Akkugeräte als Krisenvorsorge

  • Hallo Leute,

    ich habe am Wochenende wieder mal ein wenig gebastelt und dabei meine Werkzeuge - bis auf eine Akkubohrmaschine allesamt noch verkabelt - malträtiert. Bisher war ich immer ein großer Fan von kabelgebundenen E-Werkzeugen, weil ich mir da keine Sorgen um Akkulebensdauer und -ladung, Leistung oder ähnliches machen muss. Steckdosen habe ich in der Werkstatt reichlich, so dass sich die Reichweitenfrage nie wirklich gestellt hat.

    Dann ist mir aber die folgende Frage in den Kopf gekommen: Ist es nicht trotzdem sinnvoll, seine Geräte (Bohrmaschine, Flex, ...) auf akkubetriebene auszutauschen?
    Natürlich ist diese Frage nur für Heimwerker interssant, welche öfter als gelegentlich mal was machen.

    Die Grundidee dahinter ist folgende: Akkugeräte kann ich laden wenn Strom da ist (z.B. falls der Strom aus dem Netz nur stundenweise verfügbar ist, eine PV-Anlage gerade liefert, ...), und benutzen wenn ich sie benötige. Bei kabelgebundenen Geräten ist das ja nicht der Fall.

    Zusätzlich dazu gibt es ja von fast jedem Hersteller gleich die notwendigen Zubehöre (Radio, Leuchten, ...), welche mit den selben Akkus betrieben werden können.


    Dem gegenüber steht natürlich ein relativ hoher Anschaffungspreis (z.B. dieses Makita-Set: 1.400 €).

    Was mich interessieren würde: Hat von euch schon jemand ähnliche Gedanken gehabt, bzw. setzt ihr aus anderen Gründen entweder auf Akku- oder netzbetriebene Geräte?!?

    Freue mich auf eure Antworten,


    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Mit dieser Frage hatte ich mich auch schon beschäftigt.

    Ich bleibe überwiegend bei Netzgeräten, ergänze diese allerdings (wo möglich) mit klassischen manuellen / stromlosen Werkzeugen.
    Beispiel: elektr. Kreissäge -> manuelle Schrotsäge oder Benzin Kettensäge

    Akkugeräte kosten halt mehr und die Akkus halten auch nicht ewig.

    Bei den für mich sinnvollen Akkugeräten habe ich mich auf Makita 18V Geräte festgelegt. Hier habe ich Akkuschrauber, Akkuschlagbohrmaschine, Akkuleuchte und ein Baustellenradio mit ausreichend Akkus.
    Die werden von mir auch regelmäßig genutzt.

    Ich denke, wer bei einem Stromausfall langfristig nicht auf angetriebene Werkzeuge verzichten will, sollte sich eher Gedanken über einen Stromerzeuger mit entsprechendem Kraftstoffvorrat oder alternative Stromerzeugungsmöglichkeiten nachdenken.

    Tsrohinas

  • Ich bin auch eher skeptisch bez. Den Akkugeräten - aus meiner Erfahrung sind die Akkus nach 5-7 Jahren hinüber, ich hab mich daher auf Kabelgeräte konzentriert und hab mir ein Benzinaggregat mit der notwendigen Leistung beschafft für den Fall das ich in der freien Natur oder Auswärts werken muss. Einen entsprechenden Vorrat an Benzin hab ich auch, das Aggregat kann im Fall des Falles weiters für viele andere Dinge auch eingesetzt werden.

  • Für 1400€ würde ich mir lieber einen guten Notstromer anschaffen. eventuell noch einen kleinen "handlichen" dazu.

    Allerdings gebe ich zu, auch Akkugeräte haben ihren Reiz
    Die Frage ist, was hält länger und was ist einem selbst sympatischer?

  • Wenn du die Geräte regelmässig nutzt, dann hat ein Akku durchaus seine Vorteile, aber wenn man nur ab und zu ein Loch bohrt, dann ist eine Akkubohrmaschine eher sinnlos.
    Vorteil: Du kannst mitten im Wald einen Hochstand bauen, ohne Steckdose
    Nachteil: Gewicht, Leistung, Nutzungsdauer, Anschaffungspreis, ...

    Als Alternative für den Stressfall kommen für mich nur mechanische Geräte in Frage. Handsäge, Handbohrer, ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Wenn schon dann würde ich die Teile einzeln nach Bedarf kaufen, bei so einem Set ist immer genug sinnloses für mich dabei.
    Überlegt habe ich mir z.B. eine Kettensäge (die von Tanziopa ist genial) und eine Flex. Geht aber richtig ins Geld, vor allem wenn man es wahrscheinlich nie verwendet und die normalen Gegenstücke vorhanden und leistungsfähiger sind.

    Wie schon geschrieben, um ganz kleines Geld gibt es Stromaggregate welche ja keine Inverter sein müssen für den Betrieb von E-Motoren.
    Da gibt es um 250€ ein Teil welches die stärksten (normalen) E-Geräte bestromen kann.

    LG Wolfgang

  • Zitat von Kern im Beitrag #4
    Für 1400€ würde ich mir lieber einen guten Notstromer anschaffen. eventuell noch einen kleinen "handlichen" dazu.

    Allerdings gebe ich zu, auch Akkugeräte haben ihren Reiz
    Die Frage ist, was hält länger und was ist einem selbst sympatischer?


    Gegenargument: Eine PV-Anlage auf dem Dach liefert aller Voraussicht auch in 20 Jahren noch Strom (jedenfalls die paar Jahre, die die Akkus halten). Ob ich sieben Jahre nach Beginn der Krise noch Benzin für den Notstromer habe bzw. bekomme ist eine andere Frage!

    Zitat von Don Pedro im Beitrag #5
    Wenn du die Geräte regelmässig nutzt, dann hat ein Akku durchaus seine Vorteile, aber wenn man nur ab und zu ein Loch bohrt, dann ist eine Akkubohrmaschine eher sinnlos.
    Vorteil: Du kannst mitten im Wald einen Hochstand bauen, ohne Steckdose
    Nachteil: Gewicht, Leistung, Nutzungsdauer, Anschaffungspreis, ...

    Als Alternative für den Stressfall kommen für mich nur mechanische Geräte in Frage. Handsäge, Handbohrer, ...


    Ja, das sehe ich genau so: Für den Gelegenheitsanwender ist das eine sinnlose Investition. Die Frage stellt sich erst, wenn man regelmäßig was werkt und das auch in der Krise weiterhin machen will.

    Die einzig 100% sichere Methode wäre eben, komplett auf Handwerkszeug umzustellen (was ich bis zu einem gewissen Grad schon gemacht habe). Aber einerseits ist es schwierig, für manches alte Werkzeug noch Ersatz-/Verschleissteile zu bekommen (z.B. Bohrer für meine Brustleier mit Vierkantbacke). Andererseits habe ich noch keine handbetriebene Oberfräse gesehen (und die finde ich schon seeehr praktisch, gibt es aber leider auch nicht akkubetrieben

    ).


    Zitat von Austrianer im Beitrag #6
    Wenn schon dann würde ich die Teile einzeln nach Bedarf kaufen, bei so einem Set ist immer genug sinnloses für mich dabei.
    Überlegt habe ich mir z.B. eine Kettensäge (die von Tanziopa ist genial) und eine Flex. Geht aber richtig ins Geld, vor allem wenn man es wahrscheinlich nie verwendet und die normalen Gegenstücke vorhanden und leistungsfähiger sind.

    Wie schon geschrieben, um ganz kleines Geld gibt es Stromaggregate welche ja keine Inverter sein müssen für den Betrieb von E-Motoren.
    Da gibt es um 250€ ein Teil welches die stärksten (normalen) E-Geräte bestromen kann.

    LG Wolfgang


    Na ja, in diesem Set ist jetzt nichts dabei was ich nicht brauchen könnte. Gut - es ist auch nichts dabei was ich nicht ohnehin schon habe...

    Da ich seit einiger Zeit zwei Werkstätten habe (eine für Holz, eine für Metall) brauche ich manches Werkzeug sowieso doppelt. Gerade die Bohrmaschine und die Stichsäge brauche ich auf jeden Fall doppelt, weil mich das Hin-und-Her-rennen langsam anko...

    Die Akku-Flex ist auch sehr praktisch, der Radio ebenso und Lampen kann mannie

    genug haben

    .

    Einzig den Bohrhammer bräuchte ich nicht unbedingt...

    Wobei meine primäre Frage ja nicht ist "Setkauf ja/nein". Ich hab's durchgerechnet: Ein Set kostet in etwa gleich viel als wenn ich mir die Komponenten einzeln beim jeweils billigsten Anbieter kaufe.

    Somit kann man sich natürlich alles individuell zusammenstellen und nach Bedarf einkaufen.

    There is no such thing as too much backup!

  • Wenn es zu einer echten Krise kommt, wird sich die Frage Akku oder Kabelgerät wahrscheinlich gar nicht stellen. Womit waren die Handwerks Burschen früher unterwegs? Mehr als eine Rückentrage konnten sie nicht transportieren undhatten neben ein paar persönlichen Dingen ihr notwendiges Werkzeug mit. Und was hatten die nicht alles gebaut. Daher glaube ich, dass neben all den guten elektr. Geräten ein paar wesentliche Handwerkzeuge nicht fehlen sollten Was benötigten die Hplzlnechte und Trapper um sich ihre Hütten zu bauen?
    Lg Grauer Wolf

  • Ich habe ja nicht vor, als Wandersgeselle durch die Gegend zu tingeln. Mein primäres Szenario ist stationär. Wenn Bug-Out, dann so weit weg dass ich weder Brustleier noch Sägen noch sonst ein Werkzeug mitnehmen werde.
    Viele Handwerker waren schon damals stationär (was die vielen Gildenhäuser und -straßen in alten Städten belegen). Gerade im Bug-In-Fall ist es meiner Ansicht nach wichtig, möglichst viele Dinge selbst herstellen zu können (sowohl für den Eigenbedarf als auch als Handelsware).

    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #9
    Ich habe ja nicht vor, als Wandersgeselle durch die Gegend zu tingeln. Mein primäres Szenario ist stationär. Wenn Bug-Out, dann so weit weg dass ich weder Brustleier noch Sägen noch sonst ein Werkzeug mitnehmen werde.
    Viele Handwerker waren schon damals stationär (was die vielen Gildenhäuser und -straßen in alten Städten belegen). Gerade im Bug-In-Fall ist es meiner Ansicht nach wichtig, möglichst viele Dinge selbst herstellen zu können (sowohl für den Eigenbedarf als auch als Handelsware).

    LG,

    Bardo Thodol


    Ich habe auch nicht gemeint dass man damit wandern können soll, sondern mit diesen Werkzeugen, angetrieben mit Muskelkraft, was reparieren und herstellen können soll.

  • obwohl ich ein freund von akku geräten bin, habe ich auch mit handbohrer usw experimentiert und das ganze funktioniert eigentlich sehr gut. eine gute zimmermannssäge oder fuchsschwanz gehören ja soundso in eine werkstatt. ok, ein haus kannst du mit dem handboher nicht auf die schnelle bauen, aber für standardarbeitend im notfall reichts! und mit einem notstromaggregat kann man auch im ernstfall die "lebensnotwendigen" akkus aufladen.

    lg
    igel

  • Habe mittlerweile alles was mit Strom läuft, auch als Handbetriebene Gerätschaft Handsägen aka Metallsäge , PUK Säge und Opas Bohrer bekannt als Brustleier und den Klassischen Fuchsschwanz. Sonst sind hier nur gerät mit Akkus (Mignon, AA) und ein https://www.amazon.de/10000mAh…QQI8?tag=httpswwwaustr-21 die können mittels Solarpanel oder Handdynamo geladen werden, der einzige Exot ist der Akku für mein 2m / 70cm Baofeng, aber dafür baue ich mir aktuell einen passenden Spannungswandler.

  • Nichts gegen Brustleier, Handbohrer und Fuchsschwanz, (hab' ich natürlich auch zu Hause), und ich arbeite auch gelegentlich damit, wenn es halbwegs Sinn macht. Aber meine Frage zielt eigentlich auf Alltagswerkzeuge ab, nicht auf für-den-Krisenfall-Einlagerwerkzeug.
    Sprich: Ich will damit (mehr oder weniger) täglich arbeiten! Und solange es bei uns eine normal funktionierende Infrastruktur gibt möchte ich (auch) mit Bohrmaschine, Handkreissäge und ähnlichen Geräten hantieren.

    There is no such thing as too much backup!

  • Für den Holzbereich hab' ich Festool - für den Metallbereich Würth - Geräte. Werden laufend verwendet und sind ihr Geld wert. Kabelgebundene hab' ich auch - Schlagbohrer klein von Würth - groß ne Hilti. Flex groß/klein von Würth. Festool - Tauchsäge/Stichsäge/Oberfräse/Hobel/Dübelfräse sind kabelgebundenen. Mit dem Würth Mann kann man verhandeln - Festoolpreise sind ziemlich fix - max. ein paar % Skonto beim richtigen Händler. Sind halt Profiteile und machen mMn nur Sinn wenn man sie professionell einsetzt und sich dadurch einen Professionisten spart. LG

  • Die Frage ist, für was brauchst du sie. Eins muss dir klar sein, mit 18 Volt Akkus wirst du zwar was ausrichten, aber das sind keine Profigeräte. Mein kleiner Akkuschrauber hat schon 18 Volt, ein vernünftiger Bohrhammer 36 Volt.

    Und noch was, du hast 9 Geräte, aber nur zwei Akkus und ein Ladegerät. Gehen die Akkus kaputt, kannst du alles wegwerfen. Für den Heimbereich wenn du mal ein bisschen was machen musst reicht das, aber wenn du wirklich was gutes brauchst, dann brauchst du was anderes.

    Ich habe Profigeräte im Einsatz, aber selbst bei wirklich guten Geräten von Bosch oder Hilti ist die Lebensdauer begrenzt, gerade bei Akkus ist es so das sie nach 3 - 5 Jahren langsam aufgeben, und gerade gute Akkuladegeräte sind empfindlicher was die Stromversorgung angeht. Ich hatte schon Geräte die an einem billigeren Spannungswandler nicht funktionierten und nur einen guten aber teueren Sinuswandler als Stromversorgung akzeptierten.

    Ich denke das es in der Krise am besten ist wenn man gutes Handwerkszeug hat, das auch funktioniert ohne Strom, und wenn man vor allem damit umgehen kann.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Hi. Steiner - Werkzeug kenn' ich gar nicht-sieht irgendwie optisch nach Milwaukee aus, ist es aber sicher nicht. Der Würth macht das oft, dass er z.B. Fein, Dewalt oder Bosch Geräte schnappt, ein Würthlogo d'rauf und eine andere Gehäusefarbe und so verkauft. Zum Heimwerken ist bei dem Set sicher nix verhackt um den Preis. Ein Profitool kostet in etwa das was hier das ganze Set kostet. Man hat z.B. die Festool-Geräte aber auch sicher länger als die Baumarktware. Mein ältester Festoolschrauber ist jetzt schon bald 10 Jahre alt und macht noch immer seinen Job. Einmal hab' ich zwischendrin die Akkus getauscht. Die Kabelgeräte sind ohnehin problemlos. Ich ärgere mich ehrlich gesagt aber auch nicht gern über Werkzeug - also, wie gesagt, ich lege generell Wert auf "high quality". Aber, es kommt halt immer d'rauf an... Mit Stromlos-Geräten hab' ich wenig Erfahrung. Meine Japansäge hab' ich immer im Werkzeugkasten und Schraubendreher auch Was ich auch sehr gut finde, sind Druckluftgeräte - jedoch geht ohne fetten Kompressor auch nicht viel...LG

  • Bei Akkuwerkzeug muss meines Erachtens nach der Nachkauf von Akkus auch nach Jahren noch sichergestellt sein. Da habe ich bei Werkzeug unbekannter Herkunft so meine Bedenken. In fünf Jahren das komplette Set wegzuwerfen bloß weil die Akkus alle sind ist nicht so meine Vorstellung von Nachhaltigkeit.

    Daher würde ich eher zu Makita o.ä. greifen. Festool ist sicher noch einen Tick besser, aber auch teurer...

    There is no such thing as too much backup!