Berlin - 30.000 Haushalte ohne Strom und teilweise ohne Wärmeversorgung

  • Wow wer hätte sich sowas gedacht.

    Bin ich böse wenn mich eine solche Nachricht freut? Natürlich tun mir die Leute vor Ort leid aber etwas mehr als 1 tag klingt jetzt für mich nicht dramatisch (auch wenn die Sache mit dem Krankenhaus nicht härte sein müssen) aber zeigt hausintern vielleicht dass es theoretisch doch möglich ist dass mal der Strom ausfällt.

    Bin schon gespannt auf die Argumentation warum das zwar in Berlin nicht aber in Graz passieren kann 😂😂😂

  • Nach meinem Kenntnisstand wurden bei einer Horizontalbohrung / Spülbohrung beide 110 kV-Kabel zum Umspannwerk Landjägerstraße beschädigt. Das ist ein Problem bei redundanten Kabeln, die aber in einer gemeinsamen Trasse liegen. Solche Szenarien sind in größeren Stadtgebieten theoretisch überall möglich. Im ländlichen Bereich wird die 110kV meistens per Freileitung übertragen.

    Für die Reparaturarbeiten müssen große Muffengruben hergestellt werden, und die Reparatur solcher 110kV-Kabel ist auch alles andere als banal. Deshalb die lange Dauer des Ausfalls.

    Hier noch der Link zu einem Fernsehbericht: https://mediathek.rbb-online.de/tv/Abend...mentId=60423974

  • RBB - Stromausfall in Köpenick soll am Nachmittag - Köpenick bleibt bis zum Abend ohne Strom

    Zitat
    Noch immer sind mehr als 30.000 Haushalte in Berlin-Köpenick ohne Strom. Der Energiekonzern Vattenfall will das beschädigte Stromkabel an der Allendebrücke bis 15 Uhr repariert haben. Der Zeitplan sei allerdings "sportlich".

    Das rbb Fernsehen sendet heute Abend um 20:15 Uhr ein rbb Spezial zum Thema "Blackout in Berlin", um 21:15 Uhr läuft die 45-minütige Dokumentation "Plötzlich dunkel - Die Wahrheit über Stromausfall".




    Zitat
    Das Wichtigste zum Stromausfall in Köpenick in Kürze:

    - Rund 30.000 Haushalte und 2.000 Betriebe sind seit Dienstagmittag ohne Strom, betroffen sind die Ortsteile Köpenick, Müggelheim, Grünau, Bohnsdorf und Teile Lichtenbergs.

    - Die Stromversorgung wird voraussichtlich noch bis Mittwoch, 15 Uhr, unterbrochen sein.

    - Zahlreiche Schulen und Kindergärten in den Ortsteilen Bohnsdorf, Grünau, Köpenick, Müggelheim und Schmöckwitz bleiben am Mittwoch geschlossen. Eine Liste der Schulen finden Sie hier.

    - Ursache für den Ausfall waren Bauarbeiten an der Salvador-Allende-Brücke, bei denen eine wichtige Stromleitung zerstört wurde.

    - Mobilfunk und Festnetz funktionieren bei vielen nicht, auch der Notruf 112/110 ist betroffen. Bürger sollen im Notfall zur nächsten Feuer- oder Polizeiwache gehen.

    - BVG gestattet kostenlose ÖPNV-Nutzung im betroffenen Gebiet




    Zitat
    Bei Bauarbeiten an der Salvador-Allende-Brücke war am Dienstagmittag bei einer Bohrung eine wichtige Stromleitung zerstört worden. "Es ist zu einer Horizontalbohrung gekommen, dadurch wurden zwei Kabelsysteme zerstört", sagte Jürgen Schunk von Stromnetz Berlin am Dienstagabend im rbb. "Damit war das Umspannwerk dann ohne Spannungsversorgung." Der Sprecherin von Vattenfall zufolge habe die verantwortliche Firma sich vorab nicht über den Verlauf der Stromkabel informiert.




    https://www.berliner-feuerwehr…teilen-lichtenbergs-3150/

    Zitat
    Hinweise zum Verhalten bei länger anhaltendem Stromausfall

    1. Fragen Sie auch Ihre Nachbarn, ob diese Hilfe benötigen

    2. Vorsicht beim Umgang mit Kerzen - lassen Sie diese nicht unbeaufsichtigt. Lieber Taschenlampen als Kerzen!

    3. Sollte Ihr Telefonnetz betroffen sein, erhalten Sie in einem Notfall Hilfe bei Ihrer nächstgelegenen Feuerwache oder Polizeidienststelle.

    4. Im Fall entladener Akkus Ihres Mobiltelefons erhalten Sie weitere Informationen per Radio - auch Ihr Autoradio steht Ihnen ggf. zur Verfügung

    5. Bitte prüfen Sie, ob sie hilfsbedürftige Angehörige im betroffenen Gebiet haben und nehmen Sie Kontakt zu diesen auf. Prüfen Sie ebenfalls, ob Unterstützung benötigt wird.

    Weitere Hinweise

    Informationen über geschlossene Schulen und Kindertagesstätten werden über eine Pressemitteilung Bezirksamt Treptow-Köpenick bekannt gegeben
    eine Notunterkunft für den 20.02.2019 wird vom Bezirksamt Treptow-Köpenick vorbereitet und nach Inbetriebnahmen mit Adresse bekanntgegeben
    falls ein Ortswechsel aufgrund des Stromausfalls notwendig ist, können die Linien der BVG kostenfrei genutzt werden
    alle BVG-Fahrer*innen können Notrufe über den Betriebsfunk übermitteln
    weitere Anlaufmöglichkeiten sind folgende beheizte Schulen:




    Komisch, innerhalb eines Artikels ist die Informationslage schon nicht ganz klar.

  • Zitat von PreppiPeppi im Beitrag #3
    Nach meinem Kenntnisstand wurden bei einer Horizontalbohrung / Spülbohrung beide 110 kV-Kabel zum Umspannwerk Landjägerstraße beschädigt. Das ist ein Problem bei redundanten Kabeln, die aber in einer gemeinsamen Trasse liegen...



    Da fragt man sich doch, wer auf die Idee kommt, ein System "redundant" zu nennen, wenn es in einer gemeinsamen Trasse liegt

    ?

    Wer kommt bloß auf solche Ideen? Mir ist schon klar, dass 2 Gräben in einem gewissen Abstand teurer sind, aber dann kann man doch erst mal von Redundanz sprechen, wenn die beiden Leitungen einen gewissen Abstand zueinander haben, oder sehe ich das falsch?

    Auf jeden Fall werden viele wieder daran erinnert, die Empfehlungen des deutschen BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), das Pendant zum Zivilschutzverband bei uns, ernst zu nehmen.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Dass Redundanz nicht immer sinnvoll implementiert wird, das kenne ich zB von Datenleitungen: einmal Glasfaser und einmal Kupfer, damit es nur ja schön diversitär ist. Aber halt unmittelbar nebeneinander im gleichen Schacht verlegt...

  • Die zwei Kabel sind nicht wegen der Redundanz verlegt, sondern weil man bei einer 110kV Leitung eine sogenante Ringleitung macht. Bedeutet bei Kurzschlüssen Redundanz aber die Leitung ist nicht Wegeredundant.

    Dieselben Naturkräfte, die uns ermöglichen, zu den Sternen zu fliegen, versetzen uns auch in die Lage, unseren Stern zu vernichten.
    (Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun, 1912-1977)

  • Jedenfalls steht heute in der kleinen Zeitung ein Artikel drüber und wieder ein Bericht sich Vorräte usw anzuschaffen. Wir kennen das ja... 2 Liter Wasser pro Person Konserven und warme decken für 2 Wochen

  • Ein interessantes Resümee ... Zwischen "es hat eh alles gepasst" - von der Politik bis zu "hoffentlich nie wieder" - von den Einsatzorganisationen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Man will in Berlin darauf vorbereitet sein, 1% der Bevölkerung mit Essen versorgen zu können (was man derzeit nicht schafft), man glaubt also offensichtlich, die restlichen 99Prozent können sich selbst versorgen????

  • Der Umkehrschluss ist falsch - Man versucht 1% der Bevölkerung versorgen zu können (was eh schon eine Mammutaufgabe ist) weil die Wahrscheinlichkeit, dass ein lokales Großereignis (wie eben in Berlin geschehen) eintritt wesentlich größer ist, als eine landesweite, kontinentale oder gar weltweite Katastrophe (auf die man sich, bei aller Liebe, aus Sicht des Katastrophenschutzes eh nicht ausreichend vorbereiten kann). In den ersten beiden Fällen kann ich nämlich immer auf Hilfe von ausserhalb hoffen.
    Wenn ein Ereignis weltweit eintritt, sieht die Sache anders aus.

    Katastrophenvorsorge ist ein totes Budget. Es kostet in der Regel nur und ist deshalb ein gern gesehener Abschreibposten in den Budgets der Politik. Deswegen muss man realistisch bleiben und nicht davon ausgehen, dass der Staat für jeden einzelnen ein "Rundumwohlfühlpaket" für die Krise bereithält - deswegen sind wir ja auch in diesem Forum oder?

    viribus unitis - acta non verba

  • Die meisten wollen ja auch gar nicht dass der Staat dafür viel Geld ausgibt. Er sollte nur einen "organisationsplan" haben, was er macht wenn die Krise da ist. Das sind übrigens die selben Leute, die gern biomilch von almkühen trinken, aber nach Schadensersatz schreien, wenn jemand unbedarft über die Alm latscht und dabei totgetrampelt wird. Und die natürlich für Bio almmilch nicht mehr als für normale Milch zahlen wollen. Der bauer kann eh überall zusätzliche Zäune aufstellen. Aber nur so es gefährlich ist weil über die Alm latschen wollen wir ja trotzdem.

    Ich würde mir ganz viel Aufklärung wünschen damit die Leute selbst nachvollziehen können warum private Vorsorge nicht nur günstiger unterm Strich sondern auch sinnvoller ist. SChon allein wegen Verteilung und risikostreuung. Ich denke viele glauben, dass der Staat ein mal ein Haus voller Korn kauft das nie verdirbt - anders als unsere klassischen Vorräte - und auch nicht von Ungeziefer gefallen werden kann und natürlich genug notstromgeneratoren um sofort alles was uns wichtig ist... Tankstellen lebensmittelversorgung Fernsehen... Wieder in Gang setzen zu können. Dass Essen kommt ja aus dem Supermarkt dafür "braucht man keinen strom"

    Und ich muss gestehen ich hab mir ja selbst bis vor kurzem auch keine Gedanken darum gemacht und das schlimmste was ich mir bei Stromausfall vorgestellt habe war, dass ich halt belegte Brote anstelle gekochtem Essen muss und ein Buch lesen anstatt fern zu sehen. Was alles am Strom dranhängt kann man sich so schwer vorstellen. Weil er eben immer da ist..

  • Wie @Scavenger es treffend formulierte "Katastrophenschutz ist totes Budget". Es ist nunmal so, dass es (leider) zu selten Probleme in unserer gewohnten Versorgung gibt. Deswegen bereiten sich auch sehr viele Bürger nicht darauf vor, getreu dem Motto "wird schon nicht so schlimm werden". Was den Staat und seine Stellen angeht, kann es gar nicht funktionieren, dass für alle Bürger alles auf Lager liegt. ABER der Staat kommt meiner Meinung nach seiner Pflicht nach, indem er die Bevölkerung informiert.
    Diese Informationen kommen teilweise automatisch via Rundfunk und Fernsehen oder Flugpost; Immer pünktlich zur jährlichen Sirenenprobe. ABER es ist auch die Aufgabe bzw. Pflicht eines jeden Bewohners sich selbst auch Gedanken darüber zu machen und Vorkehrungen zu treffen. Wählen dürfen doch auch alle ab 16 und Autofahren sowieso. Deswegen handelt es sich um lauter mündige Bürger, denen die Verantwortung der Vorsorge auch auferlegt werden darf.
    Wer nicht vorsorgt und im Falle einer Katastrophe/Krise/eines Problems dann "unter die Räder kommt" ist mMn selber Schuld und bekommt kein Mitleid von mir.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Offtopic: Wir haben das im Freundeskreis jetzt etwas "geplanter" in Gang gebracht. Wir, ein paar "dienstalte" Katastrophenhelfer, planen jedes Monat neudeutsch so schön genannte "Challenges" die, auch diejenigen im Freundeskreis, die mit Vorbereitung bisher nicht viel am Hut hatten, gerne mitmachen. So wird Monat für Monat eine neue "Challenge" ins Leben gerufen, die in ihrer Gemeinsamkeit darauf abzielen, den jeweiligen Haushalt nach und nach für 14 Tage autark zu machen ohne dass es großartig ins Geld geht oder man viel dafür tun muss.

    Aktuell im Februar haben wir die "14 Tage Wasser für alle im Haushalt!" Challenge. Damit haben wir, die das eh schon seit ewig machen, kein Problem und können getrost "erledigt" drunter schreiben - zeigen aber auch die verschiedenen Möglichkeiten um an dieses Ziel zu gelangen auf und begleiten die vielleicht unerfahrenen Freunde damit.

    Jeder, der 14 Tage weitestgehend selber schafft, ist eine große Hilfe für die Allgemeinheit und die Organisationen, die in dem Fall eh schon genug zu tun haben. Ausserdem ist ein Großteil der Szenarien damit abgedeckt.

    viribus unitis - acta non verba

  • Aus dem BZ-Berlin Artikel des Experten: " dazu Tauschwaren wie Zigaretten oder Alkohol"

    Ein WESENTLICH besseres Tauschmittel wären Chlortabletten zur Wasserdesinfektion und evtl. Medikamente.

    COTG.