologisch zurückfallen sollten, wird es wie früher weniger Menschen in die kargen Alpenregion ziehen.
    Den Regierungen und großen Konzernen ist das durchaus bewusst, aber niemand möchte als Erster zurückstecken, solange es noch was zu holen gibt, niemand überlässt den anderen freiwillig das Feld und so wird sich da sicher nichts ändern. Die Sache wird laufen, bis der letzte Tropfen Öl verbraucht ist, die die es sich leisten können haben es sich bis dahin eh schon gerichtet und die anderen gehen halt drauf. Alle hoffen, dass das erst nach ihrem Tod eintrifft.

    So, wie seht ihr meine Ansichten? Völliger Blödsinn oder ist was dran?