Zentrales Kontenregister

  • Zitat
    Mit dem Kontenregister wird es ernst. Was erfasst wird, wann Konten geöffnet werden können und was das Ganze bringt.

    Wien – Es tritt zwar erst am 5. Oktober in Kraft, doch Österreich geholfen hat das Kontenregister bereits. Ohne Zugriff auf eine zentrale Datenbank für Justiz und Steuerfahnder hätte das Land ein veritables Problem mit der internationalen Anti-Geldwäsche-Einheit (FATF, Financial Action Task Force) der OECD bekommen.

    Auch mit der Einführung des lange umstrittenen Registers konnte Wien nur mit weitreichenden Zusagen – die mittlerweile in Form eines Gesetzesentwurfs auf den Weg gebracht wurden – vermeiden, dass es auf die FATF-Watchlist kommt. Tatsächlich landete Österreich auf dem vorletzten Platz aller Industriestaaten.

    Dass die Geldwäschebekämpfer die bisherige Praxis nicht goutieren, daran lassen sie in ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht keine Zweifel. Das alte System war zeitraubend und barg die Gefahr, dass Verdächtige wegen der vielen Verfahrensschritte Reißaus nehmen oder Beweismaterial vernichten. Bisher musste nämlich ein Richter eine Kontoöffnung genehmigen, dann erfolgte in Ermangelung eines Registers eine Abfrage bei allen Geldinstituten (über die Fachverbände), ob eine verdächtige Person eine Bankverbindung unterhält. Und dagegen gab es auch noch Einspruchsmöglichkeiten.

    In anderen Worten: Der internationale Druck hätte früher oder später wohl ohnehin zur Einführung eines Kontenregisters geführt. Doch was kommt nun auf die Bürger und die Unternehmen zu, wenn ihre Bankverbindungen ab Mittwoch zentral eingesehen werden können? der Standard hat wichtige Elemente zusammengetragen.

    Frage: Was wird vom Kontenregister erfasst? Antwort: Betroffen von der Erfassung sind in Österreich mehr als 30 Millionen Bankverbindungen. Neben Girokonten werden die Daten von Wertpapierdepots und Bausparkonten registriert. Protokolliert werden Name, Geburtsdatum und Adresse des Kunden, Kontonummer, Zeichnungsberechtigte und Treugeber. Kontobewegungen und -stand werden hingegen nicht erfasst. Die Meldungen der Banken, die seit August die Daten beim Bundesrechenzentrum nach genauen Vorgaben einspeisen, gehen bis März 2015 zurück. Mit dieser Regelung soll die Versuchung verringert werden, Konten oder Depots noch rasch vor Inkrafttreten des Registers

    Frage: Wer hat Zugriff? Antwort: Gerichte, Staatsanwälte, Finanzstraf- und Abgabebehörden. Klarerweise gibt es keinen allgemeinen Zugang zu den Daten für jedermann. Auch nicht für Anwälte oder Notare, was beispielsweise in zivilrechtlichen Auseinandersetzungen – Scheidung, Eintreiben von Forderungen – von Bedeutung wäre. Jede Einsichtnahme muss protokolliert werden. Der Betroffene kann Abfragen über das Internetportal FinanzOnline eruieren

    Frage: Dann gibt es also gar nicht so große Änderungen? Antwort: Doch. Aus Sicht der Strafverfolgungsbehörden ist das Abgleichen von Kontoinformationen mit anderen Datenbanken ein großer Fortschritt. Zudem ersparen sich die Ermittler die lästigen Bankabfragen. Und: Einsprüche gegen die Kontenöffnung haben keine aufschiebende Wirkung, was aus Sicht der Behörden wegen Beweisvernichtung und Fluchtgefahr von Bedeutung ist.



    Quelle: http://derstandard.at/2000045257309/Welc...-werden-koennen

    Taken the red one.

  • Ich sehe das Zentrale Kontenregister mit gemischten Gefühlen.

    * Einerseits ist es gut, wenn Steuerbetrüger aufgedeckt werden.
    * Andererseits ist es die Vorbereitung für eine umfassende Vermögenssteuer.

    Nachdem die europäischen Staaten in der Mehrzahl extrem verschuldet sind, werden sie zur Vermeidung eines Staatsbankrottes eine Vermögenssteuer einführen, um auf das Vermögen ihrer Bürger und der Ausländer zuzugreifen. Sie werden auf alle Vermögen zugreifen. Sie versprechen uns zwar, dass sie nur die hohen Vermögen derart besteuern wollen, aber bei dieser Methode würden die Vermögenden ihre Werte (Guthaben + Immobilien) auf die Familie aufsplitten, damit sie unbesteuert bleiben.

    Natürlich können die europäischen Staaten nicht auf alle Vermögen zugreifen. Das Großkapital hat eine Briefkastenfirma in der Karibik, wo die Hauptmasse des Vermögens gebunkert ist. Darauf können weder die EU-Staaten noch die USA zugreifen.

    Diese Aussagen sind zwar off topic - aber für mich besteht da ein Zusammenhang.

  • Alles was du jetzt machen kannst, das kontest du auch früher machen. Nur halt mit mehr Aufwand und mehr Papierkrieg. So gesehen bringt das für dich und mich keine wirkliche Veränderung. Und eine Vermögenssteuer ist damit auch nicht möglich da weder Kontostände noch Kontobewegungen gespeichert werden.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Jetzt brauchen die Behörden für die Kontoeinsicht noch die Genehmigung des Gerichts. Wenn sie (die Gesetzgeber) es notwendig finden, werden sie das Gesetz so abändern, dass sie ständig den Kontostand ohne weitere Genehmigung einsehen können. Über Datenbanken sind dann die Guthaben von jeder Person, die in Österreich ein oder mehrere Konten hat - einsehbar.

  • Dort werden sicher auf kurz oder lang auch Kontobewegungen einsehbar sein und damit ist die umfassende wirtschaftliche Einsicht in alle Staatsbürger fertig organsiert. Was auch immer kommt in der Zukunft, wenn der Staat weiß, was in deinem Konto ist, dann dann hat er dich unter Kontrolle und kann ggf. auch einfach die Steuer dort abschöpfen, negativ-Zinsen installieren und vor allem die Bargeld-Abschaffung kontrollieren.

    Taken the red one.

  • Ja, man kann das Gesetz ändern, aber das kann man seit es Gesetze gibt. Das hier ist NUR eine Verwaltungsvereinfachung.
    Bitte keine unbegründeten Spekulationen über Möglichkeiten in der Zukunft, das bringt nichts.

    p.s. Über dein Vermögen weiss das Finanzamt sowieso Bescheid, es sei denn du hast irgendwelche illegalen Sachen gemacht
    Und Steuern werden von dem Bankvermögen bereits einkassiert, 25 % Kest auf die Zinsen

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Also Leute,
    doch Bitcoins kaufen (bevorzugt bei mir), oder aber dem Staat die Möglichkeit geben all Euer unversteuertes Geld, von diversen Pfusches und so, wesentlich leichter zu finden und Strafzuschläge einzukassieren
    Oder eben EM welches man zu Hause so gut versteckt das das FA es bei einer Hausdurchsuchung nicht findet.
    Die Anlage in Immobilien wird auch immer unsicherer wenn ich mir die neuen Besteuerungsmodelle in Griechenland anschaue.
    Das könnte Schule machen wenn der Staat Kohle braucht und die braucht er mehr denn je.

    LG Wolfgang

  • Was kostet mich denn 1 Bitcoin momentan und wo kann ich damit was kaufen?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Durch die starken Schwankungen des Bitcoin-Wertes auf den Börsen ist es allerdings ein (potenziell recht lukratives) Hazardspiel, sich BTC auf Lager zu legen: In den letzten 12 Monaten hat sich der Wert von BTC in USD oder EUR mehr als verdoppelt, aber kurzfristig auch immer mal wieder 10-15% in wenigen Stunden verloren.

    Bitcoins auf einem Stück Papier (paper wallet) und Edelmetall sind durchaus vergleichbar:
    * Beides kann man anonym in größeren oder kleineren Stückelungen kaufen, anonym lagern und relativ kurzfristig innerhalb von Tagen wieder zu "normalem" Geld machen
    * beides kann nur durch einen physischen Einbruch/Raub abhanden kommen -- das gilt aber nicht für Bitcoins oder Gold, die bei einem Händler/bei einer Börse hinterlegt sind, da gibt es weitere Möglichkeiten des Verlustes
    * beides ist in seiner Wertentwicklung durch den Weltmarkt beeinflusst und kann daher kurzfristig und langfristig steigen oder fallen

    aber Bitcoin hängen zusätzlich von einem funktionierenden Internet ab, wenn man sie zu USD/EUR/... machen möchte.

  • Ich orte ein Thread - napping ! :-)

    Bitte zurück zum Thema oder bitte ein Bitcoin Thema eröffnen.


    Also: unter dem Motto, keine ungegründeten Verschwörungstheorien, ein paar Facts:

    - es handelt sich um 70 Mill Konten, d.h. jedes Konto in A wird registriert, inklusive monatliches Update

    - bisher war das Recherchieren eines Kontos mühsam. Die Justiz braucht erstens einen Grund (z.B. Steuerhinterziehung) und muss dann über die Bankenfachverbände an die 800 Einzelanfragen an alle Institute stellen. Das kostet Geld und
    vor allem viel viel Zeit. Das wird jetzt auf Knopfdruck möglich. Ich selbst bin Inhaber von unter 10 Konten - also kommen da schon Informationen zusammen.

    - Positiv: Es werden NUR Behörden darauf Zugriff haben. Also keine Banken, keine Notare, keine Steuerberater, keine Nachbarn. Jeder Zugriff wird übrigens protokolliert und man muss verständigt werden.

    - Was ganz sicher anders wird: Falls ein bisher unbekanntes Konto oder eiin verdächtiges Konto auftaucht, kann der Finanzbeamte (der tatsächlich darauf Zugriff hat) eine Kontoöffnung verlangen. Bargeld aus Schwarzgeldern parken wird dadurch extrem erschwert, wenn nicht sogar verunmöglicht.

    - Übrigens müssen Abhebungen über 50.000 bei Privaten dem Ministerium gemeldet werden.

    - Kontostände müssen zwar nicht übermittelt werden, aber was hindert das Ministerium daran, eine Kontoöffnung zu machen? Das betrifft Topics wie Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Privatkonkurs...

    Taken the red one.

  • Weiters möchte ich einen Bericht aus dem Wirtschaftsblatt zitieren - also kein Boulevarmedium.

    Wirtschaftsblatt - Link

    Die Kombination aus Negativzinzsen, drohender Bargeldabschaffung, zentrales Kontenregister wird hier durchaus als Vorarbeit für einen Schuldenschnitt unter Beteiligung der Vermögenswerte aller
    Staatsbürger gesehen.

    Taken the red one.

  • Zitat von SirDogder im Beitrag #13
    Weiters möchte ich einen Bericht aus dem Wirtschaftsblatt zitieren - also kein Boulevardmedium.



    Sind die nicht Pleite gegangen? (2.9.2016 letzte Ausgabe) Also für mich ist das kein Kompetenzbeweis in wirtschaftlichen Angelegenheiten

    LG Wolfgang

  • Wir leben immer noch in einem Rechtsstaat, der kleine Beamte kann jetzt nicht so einfach auf dein Konto schauen, nur weil ihm fad ist. Und die Worte " ... ich glaube der hat Schwarzgeld ... " sind zu wenig am Begründung.
    Und Ja, es wird immer schwieriger den Staat und damit die Allgemeinheit zu bescheissen. Und das ist auch gut so.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Gläserner Kunde, gläserner Konsument - gläserner Staatsbürger, dahin geht die Reise, ob wir wollen, oder nicht......!
    LG
    Igel

  • @igel68 ja wobei wir teilweise selbst schuld daran sind....fast jeder hat Facebook oder ein Kundenkarte von Billa, Merkur, Eduscho, Bipa, Dm ... dann dort eine Vereinsmitgliedschaft mit Foto, dort eine Wettkampf.....das Ergebnis wird natürlich Online gestellt...usw. gibt kaum noch jemand, denn man nicht *googlen* kann.

    Selbst meine Kinder kann man googlen, obwohl ich sehr bedacht darauf war, dass genau sowas nicht passiert. Aber mittlerweile ist es normal das Sportergebnisse online gestellt werden.