Kreislaufdusche

  • Wenn man wenig Wasser hat, dann wird es mit Duschen etwas schwierig. Denn normalerweise läuft das "gebrauchte" Duschwasser den Abfluss hinunter. Wenn man es aber vorher reinigt und dann noch mal verwendet, dann kann mann mit der gleichen Wassermenge deutlich länger duschen. Die Idee ist jetzt nicht von mir, ich habe das vor kurzem in einer Wissenschaftssendung gesehen. Da hat jemand sowas für Hotels erfunden.

    Nur wie kann man sowas zu Hause realisieren? Aus meiner Sicht besteht so ein System aus 3 Teilen.
    1) Behälter in dem man steht und in dem das Wasser aufgefangen wird
    2) Pumpe mit Duschkopf
    3) Filter

    Zu 1: Mein erster Gedanke war meine Badewanne verwenden. Nur die ist relativ groß, wenn ich dort 2 Kübel Wasser einfülle dann ist gerade der Boden bedeckt, nichts was man schön abpumpen könnte. Was wäre eine kleinere Alternative? Eine Eurokiste, die ist 60 cm x 40 cm groß und 27 cm hoch. Zum Wäsche waschen ideal aber darin stehen und duschen? Doch etwas klein. Ein Kinderplanschbecken, mit 85 cm Durchmesser, das klingt doch interessant (https://www.amazon.de/gp/produ…OOO/?tag=httpswwwaustr-21). Es ist transportabel, braucht keinen Platz in der Lagerung und kostet nicht die Welt. Aber von der Fläche ist es wie eine Dusche. Und wie bekommt man trotz der Größe das Wasser schön raus? Das ist überhaupt kein Problem, bei 30 Liter Wasser sind es ca. 9 cm Füllhöhe. Alternativ könnte man nur den oberen Ring aufblasen und es dann verkehrt (Boden nach oben) aufstellen. Dort wo man dann steht läuft das Wasser hin. So die Theorie ...

    Zu 2: Eine 12 V Camping Dusche (z.B. https://www.amazon.de/gp/produ…DE8/?tag=httpswwwaustr-21) hatte ich schon von früheren Campingaktionen, die kann ich hier wunderbar weiterverwenden.

    Zu 3: Da wird es jetzt spannend. Was will ich filtern? Alles was beim Duschen von meinem Körper runter geht ... Haare, Hautschuppen, Dreck, Schweiß, Fett, ... und auch das Haarshampoo und das Duschgel.

    Nur wie kann ich effizient filtern?

    Wasserfilter z.B. Sawyer Mini? Da ist die Stundenleistung zu gering.
    Kaffeefilter? Simpel & Billig, aber wie viel geht da durch? Reicht es zum Duschen?
    Baumwolltuch/Shemag/Stilltuch? Das kann nie schaden, grobe Sachen bleiben hängen, die Menge ist kein Problem.
    Sand? In einem Swimmingpool funktioniert ein Sandfilter, warum nicht auch hier? Aber was bleibt denn hier hängen?
    Filterballs? => https://www.bauhaus.at/poolfilter/steinb...hoer/p/24626196 - Wie ein Sandfilter?
    Kies/Keramikfilter? Diese "Kieselsteine" bzw. die runden Teile die man in einem Aquarium verwendet. Von der Menge her müsste es gehen, nur filtern die auch Chemie?

    Und wenn dann das Wasser gefiltert wurde, wie bringe ich es wieder in den Kreislauf? Brauche ich eine zweite Pumpe die es von der "Badewanne" in den filter pumpt und meine dusche das Wasser am Ende des Filters entnimmt? Und wie viel Temperatur verliere ich pro Durchgang? Vielleicht kann man es mit einem 12 V Tauchsieder kombinieren? Oder einem Gaskocher?

    1 & 2 sind schon relativ fix, nur bei 3 habe ich viele Ideen und keinen Plan

    Was haltet ihr von der Idee? Was passt bzw. sollte geändert werden? Und was nehme ich als Filter?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • @Don Pedro
    Hast du dir schon Mal Eheim Aquarienfilter angesehen?
    Da kann man nicht nur das eigene Filtermaterial reinbauen, auch die Pumpen sind da inkludiert und es gibt welche mit wirklich ausreichend Literleistung pro Minute zum Duschen.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Die Seifenrückstände lassen sich nach meinem Kenntnisstand mit mechanischen Mitteln nicht effektiv herausfiltern. Hier werden entweder biologische Verfahren (vollbiologische Kleinkläranlagen) oder Destillation eingesetzt.

    Für die Entfernung der sichtbaren Partikel wäre sicherlich ein (Pool)Sandfilter nicht zu verachten. In die Badewanne wird eine Fasspumpe gestellt, welche das Grauwasser ansaugt und über einen groben Vorfilter in den Sandfilter pumpt. Den Auslauf des Sandfilters verbindet man z.B. mit einem Propangas-Durchlauferhitzer und diesen mit dem Duschkopf. Seife braucht man dann nicht mehr zuführen, das Wasser schäumt auch so. Vielleicht könnte man eine kleine Chlortablette 20 g in den Vorfilter einlegen, um eine gewisse Entkeimung zu erreichen.

    Hierbei ist zu beachten, dass der Sandfilter unter Einsatz von Wasser regelmäßig rückgespült werden muss, um den herausgefilterten Schmutz wieder zu entfernen.

    Mir wäre das eindeutig zu aufwändig. Entweder es gibt genügend Wasser zum Duschen oder ich steige auf die bewährte, wassersparende Waschlappenwäsche um.

    Das Abwasser vom Duschen kann man auch prima als Spülwasser für das WC benutzen.

  • Meiner Meinung nach viel zu aufwendig.
    Als Auffangbecken eignen sich auch Mörtelkästen gut. Kosten fast nichts, sind auch anders zu verwenden, gibt es rund und eckig.
    In Zeiten der Not werde ich kaum jeden Tag duschen aber nach Möglichkeit jeden Tag den Darm entleeren.
    Daher ergibt einmal duschen Wasser für drei WC-Spülungen. Also wozu filtern?

  • Wenn Wasser knapp ist, wird der Waschlappen dein bester Freund! Ist erstaunlich effektiv darin, Verschmutzungen und üble Gerüche mit minimalem Wasserverbrauch zu beseitigen.

    There is no such thing as too much backup!

  • ich wollte jetzt noch andere antworten abwarten. aber ich hab nicht so ein gutes gefühl von wasser mehrfach verwenden beim duschen. Ich glaub das ist ein Mehraufwand der nicht rentiert. das wird niemals eine effektivität schaffen denk ich. lass mich aber gerne belehren.
    Ist die Seife mal im Wasser, schäumt das wohl schon von alleine, sollte man den schmutz entfernt bekommen beim filtern.


    Eins würd mir aber einfallen. Samstag ist Waschtag, Badewanne wird befüllt, und nach und nach wird baden gegangen. Angefangen vom kleinsten/am wenigsten dreckigen. Aber das hat mit Duschen nix zu tun. Und zum Baden muss das Wasser keine Trinkwasser-Quali haben. Besseres Brauchwasser. Warmwasser ist fürs Baden auch einfacher zu machen. + Waschlappen.

  • Ich denke dass Waschlappen trotzdem besser ist als etappenbaden. Und braucht um Längen weniger Wasser. Ich denke dass duschen auch weniger wichtig wird wenn man überlegen muss was man tut um nicht zu verhungern...

    Ich und meine Geschwister haben uns als Kind sowieso nur ein mal die Woche gebadet und sonst mit Waschlappen gewaschen. Ging auch.

  • Bis zur Pubertät ist das in der Regel auch kein Problem. Während Kleinkinder eigentlich nie nach Schweiß riechen, verändert die Hormonumstellung auch die Ausdünstung bei Pubertierenden. Der Scham- und Achselbereich wird stärker von Bakterien besiedelt, weil es dort mehr Duft- und Schweißdrüsen gibt und somit feuchter ist. Von daher ist es einfach Kinder bis etwa zum 11. Lebensjahr nur 1-2x die Woche Duschen zu lassen und ansonsten nur Schokolade und Spaghetti aus dem Gesicht zu wischen :D.

    Sobald man also in die Pubertät kommt ist regelmäßige Hygiene pflicht! Nicht nur wegen des Geruchs, sondern auch, weil man ohne regelmäßige (zumindes Waschlappen-) Pflege sehr schnell an empfindlichen Stellen wund wird. Und das kann wirklich unangehen werden. Je mehr man körperlich arbeitet - und damit schwitzt - desto schneller geht das. Schweiß ist ziemlich aggressiv.

    Wasser ist auf der anderen Seite ein wirklich kostbares Gut in Notzeiten. Von daher sind Eure Überlegungen für mich sehr wertvoll. Ich denke jedoch, dass die Waschlappenwäsche genügt. Früher gab es Duschluxus auch nicht. Also werde ich mich für mich ein Waschlappen-Szenario wappnen und zusätzlich noch ein paar Tuben Creme für die empfindlichen Stellen (gerade für die Frauen, jungen Mädchen im Haus) einlagern. Hmm ich sollte mir nochmal rausschreiben, wie man aus Ringelblumen selbige Salbe macht ...

    Die anderen genannten Möglichkeiten erscheinen mir zu kompliziert, vor allem, da sie neben technischem Equippment auch Strom benötigen ...