Warum zurück ins Mittelalter?

  • Mein ganzes Training, mein Kurse usw zielen darauf ab auf einem Level leben zu können den ich selber aus eigener Kraft erhalten kann, und der es mir ermöglicht möglichst mobil zu bleiben. Notstromaggregate usw gehören nicht dazu. versteht mich nicht falsch, ich bin froh wenn es sowas noch gibt in der Krise, und werde gerne daran arbeiten das diese auch in Betrieb bleiben. Aber bei einer längeren Krise wird der Punkt kommen wo es keine Notstromaggregate mehr gibt, und dann hilft es mir nicht wenn ich nur darauf gebaut hätte mit der Technik zu leben, dann kommen wir nur durch ohne Technik.

    Verstehen wir uns nicht falsch, am Mittelalter war sicher nichts romantisch. Es gab praktisch keine Ärzte, ein guter Teil der Kinder die geboren wurde schaffte kaum das erste Lebensjahr, im Sommer schuftete mann sich praktisch zu Tode, im Winter fror man sich den Arsch ab. Gab es ne schlechte Ernte, hungernde man, und oft genug verhungerte man dann, gab es ne gute Ernte frassen einem die Parasiten die Nahrung weg, und die die weniger Glück hatten belagerten einen um zu betteln. Gab es sowas wie ne Führungsriege, fand die garantiert einen Grund einem einen Teil der Ernte wegzunehmen in form von Steuern, und garantiert waren es mehr als der sogenannte Zehnte. Es gibt also fast nichts was einen wirklich lockt wieder freiwillig im Mittelalter zu leben, aber es könnte Notwendig werden. Und wer dann zumindest grundsätzlich weiß wie er dort leben kann, wird gewinnen. Wer auf das Notstromaggregat als einzige Resource baut, wird dann etwas blass aussehen.

    Fertigkeiten kann man nicht verlieren, Ausrüstung schon, deshalb baue ich auf beides, Ausrüstung die mir hilft, und Fertigkeiten die die Ausrüstung ersetzen.

    Aber gehen wir mal realistisch an das ganze, werde wir das je alles brauchen. Wahrscheinlich nein. Genau so wenig wie wir die Rettungswesten im Flugzeug brauchen, oder den Nothammer im Bus. Die allermeisten von uns werden sich Zeit ihres Lebens wahrscheinlich lediglich mal mit nem längeren Stromausfall rumschlagen müssen, eventuell mal mit ner Flut oder sonst was, und wohl kaum mehr. Aber ich habe gelernt mit dem schlimmsten zu rechnen, deshalb rechne ich mit mehr, gehe aber davon aus das es nie soweit kommt.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Wenn man immer mit dem schlimmsten rechnet, kann es nur besser werden.

  • Ja, die Kosten sind ein Problem...
    Hat man eine Wohnung und kein Haus ist es auch schwer.

    Fertigkeiten stimmt, die sind immer gut. Man könnte aber zB die Fertigkeit erlernen, wie man einen Generator wartet bzw repariert.
    Photovoltaik ist teuer, das stimmt, aber man hätte auch heute schon einen Vorteil.

    Auch würde ich denken, daß ich in der Zeit in der ich noch Strom habe gewisse Fertigkeiten die ein Leben ohne Strom ermöglichen erlernen kann.

    Das Ganze ist eine Frage der Philosophie, denke ich mal.
    Bei mir ist halt Plan A solange Strom zu haben wie möglich.
    Plan B ist es dann auch ohne Strom auszukommen.

  • Kann mich den meisten Vorrednern nur anschließen, besonders das letzte Posting vom "Captain" unterstütze ich vollig.
    Der Stromausfall, war in meiner Jugend, ein durchaus reale Szenario - nicht durch dramatische Umstände, sondern durch Arbeitslosigkeit, die eine verspätete Zahlung der Rechnung verursachte - und daher ein gutes "Training" war, um sich dieser Situation zu stellen. Denn selbst nach erfolgter Einzahlung, dauerte es, bis die Sicherung wieder eingedreht war. Das ist jetzt rund 30 Jahre her, aber seit damals weiß ich, we man sich verhält.

    Zwei Mal passierte mir das, einmal im Sommer. Die Butter kühlte ich in einer alten Butterdose, die ich von meinem Großonkel geerbt hatte. Eine unlgaserte Tonschale, deren Wandung hohl war und an den Seiten eine Öffnung hatte, ebenso der Deckel, dessen Knopf als Eingussöffnung für Wasser diente. Ständig befüllt, kühlte sie die Butter zwar mehr leidlich - aber besser als garnicht.

    In den ersten Stunden eines Stromausfalls, hällt der KÜhlscharnk immer noch als Isolationsfaktor. Besonders im TK.

    Für die Unterhaltung per Radio, gab es Batterien.

    Meine Erfahrung: Wichtiger als Essen und Trinken, ist die Kontrolle der Psyche. Man kommt auch mit geringeren Rationen aus, sofern die "Moral der Truppe" gepflegt wird.

    Ich erinnere mich noch daran, als mich im Winter die temporäre Krise traf. Ebenso rund 30 Jahre her. Meine Wohnung war gemütlich eingerichtet, der Schneefall draussen, am Abend, gefiel mir trotz der sinkenden Temperaturen "inside". Das Thermometer zeigte 09 Grad. Ich wusste aber, dass dieser Umstand nur wenige Tage betragen würde. Daher: Wollmütze raus, Schlafsack, dicke DEcke drüber - gute Nacht. (Freilich wurde auch "Admiral Vernon", der Erfinder des Grogs bemüht, um eingemümmelt eine behagliche Nachtruhe zu bescheren)

    Für mich ein wichtiger motivierender Faktor: "Morgen ist es Anekdote". D.h: (Fast) jedes Ereignis, hat das Zeug, um nach Aufarbeitung als mehr oder minder packende, amüsante Erzählung zu dienen. Als ich mir die Schulterkugel zertrümmerte, obendrein noch den Schaft "abbrach" (capitis und subcapitis), die Prognosen gestellt wurden, ein neues Gelenk installierrt zu bekommen, wunderte sich das medizinische Personal, über meinen Humor. Denn ich wusste: Die Kunst der Ärzte, nützt gar nichts, wenn ich nicht selber die Reha unterstütze.

    Das wurde jetzt läger als geplant, entspricht aber meinen nicht gerade geringen Erfahrungen.

  • Wenn jemand in einem Wohnblock in einer Wohnung lebt - und sie drehen ihm den Strom ab, weil er die Rechnung nicht bezahlt hat, ist das nicht so schlimm, wie ein totaler Stromausfall, der die ganze Stadt erfasst (*). Das gilt auch, wenn die Heizung in dieser Wohnung ausfällt.

    In einem Mehrparteienwohnhaus ist es nicht so kalt, wie in einem unbeheizten Einfamilienwohnhaus. Die eigene Wohnung wird von den Nachbarwohnungen, auch im Geschoß drüber und unterhalb etwas mitgeheizt, sodass die Temperatur selten unter 10 Grad abfällt.

    Einer meiner Arbeitskollegen war ein Sparmeister, er hatte seine Heizung in seinen Räumen fast abgedretht; er profitierte von den anderen Mietern, die deutlich über 20 °C eingestellt hatten.

    Wenn so ein Armuts-Stromausfall Monate dauert, installiert manchmal die Stromgesellschaft einen Münzzähler, sodass der säumige Wohnungsmieter zumindest seine wichtigsten Geräte nutzen kann.

    *) in diesem Fall funktioniert das Einkaufen, die Bank und die Tankstelle auch nicht mehr,...

  • @decordoba: Wie eingangs erwähnt: Der Vorfall, ereignete sich vor rund dreißig Jahren: Nur, mein Nachbar unterhalb, heizte obendrein nur ein Zimmer mit seiner Ölheizung - es war ein Altbau.

    Und rechnen wir zurück: DAMALS wäre der Stromausfall weder von der Kassa noch von der Öffung eine Schwierigkeit gewesen, da wir noch nicht auf Computer angewiesen waren.

    Aber weil du das anführst: Wir kennen genügend Leute, die ihre Behausung auf 22/23 Grad aufheizen. Jedes Mal, wenn wir dort zu Gast sind, ftreuen wir uns, wieder in uinsere Höhle zu kommen. Bei ungefähr 20 Grad - mehr brauchen wir nicht. Hast du aber so einen Hitzefanatiker "unter dir", so kann er durchaus dazu beitragen, dass deine Heizkosten sinken.

  • Zitat von Kern im Beitrag #11
    Wenn der Strom ausfällt, dann sorge ich dafür, daß der Strom bei mir NICHT ausfällt.


    Ich seh das so: Wenn bei uns in Wien im Jahr 2017 der Strom ein paar Stunden ausfällt, dann kann ich in der Zeit ganz gut ohne Strom klarkommen. Sollte der Strom länger aber lokal begrenzt (also zB nur im Haus oder Häuserblock) ausfallen, zieh ich kurzfristig in ein Ersatzquartier um und muss nachher die Tiefkühltruhe neu befüllen. Sollte es aber zu einem weitreichenden (z.B. Wien-weiten) Blackout über mehrere Tage kommen, hab ich ganz andere Prioritäten als meine persönliche Stromversorgung. Für mich ist das Thema aus diesem Grund nicht sehr ergiebig: Im einen Fall komm ich ohne aus, und im anderen Fall wärs zwar super, eine Ersatzlösung zu haben, aber nicht wichtig genug.

  • @Ad Lib:
    gebe dir Recht. Wenn mein Bezirk begrenzt vom Stromausfall betroffen ist, haue ich ab. Nur: Blöd,wenn man so wie wir, ohne Auto unterwegs sein müssen. Die Bahn fällt dann aus.

    Daher würden wir uns auf einen Ausweichpunkt, innerhalb von dre Kiliometern einigen, der zumindest heiztechnisch authark wäre.

    Alles, was wir aber hier geistig durcvhspielen, ist ´nicht mehr, als Gehirnwixerei. Die wenigen Tage, die wir durch Verluste der Energieversorugung zu leiden haben, sind NICHTS gemessen an dem, was einem TOTALEN Zusammenruch,. nahekommmt.

    Kinkerlitzchen, wie ein kurzfrstiger Stromausfall, sind überlebbar. Wer erst dann drauf kommt, das sein Häuslpapier fehlt, soll sich seinenHintern eben mit etwas anderem auswischen.

  • Ein Stromausfall von mehreren Tagen bis zu einer Woche ist ziemlich wahrscheinlich. Wir lesen jedes Jahr mehrmals von einem solchen Ereignis - weltweit gesehen. Nur können wir es nicht abschätzen in Prozent, wie viele Haushalte weltweit tatsächlich betroffen waren.

    Bei uns gab es regional längere Stromausfälle auf dem Land, weil der Sturm oder der Schneedruck die Leitungen zerstört hatte. Das Hochspannungsnetz in Österreich und Deutschland ist stark überlastet, bisher konnten die Leitstellen fast immer einen Totalausfall verhindern, indem sie in Österreich zusätzliche Kraftwerke angefahren haben. Durch diese Maßnahme wird die Stromstärke in den Leitungen von Norddeutschland nach Bayern weniger. So bleibt alles im "Grünen Bereich"; Wer zahlt die Kosten für das Erdgas in den östereichischen Kraftwerksblöcken?

  • Die Frage der "Wahrscheinlichkeit", ist auch für mich ungeheuer faszinierend - zumal der Beweis, mit der prognostizierten Realtität, selten übereinstimmt.

    Im Laufe meines Lebens, habe ich die verschiedensten "Stromausfälle", kennen gelernt. Von "kurzfristig" (2-3 Stunden) bis über "unbekannt". Das dauerte dann mitunter über drei Tage. Meist war es der Schnee.

    Egal, damals nannte man es noch nicht "preppen", sondern vorsorgen. Und wir hatten alles, was das Leben ermöglichte. "Preppen" ist ohnehin ein mir missliebiger Modebegriff, der igentlich alte Techniken betriffft, die nun neu deffinbiert werden.

    Wenn ich mir ansehe, wie manche Zeitgenossen ihre "Kamine" anwerfen - mit vorgefertigten "Anzündern", dann frage ich mich, wie die in der Krise zurecht kommen, wenn der Supermakrt deines Veertrauens, nicht mehr geöfnet hat.

  • Klar nutze ich Strom.

    Der Minmalansatz ist bei mir ein %v System über USB, damit kann ich mein Smartphone laden, mein kindle, meine Taschenlampe, AA und AAA Akkus, meinen Steripen (UV Entkeiung betreiben), meinen Geigerzähler, mein Funkgerät (via Adapter), mein Satellitentelefon, mein Radio... Das ist mobil genug um es auch im Rucksack mitzuführen. Strom kommt asu einem Solarmodul, am Fahrrad ggf aus einem Nabendynamo, evtl aus anderen Quellen unterwegs (Autobatterie, großers herum stehendes Solarmodul, etc...) Ich hatte damals über Kickstarter auch zwei Mini Brennstoffzellen "erworben", die mit herkömmlichem Flüssiggas betreiben worden wären, doch leider kann ich das Geld wohl abschreiben.
    Ich hab noch Peltiersysteme ausprobiert, doch Aufwand und Nutzen passen für mich hier nicht, dasselbe gilt für die von mir ausprobierten Kurbelsysteme...

    Im Grunde reicht das auch für das, was ich daheim brauche. Die Kosten dafür sind sehr überschaubar, idR weniger als für eine Petroleumlampe

    Ich habe aber auch noch die Komponenten für ein 48V System zuhause, das soll primär mal ein möglichst leichtes und kompaktes System für einen Solaranhänger zum Pedelec werden, ließe sich aber auch stationär verwenden, sollte die Krise lange andauern.

    Dafür habe ich DC-DC-Wandler um z.B. Akkuwerkzeuge nachzuladen, außerdem hab ich einen hochwertigen 800W Sinus Wechselrichter , das würde dann für Kühlschrank oder auch die Waschmaschine im Kaltwaschgang genügen. Neben den dünnen Solarmodulen (6 Stück a 50W zu je 1,1kg, die man ggf auch an den Balkon hängen kann) ist die zweite Ladeoption eines meiner motorisierten Fahrräder auf einem Trainingsgestell und den Motor in der Rekuperation. Wenn man sich anstrengt schafft man so grob 100W für eine Weile, je nach Fitness. Das System ist sehr leise...

    Ich sehe Strom auch als Tauschware. In jeder größeren Katastrophe egal ob Japan oder USA ist das erste was sofort ausverkauft ist Batterien und Wasserflaschen und spätestens nach 12 Stunden sind die leute unterwegs nach einer Lademöglickeit fürs Mobiltelefon...

    Warum ich auf Strom verzichten soll erschießt sich mir nicht. Solarmodule (zumindest verglaste) halten 30-40 Jahren im Dauereinsatz, gute Akkus halten auch sehr sehr lange (einen Blei-Säure-Akku kann man trocken gelagert ewig lagern, ebenso die Schwefelsäure dafür), eine reduzierte Kapazität ist ja immer noch besser als gar kein Strom.
    Wem das alles zuviel Aufwand ist der lagert wenigsten LiFeS2 AA Batterien, die haben ein MHD von 15 Jahren, im Kühlschrank trocken verpackt dürften die auch nach 30 Jahren noch gut sein.
    Ein unsicherheitsfaktor ist die Leistungselektronik, insbesondere die Elkos. Hier ist es wohl sinnvoll, auf hochwertige Qualität zu setzen und Ersatz einulagern und für den Langzeitprepper auch Ersatzteile vorzuhalten bzw auf Systeme zu achten, die möglichst wneig alterende Komponenten verwenden. Mein Solarladeregler hat z.B. keine Elkos und ist auf 20 Jahre Lebensdauer ausgelegt, kostet halt auch wesentlich mehr als ein Teil aus China...

    Das alles heißt nicht, dass ich nicht auch ein paar Kerzen habe und Gaskartuschen um meinen Notvorrat wahrscheinlich 5x kochen zu können, aber in manchen Bereichen ist Strom einfach unersetzlich. Wer Brieftauben züchten will statt Elektronik zur Kommunikation zu verwenden kann das wegen mir trotzdem tun und wer lieber mit der Kerze arbeitet als mit der LED Stirnlampe soll auch das tun. Ich halte das für suboptimal.

    Genauso wie für mich in der Stadt in der Mietwohnung Generatoren oder Petroleumlampen einfach nicht in Frage kommen, zum einen wegen der Versicherungstechnisch höchst riskanten Brennstoffproblematik zum zweiten weil ich dann gleich ein Schild an die Haustür pappen kann...

    Nennenswert heizen muss man in unserem Klima in einem gut gedämmten Gebäude meiner Meinung nach auch nicht. Sollte es mal 2 Wochen lang -35°C haben werde ich improvisieren.

    MfG

  • Zitat von Rebane im Beitrag #30

    Wenn ich mir ansehe, wie manche Zeitgenossen ihre "Kamine" anwerfen - mit vorgefertigten "Anzündern", dann frage ich mich, wie die in der Krise zurecht kommen, wenn der Supermakrt deines Veertrauens, nicht mehr geöfnet hat.



    Ich finde es eher befremdlich, dass man seine Mitmenschen für vollkommen doof hält. Du hast es doch auch gelernt wie man ein Feuer anzündet oder bsit Du mit der Fähigkeit auf die Welt gekommen? Warum also soll es Dein Nachbar nicht auch in kurzer Zeit lernen können? Und bis dahin nimmt er halt Anzünder, so what? Ich zünde den Grill auch nicht mit dem Feuerstahl an...

  • Zitat von Capt. Jack Reynolds im Beitrag #21
    Mein ganzes Training, mein Kurse usw zielen darauf ab auf einem Level leben zu können den ich selber aus eigener Kraft erhalten kann, und der es mir ermöglicht möglichst mobil zu bleiben. Notstromaggregate usw gehören nicht dazu. versteht mich nicht falsch, ich bin froh wenn es sowas noch gibt in der Krise, und werde gerne daran arbeiten das diese auch in Betrieb bleiben. Aber bei einer längeren Krise wird der Punkt kommen wo es keine Notstromaggregate mehr gibt, und dann hilft es mir nicht wenn ich nur darauf gebaut hätte mit der Technik zu leben, dann kommen wir nur durch ohne Technik...



    In einer Krise die so übel wäre uns technologisch ins 19. Jahrhundert oder gar ins Mittelalter zurück zu werfen (manche träumen ja gar vom Jäger und Sammlerdasein in der Steinzeit) ist die Überlebenswahrscheinlichkeit für uns hier, die das 35. Lebensjahr überschritten haben für einen längeren Zeitraum dann eh nahezu Null. Das war damals auch schon und die Leute waren das gewohnt und wurden schon als Kinder "selektiert".

    Wenn Dich der Hunger nicht dahin rafft wird es über kurz oder lang eine Krankheit oder Seuche tun oder die Radioaktivität aus den havarierten Nuklearanlagen, durch havarierte Chemiewerke verseuchtes Wasser oder Luft oder jemand der stärker und schneller ist als Du bringt Dich um...

    Es ist utopisch zu glauben, dass man in einem Szenario, win welchem meinetwegen. 90% der Leute hopps gehen müssten als alter Mensch jenseits der 35 zu den "Gewinnern" gehört und nach 1-2 Jahren ohne Strom (weltweit) sind in Deutschland vermutlich 90% der Leute tot.

    Es ist also ganz im eigenen Interesse, soviel vom 21. und 20. Jahrhundert an Technologie und Zivilisation zu erhalten wie nur möglich.

    MfG

  • Strom/Energieausfälle für paar Tage ist mMn das realistische Szenario. Alles, was über 2 Wochen ohne Strom hinausgeht ist ein Weltuntergangsszenario, wo das "humanistische, edle, zivilisierte" Gesicht des Menschen ganz schnell in "zuerst kommt das Fressen und dann die Moral" (Bert Brecht) umschlagen wird. Raub, Plünderungen, Vergewaltigungen etc etc - man muss sich nur anschauen, was sich vor 25 Jahren beim Balkankrieg abgespielt hat und heute in Nahostkriegsgebieten bzw tw Afrika gang und gäbe ist. Da ist nichts Schönes oder Erstrebenswertes dabei!
    Mittelalter und Steinzeitleben-Szenarien sind daher der worst case und haben absolut nichts Wildromantisches an sich, sondern Mad Max in der super uncut Version ;-)! Und alle über 50/60 werden dann eh nur mehr Ballast sein und nicht als weise gutmütige und friedliche Alte am Feuer um Rat gefragt werden...

    LG
    Igel

  • Jeder von uns hat eine andere Vorstellung, was das schlimmste mögliche Szenario der Krise bis zum Weltuntergang ist. Danach richten sich seine Vorbereitungen.

    Bei extremen Naturkatastrophen kann man sowieso nix machen. Meteoriteneinschlag, Vulkanausbruch mit vulkanischem Winter,..

    Bei menschlich ausgelösten Katastrophen steht der WK 3 im Vordergrund der Überlegungen. Das könnte ein Atomkrieg mit dem Einsatz von allen Mitteln sein = Overkill; oder die Invasion von Afrikanern und Asiaten, die alles niedertrampeln.

    Bei allen diesen Szenarien haben wir Europäer denkbar schlechte Karten. Es würden viele sterben, und ich möchte in diesem Fall gar nicht überleben. Deswegen bereite ich mich nicht darauf vor.
    Andere beherrschbare Krisen sind wahrscheinlicher. Ein Stromausfall über lange Zeit ist möglich, das können wir teilweise überbrücken, indem wir selber eine gewisse Menge Strom über Solar-Zellen erzeugen und nutzen. Das reicht warhscheinlich für den Tablet-Computer oder einen Mini-Computer. Den Fernseher brauchen wir nicht, weil die Sender ausgefallen sind. Die leistungsstarken Elektrogeräte können wir uns abschminken. Heizen und Kochen müssen wir mit anderen Mitteln = Holz verbrennen,... Der Generator läuft nur, solange wir Treibstoff haben.

  • Das mit den 50/60 jährigen würde ich heute nicht mehr so sehen. Viele von denen werden realistischer handeln als die (zum Teil) so erfolgreichen "Jüngeren".
    Auch werden die "grauen Panther" - da zählen die heute 50+ ja noch nicht dazu - leichter auf die derzeit vorhandenen Annehmlichkeiten verzichten können, weil sie in ihren Leben ja nicht immer aus dem Vollen schöpfen konnten. Das Langzeitgedächtnis dieser Gruppe wird nicht zu verachten sein.
    Ich befürchte, und das tut mir wirklich leid, das die Ausfallquote bei den Jüngeren nicht niedriger als bei den 50/60 jährigen sein würde.

  • Zitat
    das können wir teilweise überbrücken, indem wir selber eine gewisse Menge Strom über Solar-Zellen erzeugen und nutzen. Das reicht warhscheinlich für den Tablet-Computer oder einen Mini-Computer. Den Fernseher brauchen wir nicht, weil die Sender ausgefallen sind. Die leistungsstarken Elektrogeräte können wir uns abschminken. Heizen und Kochen müssen wir mit anderen Mitteln = Holz verbrennen,... Der Generator läuft nur, solange wir Treibstoff haben.



    Genau das meinte ich als ich das Thema erstellte.
    Jeder der ein Haus sein Eigen nennt sollte in der Lage sein so gut wie alle E-Geräte in Haus auch ohne Stromnetz zu betreiben. Ist ganz klar eine Geldfrage, aber sicher auch eine Frage der Einstellung.
    Licht im ganzen Haus ist kein Problem.
    Heizungspumpen (Zentralheizung) auch nicht.
    Gefriertruhe/ Kühlschrank auch nicht.

    Problematisch sehe ich Wärmepumpe und Herd. Alles andere ist mMn kein größeres Problem.

  • Ich greiffe mal deine Eingangsfrage auf: "Warum zurück ins Mittelalter?"

    In einer kurzfristigen Krise (einige Tage) würde uns das nicht passieren, die staatlichen Strukturen würden bestehen bleiben.

    Aber bei längerfristigen Krisen über Wochen/Monate sieht das ganz anders aus, sobald grossflächige Versorgung mit Energie/Wasser und Nahrung wegfällt sind wir wieder im Mittelalter.

    Vorbereitung auf autarke Energieversorgung mag für kurfristige Ereignisse gut sein, bei langfristigen Krisen wirst du zur Zielscheibe, selbst wenn du in einem Haus weit weg mit Wald drumrum lebst.
    99% der Bevölkerung bereiten sich nicht vor, und genau die werden dann zum Problem, vagabundierende Banden, Plünderungen usw.

    Solltest du auch einplanen dein Eigenheim zu verteidigen dann bedenke, das sobald einer merkt das du Strom hast, du nicht mehr einer sondern hunderte Gegner vor der Türe stehen.
    Im schlechtesten Falle zünden sie dir dein Haus über deinem Kopf an weil sie nicht reinkommen, nach dem Motto, was ich nicht hab soll auch der andere nicht haben.

    Bei schweren Krisen kommt im Menschen das schlechteste zum Vorschein, siehe die Zustände in Kriegsgebieten.

    Ich persönlich bin 50+, arbeite seit 30 Jahren mit Menschen, und ich sage dir, sollte wirklich eine schwere langfristige Krise eintreffen, dann SIND wir wieder im Mittelalter.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Zitat von DerLinzer im Beitrag #38
    Ich greiffe mal deine Eingangsfrage auf: "Warum zurück ins Mittelalter?"

    In einer kurzfristigen Krise (einige Tage) würde uns das nicht passieren, die staatlichen Strukturen würden bestehen bleiben.

    Aber bei längerfristigen Krisen über Wochen/Monate sieht das ganz anders aus, sobald grossflächige Versorgung mit Energie/Wasser und Nahrung wegfällt sind wir wieder im Mittelalter.

    Vorbereitung auf autarke Energieversorgung mag für kurfristige Ereignisse gut sein, bei langfristigen Krisen wirst du zur Zielscheibe, selbst wenn du in einem Haus weit weg mit Wald drumrum lebst.
    99% der Bevölkerung bereiten sich nicht vor, und genau die werden dann zum Problem, vagabundierende Banden, Plünderungen usw.



    Aus meiner Sicht macht preppen für genau drei Dinge Sinn:

    1. Die schnelle Flucht

    2. kurzfristige "normale" Krisen

    3. Staatliche Strukturen entlasten, ggf sogar unterstützen.

    Bei einem Rückfall ins Mittelalter sterben in Deutschland einfach mal geschätzt 90% der Leute, und es ist völlig utopisch anzunehmen, dass einem eine Vorbereitung (außer in Form einer erfolgreichen Flucht in eine bessere Region) in diesem Szenario etwas nutzt. Der radioaktive Fallout wird Dich genauso erwischen, das Dioxin aus dem nächsten Chemiewerk Deinen Boden genauso vergiften, die aus dem Stufe 4 Biolabor entwischten Viren Dich genauso schnell töten wie alle anderen auch. Und die marodierenden Banden mit ein paar Panzern, Granatwerfern und Maschinengewehren aus dem Depot werden wie im 30 jährigen Krieg von Haus zu Haus ziehen und sich nehmen, wozu sie Lust haben. Keine Vorbereitung wird Dich davor schützen, das ist reines Wunschdenken. Wenn Du Dich wehrst wird man ein Exempel an Dir vollstrecken und Dich eben besonders grausam töten... Vielleicht vorher noch Deine Familie...

    Den Rest des Dorfes lässt man zusehen. Danach ist Ruhe. Das ist tausendfach bewährte und erfolgreiche Praxis aus failed states.

    Mein Ziel ist nicht, im Schrebergarten den Weltuntergang an der manuellen Kornmühle und beim Sensen dengeln auszusitzen, während die Leute um mich herum tot umfallen. Ich halte das für kompletten Unsinn, wenn man das will hätten man vor 10 Jahren nach Rumänien ziehen müssen und heute weiß ich es nicht, vielleicht irgendwo in Südamerika? Dort hätte es funktionieren können.

    Mein Ziel ist, mitzuwirken die staatlichen Strukturen zu erhalten, so dass Leute nach wie vor ihrer spezialisierten Arbeit nachgehen, vom Techniker im Kernkraftwerk, über denjenigen der für die Sicherheit der Biolabore zu ständig ist bis hin zum Soldaten, der gefälligst für sein Land Dienst tun soll statt die Gelegenheit nutzend als Söldner marodierend und vergewaltigend durch die Lande zu ziehen.

    Stell Dir einfach nur mal unsere Nuklearanlagen bei einem längeren Stromausfall vor. Europa ist voll damit.

    Ein laufender Reaktor muss nach der Notabschaltung gekühlt werden, bei vielen sind dafür Dieselaggregate und damit auch Diesel notwedig. Hoffen wir mal die Systeme funktionieren alle. Typischerweise wird Diesel für 14 Tage gelagert.

    Jetzt muss die Situation so sein, dass die Arbeiter weiter ihren Job tun, sie müssen also entweder im AKW bleiben und dort versorgt werden oder zur Arbeit pendeln können und wollen. Dafür müssen die Wege passierbar sein und Treibstoff muss verfügbar sein und die Leute müssen ihre Familie daheim sicher wissen.

    Dann muss irgendwie die Versorgung mit weiterem Diesel sicher gestellt werden. Irgendjemanden muss es geben der den befehl gibt dieser muss einen anderen erreichen der den Deal bestätigt. dafür barucht es Leute auf Arbeit, Befehlsketten, Kommunikation und auch ein glaubwürdiges funktionierendes Bezahlsystem. Dann brauch man Tankwagen, Fahrer und erneut freie Wege. Außerdem eine Sicherheitseskorte, damit sich niemand den tankwaagen sichert. dazu noch so klitzekleine Details wie den Strom für die Pumpen.

    Sollte der Tankwagen unterwegs nicht weiter kommen braucht es eine zuverlässige Kommunikationsmöglickeit die AKW Kühlung kann nicht einfach mal warten...

    Sollten die Dieselgeneratoren nach einer Weile Betrieb Verschleiss zeigen muss es Möglichkeiten geben diese zu reparieren. Das macht nicht der Dorfschmied.

    Und das alles für Jahre. Der Kühlbedarf sinkt zwar rapide, aber eine aktive Kühlung ist noch sehr lange erforderlich. Selbst wenn alles 1 Jahr lang gut geht und dann nicht mehr kommt es zum super GAU und dann ist niemand mehr da der den stoppen kann...

    An ein havariertes AKW brauchst Du nicht mit Mittelaltermethoden ran gehen. Der sarkophag II in der Ukraine hat mehr als ne Millirade gekostet und ist das größe mobile Gebäude der Welt. Und selbst das Ding ist nur für 100 Jahre Lebensdauer ausgelegt und zwar bei ständiger Wartung und kontinuierlicher Belüftung (=aktiver Stromverbrauch)

    Und das ist nur ein kleiner Punkt.

    Wir können nicht in Mittelalter zurück, diese Option gibt es garnicht. Wenn wir ins Mittelalter zurück fallen sterben wir. Welche Geräte Du daheim hast um Dein Korn zu mahlen und womit Du Deine Bude beleuchtest ist in dieser Welt vollkommen irrelevant, der Tod kommt aus einer ganz anderen Richtung.

    Was denkbar wäre wäre ein "indisches Modell" wo viele Kleinbauern wie im Mittelalter dahin leben, es aber eine technologische Elite gibt.

    Will man in dieser Welt der Bauer sein? Ich nicht.

    MfG

  • Das wir im Falle eines WCS, welches uns ins Mittelalter zurückwirft, an den von dir genannten Dingen sterben werden stelle ich gar nicht in Abrede.
    Ich wollte nur darauf hinweisen, das eine autarke Energieversorgung (wie von einigen hier angestrebt), nur bei kurzfristigen Krisen etwas hilft.

    In allen langfristigen Szenarien haben wir Prepper in Zentraleuropa schlechte Karten, siehe AKW, Chemiewerke usw.

    P.s.: "zurück im Mittelalter" sollte eigentlich bedeuten "technisches Niveau wie im Mittelalter", also ohne Strom und die Errungenschaften unserer Technik. UND keiner wünscht sich das zurück!

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"