Fertigkeiten der Flucht, Schutz vor Angreifern.

  • @Fjara Falls wirklich mal größeres Interesse besteht, ergibt sich ja eventuell etwas.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • @Fjara : Selbstverteidigung und Überleben (Survival) sind 2 verschiedene paar Schuhe und gerade für letzteres spriessen momentan die Kurse aus dem Boden wie Schwammerl. Wobei beides nicht zwingend was militärisches an sich hat, schon ein Ex Pfadfinder kann dir zum Thema Survival einiges beibringen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ja, das ist wohl wahr nur fühle ich mich irgendwie sicherer aufgehoben wenn ich von einem Soldaten ausgebildet werde. Das sind oft Erfahrungswerte aus über 30 Jahren Berufserfahrung. Natürlich will ich dem Pfadfinder kein Wissen absprechen, keinesfalls! Nur für mich persönlich fühle ich mich bei einem Soldaten irgendwie ... besser aufgehoben. Das ist natürlich nur meine eigene Empfindung.
    Aber gut ich habe auch leicht reden.. Ich muss doch auch ehrlich zugeben, dass ich gar keinen Pfadfinder oder Ex-Pfadfinder in meinem Bekanntenkreis habe oder je gehabt hätte...

  • Ich denke auch das es wichtig ist zu wissen wie man Gefahren aus dem weg geht oder ihnen gegenüber steht wenn sie unausweichlich sind.
    Aber allen voran stelle ich eine gewisse körperliche Verfassung. Was nutzen mir Kurse und Seminare wenn mir die körperliche Fitness fehlt und ich dadurch Angriffsfläche biete. Jede Kampfsportart benötigt ein gewisses Pensum an Kraft und Kondition. Und um Gefahren zu entgehen muss ich vielleicht auch mal 5km oder mehr laufen und das eventuell mit Gepäck. Damit meine ich jetzt nicht, dass man athletische Meisterleistungen vollbringen muss. Aber hin und wieder paar Km laufen und etwas Krafttraining reicht schon um halbwegs in Form zu bleiben.
    Denn wenn ich abhauen muss, nutzt mir dann ein Kurs auch nichts wenn ich nach 1,5km nach Luft schnappend am Boden lieg. Oder mich plötzlich wundere warum der Griff aus dem Selbstverteidigungskurs nicht wie geplant funktioniert, weil mein Gegenüber 3mal stärker ist. Ok, oft hört man in Selbstverteidigungskursen das bei richtiger Technik egal ist wie schwach man ist. Sehe Ich persönlich nicht ganz so. Ich halte die Kombination aus beidem zielführend.

    Zusammengefasst kann ich sagen das die Vorbereitung durch (halbwegse) körperliche Fittness für mich wichtig ist.

    Alle sagten immer das geht nicht. Dann kam einer der wusste das nicht, probierte es, und es ging nicht...

  • Mir geht es wie arbito,
    aber vielleicht können wir mal was machen.
    Ja, ich bin noch bei der Polizei, und ich war vorher einige Jahre bei der glorreichen österreichischen Armee.

    bG

    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • @michnix Ja, mit körperlicher Fitness hat man einen unglaublichen Vorteil und es ist von äußerster Wichtigkeit. Nur leider gibt es Menschen die diese aus gesundheitlichen Gründen nicht haben bzw. aufbauen können und gerade für Diese ist es noch viel wichtiger sich in Sachen wie Selbstverteidigung oder "wie tarne ich mich am besten an meinem derzeitigen Standort bzw. wie werde ich von Leuten übersehen" zu trainieren. Die körperliche Fitness ist wie du sagst eigentlich eine Grundvoraussetzung doch wenn man diese nicht haben kann muss man sich einfach Alternativmethoden zuwenden denn zu sagen ich habe keine Fitness deshalb gebe ich gleich auf käme für mich nicht in Frage.

    @menatarms100 Das wäre super! Euch beide als Trainer könnte ich mir gut vorstellen. Wieso seid ihr nur alle aus der Gegend um Wien?

  • @michnix In dem Punkt muss ich dir leider widersprechen. Natürlich ist körperliche Fitness ein enormer Vorteil. Die Wahrheit ist allerdings - wenn du dich mal umsiehst -, dass die Mehrheit unserer Wohlstandsgesellschaft eben nicht fit ist. Diese Menschen sind nicht zwangsläufig dazu verurteilt, dass sie in einem Krisenszenario sozusagen zum Tode verurteilt sind. Fjara hat es schon angesprochen, dass es auch Fälle gibt, wo eben eine Erkrankung die körperliche Fitness bedeutend einschränken kann. Das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Allerdings kann ich ebenfalls aus eigener Erfahrung berichten, dass die meisten Menschen auf den ersten Eindruck fixiert sind. Man beurteilt die Gefährlichkeit eines 'Gegners' im ersten Moment rein nach optischen Gesichtspunkten. Da kann ein auffallend durchtrainierter Körperbau sogar ein Nachteil sein. Mit einer entsprechenden Ausbildung kann man selbst als pummeliger Mensch erstaunliche Aktionen setzen. Die wirken dann umso überraschender und können erhebliche Vorteile bringen. Entscheidend ist also, wie man seine Fähigkeiten einsetzen kann. Und was man aus dem erarbeiteten Vorteil dann letztlich macht. Die Kunst der Verteidigung ist also eine reine Frage der vorhandenen Fähigkeiten und das Können, sie im richtigen Moment auch zweckmäßig einzusetzen.

    @Fjara Was Tarnung angeht, werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Die Kunst, wirkungsvoll und auf höchst erstaunliche Weise einfach von der Bildfläche zu verschwinden, ist nicht zwingend einem Ninja vorbehalten Man kann natürlich irgendwo Deckungen und Schatten nutzen und stellt dann erstaunt fest, dass man trotzdem entdeckt wird. Oder aber, man versteht, wie das menschliche Auge und unser Gehirn auf seine Umgebung reagiert und verschwindet im Kontrast der Umgebung. Das ist eine Kunst für sich. Das menschliche Auge kann Störungen in der Struktur mit unglaublicher Geschwindigkeit erkennen und warnt uns vor solchen Veränderungen. Wer in diversen Spielen schon mal Landschaften betrachtet hat, kann dort auffallende Kacheln erkennen. In Bruchteilen einer Sekunde können wir derartige 'Patterns' analysieren und das gilt dann auch für Veränderungen. Andererseits sind wir mit völlig wirren Mustern total überfordert. Schiebt man derlei chaotische Muster übereinander, verlaufen diese zu einem neuen, diffusen Bild und die Bewegung wird als solche nicht mehr erkannt. Genau diesen Effekt kann man sich eben zunutze machen. Tarnung ist also eine Frage von Form, Farbe und vor allem Kontrast.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • @Fjara
    Natürlich, wenn man entsprechend gesundheitlich engeschränkt ist, hat man es hier schwieriger bzw. ist es nicht machbar. Sich dann nach Alternativen umzusehen ist völlig legitim.
    Ich meinte ja auch immer soviel Fitness wie einem wichtig ist, und der Körper zulässt. Kommt halt auch immer auf die Art der Einschränkung an, da am besten halt immer auf den ärztlichen Rat hören.

    @arbito
    Mit der Wohlstandsgemeinschaft hast du natürlich recht. Auch das diese Menschen natürlich nicht "zum Tode verurteilt sind". Das habe ich so nicht gemeint. Aber umso mehr Menschen nicht "fit" sind (wie auch immer man jetzt fit definiert), umso leichter hat man es bei entsprechender Gesundheit zu den "besseren" zu gehören. Wir bereiten uns ja auch mit Vorräten vor um im Notfall zu den "besseren" zu gehören.Es stimmt schon, dass wir Menschen nach dem Äußeren zuerst beurteilen und da kann ein auffallend trainierter Körper Fluch und Segen zugleich sein. Aber von "auffallend trainiert" war ich mit meiner Behauptung auch weit entfernt (und bin ich auch selbst nicht :D). Ich meinte ja auch nur ein gewisses Maß an Fitness, und da hat man erfahrungsgemäß noch keine Breiten Schultern wie der Rambo so das ma es von 100 Metern erkennt. Ich muss auch nicht übermäßg pummelig sein um unscheinbar zu sein um unterschätzt zu werden. Natürlich ist Ausbildung und regelmäßiges Training wichtig und speziell durch zweiteres kommt die Fitness die dazu benötigt wird eh von allein.
    Wie so oft wird das Optimum in der goldenen Mitte liegen. (Ausbildung, Training und Fitness)


    Und: Es kommt denke ich immer auf die Situation an! Wer hat den Überraschungseffekt auf seiner Seite, wer hat welche "Gegentände" parat, das Glück auf seiner Seite und und und.

    Alle sagten immer das geht nicht. Dann kam einer der wusste das nicht, probierte es, und es ging nicht...

  • @michnix Stimme ich dir vollinhaltlich zu. Wobei natürlich auch entscheidend ist, ob man das Vorhandene dann auch zweckmäßig einsetzen kann. Aber genau in die Richtung geht ja auch dein Beitrag. Leider muss ich auch immer wieder feststellen, dass mancher Rat bei diversen Vorträgen und Seminaren zwar lieb gemeint ist, aber mit der Realität dann relativ wenig gemein hat. "Mach so und dann so und dann ist alles gut." funktioniert im täglichen Leben nun mal nicht. Es macht wenig Sinn, wenn ich jemand eine geniale, schnelle Schlagabfolge beibringen möchte und die betreffende Person auf den ersten Blick nicht die notwendige Agilität dafür aufbringen kann. Oft sind es ganz unscheinbare Aktionen, die uns im Bedarfsfall einen entscheidenden Vorteil verschaffen können. Dazu zählt zum Beispiel auch, dass ich den Gegner genau das liefere, was er erwartet. Wenn ein Widersacher beispielsweise keine Ahnung hat, dass man einen Kniff kennt, wie man aus dem Sitzen sehr schnell aufstehen kann, wird er die Gefahr nicht erkennen, wenn ich wimmernd vor ihm am Boden kauere. Das Lachen wird ihm dann schnell vergehen, wenn er unbedacht so nahe kommt, dass genau diese Fertigkeit für ihm zur massiven Bedrohung wird. Ich habe schon selbst genau solche Dinge Teilnehmern gezeigt und sie waren alle hingerissen. Aber abgesehen von den Beifallsbekundungen fühlt man sich natürlich auch deutlich sicherer, wenn man solche kleinen Finessen beherrscht. Und auch das kann in einer gefährlichen Situation sehr hilfreich sein.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Diese Erzählungen führen mich immer mehr dazu, dass ich dir sagen möchte... um Himmels Willen bitte mach wieder ein Survival Training!

  • Ein Survival Training ist was nettes, wie die erste Fahrstunde im Auto. Aber wenn man es nicht übt und praktiziert ist es eher rausgeworfenes Geld. 1 mal im Schlafsack für 10 Jahre ist zu wenig. Und bei schönem Wetter ein Lagerfeuer machen ist auch keine Erfahrung. Und wenn, dann sind Trainer hilfreich die solche Trainings schon dutzende Male gemacht haben. Denn etwas Wissen und das Wissen vermitteln sind 2 verschiedene Paar Schuhe.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ja. üben, üben, üben ist die Devise

    gerade am Sonntag, bei nassem Wetter draussen frische Rehschnitzel gemacht.

    Feuerzeug :
    [[File:IMG_20180610_141418_7.jpg|none|auto]]

    Dauer ca. 2 Minute bis Glut vorhanden, nach 4 Min brannte das Feuer, nach 45 Min kam die Pfanne auf die Glut.

    Schnitzel :
    [[File:IMG_20180610_162148_0.jpg|none|auto]]

    So ein Muurika Jägerpfännchen ist doch eine tolle Sache ;-)

  • @Grimm Tüchtig, tüchtig. Echte Handarbeit. Ich persönlich bin ja nicht so wild auf Wild. Doch manchmal kann das durchaus lecker sein. Mahlzeit.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • @Fjara und alle mäßig Trainierten: Vor vielen Jahren habe ich von meinem Sensei (=Lehrer) zur bestandenen Dan-Prüfung folgendes Buch geschenkt bekommen: 101 Sucker Punches, von Kurt Craven.
    Muss es wieder einmal lesen, die Grundlage ist "Menschenkenntnis"...
    Ein Beispiel, das mir spontan einfällt:
    Jemand steht vor dir und bedroht dich. Du tust beeindruckt und eingeschüchtert, senkst aber dann deinen Blick recht auffällig auf sein Hosentürl und grinst breit. Den Augenblick, den , jede Wette, jeder kurz abgelenkt ist, musst du dann halt gut nutzen 😁

  • Also mich persönlich würde es interessieren wo derzeit meine Grenzen sind. Ich würde gerne mal so ein Training besuchen um diese auszuloten. Mich würde es auch interessieren was ich mit meiner derzeitigen Ausrüstung und körperlichen Verfassung im stande bin zu leisten und wo meine Schwächen liegen. Meine Militärzeit is ja schon einige Monde her und ich bin mir sicher dass ich in allen Belangen schon ziehmich bequem geworden bin wahrscheinlich auch von der mentalen Stärke.
    Sollte mal so ein Kurs zustande kommen würde ich gerne teilnehmen sofern es meine Arbeit zulässt.

  • Bez. Fertigkeiten und Schutz vor Angreifern, muss man nach den persönlichen Befindlichkeiten und Möglichkeiten richten.
    Standard Fertigkeiten wie z.B. ein Lager errichten, Feuer machen, Wasser und eventuell Nahrung beschaffen, etc. sollte schon jeder so weit wie möglich beherrschen.
    Bez. Selbstverteidigung gibt es doch sehr viele verschiedene Ansätze, von Tarnen und Täuschen, über Flucht bis zu meinem persönlichen Favoriten "Stand your Ground".

    Flucht kommt für mich nur für den Fall einer Umweltkatastrohpe, die ein Überleben im angestammten Umfeld nicht mehr ermöglicht, in Frage.
    Eine Bedrohung dieser Art kann fast nur Nuklear oder Biologisch sein. Ansonsten gilt für mich der Grundsatz: "wer davonläuft stirbt nur müde".

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Zitat von Tempos_fugit im Beitrag #35
    Also mich persönlich würde es interessieren wo derzeit meine Grenzen sind. Ich würde gerne mal so ein Training besuchen um diese auszuloten. Mich würde es auch interessieren was ich mit meiner derzeitigen Ausrüstung und körperlichen Verfassung im stande bin zu leisten und wo meine Schwächen liegen. Meine Militärzeit is ja schon einige Monde her und ich bin mir sicher dass ich in allen Belangen schon ziehmich bequem geworden bin wahrscheinlich auch von der mentalen Stärke.
    Sollte mal so ein Kurs zustande kommen würde ich gerne teilnehmen sofern es meine Arbeit zulässt.


    Du könntest in einer Wing Chun Kung Fu Schule in deiner Nähe, eine Doppellektion privat buchen. Da ist ziemlich alles an Kampfsportarten abgedeckt. Als ich noch dabei war, wurde es noch gerne gemacht! Du brauchst dafür nur einen ganz normalen Trainingsanzug, T-Shirt und saubere Turnschuhe. Den Rest bekommst du dort. Wenn du einen Tiefschutz zuhause hättest, mitnehmen. Macht Spass!

    PS: Alles an Körperschmuck vorher ausziehen.

  • Ist glaub ich falsch rüber gekommen. Ich dachte da an so ein Szenario mit Flucht und Survival. Beim Kampfsport weiß ich meine Grenzen. Eine halbe Runde Sparing reicht schon um körperlich am Ende zu sein.